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TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD: Wie man die Zombie-Apokalypse überlebt
TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD: Wie man die Zombie-Apokalypse überlebt
TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD: Wie man die Zombie-Apokalypse überlebt
eBook240 Seiten3 Stunden

TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD: Wie man die Zombie-Apokalypse überlebt

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Über dieses E-Book

Für Cade Grayson – Ehemann, Vater und ehemaligem Delta-Force-Soldaten – hätte jener warme, sonnige Tag im Juli ein ganz normaler Tag wie jeder andere auch werden sollen. Seine Frau und seine Tochter waren zu den Großeltern nach South Caroline ausgeflogen und das Haus gehörte ihm. Wenn er die Aufgabenliste seiner Frau zügig abarbeitete, konnte er sich für den Rest des Tages in seinen Lieblingssessel lümmeln und Baseball im Fernsehen schauen.

Doch der Tag sollte als Z-Day in die Geschichte eingehen.

In Portland gerät eine Protestkundgebung außer Kontrolle. Hunderte von Demonstranten liefern sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Nationalgarde. Einige Augenzeugen berichten von besonders blutrünstigen, teilweise kannibalistischen Szenen.
Nachdem die ersten Opfer in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden, wird schnell klar, dass man es mit einer unbekannten Art von Seuche zu tun hat. Totgeglaubte stehen wieder auf, von einer grausamen Gier nach menschlichem Fleisch angetrieben. Eilig setzt die Regierung Katastrophenschutzprogramme in Gang.

Cade denkt aber gar nicht daran, das Schicksal seiner Familie einigen überforderten Politikern zu überlassen. Er entstaubt seine Waffen und seine Ausrüstung, belädt seinen Truck und macht sich auf eine abenteuerliche 3000 Meilen lange Reise quer durch die Vereinigten Staaten auf; durch ein Land, in dem mittlerweile Millionen Menschen von jenem grässlichen Virus infiziert und in lebende Tote verwandelt wurden. Doch für Cade zählt nur eines: seine Frau und seine Tochter lebend finden – oder bei dem Versuch sterben.

"Mit seiner Kombination aus straffen, gut strukturierten Handlungsfäden und überzeugend ausgearbeiteten Charakteren hat sich Chesser an die Autoren-Spitze geschrieben." [Joe McKinney, zweifacher Gewinner des Bram Stoker Awards]
SpracheDeutsch
HerausgeberLuzifer-Verlag
Erscheinungsdatum15. Mai 2017
ISBN9783958351028
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    Buchvorschau

    TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD - Shawn Chesser

    Verlag

    TRUDGE

    Schleichender Tod

    Wie man die Zombieapokalypse überlebt

    Shawn Chesser

    Title: TRUDGE © 2011 Shawn Chesser. All rights reserved.

    Impressum

    Deutsche Erstausgabe

    Originaltitel: TRUDGE

    Copyright Gesamtausgabe © 2015 LUZIFER-Verlag

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

    Cover: Mark Freier

    Übersetzung: Ute Hieksch

    ISBN E-Book: 978-3-95835-102-8

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    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Prolog

    Tag 1 - Portland, Oregon

    Es war ein schöner sonniger Samstagmorgen in Portland, Oregon. Im Gegensatz zum weitverbreiteten Glauben regnete es hier nämlich nicht die ganze Zeit. Es schien, als stünde uns ein langer heißer Sommer bevor. Mount Hood ragte im Osten empor, das ganze Jahr über weiß und mit Schnee bedeckt. Als sie sich dem Flughafen näherten, machte Cade seine Tochter Raven auf die im Norden sichtbaren Reste von Mount Saint Helens aufmerksam.

      Da Brook sich gern noch etwas unterhalten wollte, bevor sie auf der Abflugebene von American Airlines aussteigen mussten, hatten sie die Stereoanlage nicht eingeschaltet.

      »Hey Schatz, nimmst du die Fliesen unten im Badezimmer in Angriff, während Raven und ich unterwegs sind? Oder wollt ihr – du und Ted – euch das Spiel der Mariners im Pub ansehen?«, fragte Brook scherzhaft. Sie kannte die Pläne ganz genau, die ihr Ehemann mit ihrem Nachbarn Ted geschmiedet hatte. Cade war kein Faulpelz, Brook neckte ihn einfach nur.

