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Der Fluch des Zwergengolds: Die wilden Orks, #2
Der Fluch des Zwergengolds: Die wilden Orks, #2
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eBook281 Seiten2 Stunden

Der Fluch des Zwergengolds: Die wilden Orks, #2

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Über dieses E-Book

Der Fluch des Zwergengolds

Die wilden Orks 2

von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 156 Taschenbuchseiten.

Eine große Aufgabe steht vor Lirandil, dem Elbenwanderer.

Unheil in Athranor In Athranor, der alten Heimat der Elben, leben Orks und Menschen in ständigem Krieg. Auf dem Prinzen Candric ruhen die größten Hoffnungen, auch wenn er erst zehn Jahre alt ist. Doch der Herr der Orklande kann mithilfe eines mächtigen Zaubers Candrics Körper gegen den eines jungen Orks tauschen. Candric muss sich jetzt unter prügelnden Orks behaupten, während gleichzeitig der Ork Rhomroor in seinem Körper jedes Festbankett am Königshof stört. Zusammen mit dem Elbenkrieger Lirandil reisen der Prinz und der Ork zur Stadt der Spiegel, um den Fluch zu brechen.

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum29. Mai 2019
ISBN9781533747624
Der Fluch des Zwergengolds: Die wilden Orks, #2
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Der Fluch des Zwergengolds - Alfred Bekker

    Der Fluch des Zwergengolds

    Die wilden Orks, Volume 2

    Alfred Bekker

    Published by Alfred Bekker, 2019.

    Inhaltsverzeichnis

    Title Page

    Der Fluch des Zwergengolds

    Copyright

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    Der Fluch des Zwergengolds

    Die wilden Orks 2

    von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 156 Taschenbuchseiten.

    Eine große Aufgabe steht vor Lirandil, dem Elbenwanderer.

    Unheil in Athranor In Athranor, der alten Heimat der Elben, leben Orks und Menschen in ständigem Krieg. Auf dem Prinzen Candric ruhen die größten Hoffnungen, auch wenn er erst zehn Jahre alt ist. Doch der Herr der Orklande kann mithilfe eines mächtigen Zaubers Candrics Körper gegen den eines jungen Orks tauschen. Candric muss sich jetzt unter prügelnden Orks behaupten, während gleichzeitig der Ork Rhomroor in seinem Körper jedes Festbankett am Königshof stört. Zusammen mit dem Elbenkrieger Lirandil reisen der Prinz und der Ork zur Stadt der Spiegel, um den Fluch zu brechen.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author /Titelbild Agentur Munsonius

    © dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Der Vollmond stand fahl am Himmel und spiegelte sich im Meer. Sterne funkelten. Prinz Candric stand an den Zinnen des Westturms. Von hier aus hatte man einen weiten Blick über den burgähnlichen Königspalast, die Stadt und den Hafen von Aladar. Die Stadt nahm den größten Teil einer Insel ein, die an der Mündung des Grenzflusses zwischen Westanien und Sydien lag. Beide Reiche waren zum Königreich Beiderland vereinigt worden und so fügte es sich glücklich, dass die Hauptstadt auf einem Gebiet lag, das ursprünglich ein Niemandsland gewesen war und zu keinem der beiden Länder gehört hatte.

    Candric blickte hinauf zum Vollmond.

    Der zehnjährige Sohn des Königs von Westanien und der Königin von Sydien spürte sehr deutlich die Veränderung, die sich ankündigte. Er fühlte eine innere Unruhe. Wieder ist Vollmond und ich fürchte, es wird erneut geschehen!, dachte er mit Furcht im Herzen. Es ist wie ein Fluch ... Ich werde mich erneut in einen wilden Ork verwandeln und es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte ...

    Er atmete tief durch.

    Es war besser, wenn er in dieser Stunde allein war, damit niemand etwas merkte. Manchmal ging es ja auch sehr schnell wieder vorbei. Bilder erschienen vor seinem inneren Auge. Erinnerungen daran, wie es war, sich als wilder Ork in einer Schlammgrube zu suhlen, mit einer riesenhaften Streitaxt zu kämpfen, laut zu brüllen und die vier langen Hauer zu fletschen, die diesen hässlichen Wesen aus dem Maul herausragten.

    Und er dachte an Rhomroor, den Ork, mit dem er durch einen Zauber Seele und Körper getauscht hatte, sodass er in einem Ork-Körper gelebt hatte und der Ork Rhomroor in die Gestalt des Prinzen Candric geschlüpft war. Der Elbenmagier Asanil hatte diesen Zauber rückgängig gemacht – so hatte Candric zunächst gedacht.

