Ihr Mann liebt mich!: Affären und Schattenmenschen

Von Karin Müller und Henri Guttmann

Affären und Seitensprünge kennt jeder ab 40. Meist wirken sie wie eine Droge - kurzfristig und exzessiv. Der Ratgeber beschreibt die Problematik aus der Sicht des Geliebten oder der Geliebten. Mit vielen Beispielen und Interviews von Betroffenen. Zudem wird ein Lösungsweg aufgezeigt, der etwas Mut vom betroffenen Paar braucht.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 18. Apr. 2016
• ISBN: 9783839186558

Karin Müller

Karin Müller arbeitet als Systemischer Coach und Beraterin in Zürich. Sie begleitet Menschen in Veränderungsprozessen. Sie blickt auf eine reiche Erfahrung als Journalistin zurück und arbeitet auch als Kommunikationsberaterin im deutschsprachigen Raum.

Buchvorschau

Inhalt

Seitensprünge und Schattenmenschen

Kurzdefinitionen

Nichts spricht gegen die Menage à trois!

Wie wichtig ist Attraktivität?

Impressum

Seitensprünge und Schattenmenschen

Karin Müller/Henri Guttmann

Wer an Affären denkt, sieht sofort den Ehepartner als Opfer. Doch was ist mit der Schattenfrau oder dem Schattenmann? Warum werden sie in vielen Büchern und in unseren Köpfen automatisch zu Tätern gemacht? Warum muss diese dritte Person im Bunde überhaupt im Schatten leben?

Die folgenden Seiten sind vor allem Schattenmenschen gewidmet. Sie werden aufgefordert, sich das zu nehmen, was sie brauchen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Und wenn sie die Dreierkonstellation offen leben möchten, dann wohlauf. Anruf genügt. Ehefrau oder Ehemann informieren und eine Lösung zu Dritt finden! Mutige Schattenmenschen braucht das Land.

Dieses Buch zeigt die Facetten von Affären, die Zerrissenheit der Betroffenen, aber auch der Kick des Verbotenen. Der Ratgeberteil erläutert die psychologischen Hintergründe zum Thema und zeigt Lösungsvorschläge, wie man „gesund" mit einer Affäre umgeht. Dabei kommt die Sichtweise der dritten Person im Bunde – egal ob Mann oder Frau, besondere Aufmerksamkeit zu.

Schluss mit Schuldzuweisungen. Es braucht immer drei, um Affären überhaupt am Leben zu lassen: Ein Ehepartner, der lieber nichts wissen will. Ein weiterer Ehepartner, der sich zu kurz gekommen fühlt und eine dritte Person, die dieser „Menage à trois" Leben einhaucht.

Die Porträts Betroffener führen bei der Leserschaft nicht nur zu einem grossen Wiedererkennungswert. Sie vermitteln auch einen voyeuristischen Charakter.

Leben im Verborgenen? Nein!

Plötzlich ist da ein Mensch. Gegenseitige Faszination. Hormone, die in Wallung geraten. Wilder triebhafter Sex. Verliebtheit. UND: Der Wunsch nach mehr. Wir bleiben mal in der typischen Konstellation „Mann schert aus. Betrügt langjährige Ehefrau". Die Geliebte drängt irgendwann, klar Schiff zu machen. Die Frau soll informiert werden. Wenn alle drei wissen, was läuft, wird es weniger schmerzhaft. Doch die meisten Affärenmänner scheuen diesen Schritt. Sie pochen auf ein Zweitleben im Verborgenen. Die Schattenfrau wird geboren. Sie darf sich in der Öffentlichkeit nicht mit ihm sehen lassen oder muss so tun, als wäre sie nur eine Bekannte. Sie tickt ab sofort nach der Agenda des Geliebten.

Was tun? Nicht drauf hoffen, dass sich Feigheit in Mut verwandelt, sondern zum Hörer greifen und die Ehefrau anrufen. Sie denken jetzt, diese Autoren ticken nicht richtig? Genau! Wir ticken anders und das ist gut so.

Es klingelt: „Gräther?. „Guten Tag Frau Gräther. Mein Name ist Holzboer. Hätten Sie wohl eine Minute Zeit für mich? „Worum geht’s? Ich kaufe nichts. „Nein, nein. Es handelt sich um eine delikatere Angelegenheit….ich bin die Affärenfrau Ihres Mannes. Stille auf beiden Seiten. „Das ist jetzt ein schlechter Scherz oder? „Ganz im Gegenteil. Ich wäre froh, wenn wir uns mal in Ruhe unterhalten könnten, ob und wie wir in dieser Konstellation weiter machen können. „Wie lange kennen Sie sich schon? „Ein Jahr. Schweigen. Die Frauen vereinbaren, sich zu treffen. Am Abend kommt der Mann nach Hause, wird konfrontiert und leugnet alles. Nach einer heftigen Auseinandersetzung gibt er zu, „was Kurzes gehabt zu haben. Das Paar unterhält sich seit Jahren erstmals richtig über ihre Beziehung. Über unerfüllte Wünsche und Träume. Am Ende vereinbaren sie ein Treffen zu Dritt, um die Zukunft zu besprechen. Nicht selten melden sich Betroffene auch beim Paartherapeuten.

Schluss mit der Lügerei

Weg mit diesem ewigen Gejammer und Gezeter – her mit der schonungslosen Ehrlichkeit. Ach ja, und wenn wir schon mal dabei sind: Wie viele verheiratete Frauen kennen Sie persönlich, die insgeheim einverstanden sind mit einem Techtelmechtel des Mannes, solange sie ihren Status halten können und gegen aussen die tolle Familie mimen können? Mal ganz ehrlich: Jeder von Ihnen kennt mindestens ein befreundetes Paar. Alles andere ist Lüge!

Aber das geht doch nicht, höre ich Sie in Gedanken schreien. Man kann doch nicht einfach den Ehepartner anrufen und mal kurz die Fortsetzung der Dreierbeziehung besprechen? DOCH, kann man. Natürlich braucht es gute Nerven und eine Portion Gelassenheit. Denn die zweite oder dritte Person im Bunde muss sich ja erst mal mit dem Gedanken anfreunden, dass die Schattenfrau oder – mann aus Fleisch und Blut ist. Doch dann – so ganz langsam – überwiegt die Neugier. Und man möchte es genauer wissen. Fragen über Fragen. Alles soll beantwortet werden.

Das Donnerwetter kommt danach. Wenn er heimkommt und alles leugnet. Dann lernt jeder seinen Partner mal noch von einer Schattenseite kennen und das kann ganz schön heilsam sein.

Wir erleben plötzlich den selbstsicher wirkenden Manager, der zuhause lautlos vor sich hin japst und immer nur sagt, alles sei ein Missverständnis. Egal, ob die Schattenfrau bereits seit zwei Jahren wöchentlich hofiert und besucht wird. Egal, ob man sie kennt, wie eine richtige Lebenspartnerin. Alles vergessen und vorbei. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Das muss doch nicht sein oder?

Loslassen, die Vergangenheit akzeptieren

Oft hofft der Lügende, eine Illusion zu kitten? Die Illusion an frühere Zeiten. Eine Liebesbeziehung voller Harmonie und Vertrautheit. Das war einmal!! Schauen Sie sich im Spiegel an und fragen Sie sich: Welche Beziehung führe ich heute? Inwiefern unterscheidet sie sich vor 10 Jahren? Warum lebe ich eine Affäre, wenn die Ehe ja sooo toll ist? Und antworten Sie jetzt nicht, sie hätten nicht nein sagen können, seien überrumpelt worden. Und alles hätte nur ein One-Night-Stand sein sollen.