      »Mama, lass Papa in Ruhe. Er fährt. Wusstest du nicht, dass abgelenkte Fahrer die zweithäufigste Ursache für Autounfälle sind?«, fragte Raven. Ihre brünetten Rattenschwänzchen tanzten, als sie ihren Kopf umdrehte und ihre Mutter ansah.

      »Richtig! Hör auf deine Tochter mit ihren Halbwahrheiten«, meinte Cade, während er mit einem Schulterblick den toten Winkel prüfte, bevor er die nächste Ausfahrt nahm.

      »Damit Ihr beide euch ekeln könnt, während ihr weg seid, werde ich euch genau sagen, was ich machen werde: Ich werde in Unterwäsche Sport schauen, die ganze Zeit den Toilettendeckel hochgeklappt lassen und direkt aus der Milchtüte trinken.« Im Haushalt der Graysons wurden diese Sachen üblicherweise mit mindestens zehnminütiger Meckerei bestraft. Cade hatte nun seinen Senf dazugegeben und beließ es dabei.

      Er lenkte den silberfarbenen Toyota Sequoia zur Bordsteinkante und schaltete das Warnblinklicht ein. Ein großer, schlaksiger Mann mit Baseballkappe und einer dunkelblauen American-Airlines-Uniform – komplett samten, Schulterklappen aus Falschgold – öffnete die Heckklappe des Wagens. Während Brook die Formulare für das Gepäck ausfüllte, half Cade, die sechs Taschen auf den niedrigen Karren des Trägers zu hieven. Er kramte einen 10-Dollar-Schein heraus, den er dem Mann in die Hand drückte und sich bei ihm bedankte.

      In einer ungestümen Umarmung griff Cade sich sowohl seine zierliche Ehefrau als auch seine kleine Tochter. »Ich werde euch ganz schön vermissen«, sagte er, während er und seine Frau sich für einen Moment in die Augen schauten. Beim ersten Anblick ihrer großen braunen Rehaugen hatte er sich vor vielen Jahren in sie verliebt. Brook war zwar zart und klein, hatte aber eine ungeheuerliche Persönlichkeit. Sie war der Typ Mensch, der vor nichts und niemandem klein beigab. Vor Jahren war sie eine begeisterte Bergsteigerin gewesen, aber jetzt – mit Mitte dreißig – steckte sie ihre ganze Energie in die Erziehung ihrer einzigen Tochter.

      Ihre Tochter Raven neigte zur Vorsicht; sie war weder ein Anführer noch ein Mitläufer. Eine große Forscherin, die die meisten Dinge viele Male überdachte, bevor sie aktiv wurde. Dabei war es egal, ob es sich um die Auswahl des Müslis handelte, das sie an einem bestimmten Morgen essen würde oder darum, welchem Jungen in der 6. Klasse sie ihre Aufmerksamkeit schenkte. Sie war ein sehr intellektuelles Mädchen und glaubte noch an den Osterhasen.

      Nach mehreren Umarmungen und Küssen stieg Cade in den Wagen und fuhr vom Bordsteinrand. Er warf einen langen letzten Blick auf seine Familie, als sie die große Drehtür betraten und vom Flughafen verschlungen wurden.

      Auf dem Heimweg stellte er auf halber Strecke die Stereoanlage an und wählte einen Sender mit klassischem Rock. Der Discjockey sprach gerade ausführlich über einen neuen mutierenden Stamm von H1-N1, an dem Menschen in Washington D.C. erkrankt waren. Das war das Letzte, was er an einem sorglosen freien Wochenende hören wollte. Am Montag würde es schlimm genug werden. Es war Zeit, sich auf Jobsuche zu begeben, die er bisher herausgeschoben hatte. Vor mehr als einem Jahr war er mit allen Ehren aus dem Militär entlassen worden. Die Wirtschaftslage war miserabel, die Arbeitslosigkeit hoch, und er wusste, dass es nur wenige Jobangebote gab. Also hatte er fürs Erste beschlossen, einfach nur zu leben.