    Aber offenbar war das doch nicht ganz gelungen, wie sich inzwischen herausstellte.

    „Candric!"

    Der Prinz zuckte regelrecht zusammen, als er die Stimme in seinem Rücken hörte. „Kara!", entfuhr es ihm.

    Das Mondlicht fiel auf ein Mädchen mit dunklen Haaren. Es war Kara, die etwa gleichaltrige Tochter des Haushofmeisters im Palast von Aladar – und außerdem seine engste Vertraute.

    „Hier bist du also!, stellte Kara überrascht fest. „Ich habe dich schon überall gesucht. Und normalerweise bist du doch jetzt auch am ehesten in der Bibliothek anzutreffen ...

    Das Stöbern in den Büchern der königlichen Bibliothek war etwas, was sie beide gerne taten. Oft unterhielten sie sich dann über das, was sie gelesen hatten. Und mehr als einmal hatten sie dabei auch völlig die Zeit vergessen.

    „Kara, was machst du hier?", entfuhr es Candric – und es war überdeutlich, dass es ihm eigentlich nicht recht war, dass sie ihn aufgespürt hatte.

    „Was ist los, Candric? Wieso verkriechst du dich hier?"

    „Es ist besser, du lässt mich jetzt etwas allein."

    „Und wieso bitteschön?"

    „Wir können uns später unterhalten ..."

    „Noch später? Es ist schon nach Mitternacht und ich bekomme wahrscheinlich schon einen Riesenärger, weil ich immer noch durch den Palast geistere, anstatt im Bett zu liegen."

    Ein Ruck ging durch Candrics Körper. Der Thronfolger öffnete den Mund und stieß einen durchdringenden Ruf aus, der weit über den Palast und die Stadt schallte. Er endete in einem lauten Rülpsen. Seine Augen wurden groß. Er wirkte völlig verstört und betastete vorsichtig seinen Oberkörper und sein Gesicht. „Kara?, fragte er und blinzelte. „Wie ist das möglich?

    „Hallo! Du unterhältst dich schon eine Weile mit mir!"

    „Davon weiß ich nichts", widersprach er.

    Er bleckte die Zähne wie ein Raubtier und machte einen Schritt auf Kara zu. Dann gab er ihr völlig unerwartet einen Stoß mit der Faust. Sie taumelte zurück und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten.

    „Hey, was soll das denn?"

    Er stieß einen knurrenden Laut aus. „Ich bin es! Rhomroor der Ork!, presste er dann hervor. „Tut mir leid, aber ich musste herausfinden, ob das nur ein Alptraum ist, oder ob ich mich tatsächlich wieder in diesem schwächlichen Menschenkörper befinde. Aber so empfindliche Menschenmädchen wie dich kann man nicht einmal im Traum erfinden!

    Kara sah ihn entsetzt an. Zu deutlich war ihr noch in Erinnerung, wie der Ork Rhomroor mit Candric den Körper getauscht hatte. Als ein Mensch mit der Seele eines Orks war Rhomroor dann durch den Palast gepoltert und hatte sich so ganz anders benommen, als man dies eigentlich von einem Prinzen und Thronfolger erwartete. Und es war schwer genug gewesen, diesen Zauber wieder rückgängig zu machen. Kara schüttelte verzweifelt den Kopf. Sollte da etwa was nicht geklappt haben? „Ich dachte, der Zauber, den Asanil in der Stadt der Spiegel gewirkt hat, hätte das ein für allemal rückgängig gemacht!"

    „Rückgängig stimmt – aber das mit dem ein für allemal wohl nicht so ganz!"

    „Das scheint mir auch so ..."

    Kara sah ihn entgeistert an.

    Rhomroor stieß einen ärgerlichen Schrei aus, der so laut und durchdringend ausfiel, dass auf den Wehrgängen des Palastes und den benachbarten Wachtürmen sich bereits einige der Burgwachen umdrehten.

    „Ups, ich muss mich wohl erst wieder daran gewöhnen, unter Menschen zu sein!, meinte Rhomroor. „Das bedeutet: Niemanden zu grob anfassen, immer nur leise Töne von sich geben und beachten, dass man seinen Zähnen nicht zu viel zumutet – schließlich hat man ja keine Hauer zur Verfügung! Rhomroor knurrte leise vor sich hin und fuhr dann fort: „Eigentlich hatte ich gedacht, das endgültig hinter mir zu haben!"

