Aus dem Leben von Oma Rinckenhöfchen: 7 Kurzgeschichten vom Niederrhein
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Über dieses E-Book
Gerhard van der Grinten
Gerhard van der Grinten wurde 1966 in Kleve am Niederrhein geboren, studierte nach seinem Zivildienst bildende Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik in Stuttgart und lebt heute als Lehrer zusammen mit seiner Frau in einem wunderschönen Haus in Bad Cannstatt. Seine Liebe gilt der Malerei, dem Schreiben und der spätromantischen Musik, und er hat sich als Redner, Essayist und Ausstellungsmacher einen Namen gemacht. Die Geschichten über die legendäre Oma Rinckenhöfchen sind seine erste literarische Veröffentlichung.
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Buchvorschau
Aus dem Leben von Oma Rinckenhöfchen - Gerhard van der Grinten
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
LECKER KUCHEN
LECKER TÜTCHEN
SCHLIMME ECKE
LECKER KUNST
DIE RETTUNG DER FATME
LECKER BLAGEN
LECKER MOEPPKES
GLOSSAR
VORWORT
Oma Rinckenhöfchen – ein niederrheinische Original!
In Süddeutschland haben wir Omas,
die im Hühnerstall Motorrad fahren
– am Niederrhein retten sie die Welt!
Lady Ann
Für Gerhard
Der Niederrhein – das lernt man als unbescholtenes süddeutsches Mädel sehr schnell, wenn man es mit einem überzeugten niederrheinischen Jungen zu tun bekommt – ist sehr viel mehr als jenes kleine Eck über Köln, an dem es Stau und strichweise Regen gibt. Nein, er war und ist ein bedeutendes Zentrum europäischer Kultur- und Geistesgeschichte.
An der Gabelung des großen Flusses Rhein gelegen, Grenzland zu den Niederlanden, ist der Niederrhein seit alters her eine Region, in der Menschen der vielfältigsten Couleurs aufeinander treffen. Und das prägt!
Abgesehen von der Anhöhe der Klever Schwanenburg, ist der Niederrhein flach. Kopfweiden und Pappelalleen, die verstärkt unter napoleonischer Regie gepflanzt wurden, durchziehen Felder und Auen. Der Rhein fließt mächtig durch sein von weitläufigen Deichen eingegrenztes Bett, aber auch kleinere Flüsschen wie die Niers prägen die Landschaft. Ja und dann ist da der Himmel. Er scheint besonders weit zu sein am Niederrhein, weit und dramatisch. Fast schon wie auf jenen holländischen Landschaftsmalereien, in denen mangels pittoresker Szenerie am Boden, der Blick des Betrachtenden durch betörendes Wolkenspiel gefesselt wird. Am Niederrhein ist der Himmel immer präsent, ob grau und farblos, ob licht oder flamboyant, es gibt immer etwas zu sehen! Und das Licht, es ist silbern, silbern, flirrend und oftmals versetzt mit einer Prise Atlantik. Wundert es, dass dieser Landschaft und den in ihr lebenden Menschen eine eigenwillig verquere Melancholie inne ist? Der Niederrheiner, so erklärt es Hanns Dieter Hüsch in einer seiner Liebeserklärungen an die Heimat, „ist überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären. Und wenn er keinen Ausweg mehr weiß, steigert er sich in eine ungeheure Assoziationskette hinein. Er kann zum Beispiel in wenigen Sätzen von Stefan Askenase, dem berühmten Chopinspieler, auf die Narkoseschwester Gertrud kommen."¹
Ja und genau hier muss wieder auf die anfängliche, charmant lokalpatriotisch erscheinende Aussage angeknüpft werden, dass der Niederrhein ein bedeutendes Zentrum europäischer Kulturgeschichte sei. Tja und nochmal, tja, so ganz unrecht hat er dabei nicht, der Junge vom großen Fluss. Zunächst einmal war der Rhein in der Tat die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Historie. Er verbindet den Bodensee mit dem Atlantik, eine unverzichtbare Verkehrsader, zumal er bis auf wenige Engstellen, seit Alters her beschiffbar ist. Es wundert also nicht, dass die Römer seinem Verlauf folgten. Am Niederrhein gründeten sie vor knapp 2000 Jahren mit der Stadt Colonia Ulpia Traiana, nahe dem heutigen Xanten, ein Zentrum, das wie Rindern, Nimwegen, Neuss und Köln, die Region bestimmte.
Der Römische Einfluss ist letztlich bis heute am Niederrhein spürbar. Aber auch die kommenden Jahrhunderte hinterließen ihre Spuren. Im Jahr 980 etwa wurde hier ottonische Kaisergeschichte geschrieben. Gebar doch die junge byzantinische Prinzessin und Kaisersgemalin Theophanu im Reichswald nahe Kessel bei Kleve den künftigen Kaiser des deutsch-römischen Reiches, Otto III.
