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Verändert: Über die Lust Welt zu gestalten
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eBook197 Seiten2 Stunden

Verändert: Über die Lust Welt zu gestalten

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Über dieses E-Book

Kaum ein Politiker hat derart viele unkonventionelle und richtungsweisende Projekte verwirklicht wie Christoph Chorherr aus der grünen Opposition heraus, von Energiepolitik und Green Technologies bis zu Bildungsinitiativen. Wenn alle rundum erklären, dass Gratis-Verleihräder binnen kürzester Zeit ohnehin gestohlen werden, kämpft er so lange um die Umsetzung der Idee, bis das Gegenteil bewiesen ist. "Eine Siedlung ohne Frauen kann ich mir vorstellen, eine Siedlung ohne Autos sicher nicht", war der erste Kommentar zu seinem Projekt einer autofreien Siedlung - inzwischen ist sie längst verwirklicht und keiner zweifelt mehr, dass dieses Modell funktioniert.

In seinem Buch beschreibt er offen und auf sehr persönliche Weise die Leitmotive seines Handelns. Sei es das größte Wald-Biomassekraftwerk Europas oder ein Schulprojekt in einem Township Südafrikas, das zu einer internationalen Initiative heranwuchs - Christoph Chorherr ist einer, der Ideen entwickelt, sie anpackt und in die Tat umsetzt, mit Kraft und unbändiger Lust am Gestalten. Ein Buch, das motiviert, begeistert und verändert.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum12. Okt. 2011
ISBN9783218008310
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    Buchvorschau

    Verändert - Christoph Chorherr

    Ithuba – ein Lebensprinzip

    Noch während meiner Studienzeit hatte ich eine für mich sehr prägende Bekanntschaft gemacht: Ich lernte einen sehr engagierten evangelischen Pfarrer Sascha Abrahamowicz kennen, der Auslandseinsätze organisierte. 1980 ereignete sich das Erdbeben im süditalienischen Irpinia, bei dem fast 3000 Menschen ums Leben kamen. Der Pater organisierte eine Jugendgruppe, die in Valva einen völlig zerstörten Bauernhof wieder errichtete. Wir fuhren mit einem schon fast schrottreifen Bus nach Valva, finanziert wurde das über Flohmärkte, die wir gemeinsam organisierten – irgendwie kam das nötige Geld zusammen. Mein Studienkollege Till Reiter – jetzt Chef der Schuhmanufaktur Reiter – der sich damals sein Studium als Fernfahrer finanzierte, fuhr den Bus hinunter nach Italien.

    Diese Initiative entwickelte sich weiter – es gab Anfang der 80er Jahre auch eine Kooperation mit einem Dorf in Burkina Faso, wo eine Schule und ein Getreidespeicher gebaut wurden. Das waren Momente, in denen wir selbst die Initiative ergriffen – und nicht nur einer Organisation spendeten.

    Ein Motiv, das immer wieder in meinem Leben auftauchte, in Zwentendorf, Valva, auf Radtouren, an der Uni, in Ferienlagern, überall erlebte ich: Engagierte Menschen können gemeinsam etwas schaffen. Und wenn man eine überzeugende Vision hat, melden sich auch genug Menschen dafür.

    Der „Schwarze Schwan"

    Die „Schwarze-Schwan-Theorie wurde vom libanesischen Philosophen und Mathematiker Nassim Taleb entwickelt. Ein „Schwarzer Schwan ist ein Ereignis, das so gut wie nicht vorhersehbar ist, außerhalb der gängigen Vorstellungskraft liegt und extreme, tiefschürfende Auswirkungen hat. Ein derartiger „Schwarzer Schwan" waren zum Beispiel die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001, aber auch die Erfindung des Internet.

    Im Jahr 1994 hatte ich mein persönliches „Schwarzer Schwan-Erlebnis, ein Ereignis, das meine Biografie und meine Ambitionen einschneidend verändern sollte. Dieser „Schwarze Schwan kam vergleichsweise harmlos daher – in Form eines Fernsehberichtes über die ersten demokratischen Wahlen in Südafrika. Jene Wahlen, die der ANC gewann und in deren Folge Nelson Mandela Präsident Südafrikas wurde.

    Ich war damals schon Kommunalpolitiker, die Stimmung gegenüber der Politik war zu dieser Zeit nicht wirklich besser als heute. Ich saß also vor dem Fernseher und sah einen Hubschrauber über einem südafrikanischen Township fliegen. Ich sah eine Wellblechhütte – das Wahllokal. Dann wurde eine unendlich lange Menschenschlange gezeigt, die bis an den Horizont reichte. Menschen, die sich anstellten, um wählen zu können. Der Hubschrauber landete und ein Journalist ging zu den Menschen und interviewte sie. Es war eine einzige, großartige Begeisterung: Wir wählen jetzt unsere Regierung, wir wählen das erste freie Südafrika und jetzt bekommen wir housing, schools, jobs, hospitals.