    2

    Zur gleichen Zeit erwachte tief im Land der Orks Candrics Seele mit der gleichen Verwunderung in Rhomroors Ork-Körper, in dem er schon einmal eine ganze Weile hatte überleben müssen.

    Er trug einen Harnisch und an der Seite eine Steinaxt.

    Die überaus kräftigen und großen Pranken ballte er zu Fäusten, öffnete sie anschließend und betastete ungläubig seinen hässlichen Ork-Körper mit den vier langen Hauern im Maul. Er war über und über mit Schlamm bedeckt. Offenbar hatte er vor kurzem erst ein ausgiebiges Bad in der gemeinschaftlichen Schlammgrube hinter sich, in der sich die Orks zu suhlen pflegten. Ein Ork fühlte sich schließlich nicht richtig wohl, wenn er sich nicht regelmäßig im Schlamm wälzen konnte. Das hatte Candric während einer ersten Zeit bei den Orks gelernt. Es war ungefähr so, als wenn ein Mensch für längere Zeit keine Gelegenheit bekam, sich zu waschen.

    Candric blickte sich in der Umgebung um. In der großen Orkherrenhöhle prasselten Dutzende von Feuern, an denen die Orks lagerten. Die meisten von ihnen schliefen.

    Es war nicht das erste Mal, dass Candrics Seele wieder den Körper tauschte und er wieder ein Ork wurde. Jedesmal zu Vollmond war das bisher geschehen. Das erste Mal hatte Candric geglaubt, nur geträumt zu haben und das ganze war auch schon nach wenigen Augenblicken wieder vorbei gewesen. Aber in den Vollmondnächten der nächsten Monate hatten Prinz Candric und Rhomroor der Ork dann für immer längere Zeiten unfreiwillig und ganz von allein die Körper getauscht. Da die beiden in eine geistige Verbindung treten konnten, wenn sie die Gedanken genügend stark auf den jeweils anderen konzentrierten, wusste Candric, dass Rhomroor ebenso überrascht gewesen war.

    Moraxx, der Herr der drei Ork-Länder, hatte durch einen Zauber einst für den ersten Austausch gesorgt. Er wollte die Seele eines Orks in den Körper des Thronfolgers versetzen. Wenn ein getreuer Ork in der Gestalt eines Prinzen dann eines Tages gemeinsamer König von Westanien und Sydien wurde, so hätte Moraxx sein Ziel erreicht. Dann wäre das wichtigste Königreich seiner alten Feinde, der Menschen nämlich, insgeheim unter die Herrschaft eines Orks geraten und hätte Moraxx nicht mehr gefährlich werden können.

    Aber dieser Plan hatte sich längst zerschlagen.

    Rhomroor hatte das Leben eines Prinzen am Königshof ebenso wenig auf die Dauer aushalten können, wie Candric sich auch nicht in der Haut eines Orks wohlgefühlt hatte. Der Zauber des Elbenmagiers Asanil hatte beide von ihrer Qual erlöst und ihnen die Rückkehr in ihr bisheriges Leben erlaubt.

    Doch es schien so, als würde die Macht von Moraxx' Zauber langsam zurückkehren.

    War Asanils Zaubermacht doch nicht groß genug gewesen, um  den unheilvollen Bann auf Dauer zu brechen?

    Von Mal zu Mal hatte sich die Zeit, in der Candric und Rhomroor wieder mit vertauschten Körpern leben mussten, verlängert.

    Beim letzten Vollmond hatte dieser Zustand eine ganze Nacht angedauert. Danach war es glücklicherweise vorbei gewesen – fast wie bei einem bösen Traum, den man durch die ersten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, schon zur Hälfte wieder vergessen hatte.

    Aber sicherheitshalber hatte Candric sich in den Vollmondnächten versteckt, sodass niemand die Veränderung bemerkte. Vielleicht, so lautete seine Hoffnung, ging das alles ja von selbst wieder vorbei ...

    So, wie sonst auch.

    Eine Nacht in einer feuchten, kühlen Ork-Höhle – das ließ sich durchstehen.

    Zudem hatte ihn beim letzten Mal anscheinend niemand unter den Orks wirklich bemerkt. Schließlich war der Seelentausch ja mitten in der Nacht vollzogen worden und da hatten auch die meisten Orks die Augen geschlossen und schliefen.

    3

    Etwas flog durch die Luft.

