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Raus bist du noch lange nicht
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eBook74 Seiten1 Stunde

Raus bist du noch lange nicht

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Über dieses E-Book

Manchmal kann es passieren, dass die Welt aus den Fugen gerät: Eine Übersiedlung, der Wechsel an eine neue Schule, eine Professorin, die es auf dich abgesehen hat, und eine Clique, die dich verspottet und dich ausgrenzt.
Mitläufer, die nichts tun und wegsehen.
Eltern, die in einer Ehekrise stecken und keine Zeit für dich haben.
Und plötzlich stehst du alleine da.
Genau das ist Cleo passiert.


Was genau ist Mobbing?
Mobbing ist ein sehr ernst zu nehmendes Thema. Leider werde immer mehr Kinder und Jugendliche über einen längeren Zeitraum schikaniert, ausgelacht und verspottet. Mobbing zeigt sich auch im Ignorieren und im Ausgrenzen aus der Gruppe.
Dinge von Mobbingopfern werden gestohlen oder beschädigt, Gerüchte verbreitet und Unwahrheiten erfunden. Es kann auch zu körperlicher Gewalt, Erpressung und Belästigung kommen. Meistens gibt es einen Anstifter und ein Opfer. Aber auch Mitläufer sind schuldig.
Die einen unternehmen aus Angst nichts, die anderen sind froh darüber, dass sie nicht selbst betroffen sind. Dabei wäre es wichtig, nicht wegzusehen, sondern den Mut zu haben, einzuschreiten oder Hilfe von einem Erwachsenen zu holen, wenn jemand körperlich oder seelisch verletzt wird.
SpracheDeutsch
HerausgeberG&G Verlag
Erscheinungsdatum2. März 2015
ISBN9783707417180
Raus bist du noch lange nicht
Autor

Elfriede Wimmer

Elfriede Wimmer lebt mit Ihrem Mann in Mödling bei Wien und arbeitet als Kinder-und Jugendbuchautorin. Ihr Workshop „Gewaltfrei miteinander reden“ ist bereits an vielen Schulen verbreitet. Mit Leidenschaft und persönlichem Engagement hat sie sich zum Ziel gesetzt, Kinder im Schulalltag zu unterstützen und deren soziale Kompetenz zu stärken.In ihren Büchern greift sie aktuelle Themen auf und verpackt sie zu spannenden, immer mit einem Schuss Humor versehenen Geschichten, die mit feinem, sozialen Hintergrund berühren. Elfriede Wimmer ist ausgebildeter Einzel- und Team-Coach sowie Kreativtrainerin.

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    Buchvorschau

    Raus bist du noch lange nicht - Elfriede Wimmer

    Nachwort

    Ene, mene, muh – und raus bist du …

    Cleo und Sara sitzen im hinteren Teil des Schulhofes auf der alten Ziegelmauer, dort, wo sich sonst keiner hin verirrt. Beide wissen, dass es das letzte Mal ist.

    Sie haben die gleichen Jeans an, das gleiche rosa Shirt, die gleichen grünen Convers, sie sind beste Freundinnen. Sara heult. Unbeholfen streicht sich Cleo ihre blonden Haare hinter die Ohren. Das macht sie immer, wenn sie ratlos ist.

    „Ich bin ja nicht aus der Welt, versucht Cleo sie zu trösten. „Es sind nur zwei Autostunden, wir können uns jederzeit sehen. So oft wir nur wollen.

    Zaghaft greift Cleo nach Saras Hand.

    Sie weiß, dass sie sich selber Mut zuspricht. Auch sie trifft es hart, dass ihre Eltern beschlossen haben, aus der Stadt wegzuziehen, um in ein Haus auf dem Land zu übersiedeln. Für Cleo bedeutet das eine neue Schule, neue Freundinnen, ein völlig anderes Leben. Sie schluckt und stochert mit einem Ast im Boden herum. Beide Mädchen schweigen.

    Ein halbes Jahr später

    Ich hasse die Fiesmann, ich hasse die Fiesmann, ich hasse die Fiesmann …

    Die Finger, die den Stift krampfhaft umklammern und immer wieder diese Worte in das Papier eingravieren, haben abgebissene Fingernägel, an denen der letzte Rest von schwarzem Nagellack klebt.