    Die Szene hatte mich sehr berührt und als politischer Mensch bewegt: Dort erwarten sich Menschen wirklich etwas von Politik; sie stellen sich stundenlang an, um mit Begeisterung ihre Zukunft zu wählen. Politik kann etwas verändern! Ich war wie gebannt. Damals gab es noch kein Google – was wusste ich schon von Südafrika? Ja, die Apartheid ist jetzt offiziell vorbei, Nelson Mandela ist dort eine wichtige Figur und das alles spielt sich im Süden von Afrika ab. Aber das war’s auch schon wieder.

    Also blätterte ich in der wichtigsten Informationsquelle vor Google – im „Fischer Weltalmanach" –, und sah: 40 Millionen Einwohner und ein BIP, das rund zwei Drittel des österreichischen ausmachte. Da war mir mit einem Schlag klar: Was die Menschen in der riesigen Schlange vor dem Wahllokal sich erhoffen, geht sich in 20 Jahren nicht aus. Und sofort war das Gefühl da: Wir in Wien sind so eine reiche Stadt – wir müssen einen Beitrag leisten!

    Am nächsten Tag bin ich in das Büro des damaligen Bürgermeisters Helmut Zilk nahezu hineingestürmt. Zilk war ja auch ein unglaublicher „Sponti", und ich habe ihm einfach gesagt: In Südafrika tut sich so viel, dort ist Aufbruch, dort ist kein Geld – Wien sollte dort helfen, eine Schule aufzubauen. Mit Bildung fängt alles an.

    Was ich damals noch nicht wusste: Helmut Zilks Sohn Thomas war bei der AUA für Südafrika zuständig. Also sagte Zilk sofort: „Gebt’s mir den Thomas, und die Verbindung wurde hergestellt. Der Bürgermeister sprach ins Telefon: „Du, da ist der kleine Chorherr, der will in Südafrika was machen. Was meinst du? Für Thomas Zilk war es offensichtlich klar, dass „der kleine Chorherr der Sohn des „Presse-Chefredakteurs Thomas Chorherr ist. Ich hörte nicht, was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde, aber offensichtlich etwas Positives. Zilk schaute mich an, deutete mit dem Zeigefinger auf mich und sagte: „Du bist die Wiener Delegation, fahr’ hin und schau, was wir tun können."

    Das Masibambane-College

    So bin ich zum ersten Mal nach Südafrika gefahren, gemeinsam mit dem damaligen Leiter des Wiener „Büros für Sofortmaßnahmen", Friedrich Brunner. Ich hatte ein wenig recherchiert und wusste zunächst nur, dass es ein Township namens Soweto gibt – also meinte ich, genau dort sollte eine Schule gebaut werden.

    Wir nahmen mit einigen NGOs Kontakt auf – eine Organisation, mit der uns Thomas Zilk bekannt machte, war „Education for Africa", eine sehr potente Vereinigung, die Bildungsprojekte entwickelt. Deren Vertreter schlugen uns vor, zunächst einmal nach Soweto zu fahren, uns dort ein mögliches Projekt anzuschauen – aber danach würden wir noch in ein anderes Township fahren.

    So kam ich zum ersten Mal nach Orange Farm – ein gewaltiges Township, rund 30 Kilometer südwestlich von Johannesburg gelegen, damals die größte informelle Siedlung Südafrikas. Dort lebten rund eine Million Menschen, damals großteils in Wellblechhütten, es gab kaum asphaltierte Straßen, wenn es regnete, versank alles im Schlamm – die Arbeitslosigkeit liegt auch heute noch bei über 40 Prozent, die Analphabetismus-Rate ist hoch.

    Eines hatte mich an dem möglichen Projekt, das uns dort präsentiert wurde, sofort überzeugt: das Prinzip des Twinnings. Das heißt: Es gab eine sehr reiche Schule, das St. John’s College in Südafrika, die zugesagt hatte, eine Patenschaft für eine Schulgründung in einem Township zu übernehmen. Wenn die Infrastruktur aus Österreich bereitgestellt werden könne, bilde das ein Dreieck mit den Menschen im Township.

    Zwei Jahre, nachdem ich den Fernsehbericht über die Wahlen in Südafrika gesehen hatte, konnte 1996 mit dem Bau des Masibambane-Colleges in Orange Farm begonnen werden. Im „Vienna Center" wurden zunächst eine Versammlungshalle, vier Klassenräume, ein Verwaltungsbüro und eine Küche errichtet. Ausgehend von einem ersten Jahrgang wurde das Projekt immer größer und größer. Heute werden dort über 1000 Schüler unterrichtet.