    Eine Handvoll Hornechsen-Dreck klatschte ihm genau ins Ork-Gesicht. Da Candric nicht daran gedacht hatte, sein Ork-Maul rechtzeitig zu schließen, landete ein erheblicher Anteil  in seinem Rachen.

    Candric musste würgen. Hornechsen-Dreck hatte einen sehr intensiven Geruch.

    Er spuckte und schnaubte. „Was sollte das denn?, knurrte er, wischte sich erstmal den Dreck aus den Augen und sah dann Brox, einen Ork, mit dem er zwar häufig gekämpft, sich aber letztlich ganz gut verstanden hatte. „Ein Willkommensgruß für einen netten Verlierer!, sagte Brox.

    Netter Verlierer, das war de Bezeichnung für einen Freund, wie Candric sehr wohl wusste. So hatte Brox Candric genannt, bevor sich der Königssohn im Ork-Körper zum Turm des Magiers aufgemacht hatte, um eine Möglichkeit zu finden, in seinen alten Körper zurückzugelangen. Da Candric aber wusste, dass Brox sich mit Rhomroor überhaupt nicht gut verstanden hatte, musste Brox ihn offenbar erkannt haben.

    „Du bist es doch – oder? Der Menschenkönigssohn, der es anfangs etwas schwer hatte, sich hier durchzuschlagen, weil man an seinem Hof wohl etwas andere Sitten kennt..."

    „Woher weißt du, dass ich es bin?"

    „Ach, Candric!" Der Ork machte eine wegwerfende Handbewegung.

    Einer der anderen Orks rührte sich im Schlaf. Offenbar hatten sie zu laut gesprochen. Jetzt nur keines der Ork-Kleinkinder aufwecken!, dachte Candric. Wenn eines davon anfing zu schreien, konnten die Folgen im wahrsten Sinn des Wortes ohrenbetäubend sein. Orks hatten nämlich eine sehr eigenwillige Art und Weise, sich gegenseitig zu trösten. Wenn jemand schrie, brüllte nach und nach der ganze Stamm mit, um das Geschrei zu übertönen. Das sollte denjenigen, der Schmerzen hatte, deutlich machen, dass er nicht allein war und alle mit ihm litten.

    Ein einziges schreiendes Kleinkind konnte da mitunter zu einer völlig unberechenbaren Kettenreaktion führen, nach der dann jedem, der das nicht gewöhnt war, erstmal die Ohren klingelten.

    „Lass uns aus der Höhle gehen!, forderte Brox. „Sonst gibt es hier in Kürze ein allgemeines Stammesgebrüll und man kann sein eigenes Wort nicht mehr verstehen.

    Candric hatte nichts dagegen einzuwenden. Allerdings bohrte nach wie vor die Frage in ihm, wieso Brox sofort erkannt hatte, dass in diesem Ork-Körper nun ein anderer Geist steckte!

    Vielleicht werde ich das ja noch erfahren!, dachte Candric.

    Sie gingen aus der Orkherrenhöhle auf die vorgelagerte Felsenkanzel. Der Vollmond stand wie ein großes Auge, das zu ihnen herabblickte, am Himmel und spiegelte sich im nahen Meer. Dessen Rauschen war die ganze Zeit über zu hören.

    Dort, wo die Felsenkanzel endete, waren die Abbruchkanten schroffer Felswände. Es ging steil in die Tiefe, aber für einen Ork war es keine Schwierigkeit auch an diesen Wänden beim klettern Halt zu finden. Candric hatte das während der Zeit, die er unter den Orks gelebt hatte, selbst getan und sich gewundert, wie leicht es war, vorausgesetzt, man hatte einen unempfindlichen, mit Muskeln bepackten Ork-Körper mit den dazugehörigen starken Pranken. Selbst im kleinen Finger hatte ein Ork mehr Kraft, als so mancher Mensch in der ganzen Hand. Zu dem schmalen Strand zu gelangen war kein Problem. Und am östlichen Ende der Felsenkanzel konnte man direkt in die große Schlammgrube des Stammes springen.

    Dorthin gingen Candric und Brox nun.

    Brox setzte sich an die Kante und ließ seine kräftigen Beine hinunterbaumeln. Er sah auf die künstlich angelegte Schlammgrube hinab und meinte: „Ah, vielleicht nehme ich gleich noch ein kleines Bad! Ich habe noch mit niemand anderem darüber gesprochen, aber ich habe etwas empfindliche Haut und muss deswegen immer darauf achten, dass sie von genug getrocknetem Schlamm bedeckt wird..." Er zog sich das Gewand

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