LEGO® kreativ: Außergewöhnliche Wege zu tollen Modellen
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Über dieses E-Book
LEGO-Designer Jordan Schwartz entdeckt für Sie LEGO als künstlerisches Medium und enthüllt dabei kaum bekannte und kreative Wege, um beeindruckende Modelle mit LEGO zu bauen.
Von effektvollen Kompositionen bis hin zu komplizierten Textur-Designs gewährt Ihnen der Autor eine Vielzahl kreativer Einblicke, um sowohl realistische als auch stilvolle Modelle zu entwerfen. Sie lernen, wie man Gummistücke in eine Krake verwandelt, wie man mit Glassteinen ein LEGO-Feuer schafft oder wie man ein Eulengesicht aus Minifigs bastelt.
Jordan Schwartz zeigt auch unkonventionelle Einsatzmöglichkeiten für bestimmte Accessoirs ( z.B. Arme) und beschreibt ungewöhnliche Wege, um Nicht-Legoteile wie Reifen und Schläuche zu integrieren. Farbige Bilder inspirierender Modelle werden begleitet von Interviews mit innovativen LEGO-Künstlern.
Selbst wenn Sie von Kindesbeinen an mit LEGO gebaut haben, werden Sie in diesem Buch zahlreiche Inspirationen finden, um Ihre eigenen tollen Kreationen zu verwirklichen.
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Buchvorschau
LEGO® kreativ - Jordan Robert Schwartz
LEGO® kreativ
Jordan Robert Schwartz
Lektorat: Dr. Michael Barabas
Übersetzung: G&U Language & Publishing Services GmbH, www.gundu.com
Satz: G&U Language & Publishing Services GmbH, www.gundu.com
Copy-Editing: Ursula Zimpfer, Herrenberg
Herstellung: Susanne Bröckelmann
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de
Druck und Bindung: M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Buch 978-3-86490-181-2
PDF 978-3-86491-564-2
epub 978-3-86491-565-9
1. Auflage 2014
Copyright der deutschen Übersetzung © 2014 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17 · 69123 Heidelberg
Copyright der amerikanischen Originalausgabe: © 2013 by Jordan Robert Schwartz
Titel der Originalausgabe: The Art of LEGO Design: creative ways to building amazing models
No Starch Press, Inc. · 245 8th Street, San Francisco, CA 94103 · www.nostarch.com
ISBN 978-1-59327-553-2
Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.
Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.
Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware- Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.
LEGO, LEGO-Figuren und LEGO-Bausteine sind Warenzeichen der LEGO-Gruppe.
Dieses Buch ist von der LEGO-Gruppe weder unterstützt noch autorisiert worden.
Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert.
Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die im Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen
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Für meine Familie, insbesondere für meine Großeltern Linda und Mike, die mich fast 20 Jahre lang an allen Feiertagen mit LEGO-Baukästen verwöhnt haben. Ich habe gelernt, dass es tatsächlich so etwas wie ein »Zuviel an LEGO« geben kann.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Vorwort
Einleitung
Information und Inspiration
Überblick
1 Inspiration und Vorbereitung
Der Baustein-Blick
Farben
Formen
Größe und Maßstab
Vergleich und Recherche
Ihr Arbeitsplatz
Der Bautisch
Unverzichtbares Werkzeug
Baublockaden überwinden
Wesentliche Elemente
318er-Stäbe
Hydrantensteine
T-Stücke
Fingergelenke
Flexible Schläuche
Minifiguren-Hände
1×1-Clips
Käseecken
Pistolen
Halbpins
2 Minifiguren & Co.
Anatomie einer Minifigur
Hautfarben
Posen einnehmen
Die erweiterte Familie
FABULAND-Figuren
Belville-Figuren
Technic-Figuren
Die Galerie der Minischurken
3 Steine, Schrägsteine und Noppen
Steine
Platten
SNOT
Großflächige Strukturen
Steine verstreuen
Schrägsteine
Dächer
Felsen
Noppen
4 Muster und Motive
Mosaike aus Käseecken
Maße und Formen
Käseecken anordnen
Quadrate
Andere Formen
Kompliziertere Mosaike
Lücken schließen
Mosaike planen
Mosaikrahmen
Ausrichtung
Form
Besondere Rahmen
Erst das Mosaik oder erst der Rahmen?