      Als er sich in den geringen Verkehr auf der I-205 einfädelte, drückte er den AUX-Knopf an der Stereoanlage und nahm seinen iPod Nano heraus. Er ließ die Zufallswiedergabe entscheiden, welches Lied er hören würde, und grinste, als die ersten Sitarriffs vom Lied The End von den Doors aus den Lautsprechern drangen. Dann sang er gemeinsam mit Jim Morrison ein paar prophetische Strophen.

      Zum Glück war er sich nicht der Situation bewusst, die sich gerade im Herzen von Portland entwickelte.

    Kapitel 1

    Tag 1 - Portland, Oregon

    Cade drückte den Fernbedienungsknopf am Rückspiegel, sodass sich das Garagentor langsam zu öffnen begann. Er fuhr ein Stück an der Zufahrt vorbei, bevor er den Wagen zurücksetzte und in die Doppelgarage hineinfuhr. Das Haus betrat er durch die Abstellkammer und legte seine Schlüssel oben auf den Trockner. Bevor er in die Küche ging, räumte er seine Schuhe weg und drückte anschließend auf den leuchtenden Knopf an der Wand. Das Garagentor senkte sich langsam herab. Im Haus roch es noch immer nach dem Speck vom Frühstück. Ohne seine herumflitzende Frau und Tochter herrschte Grabesstille im Haus. Das Sonnenlicht des frühen Morgens strömte durch die Lamellen der Jalousie und brachte einen Hauch von Wärme hinein.

      Das rote Licht auf dem Anrufbeantworter blinkte ununterbrochen. Er stiefelte durch den Raum und drückte wider besseren Wissens den Wiedergabeknopf. Teds Stimme erklang aus dem winzigen Lautsprecher.

      »Hey Kumpel, Ted am Apparat. Ich hab schlechte und gute Nachrichten. Lisa schleppt mich in die Innenstadt, um dort zu frühstücken. Sie möchte auf den Samstagsmarkt gehen. Die gute Nachricht ist, dass ich, sobald wir zurück sind, grünes Licht habe, um zum Pub zu gehen und das zweite Spiel der Mariners Doppelspitze zu sehen. Ruf mich später an.« Cade lächelte vor sich hin, löschte die Nachricht und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

      Cades Fernsehsessel aus feinem Leder lockte ihn. Er wollte sich eigentlich nur für ein paar Minuten hinsetzen, ertappte sich aber dabei, immer wieder einzudösen. Stunden später wurde er vom Klingeln seines Handys geweckt. Nachdem er herumgefummelt hatte, um den Störenfried aus seiner Hosentasche zu ziehen, schaute er auf das Display. Es war Brook, die ihn von ihrer Mutter in Myrtle Beach aus anrief. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, und rief ziemlich benommen: »Hallo?«

      »Hallo Schatz, es hat alles gut geklappt. Carl hat uns gerade bei Mama und Papa abgesetzt.«

      »Wie war der Flug?«

      »Ruhiger Flug, ekliges Essen. Du weißt schon, wie immer.«

      »Wie hat Rachel es überstanden?«, fragte Cade.

      »Sie hat während des ganzen Flugs geschlafen … ich war erstaunt.«

      »Gib sie mir doch bitte mal.«

      Einen Augenblick später war Raven am Apparat. »Hi Papa, wie geht’s?«

      »Ich wollte nur sichergehen, dass du dich an meiner Stelle gut um Mama kümmerst. Okay?« Er wollte ihr so viel Selbstvertrauen wie nur möglich geben. Ein bisschen Selbstwertgefühl aufzubauen, dauerte halt seine Zeit.

      Sie antwortete enthusiastisch: »Kein Problem, Papa. Mama wird nichts passieren, wenn ich bei ihr bin.« Nachdem sie sich von ihrem Vater verabschiedete hatte, legte sie das Telefon in Brooks ausgestreckte Hand.

      »Ich habe fast vergessen, es dir zu erzählen. Gleich kommt mein Vater vom Krankenhaus nach Hause. Irgendwas ist auf der Arbeit passiert, und er fühlt sich nicht gut. Ich glaub, Mama hat erzählt, dass er von einem Patienten gebissen wurde.«

      »Halt mich auf dem Laufenden. Ich muss Ted erwischen und mir von ihm ein paar Werkzeuge ausleihen. Ich will am Badezimmer arbeiten, bevor Ihr beiden zurückkommt. Viel Spaß! Ich liebe dich. Grüß bitte auch deine Eltern ganz herzlich von mir. Bis bald!«

      Wie immer hatte Brook das letzte Wort: »Ich liebe dich auch. Mach dir keine Sorgen, ich bin sicher, dass es Papa gut geht. Gott sei Dank ist er ja Arzt! Tschüss, mein Schatz.«

      Mit diesen Worten legten sie beide auf.

