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Die Drachen-Attacke: Die wilden Orks, #3
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eBook253 Seiten2 Stunden

Die Drachen-Attacke: Die wilden Orks, #3

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Über dieses E-Book

Drachen-Attacke!

Die wilden Orks 3

von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 163 Taschenbuchseiten.

Prinz Candric ist gemeinsam mit dem Elbenkrieger Lirandil und dem Magier Asanil unterwegs zur Drachenküste, um herauszufinden, warum es kaum noch versteinerte Dracheneier gibt. Und dann kommt es wieder zum magischen Seelentausch zwischen Candric und dem Ork Rhomroor ... Im Körper seines Ork-Freundes begegnet der junge Prinz einer Horde uralter, riesenhafter Drachen, die ganz Athranor bedroht

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum28. März 2019
ISBN9781516353767
Die Drachen-Attacke: Die wilden Orks, #3
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Die Drachen-Attacke - Alfred Bekker

    Die Drachen-Attacke

    Die wilden Orks, Volume 3

    Alfred Bekker

    Published by BEKKERpublishing, 2019.

    Inhaltsverzeichnis

    Title Page

    Copyright Page

    Drachen-Attacke!

    Copyright

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    Drachen-Attacke!

    Die wilden Orks 3

    von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 163 Taschenbuchseiten.

    Prinz Candric ist gemeinsam mit dem Elbenkrieger Lirandil und dem Magier Asanil unterwegs zur Drachenküste, um herauszufinden, warum es kaum noch versteinerte Dracheneier gibt. Und dann kommt es wieder zum magischen Seelentausch zwischen Candric und dem Ork Rhomroor ... Im Körper seines Ork-Freundes begegnet der junge Prinz einer Horde uralter, riesenhafter Drachen, die ganz Athranor bedroht

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author / Cover: Agentur Munsonius

    © dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Die Flügel der Riesenlibelle surrten. Candric, der junge Prinz von Aladar, klammerte sich an dem riesenhaften Insekt fest, das plötzlich in die Höhe schoss.

    „Haltet sie zurück! Fasst sie hinter den Kopf und lenkt sie, mein Prinz!", rief eine heisere Männerstimme, die schon nach wenigen Augenblicken kaum noch zu hören war.

    Candric blickte nur kurz in die Tiefe. Fast wurde ihm schon von diesem einen Blick schwindelig. Er sah unter sich den Palast von Aladar mit seinen mächtigen Türmen und Mauern. Umgeben wurde dieser Palast von einer großen Stadt mit  ausgedehnten Hafenanlagen. Sie lag auf einer Flussinsel – dort, wo der rote Fluss sich teilte und ins Meer floss. Auf dem Westturm des Palastes standen Candrics Vater König Hadran und Batak, ein Hauptmann der königlichen Libellenreiter-Garde. Die meisten dieser Libellenreiter waren im weit entfernten Grenzgebirge zu den Ländern der Orks damit beschäftigt, darüber zu wachen, dass keine Orks die Grenze überschritten. Zwar herrschte momentan Waffenstillstand zwischen dem Königreich Beiderland und den Orks, aber das konnte sich im Handumdrehen ändern.

    König Hadran war allerdings der Meinung, dass sein Sohn unbedingt lernen sollte, perfekt mit einer Riesenlibelle umgehen zu können. Und so hatte er Hauptmann Batak dazu abgestellt, mit dem jungen Thronfolger zu üben.

    Candric freute das überhaupt nicht. Er hätte viel lieber in der Bibliothek gesessen und ein interessantes Buch gelesen. Auf dem Rücken einer Riesenlibelle zu sitzen und sich an deren Haaren festhalten zu müssen, um nicht in die Tiefe zu fallen, gefiel ihm überhaupt nicht. Ganz schwindelig konnte einem dabei werden. Und außerdem gehorchten manche der Riesenlibellen auch schlecht. Eigentlich sollten sie auf  leichten Druck an einer bestimmten Stelle hinter dem Kopf reagieren und ihre Flugbahn nach den Wünschen des Reiters ändern.

    Aber manche dieser surrenden Biester versuchten offenbar auszuprobieren, wie viel sie sich gegenüber ihrem Reiter herausnehmen konnten.

    „Candric! Du sitzt doch nicht zum ersten Mal auf einer Riesenlibelle!", hörte er noch den Ruf seines Vaters.

    Die Riesenlibelle machte einen scharfen Schwenk nach links, so dass Candric sich dicht an ihren Rücken pressen musste. Er war etwas überrascht, denn er hatte das völlig wie von selbst getan. Während die Riesenlibelle hinaus auf das Meer strebte, wurde ihm klar, woran das lag.