Weitere Tipps
Katie Walker über Mosaike
5 Texturen
Textile Elemente
Bauen mit textilen Elementen
Texturen mit textilen Elementen gestalten
Formen mit textilen Elementen gestalten
Gummielemente
Bauen mit Gummireifen
Bauen mit Gummibändern
Texturen mit Kunststoffelementen gestalten
6 Modellierung ohne Ecken und Kanten
Organische Modelle
Rundschrägen, Schrägsteine und Keile
Flexible Elemente
Bruce Lowell über die Lowell-Kugel
Stilisierte Modelle
Tyler Clites über die Entwicklung eines Stils
7 Komposition
Beleuchtung
Wohin mit dem Batteriekasten?
Fremde Beleuchtungslösungen
Silhouette
Perspektive
Farbe
Grundregeln
Farbtöne mischen
Besondere Techniken
8 Tiere und Pflanzen
Tiere
Bewegunglichkeit
Realistische Darstellung
Kleintiere
Vorgefertigte Lebewesen
Fantasiewesen
Ken Ito über Dinosaurier und Drachen
Bäume und andere Pflanzen
9 Große Figuren
Maßstab
Proportionen
Beweglichkeit
Mimik
Iain Heath über Figuren
10 Autos, Kutschen und Schiffe
Autos
Allgemeine Tipps
Fallgruben
Der LEGO-Autosalon
Adam Grabowski über Autos
Kutschen
Das Abteil formen
Räder und Pferde
Wasserfahrzeuge
Der Rumpf
Der letzte Schliff
Tom Jacobs über Schiffe
11 Gebäude
Eine Mischung von Oberflächenstrukturen
Historische Gebäude
Luke Hutchinson über mittelalterliche Gebäude
Innenräume
Beleuchtung
Modulare Gebäude
Der Blick von der Seite
Möbel und andere Kleinigkeiten
Michael Jasper über Möbel
12 Science-Fiction
Roboter und Mechs
Stil
Größe
Beweglichkeit
Brian Kescenovitz über Mechs
Raumschiffe
Kleine Fahrzeuge
Peter Morris über Raumjäger
Großraumschiffe
Pierre E. Fieschi über Großraumschiffe
Ein Universum voller Möglichkeiten
Keith Goldman über Dioramen
13 Der letzte Schliff
Fotografie
Nachbearbeitung
Veröffentlichung
Kritik
Abschließende Gedanken
Index
Danksagung
Bei diesem Buch konnte ich gleich zwei meiner Leidenschaften nachgehen – Modellbau und Schreiben –, und ich bin sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, es zu verfassen. Besonders froh bin ich, dass ich es bei No Starch Press veröffentlichen konnte. Die Mitarbeiter dort waren während der zeitweise sehr mühseligen Arbeit überaus hilfsbereit, und ich bin dankbar, dass ich auf ihre Kompetenz zählen konnte.
Ohne die Konstrukteure und ihre zusätzlichen Beiträge wäre dieses Buch nicht möglich gewesen. Sie gehören zu den Besten, und ihre Arbeiten ergänzen wunderbar meinen Text und meine Modelle. Ich bin mir sicher, dass ihre Modelle zahllose LEGO-Fans in aller Welt anregen werden, weshalb ich sehr dankbar für ihre Beiträge bin.
Ein letzter, besonderer Dank geht an meinen Zwillingsbruder Alex, der sich damit abfand, dass ich ihm mein Manuskript spät in der Nacht vorlas, und der sich ohne große Gegenwehr seine LEGO-Elemente und Minifiguren für dieses Buch stehlen ließ.
Vorwort
Zeit: 1949. Ort: Billund, ein kleines Dorf in Süddänemark, in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Das einzig Bemerkenswerte ist die Tatsache, dass es in dem Teil von Dänemark liegt, in dem es am meisten regnet. In diesem kleinen dänischen Dorf aber erfindet der Tischler Ole Kirk Christiansen etwas, das Millionen von Menschen in aller Welt lieben werden und das seine Familie drei Generationen lang zur reichsten in Dänemark macht: Er beginnt mit der Herstellung von »selbstverbindenden Kunstoffbausteinen«. Nach dem dänischen »leg godt«, was so viel bedeutet wie »spiel gut«, nennt er sie LEGO-Steine.
