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Wer zuerst lacht, lacht am längsten: Neue Sternstunden des österreichischen Humors
Wer zuerst lacht, lacht am längsten: Neue Sternstunden des österreichischen Humors
Wer zuerst lacht, lacht am längsten: Neue Sternstunden des österreichischen Humors
eBook226 Seiten2 Stunden

Wer zuerst lacht, lacht am längsten: Neue Sternstunden des österreichischen Humors

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Über dieses E-Book

Das Lustigste aus der Humorfabrik von Felix Dvorak

Felix Dvorak weiß, worüber die Österreicher lachen: Mit der Radiosendung "Humor kennt keine Grenzen" begeisterte Felix Dvorak mit seinem besonderen Gespür für Alltagskomik über Jahrzehnte sein Publikum. In seinen "Neuen Sternstunden des Humors" lässt er die besten Witze Österreichs aus sechzig Jahren Bühne und Fernsehen Revue passieren. Da finden sich die Erlebnisse des legendären Herrn Schreferl, die Dvorak als zwerchfellerschütternde Fixpunkte seiner Soloprogramme benützt, da ist das Geständnis von Scheik Arral Ibn Nabob, wie er der stärkste Konkurrent von Frank Stronach wurde, dazu kommt mit "Fett schwimmt oben" eine wundersame Diätanleitung oder mit der "Genussakademie" die Förderung des Alkoholismus. Im zweiten Teil des Buches setzt er sein erfolgreiches Lexikon der Heiterkeit fort und präsentiert seine Lieblingswitze von A bis Z.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum21. Aug. 2013
ISBN9783902862457
Wer zuerst lacht, lacht am längsten: Neue Sternstunden des österreichischen Humors

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    Buchvorschau

    Wer zuerst lacht, lacht am längsten - Felix Dvorak

    Einleidung

    Liebe Leser!

    Ich hoffe, ich darf Sie so nennen, ohne mit Ihnen persönlich bekannt zu sein. Sollten Sie jedoch überzeugt sein, dass diese Anrede unpassend sei, dann täte es mir leid, denn ich habe liebe Leser lieber als nicht liebe Leser. Am liebsten aber habe ich liebe Leser, die dieses Buch nicht nur lesen, sondern auch kaufen.

    Sollten Sie aber ein lieber Leser sein, der so lieb war, dieses Buch nicht nur zu lesen, sondern auch zu kaufen, trotzdem aber meine Anrede ablehnt, so tut es mir sehr leid, dass ich meine Anrede nicht mehr zurücknehmen kann, denn das Buch, das Sie jetzt in Händen halten, ist leider schon gedruckt.

    Letztere Unbill tragen Sie jedoch nicht allein, sondern zusammen mit anderen Käufern dieses Buches und vor allem mit dem Amalthea Verlag, der sich erhoffte, die Bestsellerzahlen meines epochalen Werkes »Sternstunden des Humors« weit zu übertreffen.

    Sollte Sie jedoch oben erwähnte Anrede so stören, dass Ihnen dadurch die ganze Lektüre verleidet wird, so erlaube ich mir, Ihnen den Ratschlag zu erteilen, die Floskel einfach aus dem Buch zu entfernen.

    Dazu verwenden Sie entweder einen »Super Marking«-Stift der Firma »Super Marker«, und zwar die Fabrikationsnummer 770, da diese gerade die nötige Breite hat, damit Sie die inkriminierte Stelle verdecken können.

    Am besten ist jedoch, Sie überlesen die Anrede, denn es könnte ja sein, dass Sie dieses Buch einem Freund zu lesen geben und dieser über meine Anrede beglückt ist.

    Sonst weiß ich keinen Rat mehr. Ich kann nur für das nächste Buch die Konsequenz ziehen und eine andere Floskel verwenden. Aber welche?

    »Hochverehrte Leser!« müsste etwa in alpinen Regionen gut ankommen. Jedenfalls in über 1000 Metern Seehöhe.

    »Freundliche Leser!« klingt wieder zu verpflichtend, vor allem für Rezensenten.

    »An meine Leser!« möchte ich nicht schreiben, denn das klingt wie die Verkündigung einer Kriegserklärung.