    „Es ist doch genauso, als wenn du als Ork auf einer Hornechse sitzt und nicht herunterfallen willst!", meldete sich eine Gedankenstimme.

    Sie gehörte seinem Ork-Freund Rhomroor, mit dem er wegen eines Zauberfluchs immer bei Vollmond für einige Zeit den Körper tauschte. Dann wohnte die Seele des Königssohns im Körper eines wilden Orks, während die Seele des ungehobelten Orks Rhomroor gleichzeitig den Körper des eigentlich eher vorsichtigen jungen Prinzen bewohnte. Jeden der beiden hatte das schon in große Schwierigkeiten gebracht, aber sie hatten auch viel dabei gelernt. Vor allem waren sie Freunde geworden, wozu die Gedankenverbindung sicher beigetragen hatte, die stets bestand, wenn ihre Seelen im jeweils anderen Körper waren.

    Dass auch jetzt diese Verbindung zustande kam, war ungewöhnlich.

    „Verdammt, es ist doch noch gar nicht Vollmond!", rief Candric laut aus, während die Riesenlibelle jetzt zu einem mörderischen Tiefflug ansetzte. Sie stürzte regelrecht herab, geradewegs auf das schäumende Meer zu. Candric griff nun beherzt in die Kerbe zwischen dem Kopf und dem Körper der Libelle – so, wie man es ihm gezeigt hatte. Aber irgendetwas stimmte mit dem Geschöpf einfach nicht. Es ließ sich nicht beruhigen.

    Dicht über der Wasseroberfläche fing es seinen Sturz ab und schnellte dann im Tiefflug über das schäumende Meer. Das Wasser der Wellenkronen spritzte bis zu Candric hinauf und benetzte seine Schuhe und Hosenbeine.

    „Es muss wahnsinnig geworden sein!", ging es Candric durch den Kopf.

    Abermals antwortete ihm die Gegenstimme seines Ork-Freundes Rhomroor. Candric konnte den hässlichen, schlammfarbenen Kerl mit vor seinem inneren Auge sehen, mit den vier Hauern, die aus seinem gewaltigen Maul herausragten und an denen noch die Reste der letzten Mahlzeit hingen.

    „Mach es wie bei den Hornechsen!", riet ihm die Stimme des Ork.

    „Ach – aber den kleinen Unterschied zwischen einer Hornechse und einer Riesenlibelle hast du aber schon bemerkt ja? Letztere kann nämlich fliegen und das bedeutet, es ist noch sehr viel unangenehmer, von ihrem Rücken zu fallen, als es bei jeder Hornechse der Fall ist!"

    „Auch Riesenlibellen werden müde, Candric! Lass sie sich austoben und halt dich fest. Dann wirst du sie irgendwann wieder unter deine Kontrolle bekommen und kannst vielleicht sogar herausfinden, was sie so wild gemacht hat!"

    Die Gedanken des Orks machten auf Candric einen überraschend besonnenen und vernünftigen Eindruck. Also entschied sich der Königssohn dafür, diesem Rat zu folgen. Es blieb ihm ohnehin keine andere Möglichkeit. Alles, was man Candric inzwischen über die Lenkung von Riesenlibellen beigebracht hatte, schien im Moment sowieso nicht zu funktionieren. Wenn Candric die Druckpunkte am Hals berührte, reagierte das Tier überhaupt nicht. Zumindest nicht auf die Weise, wie es eigentlich sein sollte.

    Springfische schnellten aus den Fluten empor. Sie waren etwa so lang wie Candrics Arme und schnappten nach der Riesenlibelle, die dadurch erneut aufgescheucht wurde. Fluchtartig stob sie in die Höhe. Die Springfische schossen zu Dutzenden aus dem Wasser. Ein ganzer Schwarm schien dicht unter der Meeresoberfläche auf Beute gelauert zu haben. Normalerweise hatten sie es auf Möwen abgesehen, aber offenbar waren sie nicht besonders wählerisch.

    Einer von ihnen erwischte Candric am Fuß. Die nadelspitzen Zähne drangen durch das Leder seines Stiefels und rissen ihn dem Prinzen vom Fuß. Aber da war die Riesenlibelle auch schon so hoch, dass selbst die kräftigsten unter den Springfischen Candric nicht mehr erreichen konnten. Ein schrilles Geräusch ging jetzt von dem Tier aus. Es schien durch die Begegnung mit den Springfischen noch aufgeregter zu sein.

    „Lass das Tier sich austoben – oder warte ab, bis wir die Körper und Seelen tauschen!, meldete sich noch einmal die Gedankenstimme des Orks zu Wort. „Ich kriege das bestimmt hin!

