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Kuttel Daddeldu, Gedichte und mehr
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eBook136 Seiten37 Minuten

Kuttel Daddeldu, Gedichte und mehr

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Über dieses E-Book

eBook im epub-Format 40 S.

Der Seemann Kuttel Daddeldu ist eine Kunstfigur des Dichters Joachim Ringelnatz, der selber jahrelang zur See fuhr. Er taucht erstmals in Ringelnatz' ?Gedicht vom Seemann Kuttel Daddeldu? auf und ist die Hauptfigur in dem Gedichtband ?Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid? (1920), einer Sammlung aus schwarzhumorigen Balladen und Moritaten, mit denen Ringelnatz in den 1920er und 1930er Jahren auf der Kabarettbühne auftrat.

Ergänzt wird der Originaltext mit Worterklärungen und biografischen Notizen über den Autor.

Die Print ISBN bezieht sich auf unser Hörbuch.
SpracheDeutsch
HerausgeberHörGut Verlag
Erscheinungsdatum29. Sept. 2009
ISBN9783938230800
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    Buchvorschau

    Kuttel Daddeldu, Gedichte und mehr - Joachim Ringelnatz

    2007

    Ein männlicher Briefmark erlebte

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 65.)

    Ein männlicher Briefmark erlebte

    Was Schönes, bevor er klebte.

    Er war von einer Prinzessin beleckt.

    Da war die Liebe in ihm erweckt.

    Er wollte sie wiederküssen,

    Da hat er verreisen müssen.

    So liebte er sie vergebens.

    Das ist die Tragik des Lebens!

    Der Globus

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 165.)

    » Wo sitzt«, so frug der Globus leise

    Und naseweis die weise, weiße,

    Unübersehbar weite Wand,

    »Wo sitzt bei uns wohl der Verstand?«

    Die Wand besann sich eine Weile.

    Sprach dann: »Bei dir – im Hinterteile!«

    Nun dreht seitdem der Globus leise

    Sich um und um herum im Kreise –

    Als wie am Bratenspieß ein Huhn,

    Und wie auch wir das schließlich tun –

    Dreht stetig sich und sucht derweil

    Sein Hinterteil, sein Hinterteil.

    Die Schnupftabaksdose

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 65.)

    Es war eine Schnupftabaksdose,

    Die hatte Friedrich der Große¹

    Sich selbst geschnitzelt² aus Nußbaumholz.

    Und darauf war sie natürlich stolz.

    Da kam ein Holzwurm gekrochen.

    Der hatte Nußbaum gerochen.

    Die Dose erzählte ihm lang und breit

    Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.

    Sie nannte den alten Fritz generös³.

    Da aber wurde der Holzwurm nervös

    Und sagte, indem er zu bohren begann:

    »Was geht mich Friedrich der Große an!«

    Im Park

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 198.)

    Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum

    Still und verklärt wie im Traum.

    Das war des Nachts elf Uhr zwei.

    Und dann kam ich um vier

    Morgens wieder vorbei,

    Und da träumte noch immer das Tier.

    Nun schlich ich mich leise - ich atmete kaum -

    Gegen den Wind an den Baum,

    Und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.

    Und da war es aus Gips.

    Heimatlose

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 308.)

    Ich bin fast

    Gestorben vor Schreck:

    In dem Haus, wo ich zu Gast

    War, im Versteck,

    Bewegte sich,

    Regte sich

    Plötzlich hinter einem Brett

    In einem Kasten neben dem Klosett,

    Ohne Beinchen,

    Stumm, fremd und nett

    Ein Meerschweinchen.

    Sah mich bange an,

    Sah mich lange an,

    Sann wohl hin und sann her,

    Wagte sich

    Dann heran

    Und fragte mich:

    »Wo ist das Meer?«

    Am Kanal

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 139.)

    Aus dem Paket entglitt ein Räucheraal

    Und fiel ins Wasser und trieb fort gen Süden.

    »Bitte nach Ihnen!« sagte am Kanal

    Ein Lebensmüder einer Lebensmüden.

    Gladderadatsch

    (aus: Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, hg. v. Walter Pape, Zürich 1994, S. 161.)

    Es hatte ein Igel sich geckenhaft⁴ und blasiert⁵

    Am ganzen Körper von oben bis unten rasiert,

    Weil

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