    Das Masibambane-College ist eine Privatschule, die auch Schulgeld kostet. Das wurde gelegentlich kritisiert: Wie kann man in einem derart von Armut geplagten Township Geld für die Schule verlangen? Aber das ist sehr üblich in Südafrika. Die Stadt Wien hat sich darauf konzentriert, über etliche Jahre hinweg einen Großteil der Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Das Lehrpersonal wurde und wird von südafrikanischer Seite bezahlt. Zusätzlich ist es gelungen, kanadische Sponsoren aufzustellen, die japanische Botschaft hat geholfen – aber dass es die Schule überhaupt gibt, ist bis heute der Stadt Wien zu verdanken.

    Während dieser Aufbauphase fuhr ich jedes Jahr nach Südafrika, beobachtete die Fortschritte, um auch als Verantwortlicher Rechenschaft darüber abgeben zu können, was mit unserem Beitrag konkret passiert. Aber mit der Zeit war spürbar: Irgendwann einmal ist Schluss. Das kann man nicht mehr argumentieren, warum immer nur in eine Schule ein nicht unbeträchtlicher Teil Wiener Steuergeld hineinfließt.

    Ich überlegte damals hin und her: Jetzt kenne ich so viele Menschen in Südafrika, so viele Institutionen, Sozialarbeiter, NGOs, Lehrer – und eigentlich wäre es schade, wenn das einfach verpufft. Dieser Bildungsimpuls, der mich über die Jahre hinweg bewegt hat, der Artikel 26 der Menschenrechts-Charta, das Recht auf Bildung – was wird jetzt damit?

    Mir ist bewusst: Dass ich da bin, wo ich jetzt stehe, ist nur zu einem geringen Teil meine Leistung, sondern vor allem ein großes Glück: Dass ich in Wien geboren wurde, dass meine Eltern mir Bildung vermittelt haben, dass ich in die Schule und auf die Universität gehen konnte. Und dass ich eben nicht in ein Township hineingeboren wurde – zum Analphabetismus verurteilt.

    Viele fragten auch: Warum eigentlich ausgerechnet Südafrika, es gibt doch viel ärmere Länder? Eine Erklärung dafür ist: Weil es eines der Länder mit einem ganz schlechten Gini-Koeffizienten ist. Der Gini-Index ist ein Maßstab dafür, wie Reichtum und Armut in einem Land verteilt sind. In zwei Ländern ist die Schere ganz weit offen: in Brasilien und eben in Südafrika. Den Menschen im Township nützt es nichts, dass es ein paar Kilometer weiter Familien mit drei Autos und Swimmingpool gibt – sie haben trotzdem keinen Strom und kein Wasser.

    Das erste Projekt mit Studenten

    Ich stand also an dem Punkt, dass die Stadt Wien für ein weiteres Engagement wohl ausfallen würde, und suchte eine andere Möglichkeit, etwas zu bewegen. Da stieß ich über einen Artikel und über eine Ausstellung im Architekturzentrum Wien auf Samuel Mockbee, einen inzwischen verstorbenen amerikanischen Architekturprofessor, der zur Erkenntnis gelangt war:

    „I am fed up, teaching white middleclass kids to build white middleclass houses for white middleclass families."

    Deshalb hatte Mockbee ein Außeninstitut gegründet, das „Rural Studio in South Alabama, einer Region mit geballter Massenarbeitslosigkeit und Armut. Dieses „Rural Studio arbeitete nach dem Prinzip: Wir bauen mit unseren Studenten und mit Material, das vor Ort verfügbar ist – vom Autoreifen bis zum Glas von Autowracks – Community-Einrichtungen. Mir hat unglaublich imponiert, was sie auf die Füße gestellt hatten – sowohl vom architektonischen als auch vom sozialen Aspekt her.

    Im Gespräch mit einem Vertreter des „Rural Studios fragte ich in meinem Elan, ob er schon einmal überlegt habe, so etwas in Südafrika zu machen. Die Antwort war zwar nicht „Nein, aber ich spürte deutlich: Das ist nicht wirklich auf seiner Prioritätenliste. Also hab ich mir frech gedacht: Das kann ich auch.

    Mit diesem Impuls ging ich zu Peter Fattinger – ein Universitätsassistent am Institut für Architektur und Entwerfen an der TU Wien. Fattinger hatte damals schon „Eins-zu-Eins-Projekte durchgeführt. Das heißt: Die Studenten planen nicht nur in der Theorie, sondern entwerfen ein Objekt und bauen es dann gleich full scale. Nach diesem Muster hatte er unter anderem gemeinsam mit Studenten den „Transit Raum auf dem Wiener Flughafen neu gestaltet – ein bis dahin kalter, anonymer Raum, in dem Flüchtlinge auf ihr Verfahren warteten. Also fragte ich Fattinger, ob er nicht Lust habe, so etwas in Südafrika zu probieren. Und er hatte Lust.