Christiansens Bausteine waren ursprünglich als Kinder-spielzeug gedacht, sprachen aber auch andere Altersgruppen an, da man damit sowohl so einfach als auch so kompliziert bauen kann, wie man möchte. Schon in den Anfangstagen des Produkts wurden LEGO-Bausätze in der Werbung als Spaß für die ganze Familie dargestellt: Sie zeigten die Kinder, die Mutter, den Vater und den Großvater beim gemeinsamen Bauen mit LEGO-Steinen. Dass LEGO sowohl für Kinder als auch Erwachsene Spaß bietet, gilt auch heute noch.
Ole Kirk Christiansens Haus ist jetzt Teil des Ideenhauses im LEGO-Museum von Billund.
Im Lauf der Zeit hat die LEGO-Gruppe ihre Produktpalette erweitert. In den 1970er-Jahren wurden die LEGO-Technic-Kästen eingeführt, die einen neuen, horizontalen Baustil ermöglichten. Ein Jahrzehnt später gelangten mit den Model-Team-Kästen die bis dahin detailliertesten Modelle in die Verkaufsregale. Darauf folgten die Mindstorms-Bausätze mit Minicomputern und Motoren, die mehr Teenager und Erwachsene ansprachen als alle vorherigen Produkte. Wenige Jahrzehnte später gesellten sich die Architektur-Reihe, die Ultimate-Collector-Serie und Modular Buildings dazu. Jedes Jahr scheint die Zahl der Produkte für Erwachsene zu wachsen.
Dieser zunehmenden Attraktivität für erwachsene Bastler ist es zum Teil zu verdanken, dass es eine LEGO-Fangemeinde gibt. Das 1999 gegründete LUGNET war die erste LEGO-Online-Community zur Veröffentlichung von Nachrichten, Informationen und Modellen. Weitere regionale Communitys oder solche mit dem Schwerpunkt auf bestimmten Bautechniken und Themen folgten. Heute werden jeden Monat Tausende von LEGO-Modellen online veröffentlicht. Bevor die Hobbybauer ihre Werke online für Gleichgesinnte vorstellen konnten, waren die besten Modelle die aus den offiziellen LEGO-Bausätzen und die in den LEGOLAND-Themenparks (zumindest für den harten Kern der Konstrukteure). Das Internet hat es Hobbykonstrukteuren ermöglicht, ihre Fertigkeiten zum Bauen von LEGO-Modellen an die der Baumeister der LEGO-Gruppe anzupassen und sogar jene zu übertreffen. Auf Online-Fotogalerien sind erstaunliche, inspirierende Modelle zu finden, und Websites wie eBay und BrickLink erleichtern es, Bauteile für die eigene Sammlung zu finden.
Dank des Internets haben einige der innovativsten Konstrukteure Berühmtheit erlangt. Es gibt Elemente, Techniken und Baustile, die nach ihnen benannt wurden und für die die Werke dieser Personen den Standard bilden. Diese Konstrukteure sind berühmt geworden, weil sie den Ehrgeiz hatten, bei ihren Modelle so viel Kreativität walten zu lassen wie nur möglich, sodass man ihnen nicht mehr ansieht, dass sie aus LEGO-Steinen bestehen. Wenn Sie bei einem Modell Zweifel haben, ob es wirklich aus LEGO gebaut ist, dann hat der Konstrukteur großartige Arbeit geleistet. Genau das ist es, was dieses Buch Ihnen zeigen soll: wie auch Sie Modelle bauen können, die aus der Bauklotz-Ästhetik von LEGO ausbrechen.
Das Motto der LEGO-Gruppe: Das Beste ist gerade gut genug.
Sollten Sie jemals das Ideenhaus besichtigen – das nur für LEGO-Mitarbeiter zugängliche Museum der Unternehmensgeschichte im Zentrum von Billund –, werden Sie dort ein bescheidenes, hand geschnitztes Holzschild mit dem Gründungsmotto des Unternehmens finden: Det bedste er ikke for godt. Nehmen Sie sich dieses Motto beim Bauen zu Herzen: Das Beste ist gerade gut genug.
