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Und dann kam Kuschel....: über das Leben in einer Kuscheltierfamilie
Und dann kam Kuschel....: über das Leben in einer Kuscheltierfamilie
Und dann kam Kuschel....: über das Leben in einer Kuscheltierfamilie
eBook184 Seiten2 Stunden

Und dann kam Kuschel....: über das Leben in einer Kuscheltierfamilie

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Über dieses E-Book

Die Geschichte "Und dann kam Kuschel ...." handelt von einem kleinen Kuscheltierwaschbären, der in einem großen Kaufhaus im Ruhrgebiet zwischen vielen anderen Kuscheltieren sitzt und dort auf eine Menschenfamilie wartet, die ihm ein neues, liebevolles Zuhause gibt.
In der Vorweihnachtszeit wird sein Wunsch erfüllt. Hannah und Felix nehmen ihn mit. In deren Haus in der Vorstadt angekommen, erlebt Kuschel viele aufregende Abenteuer, lernt andere Kuscheltierfreunde kennen, und bringt das Leben von Hannah und Felix ganz schön durcheinander. Und auf den Mund gefallen ist Kuschel auch nicht....
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Nov. 2015
ISBN9783739281926
Und dann kam Kuschel....: über das Leben in einer Kuscheltierfamilie
Autor

Stefan Lightert

Der Autor Stefan Lightert lebt mit seiner Frau und vier Hunden im Vorort einer großen Stadt im Ruhrgebiet. Er ist selbständiger Unternehmer und schreibt in seiner Freizeit Kinderbücher, inspiriert durch eine humorvolle Beobachtung der kleinen nachbarschaftlichen Alltagssituationen.

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    Buchvorschau

    Und dann kam Kuschel.... - Stefan Lightert

    Sperrmüll

    1. Als alles begann

    Mein Name ist Kuschel, ich bin fünf Jahre alt und ein Waschbär.

    Mit allem, was dazu gehört: schwarze Maske, gestreifter Schwanz, vorwitzige Art, rote Nase. Manche sagen, ich sei frech.

    Dabei bin ich eigentlich ziemlich friedlich und freundlich – finde ich.

    Außerdem habe ich drei goldene Punkte auf der Nase und wenn ich die verliere, werde ich keine 99 Jahre alt –glaube ich jedenfalls. Ich erzähle euch meine Geschichte, wie ich zu den Menschen kam, bei denen ich heute lebe, wie wir eine große Kuscheltierfamilie wurden und viele unserer gemeinsamen Abenteuer.

    Alles begann in einem Kaufhaus im Ruhrgebiet. Den Namen habe ich zum Glück vergessen, denn es war nicht schön dort. Viele Menschen, schlechte Luft, eine furchtbare Beleuchtung. Und ich mittendrin unter vielen anderen Kuscheltieren auf der Suche nach einen schönen, neuen zu Hause, wo man mich liebt hat, mich gut behandelt und ich hoffentlich viele Freunde finden werde.

    Ich war schon einige Tage mit vielen anderen Kuscheltieren in diesem Regal.

    Gedränge ist nichts für mich. Ich wartete und wartete. An einem Donnerstag in der Vorweihnachtszeit im Dezember entdeckte mich ein Menschenpaar. Der Mann wollte eigentlich weitergehen, aber ich habe mein liebstes Gesicht aufgesetzt und ganz laut gerufen. Es hat geholfen. Ich wurde erhört. Die Hände der Frau streckten sich mir entgegen. Sie hob mich hoch, schaute mich liebevoll an, drückte mich an sich, küsste mich zärtlich und sagte mir:

    „Du sollst jetzt zu uns gehören und es gut bei uns haben."

    Ich hatte ein neues zu Hause. An der Kasse haben die Menschen meine Ablösesumme bezahlt. Ganz schön viel Geld, aber eigentlich bin ich ja unbezahlbar.

    Voller Zuversicht, Neugier, aber auch Angst, was wohl kommen mag, haderte ich der Dinge. Es hat ganz schön lange gedauert, bis wir bei den Menschen zu Hause angekommen waren. Ich dachte schon sie wollten mit mir auswandern. Ich habe ja gar keinen Reisepass, dachte ich. Egal, nicht mein Problem. Zum Glück hatte ich einen bequemen Platz auf dem Rücksitz von diesem roten Geschoss. Autos, so heißen diese Dinger wohl, waren mir noch fremd. Komisches Ding, aber keine unangenehme Art zu reisen. Nur besonders viel sehen konnte ich nicht. Dunkel war es draußen. Und geregnet hat es. Gut das wir nicht laufen mussten. Nasse Füße mag ich nämlich nicht.