      Cade las ein paar Seiten aus Brad Thors letztem Roman, bevor er aufstand, um sich seine Arbeitsklamotten anzuziehen. Bekleidet mit Levis, T-Shirt und Tennisschuhen, entschied er sich, um die Ecke zu gehen und unangemeldet bei Ted und Lisa aufzukreuzen.

      Für Cade waren Ted und seine Frau Lisa nicht nur nette Nachbarn, sondern auch gute Freunde. Brook und Lisa trafen sich gelegentlich zu einem Latte im örtlichen Starbucks. Ted und seine Ehefrau waren auch die Gastgeber der alljährlichen Nachbarschaftssommerparty, und die Graysons legten großen Wert darauf, diese nicht zu verpassen. Cade hoffte, mit den Kachelarbeiten im Badezimmer fertig zu werden, während Brook und Raven verreist waren. Es gab keinen besseren Zeitpunkt zur Abarbeitung der Mach-mal-Liebling-Liste, als wenn die beiden Damen ihm nicht vor den Füßen herumliefen. Ted besaß eine Industriefliesensäge, die Cade sich von ihm ausleihen wollte.

      Ein gutes Stück von Teds Haus entfernt sah Cade einen Mann die Straße hinuntertorkeln. Ganz schön früh am Nachmittag, um sich einen anzusaufen, schoss es ihm durch den Kopf, während er um die Ecke bog.

      Als er an die Haustür seines Freundes klopfte, kam keine Antwort. Da Teds Wagen in der Einfahrt stand, ging Cade hinten herum zur Garage. Ted besaß einen alten jägergrünen MG-Sportwagen, an dem er gern in seiner Freizeit herumbastelte. Cade nahm an, dass er auch jetzt gerade mit ihm beschäftigt war.

      Als er sich der Garage näherte, hörte er Geräusche daraus. Um zu sehen, was Ted machte, beschloss er, einen Blick hineinzuwerfen. Schweigend linste Cade durch die offene Seitentür und sah voller Entsetzen, dass Teds Gesicht ganz in Lisas entblößtem Brustkorb vergraben war. Cade wollte nicht glauben, was er da gerade sah. Blut hatte sich um ihren vornüber geneigten Körper angesammelt, und Teds Haar war von ihren Körperflüssigkeiten ganz glitschig.

      »Ted, was zum Teufel machst du da?«, rief Cade erschrocken. Im nächsten Augenblick wurde er von etwas begrüßt, das er nie vergessen würde. Teds blutiges Gesicht mit dem Mund voll tropfender Innereien sah ihn mit einem leeren Niemand-zu-Hause-Blick an. Ziemlich unbeholfen erhob sich das, was Ted einmal gewesen war und begann ruckartig um das Auto herum in Cades Richtung zu schlurfen.

    Wer immer dieses Ding ist, es ist auf keinen Fall Ted.

    Auf der Suche nach etwas, das er als Waffe benutzen konnte, entdeckte Cade lediglich einen Helm und Steigeisen auf einem Regal rechts von sich. Letztendlich fand er, wonach er gesucht hatte: Neben dem anderen Zeug hing ein Bergsteiger-Eispickel an einem Lederriemen.

      Gerade als er ihn vom Haken an der Wand nahm, sprang Ted stöhnend und mit weit aufgerissenem Mund auf Cades Rücken zu. Dank seiner schnellen Reflexe konnte Cade den Angriff verhindern. Mit einer einzigen Bewegung drehte er sich und vergrub den Eispickel direkt unter Teds Brustbein in dessen Herz. Keinerlei Wirkung! Das Ding, was er für gewöhnlich seinen Freund genannt hatte, griff noch immer verzweifelt nach seinem Gesicht.

