Am Fluss des Seins: Gedichte

Von Lothar Ruhlig

Die Gedichte von Lothar Ruhlig umfassen das gesamte Spektrum der menschlichen Komödie/Tragödie: vom flaschensammelnden Arbeitslosen bis zur alles verzehrenden Liebschaft. Die Sprache des Autors ist natürlich, gut verständlich und zum Teil sehr kunstvoll und sensibel. Bei Lothar Ruhlig weiß man, was man hat und liest! Er beginnt mit einem kleinen Sprachkunstwerk, das Ernst Jandl nicht hätte besser machen können: Wer das liest und verwirrt wird, sich irrt, dann wirr wird, irr wird, irr irrt, wirr irrt, der irrt verwirrt.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Frankfurter Literaturverlag
• Erscheinungsdatum: 29. Sept. 2014
• ISBN: 9783837214963

Buchvorschau

Lieben

Wer das liest

Wer das liest

und verwirrt wird,

sich irrt,

dann wirr wird,

irr wird,

irr irrt,

wirr irrt,

der irrt verwirrt.

Ich habe mich auf die Reise gemacht

Ich habe mich auf die Reise gemacht

in die Nähe der Ferne,

dorthin, wo alles in nichts übergeht,

wo die Träume beginnen.

Es geht weiter

Es geht weiter.

Nicht schneller,

nicht höher,

einfach nur weiter.

Auch nicht immer vorwärts

mal hierin, mal dahin

und manchmal auch rückwärts,

aber es geht weiter.

Ab und an geht es aufwärts

und dann wieder abwärts.

Meistens gemächlich und viel zu langsam.

Und dann wieder viel zu schnell,

sodass man kaum hinterherkommt.

Manchmal in der Sonne

manchmal im Schatten

aber es geht weiter,

immer weiter.

Im Café

Ich sitze einsam im Café.

Mich lockt die Frau, die ich da seh.

Ich denke bei mir, lad’ sie ein,

zu einem schönen Glase Wein.

Doch sie geht zu einem andren,

verführt mit ihrer Hüfte Schwung.

Seine Hände schon auf ihr wandern,

mir bleibt nur Erinnerung.

Irgendwo aus der