    Um 68 Uhr - damals konnte ich die Uhr noch nicht lesen - sind wir bei den Menschen zu Hause angekommen. Von außen ganz passabel. Nette Gegend mit schönen Häusern, gegenüber viele Bäume. Vorstadt und Wald heißt das. Ich hatte Glück.

    Ich habe viel gelernt in den letzten Monaten. Dank des Schulunterrichts von Herrn Ratte und Igelmama. Dazu aber später mehr. Und es wartete sogar bereits ein neuer Freund auf mich. Eine große, graue Maus mit Füßen so groß wie Golfschläger.

    Das hört die Maus, Herr Dudel heißt er, nur nicht so gerne. Die Menschen stellten uns einander vor und setzten uns zusammen in eine rote Decke auf eine braune Couch und so hatte ich bereits am ersten Abend viel von meiner Angst verloren.

    Mit klopfendem Herzen bin ich müde, erschöpft aber glücklich eingeschlafen. Der nächste Tag konnte kommen….

    2. Der nächste Tag

    97 Uhr ( 6 Uhr).

    Ein komisches Geräusch aus dem Nebenraum. Ein Wecker lässt Herrn Dudel und mich hochschrecken. Wo bin ich? Habe ich das alles nur geträumt?

    Nein, ich bin wirklich bei den netten Menschen, die mich gestern mit nach Hause genommen haben. Und Herr Dudel ist auch noch bei mir. Puh, Glück gehabt. Also keinen Grund zur Aufregung.

    Ob ich allerdings immer um 97 Uhr aufstehen will, muss ich mir noch überlegen. Vermutlich nicht. Dunkel ist es auch noch draußen. Aber als guter Gast, der erst eine Nacht hier ist, will ich mal nicht so sein.

    Herr Dudel, er wohnt überings schon länger bei den Menschen, wenn auch leider bislang einsam auf der Couch, erklärt mir, was nun passiert:

    Die Menschen quälen sich aus dem Bett, frühstücken hektisch, gehen ins Badezimmer um sich zu waschen, ziehen sich an, gehen mit ihren drei Hunden eine Runde spazieren, füttern sie und verlassen dann fluchtartig das Haus um zur Arbeit zu fahren. Das alles sagt mir bisher nichts.

    Im Kuschelland, dort wo ich ursprünglich herkomme, läuft das alles viel gemütlicher. Kein Wecker, keine Arbeit, keine Autos, kein Stress.

    Man kann nicht alles haben!

    Herr Dudel verspricht, dass er, wenn die Menschen gleich weg sind, mir das Haus und den Garten zeigt. Es gibt viel zu entdecken. Ich bin schon gespannt.

    Um 146 Uhr (8.30 h) ist es dann soweit. Endlich alleine und Ruhe. Wären da nicht diese drei haarigen Monster auf vier Pfoten. Ein bisschen komisch ist mir schon. Der große Graue, eigentlich ist es ja ein Mädchen, sieht aus wie ein Wolf und viele, scharfe Zähne hat sie auch. Die anderen Beiden, ein Kleinspitz und eine süße Mischung aus Jack-Russel und Beagle, wie Herr Dudel mir erklärt, scheinen ganz sympathisch. Franz, Furzi und Freibier heißen sie. Oder so ähnlich. Nicht so wichtig. Die kommen eh nicht, wenn ich sie rufe. Sollen sie auch gar nicht. Freibier habe ich schon mal in diesem grässlichen Kaufhaus gehört. Das muss was gutes sein. Zwei Männer haben in meiner Nähe darüber gesprochen und gelacht. Die Frauen hingegen weniger. Aber warum heißt der Hund dann so? Komisch. Mal sehen, ob die Fellnasen und ich uns anfreunden können.

    Zum Glück halten die es mit uns und haben sich noch einmal zum schlafen hingelegt. Wir verlassen die Couch und machen uns vom Wohnzimmer auf in das Badezimmer. Die Fliesen gefallen mir, sind allerdings auch sehr rutschig.

    Ich muss mich unbedingt um rutschfeste Schuhe kümmern.

    Bei Größe neun wird das bestimmt nicht einfach. Ich vermute, dass es kein Waschbärschuhgeschäft bei den Menschen gibt.

    Bereits im Flur nehme ich Anlauf und schlittere durch bis unter das Hänge-WC. Das war knapp. Gut das ich nicht so groß bin und die Türe zum Bad offen stand. Herr Dudel schüttelt den Kopf. Was soll er auch sonst schütteln.

