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Grundpositionen interkultureller Linguistik
Von Peter Raster
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Grundpositionen interkultureller Linguistik
In dem Buch wird der Versuch unternommen, die Grundpositionen einer sprachwissenschaftlichen Theorie zu bestimmen, die als interkulturelle Linguistik bezeichnet werden kann, insofern sie die interkulturelle Variation sprachwissenschaftlicher Phänomene zum Gegenstand hat. Die verschiedenen Arten der interkulturellen Variation sprachwissenschaftlicher Phänomene lassen sich auf drei Grundkategorien zurückführen, nämlich auf die interkulturelle Variation der Sprache, des Sprechens und der Sprachwissenschaft, die in den drei Hauptkapiteln des Buches im Einzelnen dargestellt werden. Diese drei Kapitel sind in gleicher Weise gegliedert: Zunächst wird ein Überblick darüber gegeben, in welcher Weise sich die Linguistik der interkulturellen Variation der jeweiligen Grundkategorie bewusst geworden ist; danach wird betrachtet, nach welchen Dimensionen sich die interkulturelle Variation der jeweiligen Grundkategorie entfaltet; schließlich wird untersucht, in welcher Weise hinter den verschiedenen Arten der interkulturellen Variation linguistischer Phänomene eine transkulturelle Einheit erkannt werden kann.
Auch wenn die drei Grundkategorien der interkulturellen Variation sprachwissenschaftlicher Phänomene systematisch auseinander abgeleitet werden, besteht doch ein bedeutender Unterschied zwischen den Forschungsrichtungen interkultureller Linguistik, die auf die interkulturelle Variation der Sprache und des Sprechens bezogen sind, und der Forschungsrichtung, die auf die interkulturelle Variation der Sprachwissenschaft bezogen ist, d.h. auf die Tatsache, dass die Sprachwissenschaft selbst in verschiedenen Kulturen auf verschiedene Weise existiert.
Als eine Forschungsrichtung, die sich auf die interkulturelle Variation der Sprache und des Sprechens bezieht, ist die interkulturelle Linguistik Teil des bestehenden Wissenschaftsparadigmas der Linguistik; sie kann als Überdachung einer Reihe von bereits etablierten Forschungsrichtungen verstanden werden, deren Tradition zum Teil in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Als eine Forschungsrichtung, die sich auf die Interkulturalität der Linguistik selbst bezieht, ist interkulturelle Linguistik dagegen nicht Teil des bestehenden Wissenschaftsparadigmas der Linguistik, da sie dieses gerade überschreitet und in Frage stellt. Dies hat Konsequenzen für die Linguistik als Ganze. Indem die Linguistik erkennt, dass nicht nur die Sprache und das Sprechen, sondern auch die Sprachwissenschaft einer interkulturellen Variation unterliegt, hat sie sich selbst transzendiert. Der interkulturellen Linguistik kommt es zu, diesen Prozess der Selbsttranszendierung der Linguistik zu reflektieren; sie ist damit Teil der linguistischen Grundlagenforschung.
Zum Autor
1963-1970: Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Sprachwissenschaft, Indogermanistik und Indologie an den Universitäten Bonn und Münster; 1970-1974, 1978-1980: Wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Sprachwissenschaft der Universität Konstanz; 1975-1978: Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes am Department of Modern European Languages, University of Delhi, Indien; 1980-2007: Professor für Deutsch als Fremdsprache am Fachbereich Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen; Forschungsschwerpunkte: allgemeine Grundlagen interkultureller Linguistik, interkulturelle Syntax, interkulturelle Phänomenologie der Sprache, indische einheimische Grammatik. Weitere Angaben unter http://www.uni-duisburg-essen.de/Raster.
In dem Buch wird der Versuch unternommen, die Grundpositionen einer sprachwissenschaftlichen Theorie zu bestimmen, die als interkulturelle Linguistik bezeichnet werden kann, insofern sie die interkulturelle Variation sprachwissenschaftlicher Phänomene zum Gegenstand hat. Die verschiedenen Arten der interkulturellen Variation sprachwissenschaftlicher Phänomene lassen sich auf drei Grundkategorien zurückführen, nämlich auf die interkulturelle Variation der Sprache, des Sprechens und der Sprachwissenschaft, die in den drei Hauptkapiteln des Buches im Einzelnen dargestellt werden. Diese drei Kapitel sind in gleicher Weise gegliedert: Zunächst wird ein Überblick darüber gegeben, in welcher Weise sich die Linguistik der interkulturellen Variation der jeweiligen Grundkategorie bewusst geworden ist; danach wird betrachtet, nach welchen Dimensionen sich die interkulturelle Variation der jeweiligen Grundkategorie entfaltet; schließlich wird untersucht, in welcher Weise hinter den verschiedenen Arten der interkulturellen Variation linguistischer Phänomene eine transkulturelle Einheit erkannt werden kann.
Auch wenn die drei Grundkategorien der interkulturellen Variation sprachwissenschaftlicher Phänomene systematisch auseinander abgeleitet werden, besteht doch ein bedeutender Unterschied zwischen den Forschungsrichtungen interkultureller Linguistik, die auf die interkulturelle Variation der Sprache und des Sprechens bezogen sind, und der Forschungsrichtung, die auf die interkulturelle Variation der Sprachwissenschaft bezogen ist, d.h. auf die Tatsache, dass die Sprachwissenschaft selbst in verschiedenen Kulturen auf verschiedene Weise existiert.
Als eine Forschungsrichtung, die sich auf die interkulturelle Variation der Sprache und des Sprechens bezieht, ist die interkulturelle Linguistik Teil des bestehenden Wissenschaftsparadigmas der Linguistik; sie kann als Überdachung einer Reihe von bereits etablierten Forschungsrichtungen verstanden werden, deren Tradition zum Teil in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Als eine Forschungsrichtung, die sich auf die Interkulturalität der Linguistik selbst bezieht, ist interkulturelle Linguistik dagegen nicht Teil des bestehenden Wissenschaftsparadigmas der Linguistik, da sie dieses gerade überschreitet und in Frage stellt. Dies hat Konsequenzen für die Linguistik als Ganze. Indem die Linguistik erkennt, dass nicht nur die Sprache und das Sprechen, sondern auch die Sprachwissenschaft einer interkulturellen Variation unterliegt, hat sie sich selbst transzendiert. Der interkulturellen Linguistik kommt es zu, diesen Prozess der Selbsttranszendierung der Linguistik zu reflektieren; sie ist damit Teil der linguistischen Grundlagenforschung.
Zum Autor
1963-1970: Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Sprachwissenschaft, Indogermanistik und Indologie an den Universitäten Bonn und Münster; 1970-1974, 1978-1980: Wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Sprachwissenschaft der Universität Konstanz; 1975-1978: Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes am Department of Modern European Languages, University of Delhi, Indien; 1980-2007: Professor für Deutsch als Fremdsprache am Fachbereich Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen; Forschungsschwerpunkte: allgemeine Grundlagen interkultureller Linguistik, interkulturelle Syntax, interkulturelle Phänomenologie der Sprache, indische einheimische Grammatik. Weitere Angaben unter http://www.uni-duisburg-essen.de/Raster.
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