    Sollten Sie eine geeignetere Formulierung finden, dann übermitteln Sie diese bitte in einem eingeschriebenen Brief an den Verlag. Je mehr solcher Briefe einlangen, desto sicherer können Sie sein, dass Sie keine Antwort mit der Anrede »Lieber Leser« erhalten.

    Ich möchte noch erwähnen, dass ich die etwas gestelzte Formulierung »Verehrungswürdige Leser!« wieder verworfen habe, obwohl diese sich sehr gut ins Chinesische übersetzen ließe. Und das liegt daran, dass ich ursprünglich einen Roman schreiben wollte.

    Die Idee dazu kam mir bei der Premiere der Freilichtaufführung von Lehárs »Das Land des Lächelns« bei den Seefestspielen am Schotterteich von Schuschlingpanzen. Nachdem Harald Serafin die von ihm so sensationell geführten Seefestspiele Mörbisch nach 20 Jahren aufgegeben hatte und man eine preußische Operettensängerin zu seiner Nachfolge bestellte – mit Billigung der Landespolitiker, was schließen lässt, dass die Burgenländer-Witze doch der Wahrheit sehr nahe kommen –, witterte der zuletzt unterbeschäftigte Operettenbuffo Roman Unterstoisser seine große Chance und tritt nun in den edlen Wettstreit mit dem ehemaligen »Mekka der Operette«.

    So lud mich Unterstoisser nun zu seiner Eröffnungspremiere nach Schuschlingpanzen ein, was mich sehr freute, wo doch so wichtige Society-Größen wie Mausi Lugner, Jeannine Schiller, Marika Lichter und Richard Lugner auch als Gäste da waren.

    Da ich aber fürchtete, von ihnen vor der »Seitenblicke«-Kamera erdrückt zu werden, tauschte ich mein Ticket in der ersten Reihe gegen einen Sitzplatz in der zehnten und befand mich urplötzlich inmitten einer Autobusladung chinesischer Touristen. Ihr Reisebüro hatte anscheinend keine Karten mehr für das Mozart-Konzert in der Separatistenkirche oder das Volksmusik-Event der Afterlinger Rotzbuam bekommen. Was lag näher, als die Wien-Besucher hierher zu bringen.

    Die ganze mit Wohlwollen aufgenommene Vorstellung von »Das Land des Lächelns« lang saßen die Gäste aus Fernost mit aufgerissenen Mündern da, und als der nicht vorhandene Vorhang fiel und frenetischer Applaus einsetzte, blieben die Schlitzaugen wie erstarrt sitzen. Dann plötzlich brachen die Chinesen in derartige Weinkrämpfe aus, dass sie von der Feuerwehr trockengelegt werden mussten.

    Ich verließ den neuen Festspielort wie in Trance. Wenn schon eine 90 Jahre alte Operette solche Wirkung zeigte, lag es doch in der Luft, sich diesem Trend anzupassen. Daheim in meinem Dichterstübchen entwarf ich in einer Nacht die Konzeption für eine 1000-seitige Romantrilogie mit dem Titel »Gelbe Tränen«. Schon am nächsten Tag bot ich das Manuskript meiner Verlegerin Dr.Sinhuber an. Sie war daran seltsamerweise überhaupt nicht interessiert und pochte unangenehm darauf, dass nach meinem Bestseller »Sternstunden des Humors« endlich eine adäquate Fortsetzung erscheinen solle.

    Das haben die Leser des Amalthea Verlages nun davon.

    Alt, aber gut

    Ich als Ludwig XIV. in meiner vielfach prämierten satirischen TV-Show »Mad in Austria« (Regie Herbert Grunsky).

    Alt ist man erst, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der Zukunft. So besehen, bin ich schon sehr alt. Ich fühle mich zwar nicht alt, aber ich bin ein gewaltiger Nostalgiker. Ich blicke gern und oft zurück. Und diese Leidenschaft ließ mich dieses Buch entwickeln. Ist es doch ein Rückblick auf mehr als 50 Jahre als Autor.

