Gerammelte Werke
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Über dieses E-Book
(Frau im Spiegelbild)
So eine Schweinerei!
(Tierfreund mit Herz)
Eines der mutigsten Startups der letzten Zeit.
(Das Börsenpatt)
Gott segne diesen Mann.
(Zentralrat der atheistisch salafistischen Hooligans)
Eine echte Alternative!
(Max Mustermann, Besorgter Bürger)
I will make YOU pay for it...
(Donald Confusione)
Maestro Confusione
Ausgestattet mit einer genetischen Grundlage, die nur durch die Wirren des 2. Weltkriegs hervorgebracht werden konnte, wuchs der Maestro mehr als wohlbehütet zwischen Bergen, Seen, Kühen und mannigfaltigen anderen Rindviechern auf. Dass Genie und Wahnsinn nah beieinanderliegen, bewies er, als er durch sein geniales Wesen seine Eltern in den Wahnsinn trieb, woraufhin diese ihn in eine Bildungseinrichtung am Fuße eines Schlosses, das ein wahnsinnig genialer König erbaut hatte, überstellten. Trotz eifrigen Auslotens der Grenzen der eigenen Devianz, wurde ihm dort nach einigen Jahren ein Stück Papier ausgehändigt, das ihm die Erlaubnis zu weiteren Studien auf Staatskosten zusicherte. Zu dieser Zeit pflegte der Staat seine gerade mündig gewordenen Bürger zu entmündigen, indem er sie in Kasernen pferchte, wo sie den Umgang mit Waffen, autoritären Vorgesetzten und Alkohol erlernen sollten. Aufgrund seiner bewegten Jugend und des damit einhergehenden Lebensstils, hatte der Maestro die Erfahrungen dieser Lebensphase bereits erfolgreich abgeschlossen und verfasste seine erste fiktionale Prosa, um dieses Schicksal in den Umgang mit menschlichen Exkrementen, autoritären Vorgesetzten und Alkohol umzuwandeln. Im Laufe dieser Tätigkeit erwuchs der Wunsch, weiterhin im sozialen Feld tätig zu sein. Der Maestro hätte dies am liebsten als Schamane getan, musste jedoch feststellen, dass das Erlernen und Praktizieren dieser Kunst in unserer Gesellschaft ein hohes Maß an sensiblen Marketingkompetenzen oder eine faszinierend ausufernde Ignoranz voraussetzen. Beides Gaben, mit denen er nicht wirklich sonderlich gesegnet ist. Es folgte ein gutes Jahrzehnt in diversen Sozial- und Gesundheitsberufen, die im Endeffekt neben dem großen Nutzen für die Gesellschaft nur dazu dienten, sich selbst und einen besseren Zugang zur Kunst zu finden. Nach einem emotionalen und karrieretechnischen Schiffsbruch titanischen Ausmaßes und einer Besinnungsphase beim Tomatenzüchten in den Bergen Andalusiens, beschloss der Maestro endlich, seine künstlerischen Ambitionen ernst zu nehmen und Geschichte(n) zu schreiben. Er erwarb weitere Papiere mit lustigen Stempeln und fühlt sich nun endlich dazu in der Lage, seinen genialen Wahnsinn adäquat zu Papier zu bringen.
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Buchvorschau
Gerammelte Werke - Maestro Confusione
Für meine Eltern, die zwar selten an mich geglaubt,
mich jedoch immer unterstützt haben.
Inhaltsverzeichnis
Für meine erste Muse
Peter
Sonettknopsen
Tanz der Nymphen
Das Paket
Nächtens
Ich bin nicht Luther und auch nicht der King, habe aber trotzdem einen Traum
Der Krieg auf meinem Laptop
Zu Viel
Eros
Der weitgereiste Prinz
Deine Augen
Was, wie und warum ich lese
Fallen lernen
Wie es für mich war
Wahrheit
Zimmer 42
Übermut
Armutszeugnis
Kennenlernen
Breathe me
Mittelaltermarktflirt
Im Winterland
Nachtgedicht
Minnepredigt
Für meine erste Muse
Oh vielgeliebte, nie erreichte,
sorgenschwere, lächelnd leichte,
oh meine Muse, nur für Dich
kam’s und inspirierte mich,
diese Zeilen Dir zu schreiben,
denn ich fühl Dein schweres Leiden
diese Sehnsucht tief in Dir
sprach letzte Nacht im Schlaf zu mir:
Nach neuen Ufern strebst Du leise,
tief in Deines Denkens Kreise
wünschst Du Dir ein neues Leben
und kannst es Dir aus Angst nicht geben.