Einleitung
Die Qualität von LEGO-Modellen ist von den 1950er-Jahren bis heute auf beachtliche Weise gestiegen. Im Vergleich zu den Modellen von damals wirken die modernen Bauten in diesem Buch wirklich futuristisch.
Das bedeutet aber nicht, dass Sie Modelle wie diejenigen in diesem Buch ohne jegliche Erfahrung sofort nachbauen könnten. Niemand kann einfach die Anfänge überspringen. Um Ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, ist es hilfreich, von fertigen Modellen zu lernen. Jedes Modell ist anders, aber für den Bau ähnlicher Objekte sind immer die gleichen grundlegenden Schritte erforderlich. Achten Sie auf die Grundprinzipien, wenn Sie sich die Modelle in diesem Buch und anderswo ansehen.
Information und Inspiration
Auf den folgenden Seiten finden Sie praktische Informationen und Analysen zu den vorgestellten Modellen, die Sie dann auf fast alle Modelle anwenden können, die Sie selbst bauen. Betrachten Sie zum Beispiel den Bau eines Autos. Wo sollten Sie dabei anfangen? Was ist die beste Möglichkeit, um ein Chassis zu bauen? Das sind die Fragen, die sich Konstrukteure bei der Gestaltung ihrer Modelle stellen, und dieses Buch hilft Ihnen, diese Fragen zu beantworten, während Sie Ihre eigenen Modelle entwickeln.
Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen Ihnen zwar, wie Sie ein konkretes Modell nachbauen können, aber sie erklären Ihnen nicht, wie und warum sich der Konstrukteur für einzelne Designlösungen entschieden hat. Dieses Buch stellt Ihnen die Gedankengänge vor, die dabei ablaufen. Wenn Ihre Fertigkeiten ein gewisses Niveau erreicht haben, werden Schritt-für-Schritt-Anleitungen Sie nicht mehr zufriedenstellen. Ab diesem Punkt werden Sie die Informationen in diesem Buch besonders zu schätzen wissen.
Aber auch, wenn Sie diesen Punkt noch nicht erreicht haben, ist dieses Buch für Sie geeignet, da es noch einen zweiten Zweck verfolgt: Es soll Sie inspirieren und Ihnen sowohl als Kunstführer wie auch als Bilderbuch dienen. Die hier vorgestellten Modelle gehören zu den besten Werken einiger der kreativsten Konstrukteure in der LEGO-Community.
Überblick
Los geht’s mit dem Bauen! Eine Minifiguren-Version von mir steht vor einigen Modulex-Steinen der 1960er-Jahre.
Halten Sie bei der Lektüre dieses Buches Ausschau nach allem, was sich bauen lässt. Dieses Buch ist keine vollständige Sammlung der besten LEGO-Modelle und keine Anleitung zu deren Nachbau. Stattdessen zeige ich Ihnen einige wichtige Techniken und Methoden (und die zugrunde liegenden Theorien), und zwar sowohl ganz allgemein für das Bauen als auch speziell für bestimmte Arten von Modellen wie Gebäude oder Raumschiffe.
Wir beginnen mit einigen Dingen, die Sie wissen sollten und die der Vorbereitung dienen, bevor Sie mit dem Bauen anfangen, und sehen uns dann die einzelnen LEGO-Elemente wie Minifiguren, Steine und Schrägsteine an. Danach beschäftigen wir uns mit allgemeinen Bauprinzipien, z.B. wie Sie bestimmte Oberflächenbeschaffenheiten simulieren, Modelle beleuchten und organische Formen nachbilden. Anschließend lernen Sie Designtechniken für bestimmte Themengebiete wie Tiere, Menschen, Autos usw. kennen.
Überall in diesem Buch verstreut finden Sie auch Interviews mit LEGO-Konstrukteuren der Spitzenklasse. Darin erfahren Sie, wie diese Personen die Modelle bauen, für die sie berühmt sind. Anhand der Einblicke, die Ihnen diese Baumeister geben, können Sie neue Techniken lernen und Ihre Modelle verbessern.
Es gibt viel zu tun. Machen wir uns also an die Arbeit!