    Am Anfang meiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete ich oft als sogenannter Ghostwriter und konnte damit in harten Zeiten zum Broterwerb für meine Familie beitragen. So schrieb ich beispielsweise verdeckt für einen deutschen Verfasser von Krimi-Serien. Nennen wir ihn Hinz.

    Hinz war stets zufrieden mit meinen abgelieferten Texten. Und ich gab mich zufrieden mit dem Honorar. Als ich dann immer größere Autorenaufgaben für den ORF bekam, musste ich aufhören und bot Hinz einen mir entfernt bekannten österreichischen Journalisten als meinen Nachfolger an. Und bekam bald darauf ein bedauerndes Schreiben von Hinz, in dem er feststellte, dass das, was er bisher geschrieben habe, wesentlich besser wäre.

    Ab nun kam ich immer mehr ins Fernsehgeschäft. Die lustigsten Sendungen hießen »Flohmarkt Company«, »Cabaret Cabaret«, »Komiker-Express«, »Humor kennt keine Grenzen«, »Österreich hat immer Saison«, »Varieté-Varieté«, »Mad in Austria« und »Tritsch Tratsch«.

    Als ich nun meine Archive durchschaute, fand ich Sketches und Gags von mir, an die ich mich gar nicht mehr erinnerte. Und so verbinde ich damit die Hoffnung, dass es Ihnen ähnlich ergeht. Denn viele Sequenzen dieses Buches sind demgemäß alt.

    Alt, aber gut, würde Altmeister Karl Farkas sagen. Und Farkas besaß ein riesiges Archiv der humorvollsten Ideen, die gar nicht alle von ihm waren. Was er auch gar nicht behauptete, aber auch nicht erwähnte.

    Ähnlich hielt es sein kongenialer Partner Hugo Wiener. Mit Hugo Wiener war ich persönlich befreundet, und er ließ, obwohl später mit Farkas verfeindet, kein schlechtes Wort über diesen kommen.

    Vieles, was ich über den Altmeister des Kabaretts weiß, verdanke ich langen Gesprächen mit seinem Doppelconférence-Partner Ernst Waldbrunn. So auch über jene Tage nach der Rückkehr Karl Farkas’ aus der amerikanischen Emigration.

    Farkas, getrennt von Frau und Kind, hielt sich in den USA sehr mühsam über Wasser und wurde in New York von einer in ihn verliebten millionenschweren Kosmetik-Erbin unterstützt. Sehr bald nach seiner Heimkehr folgte sie ihm nach Wien, stieg im »Sacher« ab und lockte Karl mit weitergehender finanzieller Unterstützung in ihr Hotelbett.

    Doch dann kam Farkas’ geliebte Ehefrau mit dem behinderten Sohn von ihrem kriegsbedingten Aufenthalt in Tschechien nach Wien zurück und er verließ die Millionärin bei Nacht und Nebel. Die reiche Dame entschwand daraufhin enttäuscht wieder nach Amerika.

    Waldbrunn befragte Farkas in einer intimen Unterredung, wieso er denn so vorgegangen war. Und der Kabarett-Großmeister antwortete: »Was hätt’ ich denn machen sollen? Mein Frau hatte ja mein ganzes Archiv!«

    Als Waldbrunn Farkas ein andermal darauf hinwies, dass ein Komiker-Kollege rüde mit Farkas-Texten auftrat, meinte dieser: »Lass ihn! Der muss nur aufpassen, dass er nicht Pointen stiehlt, die ich schon gestohlen hab!«

    Einmal bekam Farkas vom ORF ein Drehbuch zur Bearbeitung. In der Komödie ging es um einen Millionendieb. Farkas meinte: »Der Text des Autors ist genial. Besonders geglückt ist die Figur des Millionendiebes. Selbst was der spricht, ist gestohlen!«

    Sollte Ihnen also so mancher Text in diesem epochalen Werk bekannt vorkommen, darf ich Sie beruhigen. Ich habe nur bei mir selbst gestohlen. Zumindest behaupte ich das, bis mir wer das Gegenteil nachweist.

    Unter aller Kritik

    Karikatur für mein erstes Amalthea-Buch »Küss die Hand, Herr Hofrat« von Rudolf Angerer.