Willst nicht verlieren, was Du hast,
doch reut Dich sehr, was Du verpasst.
Bist stetig in Dir selbst zerrissen
und vergräbst es dort beflissen.
Ich kenne Deine Wünsche nicht,
fühle nur Dein stetes Suchen
und sage Dir aus meiner Sicht,
Du solltest es beherzt versuchen,
denn Scheitern ist kein Grund zur Schande
nur danach nicht aufzusteh’n,
auch wenn viele hier im Lande,
die Sache etwas anders seh’n.
Folge Deiner Sehnsucht Quelle,
such Dir die perfekte Welle,
Du bist zu schön um nur zu leiden,
Dich stets ins eigne Fleisch zu schneiden!
Streck Dich, reck Dich, geh voran,
brech’ der Erinnerungen Bann,
denn sie erzählen nur Geschichten,
die Dich stets auf ’s Neue richten.
Deine Träume starben nie,
doch fehlt ihnen die Energie,
dass sie zur Wahrheit sich erheben,
Dir ein neues Leben geben.
Du solltest an Dich selber glauben
und Dir endlich mal erlauben
zu seh’n, welch Schönheit Dir geblieben,
so wie die Freunde, die Dich lieben.
Peter
Als Peter die Augen öffnet, ist es draußen noch dunkel und kalt. Die Mama hat ihn wie jeden Morgen aufgeweckt und ihm einen sanften und liebevollen Kuss auf die Stirn gedrückt. Er schaut sich verschlafen in seinem Zimmer um.
Noch etwas verwirrt, so als ob er den Tisch mit dem Malkasten, die bunte Nachttischlampe und seinen heiß geliebten Teddybären zum ersten Mal sehen würde. Dann blinzelt er noch kurz, fährt sich mit seiner großen weichen Zunge über die Lippen und stellt bedächtig seine nackten Füße auf den Schlafzimmerboden.
„Brrrrrrr, kalt!", sagt er und kichert, weil er das Kribbeln so lustig findet. Dann schlüpft er in seine blauen Frotteehausschuhe. Er mag das Gefühl des weichen Stoffs, der sich sanft an seine etwas plumpen Füße schmiegt.
Mit einem leisen Ächzen steht er auf und watschelt hinaus in die Küche, aus der es bereits verlockend duftet. Die Mama hat schon Frühstück gemacht. Zufrieden setzt er sich an den liebevoll gedeckten Holztisch in der Küche.
Natürlich auf seinen Lieblingsplatz an der Eckbank.
„Was möchtest Du heute gerne zum Frühstück?", fragt ihn die Mama.
„Bratapfel!", ruft Peter begeistert.
„Aber Peter, Bratapfel isst man doch nicht zum Frühstück."
Peter guckt traurig. „Ist aber lecker", sagt er.
„Ja, aber für Bratäpfel muss man erst den Ofen anmachen und das Vorbereiten und Braten braucht auch seine Zeit. Die haben wir morgens nicht."
„Achso, sagt Peter. „Hmmmm
, macht er und rollt angestrengt mit den Augen, als er überlegt. „Toast, sagt er. „Ich will Toast - Und Marmelade!
Genüsslich leckt er sich über seine vollen Lippen. Dann schaut er kurz erschrocken, da ihm noch etwas Wichtiges eingefallen ist:
„Und, und ich will Kaffee!"
„Na gut, aber nur Milchkaffee, sonst wirst Du wieder so aufgeregt", sagt die Mama.