1 Inspiration und Vorbereitung
Für jeden Künstler ist der erste Schritt im Schaffensprozess der wichtigste: die Inspiration. Sie ist das, was uns elektrisiert und anregt, um Tage, Wochen und Monate, ja sogar Jahre darauf zu verwenden, etwas zu erschaffen.
Für LEGO-Konstrukteure kann die Inspiration aus unendlich vielen Quellen kommen. Es kann zum Beispiel der dramatische Höhepunkt im Action-Erfolgsfilm des Jahres oder der Text des neuen Liedes von Ihrem Lieblingsmusiker sein, vielleicht aber auch irgendwelcher Plunder im nächsten Antiquitätengeschäft, der das Bild einer Szene heraufbeschwört, die Sie einfach bauen müssen.
Was auch immer Sie inspiriert, bestimmte Vorgehensweisen können Ihnen dabei helfen, diese Inspiration besonders gut umzusetzen und das bestmögliche Modell zu bauen. Ich er kläre Ihnen, wie Sie die Welt betrachten und sich das fertige Modell vorstellen müssen, helfe Ihnen bei der Einrichtung Ihrer Arbeitsumgebung, zeige Ihnen einige grundlegende Werkzeuge und beschreibe die nützlichsten LEGO-Elemente, die Sie sich zulegen sollten, bevor Sie mit dem Bau beginnen.
Der Baustein-Blick
Der erste Schritt im LEGO-Schaffensprozess entwickelt sich mit der Zeit: Sie müssen lernen, alles mit »LEGO-Augen« zu sehen – das heißt, die Welt mit LEGO-Elementen und -Farben im Hinterkopf zu betrachten und sich vorzustellen, wie ein Objekt aussehen könnte, wenn es aus LEGO-Steinen gebaut wäre. Mit der Zeit beginnt die Welt für Sie mehr nach »Bauklötzen« auszusehen. Ich nenne das den »Baustein-Blick«. Diese Sichtweise zu entwickeln, ist Voraussetzung für den Modellbau. Wenn Sie so weit sind, dass Sie bei der Betrachtung eines Objekts wissen, welche Elemente Sie zu seinem Bau verwenden möchten, dann haben Sie den Baustein-Blick.
Bei der Gestaltung mit Ton oder dem Modellbau mit Metall, Holz oder Schaumstoffen können Sie eine genaue und realistische Wiedergabe anstreben. Beim Bauen mit LEGO-Steinen ist das jedoch nicht der Fall – Ihre Modelle werden immer zu einem gewissen Grad blockig aussehen. Indem Sie Ihren LEGO-Blick entwickeln, können Sie lernen vorauszusehen, wie blockhaft das Ergebnis wirken wird.
Nehmen wir an, Sie möchten ein chrom- und goldglänzendes Raumschiff nachbauen, das Sie in einem alten Science-Fiction-Comic gesehen haben. Lassen Sie Ihrer Vorstellungskraft freien Lauf.
Wie fliegt dieses Schiff? Was für einen Antrieb hat es? Wer sitzt darin? Letzten Endes können Sie aus LEGO-Elementen alles bauen, aber nicht immer in jedem beliebigen Maßstab, in allen Farbkombinationen oder mit der jeweils besten Technik. Eine der großen Herausforderungen beim Modellbau besteht in der Machbarkeit, denn Ihre Werkzeuge und Ressourcen sind begrenzt. Das offensichtliche Problem beim Bau des chrom-goldenen Raumschiffs ist der Mangel an chrom- und goldfarbenen Elementen. Selbst im Gebrauchtteilemarkt werden Sie nicht viele finden. Sofern Sie nicht bereit sind, Jahrzehnte zu warten, um die größte Sammlung an chrom- und goldfarbenen Elementen der Welt aufzubauen, müssen Sie auf die Farben aus dem Bild verzichten, das Ihre Inspirationsquelle war. Konzentrieren Sie sich darauf, das Schiff auf eine Weise zu bauen, die das Original trotzdem widerspiegelt. Ähnliche Kompromisse müssen Sie auch bei anderen Aspekten treffen, etwa bei Größe, Form und Maßstab. Wenn Sie festlegen, welche Farben, Formen und Maßstäbe sich für Ihr Motiv eignen, noch bevor Sie die ersten Teile zusammenstecken,