    „Aber es ist doch noch gar nicht Vollmond!", gab Candric in Gedanken zurück. Er war ärgerlich. Auf keinen Fall wollte er, dass Rhomroor diese Riesenlibelle für ihn bändigte.

    „Wer weiß, vielleicht findet der Austausch diesmal früher statt!, meinte Rhomroor. „Wer sagt, dass er immer genau zu Vollmond geschehen muss – und die Tatsache, dass wir jetzt schon eine Gedankenverbindung haben, muss doch auch einen Grund haben!

    „Wenn du mich jetzt freundlicherweise nicht mit deinen Ork-Gedanken ablenken würdest!", erwiderte Candric.

    Er versuchte sich auf das zu konzentrieren, was man ihm über die Lenkung von Riesenlibellen beigebracht hatte. Beherzt griff er nun mit beiden Händen an die Vertiefung hinter dem Kopf des Reittieres. Er versuchte es zurück in Richtung des Palastes von Aladar zu lenken – und tatsächlich reagierte die Riesenlibelle diesmal.

    Sie flog einen Bogen und hielt dann geradewegs auf den Turm zu, auf dem König Hadran und Hauptmann Batak standen und noch immer besorgt nach dem Prinzen Ausschau hielten.

    Die Flugbahn der Riesenlibelle senkte sich. Eigentlich hatte Candric vorgehabt, auf jenem Turm zu landen, von dem aus er auch gestartet war.

    Aber die Riesenlibelle schien anderes im Sinn zu haben. Sie schoss so tief über den Turm hinweg, dass König Hadran und Hauptmann Batak sich zu Boden werfen mussten, um nicht umgerissen zu werden.

    Unter sich sah Candric den gepflasterten inneren Palasthof. An den Zinnen der inneren Burgmauer bemerkte er Kara, seine Freundin und Vertraute, mit der er sich oft in der Bibliothek traf und die als erste bemerkt hatte, dass etwas mit ihm nicht stimmte, als Rhomroors Ork-Seele zum ersten Mal seinen Körper übernommen hatte.

    Neben ihr befand sich der hochgewachsene Elbenkrieger Lirandil. Der Fährtensucher aus dem Fernen Elbenreich weilte schon ziemlich lang am Hof von König Hadran. Aber da Elben so langlebig waren, dass man sie im Vergleich zu Menschen schon fast als unsterblich bezeichnen konnte, kam ihm die vergangene Zeit, die er schon in Aladar verlebt hatte, wohl gar nicht so lang vor.

    Der Elbenkrieger streckte seine Hand aus. Was sich in der Handfläche befand, konnte Candric so schnell nicht erkennen.

    Die Riesenlibelle ließ sich zuerst scheinbar in die Tiefe fallen, fing sich dann aber wieder und landete schließlich im inneren Burghof des Palastes – nur ein paar Schritte von Lirandil entfernt.

    Candric warf sich zur Seite und rollte sich auf dem Boden ab. Schließlich wollte er keinen Augenblick länger als unbedingt nötig auf dem Rücken dieser anscheinend verrückt gewordenen Riesenlibelle bleiben! Womöglich fiel es diesem Biest gleich wieder ein, aufzusteigen und ihn auf einen Flug ins Ungewisse mitzunehmen! Es reichte, dass ihm die Springfische einen Stiefel vom Fuß gezogen hatten! Auf ein weiteres Erlebnis dieser Art konnte er getrost verzichten!

    Kara lief auf ihn zu. Das Mädchen war genau wie Prinz Candric zehn Jahre alt und die Tochter eines wichtigen Hofbeamten. „Ist dir was passiert?", rief sie.

    Candrics Schulter schmerzte etwas.

    „Ich habe wohl vergessen, dass dies keine weiche Schlammgrube ist, in der sich Orks suhlen!", dachte Candric.

    „Sag bloß, du sehnst dich inzwischen danach, dich im Schlamm zu suhlen!", meldeten sich Rhomroors Gedanken in Candrics Kopf. Außerdem hörte er dessen dröhnendes, von einem lauten Rülpsen unterbrochenes Gelächter in seinem Schädel widerhallen.

    „Ich gebe zu, dass ein Leben als Ork auch ein paar Vorzüge hat!", sagte Candric laut.

    Kara sah ihn verwundert an und fasste ihn am Arm.

    „Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?"

    „Ja, klar!"

    „Und mit wem redest du dann?"

    Candric kam nicht dazu, ihr zu antworten. Sie wollte ihm aufhelfen, aber er hatte sich bereits aufgerappelt und starrte auf Lirandil.