Im 11./12. Jahrhundert kam das weltliche Herzogtum Kleve in Kontakt mit der flämischen und der französischen Ritterkultur. Nicht von ungefähr gehörte Margarete von Kleve zu den Förderinnen Heinrich van Veldekes, der mit der Eneide den ersten deutschsprachigen höfischen Roman des Mittelalters verfasste und nebenbei damit auch die erste deutsche nicht klerikale Übertragung eines antiken Stoffes. Auch entstand am Niederrhein 1475 und 1477 das erste deutsch-lateinische / lateinisch-deutsche Wörterbuch ². In der Grenzregion war man ständig mit den verschiedenen Dialekten der niederfränkischen und der niederdeutschen Sprache konfrontiert. Das umfangreiche Glossar half, mit lateinischen Worten denen niederfränkisch und niederdeutsche Synonyme zugeordnet waren, sich darin zurecht zu finden.
Ja und dann ist da das Niebelungenlied. Der Held Siegfried komme, heißt es darin, aus Xanten und sein Widersacher Hagen von Tronje – nun ja, genau weiß man heute nicht, auf welchen Ort sich „Tronje" bezog. Aber wir wären nicht am Niederrein, wenn es nicht einen Mythos gäbe, der auch den dunklen Hagen hier verwurzelte. In der Tat ging man schon bald nach der Zerstörung des antiken Colonia Ulpis Traiana im Jahre 275 n. Chr. davon aus, es handele sich bei der Stadt am großen Fluss, unweit des Meeres, um das sagenumwobene Troja. Diese Annahme war bis ins späte Mittelalter hinein lebendig – noch im 15. Jahrhundert ließen die stolzen Herzöge von Kleve Münzen prägten, auf denen sie sich als Könige von Troja abbildeten.
Unter der Regentschaft Herzog Johann III. des Friedfertigen, hält der Geist des Humanismus Einzug am Niederrhein. Johann III. schätzte Erasmus von Rotterdam über alle Maßen und stand in regem Austausch mit dem Gelehrten. Seinem Einfluss ist es zu verdanken, dass Johann III. die Frage nach der religiösen Ausrichtung seines Herzogtums, danach also, ob er sich den neuen reformatorischen Tendenzen anschließen oder an der alten Kirche festhalten sollte, dahingehend entschied, sich dem Reformkatholizismus zuzuwenden und somit, ganz im Sinne Erasmus, die Konflikte zwischen den Konfessionen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Toleranz und Religionsfreiheit sollten das Zusammenleben am Niederrhein fortan prägen. Und es gelang den Klever Herzögen, diese Errungenschaften so in ihren Erbverträgen zu verankern, dass sie auch nach dem Erlöschen ihrer Dynastie beibehalten werden mussten.
Ja und dann kam Johann Moritz von Nassau-Siegen. Einst General-Gouverneur der Besitzungen der Niederländischen Westindien-Kompanie in Brasilien, dann ab 1649 im Dienste der Preußen, Stadthalter von Kleve und Mark. Johann Moritz von Nassau-Siegen war wieder eine Gestalt, die neugierig, umtriebig, visionär die Geschicke am Niederrhein lenkte und Maßstäbe setzte. Seine große Liebe galt der Baukunst und dem Landschaftsgarten. Er verwandelte Kleve nach dem 80-jährigen Krieg in eine blühende Barock- Residenz und Badestadt mit weitläufigen Gärten, Alleen, Sichtachsen und Kanälen. Bis heute sind Pflanzen hier zu finden, die er aus Brasilien mitgebracht hatte. Johann Moritz von Nassau-Siegens gärtnerische Ideen, sein Aufgreifen des strengen palladianischen Barockstils, wie er in den Niederlanden gepflegt wurde, hatte Einfluss auf eine ganze Reihe europäischer Höfe. Brandenburg etwa stand in Austausch mit Kleve. Die „Allee unter den Linden" findet hier ihr Vorbild, aber auch die Kanalachse von Versailles und der Park von Hampton Court sollen hier Inspiration gefunden haben.
Und so ließen sich die Geschichten weiter spinnen. Weiter zu Berti Vogts der gerne mit dem Ausspruch in Verbindung gebracht wird, der Niederrhein sei keine Landschaft sondern ein Zustand, wer dort geboren sei, komme nicht mehr davon los. Weiter zu Joseph Beuys, der als Junge mit Hirtenstab, Mantel und Hut, gefolgt von einer imaginären Schafherde, durch die niederrheinischen Auen zog. Ja und weiter zu Oma Rinckenhöfchen, die, auch wenn das in einer Reihe mit all den großen Namen anmaßend erscheinen mag, ein wahrhaft prachtvolles Exemplar jenes Menschenschlags ist, der durch den Niederrhein, seine Historie, seine Geister und alldem geprägt wurde, was der große Fluss so mit sich führt.
Eine alte Damen ist sie. Patent, schlagfertig, lebensfroh, unglaublich gerechtigkeitsliebend, mutig, neugierig, witzig, in Maßen religiös, liebevoll, streng, frech, und vor allem beneidenswert jung. Was soll ich sagen – ich das süddeutsche Mädel – wenn ich es