      Aus persönlicher Erfahrung wusste er, dass der Schlag den Mann hätte töten müssen. Er stellte seinen im Tennisschuh steckenden Fuß auf Teds Brustkorb und zog den durch das Blut rutschigen Eispickel heraus, wobei er seinen Nachbarn lang ausgestreckt in dessen tiefergelegtes Bastlerauto beförderte.

      Sein nächster Schlag zielte auf den Kopf der Kreatur. Der Schädel brach mit einem Knall auseinander, der tote Körper rollte aus dem Auto und prallte – Gesicht nach unten – mit einem widerlichen Krachen auf den Beton.

      Auf der anderen Seite des MG sah er das ganze Ausmaß von Teds Angriff. Er hatte am Bauch, Nacken und allen weichen fleischigen Gesichtspartien seiner Ehefrau ein Festmahl gefeiert. Lisa war eine hübsche Frau gewesen, aber jetzt war ihr Anblick ekelerregend.

      Er konnte die Übelkeit nicht zurückhalten und musste sich übergeben. Nichts, was er weltweit in Kampfhandlungen gesehen hatte, konnte diesen Anblick toppen. Cade hatte viele Menschen getötet und das Sterben von noch mehr Menschen miterlebt. Hereinzuplatzen, während Ted seine Ehefrau ausschlachtete, war eine surreale Erfahrung für ihn.

      Während Cade – auf dem harten Betonboden sitzend – über seine Tat nachdachte, begann Lisa zu zucken. Sie drehte ihren Kopf nur ganz leicht; ihre lidlosen Augen auf ihn gerichtet. Als sie sich erhob – gestützt von den wenigen, noch verbliebenen Muskeln, kippte ihr Nacken zur Seite und lag beinahe auf ihrer Schulter. Sie bewegte sich schneller als erwartet und versuchte, mit schnappenden Zähnen in ihn hineinzubeißen.

      Erneut den Eispickel schwingend, sprang er auf die Füße. Er hielt seinen Schwerpunkt tief, während er sich seinen Weg um den kleinen MG herum bahnte. Der Zombie, der einst Lisa gewesen war, folgte ihm. Cade umrundete die Motorhaube des Wagens, brachte sich in Position und wartete, dass diese Abscheulichkeit in Reichweite kam. Sie taumelte näher, während sich ihre klauenartigen Hände nach seinem Genick ausstreckten. Mit atemberaubender Geschwindigkeit versenkte Cade den Eispickel in ihrer Schläfe. Ihre gesamte eingeschränkte Motorik stellte nun vollkommen den Dienst ein und sie sackte auf dem Garagenboden zusammen.

      Cade schaffte etwas Abstand zwischen sich und die beiden toten Körper. Seine Gedanken rasten, als er sich fragte, was gerade passiert war.

      Ein schnurloses Telefon hing an der Wand neben der Seitentür. Cade legte den Hörer an sein Ohr, hörte aber kein Freizeichen. Er wollte die Polizei rufen, aber jetzt hatte er keine andere Wahl, als diesen Tatort zu verlassen und die Angelegenheit später zu regeln.

      Unter laufendem Wasser, das so heiß war, wie er es eben ertragen konnte, wusch er sich im Spülbecken die Körperflüssigkeiten von seinen Händen. Hypnotisiert vom Rinnsal des blutigen Wassers, das spiralförmig langsam den Abfluss hinunterlief, überdachte er seine Optionen. Teds und Lisas Körper müssen liegen bleiben, wo sie zusammengebrochen sind. Eine Einmischung in den … würde mir nur schaden; ich hätte beinahe ›Tatort‹ gesagt. Ich muss mich daran erinnern, dass ich nur aus purer Selbstverteidigung so gehandelt habe. Irgendwas stimmte nicht. Lisa hätte tot sein müssen … Erinnerungen an den jungen Aufständischen im afghanischen Dorf Shah-I-Kot, der die Schüsse eines ganzen Magazins abbekommen hatte, kamen in ihm hoch. Er hatte es irgendwie geschafft, aufzustehen und noch zehn Schritte zu gehen, bevor er tot umfiel. Aber das war eine ganz andere Situation, der Terrorist war von Drogen und Adrenalin aufgeputscht gewesen. Er war zwar kein Fachmann, aber

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