    „Cleo, bist du mit den Hausaufgaben fertig!?"

    Die honigsüße Stimme ihrer Mutter kann Cleo nicht täuschen. „Die will ja nur so schnell wie möglich zum Golfplatz abhauen", denkt sie wütend. Erst schleppt sie ihren Vater und sie in dieses Kaff, weg von allen Freunden, und nun hat sie nur mehr ihre Übungsstunden im Kopf. Es ist ihr scheißegal, ob Cleo Mathe, Deutsch oder irgendeinen anderen bescheuerten Gegenstand paukt. Wahrscheinlich steht sie gerade vor dem Spiegel und mustert ihr neues Outfit.

    Cleo schnauft verächtlich. Seit zwei Wochen macht sich ihre Mutter wegen diesem obercoolen Golftrainer verrückt. Sie denkt, dass Cleo es nicht merkt. Echt peinlich. Cleo ist dreizehn und der Typ ist gerade mal zehn Jahre älter als sie.

    Cleo drückt den Stift noch stärker auf das Papier und kritzelt unter „die Fiesmann, die eigentlich Friesmann heißt und Klassenvorstand der 3b im Neudorf-Gymnasium ist, „Meine Mutter ist doof!.

    Frau Professor Dagmar Friesmann schaut auf die Uhr und klatscht in die Hände. Cleo hebt verzweifelt den Kopf. Gott, wie sie dieses Klatschen hasst. Diese Kuh mit ihrem dürren Knochengestell und dem grauen Haarknoten hat eine eigene, provokante Art zu klatschen. Die meisten Schüler zucken zusammen und lassen die Füllfeder fallen. Die kalten Augen der „Fiesmann bleiben an Cleo hängen. „Du hast den Füller noch in der Hand, das gibt einen Punkteabzug.

    „Aber, bitte, ich bin … nur noch das Wort zu Ende …"

    „Du kennst die Regel, kommt unerbittlich die schneidende Stimme der Deutschprofessorin, „Klatschen heißt: sofortiges Fallenlassen der Schreibutensilien. Ich kann nicht immer wegen dir eine Ausnahme machen.

    „Von wegen Ausnahme, murrt Cleo, „Sie kennen dieses Wort doch nicht einmal.

    „Das macht einen weiteren Punkteabzug. Emotionslos dreht sich die „Fiesmann zu ihrem Schreibtisch um und setzt sich mit durchgedrücktem Rücken auf die Kante ihres Stuhles.

    Nachdem sie ihre Brille mit dem lächerlichen roten Rahmen zurechtgerückt hat, nickt sie einem molligen Mädchen mit rosa Schleifen im dünnen Haar zu: „Emma, Schätzchen, sammle bitte die Arbeiten ein."

    Emma wird vor Freude rot im Gesicht und springt eifrig aus ihrer Bank. „Sehr gerne, sofort, Frau Professor Friesmann!" Vor Cleo bleibt sie stehen und schaut verunsichert auf die Hand, die sich über die Deutschschularbeit gelegt hat. Sie versucht, den Zettel darunter hervorzuziehen. Aber Cleos Finger scheinen daran festzukleben. Verzweifelt dreht Emma ihren Kopf in Richtung der Professorin.

    Die hat die Szene sehr wohl bemerkt. Es ist nicht das erste Mal, dass dieses schreckliche Mädchen sich ihr widersetzt. Allein wie sie aussieht: immer provokant gekleidet, die dunklen Haare ungleich geschnitten, eine Seite kurz, die andere länger. Und diese Aufsätze! Kein ordentlicher Satzaufbau, keine Grammatik, kein korrekter Schreibstil. Von allem immer zu viel und zu üppig, fast schwülstig, mit verwirrenden Nebensätzen, die nirgendwohin führen. Verärgert greift sich die Professorin mit ihren knochigen, langen Fingern an ihren Haarknoten. Es ist eine Geste der Ungeduld, gemischt mit ein ganz klein wenig Unsicherheit angesichts der Starrköpfigkeit dieser unmöglichen Schülerin, die vor nicht ganz einem halben Jahr in ihre bis dahin gut kontrollierte

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