    Die Riesenlibelle war inzwischen vollkommen ruhig geworden. Die Flügel bewegten sich nicht mehr. Ihre Beißwerkzeuge am Kopf schabten noch leise gegeneinander, wurden aber immer leiser dabei. In Lirandils offener Hand befand sich ein  kleines Häufchen von einem schwarzen Pulver. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass von diesem Pulver Schwarzlicht ausging. Der Fährtensucher murmelte dabei in paar Worte in der Elbensprache. Zauberworte!, erkannte Candric. Jedenfalls schienen sie auf die Riesenlibelle eine äußerst beruhigende Wirkung zu haben.

    Lirandil trat auf das am Boden kauernde Tier zu. Plötzlich schoss eine schwarze Stichflamme aus dem Pulverhäufchen empor. Sie reichte höher als der höchste Turm von Aladar und verlor sich schließlich im strahlend blauen Himmel über der Hauptstadt des Königreichs Beiderland. Im nächsten Augenblick war mehr als die Hälfte des schwarzen Pulvers verschwunden. Nur noch ein kleiner Rest war geblieben.

    Inzwischen waren König Hadran und Hauptmann Batak vom Turm herabgekommen. Und auch Königin Taleena war aus dem Palast geeilt – so wie viele Bedienstete. Sie alle hatten den Sturzflug des Königssohns gesehen und sich natürlich Sorgen gemacht.

    Lirandil verstreute inzwischen den Rest des schwarz leuchtenden Pulvers über dem Kopf der Libelle, die nun in sich zusammensackte und regungslos auf dem Boden liegen blieb.

    „Was habt Ihr da getan?", fragte Prinz Candric und näherte sich dabei dem Fährtensucher.

    Lirandil hob den Kopf und sah Candric mit seinen schräg gestellten Augen an. „Ich habe dich vor dem Wahnsinn dieser Reitlibelle gerettet, erklärte der Elb. Er beugte sich nieder und berührte die Libelle leicht am Kopf. Dabei murmelte erneut ein paar jener Zauberworte in elbischer Sprache, die Candric zuvor schon bei ihm gehört hatte. „Ganz typisch!, sagte er dann und nickte leicht, während er die Libelle eingehend betrachtete. Elbenaugen waren sehr viel schärfer als die Augen von Menschen und so mochte es ein, dass Lirandil an dem Tier kleinste Einzelheiten auffielen, die jeder Mensch einfach übersehen hätte. „Ein geradezu typischer Fall von magischer Verwirrung, fuhr Lirandil dann fort. „Die Libelle schläft jetzt eine Weile und wird dann erholt erwachen.

    „Magische Verwirrung?, fragte Candric. „Was soll das sein, werter Lirandil?

    Lirandil lächelte. Der Wind fuhr ihm durch das bis auf die Schultern herabfallende Haar, sodass eines seiner spitzen Elbenohren deutlich hervorstach. „Viele Geschöpfe in der Natur reagieren mit Verwirrung auf magische Kräfte – vor allem wenn sie sehr plötzlich und unerwartet auftreten. Das Schwarze Salz aus den Höhlen des Elben-Gebirges hat sich in dieser Hinsicht schon oft als ein wirksames Mittel erwiesen."

    „Und was soll das für eine magische Kraft gewesen sein, die dieses Reittier so verwirrt hat?", wandte sich nun Hauptmann Batak an den Fährtensucher.

    „Die Gründe können vielfältig sein, meinte Lirandil. „Ein unbedacht ausgesprochener Zauber zum Beispiel oder ein Fluch, der allzu lange nachwirkt und Pflanzen oder Tiere in Verwirrung stürzt. Bei meinen Streifzügen durch die Länder von Athranor habe ich das immer wieder erlebt. Auch viele Elben glauben oft, dass man bei einem Zauber immer so viel Magie wie möglich einsetzen sollte.

    „Stimmt das nicht?", fragte Candric.

    „Besser ist es, nur so viel wie nötig einzusetzen, denn sonst können andere Geschöpfe verwirrt werden. Manchmal sogar noch in großer Entfernung! Übrigens habe ich festgestellt, dass sich besonders die Zauber verhängnisvoll auswirken können, die sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen wiederholen!"

    „Was soll das für ein Zauber gewesen sein?, mischte sich König Hadran ein. „Gibt es hier am Hof etwa eine magische Verschwörung? Versuchen unsere Ork-Feinde vielleicht mal wieder irgendetwas, um uns das Leben schwer zu machen? Oder war das vielleicht sogar ein Anschlag auf den Thronfolger?

    Die Hoffnungen von ganz Beiderland ruhten auf Candric. Seine Mutter war die Königin von Sydien, sein Vater der König von Westanien und beide Königreiche waren nach deren Heirat zum Königreich Beiderland vereinigt worden. Allerdings war diese Vereinigung erst dann wirklich komplett, wenn Candric

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