    Ich klettere vorsichtig auf den Badewannenrand und halte mich am Wasserhahn fest. Auf dem Hebel gibt es eine blaue und eine rote Seite. Warum eigentlich? Und warum nicht in einem zarten grün und rosa? Ich probiere es lieber nicht aus. Ich bin nämlich ziemlich wasserscheu.

    Auch wenn das für einen Waschbär ungewöhnlich ist, aber das war schon immer so. Wenn im Kuschelland Badetag war, musste Mama Kuschel immer viel Geschrei von mir ertragen. Meine Geschwister waren da pflegeleichter. Ich vermute es ist erblich bedingt. Opa Kuschel mochte auch nie gerne Baden. Herr Dudel will weiter und mir noch einiges zeigen. Wir wandern also durch den Flur in das Arbeitszimmer von dem Menschenmann.

    Viele Dinge, die ich noch nie gesehen habe. Es gibt einen Schreibtisch mit einem Computer darauf, ein Faxgerät, ein Telefon, so eine schwarze Box mit einem Kabel, was in der Wand verschwindet. Ein Schrank und eine kleine Couch sind auch noch da. Viel Papier liegt auf dem Schreibtisch herum. Das Telefon interessiert mich. Herr Dudel erklärt mir alles ganz genau und das man mit einem Telefon von einem Ort zum Anderen sprechen kann.

    Wir haben im Kuschelland immer einfach laut von Baumhöhle zu Baumhöhle gerufen, wenn wir von einem anderen etwas wollten. Zugegeben war das nicht gerade leise. Trotzdem möchte ich dieses Telefon mal testen. Ich nehme den Hörer, es kommt ein langer Ton und ich drücke ein paar Tasten. Auf einmal ertönt eine Stimme, die ich nicht verstehen kann. Klingt irgendwie aufgeregt. Ich lege doch lieber mal den Hörer beiseite. Hoffentlich beruhigt sich der Mann wieder. Aufregung ist ja gar nicht gesund. Herr Dudel rät mir, den Hörer wieder ordentlich zurück zu legen, so wie er war. Er ist manchmal ein bisschen detailverliebt, habe ich den Eindruck. Was soll schon passieren? Der Mann kennt uns doch gar nicht. Mehr gibt es für mich in diesem Raum auch nicht zu tun. Unser Ausflug geht weiter. Als nächstes wollen wir mal an die frische Luft.

    Mittlerweile ist es auch hell draußen. Herr Dudel schlägt vor, dass wir uns den Garten ansehen.

    Leider ist die Terrassentür geschlossen, so dass wir uns ein Fenster öffnen müssen. Aber wie? Herr Dudel macht für mich eine Räuberleiter. Ich steige auf seine Schultern und betätige den Fensterhebel. Und offen.

    Ein Kinderspiel. Wir klettern über die Fensterbank ins Freie. Kalt ist es und es schneit. Karibik ist anders, aber es ist ja schließlich auch noch tiefster Winter. Und nicht zuletzt habe ich auf meinem Fragebogen, den wir im Kuschelland ausfüllen mussten, auch angekreuzt, dass ich gerne ins Ruhrgebiet zu den Menschen möchte. Bodenständig sollen sie dort sein, wurde uns erzählt. Und das ist genau mein Ding.

    Bergisches Land hätte ich auch noch genommen. Eigentlich mag ich ja keine nassen Füße, aber Schnee geht. Wir toben um die Wette. Machen lustige Abdrücke. Schneeballschlacht. Herr Dudel wäscht mir mit dem neu gefallenen Schnee das Gesicht. Erwähnte ich nicht, das ich waschen nicht mag. Ich bin ein Waschbär, aber nicht waschbar. Das bekommt er wieder. Aber nicht jetzt. Es soll eine Überraschung für ihn werden. Und plötzlich taucht der Nachbar am rechten Gartenzaun auf. Offensichtlich hat er uns gehört und will nachsehen, was los ist. Wir verstecken uns schnell hinter einem großen Blumentopf, in dem eine kleine Tanne eingepflanzt ist. Eine Kette mit Lichtern schmückt sie.

    Das machen die Menschen in der Weihnachtszeit so, lässt mich Herr Dudel wissen. Sieht auch schön aus. Kann man nicht meckern. Wir verhalten uns still und nach kurzer Zeit schiebt der Nachbar wieder ab. Ob er unsere Spuren bemerkt hat?

    Wir sind wieder unbeobachtet und schleichen uns zum Ende des Gartens, klettern am Zaun hoch und schauen herüber zu den anderen Nachbarn. Die haben es wirklich schön. Alles toll beleuchtet. Ein Eichhörnchen, das gerade das Vogelhäuschen plündert haben wir versehentlich verjagt. Hoffentlich kommt es bald wieder zurück.

