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Demenz: Das große Vergessen (GEO eBook Single)
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Demenz: Das große Vergessen (GEO eBook Single)
eBook40 Seiten29 Minuten

Demenz: Das große Vergessen (GEO eBook Single)

Von GEO

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Über dieses E-Book

"Ein halber Held". Dieser ironische Begriff stammt von Horst Wenderoth, denn so empfindet er sich, seit ihm der Alltag entgleitet. Sein Sohn schildert berührend, was geschieht, wenn Demenz in eine Familie einbricht

Die großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.
SpracheDeutsch
HerausgeberGEO
Erscheinungsdatum20. Jan. 2015
ISBN9783652004787
Demenz: Das große Vergessen (GEO eBook Single)

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    Buchvorschau

    Demenz - GEO

    Herausgeber:

    GEO

    Die Welt mit anderen Augen sehen

    Gruner + Jahr AG & Co. KG, Druck- und Verlagshaus,

    Am Baumwall 11, 20459 Hamburg

    www.geo.de/ebooks

    Inhalt

    Ein halber Held

    Von Andreas Wenderoth

    Zusatzinfos

    Was passiert, wenn der Geist streikt

    Von Hanne Tügel

    Was Angehörigen Mut machen kann

    Von Hanne Tügel

    Info-Adressen

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    EIN HALBER HELD

    Dieser ironische Begriff stammt von Horst Wenderoth, denn so empfindet er sich, seit ihm der Alltag entgleitet. Sein Sohn schildert berührend, was geschieht, wenn Demenz in eine Familie einbricht

    Von Andreas Wenderoth

    Wie geht es dir heute?

    Bin ein bisschen wirrwarrig. Ich weiß zum Beispiel nicht, wie ich mit dem Auto zum Arzt gekommen bin.

    Der Arzt ist zu dir gekommen. Du bist nicht Auto gefahren.

    Ach, der ist zu mir gekommen? Ja, welcher Arzt denn? Wie dem auch sei, ich hab mich jedenfalls ins Bett geworfen und mir gesagt, in deinem Bett ist solches Chaos, du wirst doch in Ruhe nachher mal aufräumen, zunächst mal in deinem Kopf. Das ist das Wichtigste.

    An einem schneelosen Sonnabend im November 2013 verliert mein Vater sich selbst. Wir sind gegen Mittag verabredet, ich fahre nach Berlin-Lichterfelde und rufe aus der S-Bahn an. Meine Mutter ist am Telefon, aufgelöst: Der Vater sei aggressiv gegen sie. Er rede wunderlich, eigenartigerweise wünsche er, dass die Arbeiter von der Baustelle nebenan ihm seine Medizin reichten.

    „Hilfe, Hilfe, ruft er aus dem Hintergrund, meine Mutter reicht den Hörer weiter. „Papa, was ist mit dir? – „Ich sterbe! Und: „Die Mama will mich umbringen! Ich versuche ihn zu beruhigen. „Nein, das will sie nicht, sie möchte dir helfen. Aber du musst dir von ihr helfen lassen." Ich setze mich in ein Taxi, meine Mutter öffnet schließlich die Tür, ich sehe, sie hat nicht geschlafen. Sie deutet mit dem Finger nach oben. Mit angsterfüllten Augen sitzt dort mein Vater in seinem Arbeitszimmer, seltsam zusammengekrümmt auf dem alten beigefarbenen Ohrensessel, weint, als er mich sieht. Ich streichle ihm den Kopf und sage: Es ist gut. Er müsse sich nicht mehr sorgen. Obwohl ich weiß, dass das nicht stimmt. Und auch er wird es ahnen.

    Später bugsieren wir ihn irgendwie ins Bett. Als meine Mutter sagt, er müsse seine Position verändern, schaut er sie gereizt an. Er mag es nicht, wenn man an ihm herumzerrt.

    Sein Schlaf ist unsere Erholung.

    Am nächsten Morgen versucht er, im

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