Sie stellt ihm einen Teller mit zwei knusprigen Scheiben Toast vor die Nase und gießt ihm einen kleinen Schluck Kaffee in einen Becher mit warmer Milch. Voller Vorfreude auf das leckere Frühstück schmatzt Peter ein paar Mal, nimmt sein stumpfes Buttermesser und schmiert Butter auf den warmen und krossen Toast. Es ist ganz schön schwer das Messer in seinen knubbligen Händen zu halten, aber die Mama hat die Butter rechtzeitig rausgestellt, so dass sie sich gut streichen lässt. Danach fummelt er etwas unbeholfen am Glas mit der selbstgemachten Stachelbeermarmelade herum. Doch als er sie aufbekommt, ist er sehr stolz auf sich und grinst verschmitzt. Die Marmelade aus dem Glas zu bekommen ist wirklich nicht einfach, aber er hat viel geübt und als er sich konzentriert, gelingt es ihm auch gut, die Marmelade auf das Objekt seiner kulinarischen Begierde zu platzieren. „Kulinarisch", sagt er vor sich hin.
Das ist ein tolles Wort, das er erst seit Kurzem kennt. Es hat irgendetwas mit Essen zu tun und er ist stolz, dass er es fehlerfrei aussprechen kann, denn das ist ein fremdes Wort. Auch seine Lehrerin hat ihn schon dafür gelobt, dass er es so schön sagen kann. Während er nochmal „kulinarisch murmelt, dringt ihm plötzlich ein wundervoller Duft in die Nase. Richtig, da ist ja noch sein Frühstück, das auf ihn wartet. Manchmal vergisst er sowas, wenn er nachdenkt. Er grinst bis über beide Ohren, weil er sich schon so auf sein leckeres Essen freut. Er nimmt den Toast in die Hand und beißt herzhaft hinein. Wie schön das ist! Das knackige Weißbrot zerbröselt knirschend in seinem Mund und schmeckt ganz knusprig. Und erst die Butter mit der Marmelade, die ganz süß und dann ein bisschen sauer auf seiner Zunge zerläuft. Genussvoll schließt Peter seine großen Augen und gibt ein von Herzen kommendes „Hmmmmmmmm
von sich. Essen ist wirklich etwas Feines! Bedächtig und konzentriert isst er weiter. Jeder Bissen schmeckt ein bisschen anders und irgendwie noch besser als der Vorherige. Zwischendurch nimmt er immer wieder einen kleinen Schluck von seinem „Milchkaffee". Das ist auch ein toller Geschmack und er mag das Gefühl so gerne, wenn die leicht dickflüssige Milch über seine Zunge rinnt. Zum Glück weiß die Mama, dass er zum Frühstücken so viel Zeit braucht und weckt ihn immer rechtzeitig.
„Und was machen wir jetzt?, fragt die Mama den Peter, als er fertig gegessen hat. Da legt sich seine Stirn in Falten und er überlegt angestrengt. Dann hat er eine Idee und sagt etwas vorsichtig und mit einem scheuen Lächeln: „Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen.
„Richtig", sagt die Mama.
Da wird das Lächeln auf seinem Gesicht schnell wieder richtig breit und er rutscht flott von der Bank und hopst in Richtung Badezimmer. Dann fällt ihm aber noch etwas viel Wichtigeres ein. Wie ein übereifriger Welpe rutscht er noch ein wenig über den Flurboden, als er plötzlich mitten im Lauf abbremst. Dann stürmt er zurück und umarmt die Mama ganz doll.
„Danke für das lecker Essen, Mama!, ruft er freudig und etwas zu laut. „Ich hab Dich lieb!
„Ich hab Dich auch lieb, sagt die Mama und streicht ihm durch sein dickes und dichtes Haar. „Aber bitte sei nicht ganz so stürmisch, Du bist ja schon ein großer Junge. Fast hättest Du mich umgeworfen!
„Jaahaaa", sagt Peter etwas maulig und geht ins Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen. Mittlerweile mag er das auch. Früher fand er die Zahnpasta immer viel zu bitter. Manchmal hat er dann ganz schön