    Herr Dudel drängt auf Rückzug. Er hat Angst, dass wir gesehen werden.

    Ich folge ihm. Der Schnee reicht uns mittlerweile fast bis zum Hals. Es schneit heftiger und heftiger. Jetzt müssen wir uns erstmal aufwärmen. Wir klettern über die Fensterbank zurück, schließen das Fenster und setzen uns vor die Heizung. Praktisch ist das. Im Kuschelland hatten wir Holzöfen und einer musste immer darauf achten, dass das Feuer nicht ausgeht.

    Ich durfte das allerdings nicht mehr übernehmen. Vielleicht weil mir das Feuer gelegentlich, also eher häufig, ausgegangen ist? Da waren meine Verwandten etwas pingelig. Und hier, ein Knopf und es wird warm. Wie das wohl funktioniert?

    Das weiß selbst Herr Dudel nicht genau.

    Wir stellen dieses Ding für warm und kalt mal auf 30 Grad. Keine Ahnung was das bedeutet, aber mehr geht nicht.

    Und es dauert auch nicht lange bis es sehr, sehr warm wird. Machen wir lieber noch mal das Fenster auf. Was wir nicht bedacht haben, dass es Franz, Furzi und Freibier auch zu warm wird und plötzlich kommt Unruhe auf. Schnell das Ding für warm und kalt etwas in die andere Richtung gedreht, Fenster zu und ab auf die sichere Couch, denn dort – und das wissen die Teppichratten auch – dürfen die zum Glück nicht hinauf. Herr Dudel und ich sind ganz schön geschafft. Wir legen uns erstmal hin, um uns auszuruhen. Ich hatte einen schönen, aufregenden ersten Vormittag in der neuen Familie und Herr Dudel und ich verstehen uns richtig gut. Ich denke, hier werde ich bleiben! Einige Zeit später werde ich von einem grummelnden Geräusch geweckt.

    Was ist das? Es ist mein Bauch. Ich habe Hunger. War ja auch ein anstrengender Tag bisher. Im Kuschelland hat Oma Kuschel häufig für uns alle gekocht. Suppe mit Kräutern und zum Nachtisch gesammelte Beeren zum Beispiel. Oder es gab selbstgebackenes Brot mit Gemüseaufstrich. Oder eine Obstplatte. Hmm, jetzt habe ich noch mehr Hunger. Wir Kuschel sind, wie alle Kuscheltiere, nämlich Vegetarier. Waldtiere sind unsere Freunde und Freunde isst man nicht. Und beim Abwaschen am Fluss mussten wir uns abwechseln. Es sei denn man hat häufiger etwas fallen lassen, dann war man befreit, musste aber Oma dafür im Haushalt helfen. Und Oma hat immer ganz genau auf alles geachtet. Dann doch lieber mit den Geschwistern am Fluss abwaschen und sich geschickt anstellen. Fließendes Wasser in der Baumhöhle gab es ausschließlich aus gesammeltem Regenwasser. Das war sehr kostbar und durfte nur selten benutzt werden. Keine Ahnung wie das hier mit den Mahlzeiten läuft. Ich wecke Herrn Dudel. Er schläft immer noch tief und fest.

    So viel Stress hat er schon lange nicht mehr gehabt. Hoffentlich schnarcht er nicht auch nachts so. Dann suche ich mir ein anderes Schlafplätzchen. Nachdem ich nicht aufhöre zu quengeln, gibt er auf und wir machen uns auf den Weg in die Küche. Da waren wir auf unsere Entdeckungsreise noch nicht. Aber jetzt. Auch hier wieder viele Dinge, die noch nicht kenne. Worte wie Arbeitsplatte, Mikrowelle, Spülmaschine, Herd, Kühlschrank. Alles neu für mich, aber nicht uninteressant. An der Mikrowelle habe ich gefallen gefunden. Wir klettern auf die Arbeitsplatte. Herr Dudel zeigt mir wie man die Tür öffnet und erklärt mir, das das Ding wie ein kleiner Ofen, ohne Holz und Feuer, funktioniert. Ich lege einen Flusen von Herrn Dudels Hose hinein und schalte sie ein. Erst passiert gar nichts, aber dann fängt der Flusen an zu qualmen und es stinkt verbrannt. Ich schalte die Mikrowelle schnell wieder aus. Den Flusen werfen wir in die Spüle und lassen Wasser darüber laufen. Herr Dudel kennt sich beim Brandschutz bestens aus. Wo er das schon

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