    Wir fuhren 2003 zum ersten Mal mit einer Gruppe nach Johannesburg und sondierten die Lage. Gemeinsam mit den Architektinnen Sabine Gretner und Franziska Orso plante Peter Fattinger mit Studenten die ersten zwei kleinen Projekte: Ein kleines Haus für das Masibambane-College und eine Behinderteneinrichtung. Das College-Gebäude war zunächst als Küche und Spielplatz geplant worden, jetzt wohnt darin der Hausmeister. Die Behindertenorganisation „Modimo o moholo" wiederum war von einer sehr engagierten Township-Frau namens Thandi Mijyakho Kyoka ins Leben gerufen worden. Thandi hatte selbst Kinderlähmung gehabt und ihr war von der Community Orange Farm ein Grundstück zur Verfügung gestellt worden, auf dem ein Container stand. Die Vorgabe lautete: Wenn es ihr gelingen würde, innerhalb weniger Jahre eine Struktur zu schaffen, mit Beschäftigung, Wohnen und Arbeitsräumen für Jugendliche mit Behinderung, dann könne sie dieses Grundstück behalten.

    Die Studenten machten die Pläne, wir bemühten uns um Sponsoren – und dann wurden diese ersten beiden Gebäude von den Studenten gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung errichtet.

    S²ARCH

    Dieses erste Projekt hatte voll eingeschlagen, in vielerlei Hinsicht. Ein wichtiger Effekt war, dass sich sehr viele begeisterte Studenten gemeldet hatten – weit mehr, als bei diesem Vorhaben mitmachen konnten. Dazu kam großes Interesse von anderen universitären Einrichtungen, die auch so etwas verwirklichen wollten. Das Feedback und der Zulauf waren derart groß, dass wir schon bald eine Struktur für die Koordination weiterer Projekte schaffen mussten – wir gründeten den Verein S²ARCH – Social Sustainable Architecture → http://sarch.twoday.net/.

    Das Motto von S²ARCH lautet: „Build together – learn together", die Organisation war von Anfang an nicht als Entwicklungshilfeprojekt, sondern als Bildungsprojekt gedacht: ein Bildungsprojekt für unsere Studierenden, die durch konkretes Tun unglaublich viel lernen, eine andere Kultur kennenlernen, sich mit nachhaltiger Architektur auseinandersetzen und Strukturen schaffen, die in Südafrika in der Folge wiederum Bildung ermöglichen.

    Mir ist kein zweites Beispiel bekannt, das bei einem vergleichbaren Projekt derart viele internationale Universitäten und Fachhochschulen beteiligt. Diese kommen aus folgenden Städten: Wien, Linz, Graz, Salzburg/Kuchl, Innsbruck, Spittal in Kärnten, München, Aachen Anhalt/Dessau, Ljubljana und in jüngster Zeit auch Leipzig, Winterthur und Split.

    Bis 2007 sind auf diese Art mehrere Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und vor allem Community-Kindergärten entstanden. In den südafrikanischen Townships gibt es keine kommunalen Kindergärten wie bei uns, sondern es sind vor allem Frauen, die sich selbstständig machen und ein kleines Childcare-Business haben. Das hat auch einen teils sehr brutalen Hintergrund: Ich werde immer wieder gefragt, die Arbeitslosigkeit sei dort doch so hoch – warum schicken die ihre Kinder in den Kindergarten? Einer der Gründe ist: um sie vor Missbrauch zu schützen. In den Kindergärten passt jemand auf sie auf, dort sind sie sicher.

    Eine Schule zum 60. Geburtstag

    Doch auch diese Initiative musste nach einiger Zeit weiterentwickelt werden. Die Projekte waren zwar großartig, aber mit der Zeit stellte sich die Frage: Wer führt Reparaturen durch, wer kümmert sich darum? Diese notwendige Nachbetreuung hat uns langsam, aber sicher überfordert. Also hatte ich die Idee, ein Projekt durchzuführen, das nicht nur den Rahmen für soziale Infrastruktur bildet, sondern das auch eine Schule ermöglicht, in der die Grundlagen für die Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Infrastruktur vermittelt werden. Also so etwas wie das Wiener Lernzentrum W@lz → www.walz.at.

    Diese Vision hatte ich schon länger gehabt, aber ich musste noch auf den richtigen Moment warten. Die entscheidende Gelegenheit ergab sich schließlich bei einem Projekt, das wir außerhalb von Orange Farm für einen Österreicher durchführten. Karl Kebert ist gebürtiger Wiener und hat es in Südafrika zu Wohlstand gebracht. Er besitzt eine Molkerei, einen weltweiten Hubschrauberverleih – und ein großes Stück Land. Auf diesem Landstrich stand eine Public School, die hoffnungslos überlastet war, mit 60 bis 80 Schülern pro Klasse. Ein Direktor hatte

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