    Die Politikverdrossenheit der Österreicher wird immer ärger, und damit geht es auch mit ihrer Heimatliebe steil bergab. Welche Auswüchse dies zeitigt, möchte ich mit einem kleinen Beispiel untermauern.

    Ich saß wieder einmal im »Schreiberhaus« in Neustift am Walde und delektierte mich an dem so vorzüglichen Backhendl meines Lieblingsheurigen. Es war ein Schlechtwetternachmittag im Spätherbst und es regnete in Strömen. Dementsprechend war der idyllische Gastgarten leer, nur in der urgemütlichen holzgetäfelten Stube saßen fünf Gäste.

    Drei äußerst unterschiedliche Herren hatten sich um den Tisch neben dem alten, wohlige Wärme verströmenden Kachelofen versammelt. Am Nachbartisch saß ein dunkelhaariger Mann im Schlossergewand und am anderen Tisch war ich. Und so wurde ich unabsichtlich Zeuge einer heftigen Diskussion der drei Herren.

    Der mit dem alkoholroten Deix-Gesicht sagte: »Was glauben S’, was mir Landwirte fir Probleme haben! A so a Sauerei! Alles wird teurer! Der Benzin, die Zigretten, und des Bier! De san scho wirklich gaunz deppat mit eahnare Preise in dem Land. Alles wird teurer, was da kaufst!

    Gestern ha i an neuchen Flachbildschirm-Fernseher kaufen müssen. Den hab ma scho dringend braucht, weil oan hab ma im Wohnzimmer, oan im Schlafzimmer, de Kinder habn eahnare eigenen in eahnare Zimmer, oan hab ma in da Kuchl, dass ma beim Essen a was sehn. Und oan hab ma im Stall fir de Viecher.

    I hab gsagt, de san eh so arm, seits nur mehr de künstliche Befruchtung gibt. Solln s’ wenigstens so a Vergnügen haben, de Viecher. Man muass im Stall nur aufpassn, welchenes Programm ma eistellt, damit de Milch net sauer wird. Aber oft is eh nur a Topfen.

    Iberall hab ma an Fernsehapparat, nur am Häusl hab ma no koan ghabt. Und da ärger i mi allerweil, wann i bei an Krimi draußen sitz und versäum den schensten Mord. Drum hab i no an Fernseher kaufen müssen.

    Und jetzt frag i mi, wiaso müssen so lebenswichtige Güter so teuer sein in Österreich? I hab ghört, in Japan solln s’ viel billiger sein als bei uns. Viel billiger! Da frag i mi, wiaso können si die japanischen Chineser so viel billiger an Fernseher kaufen als mir in dem bleden Österreich. De tuan Tag und Nacht fernsehen dort. Deswegen habns a scho solchene Augen. Und was haben mir in Österreich – hohe Preise!«

    Darauf meinte der elegante Mitvierziger im hellen Prada-Anzug, indem er seine mit Chelsea-Boots bekleideten Füße übereinanderschlug: »Da kann ich Ihnen nur recht geben! Mich enttäuscht dieser Staat auch immer mehr. Die Steuerlast wird ja immer unerträglicher! Wer kann denn da noch mit? Ich frage: Wieso wird unsereiner dafür bestraft, dass er mehr verdient?! Man weiß ja wirklich nimmer, wie man seine Gewinne anlegen soll?! Ich hab schon so viele Sparbücher, dass ich mir dafür einen eigenen Bücherschrank anlegen hab müssen. Weil der schwindlige Karl-Heinz so patschert war, traut man sich ja kein Geld mehr aus dem Ausland einführen. Ob es von der Schwiegermutter ist oder nicht. Wenn die einen ehemaligen Finanzminister so in die Mangel nehmen, was passiert dann mit mir?

    In Österreich wird das Geschäftsleben immer unerträglicher. Aber was soll ich machen? Ich kann ja nicht, damit ich mich sanier, zum achten Mal in den Ausgleich gehen. Ich merk mir ja meine Firmennamen nicht mehr. Mit meinen Adressen auf den Seychellen oder auf Samoa hab ich nur mehr Schwierigkeiten, weil ich sie immer verwechseln tu. Wenn ich genau wissen will, was mir gehört, muss ich’s im ›profil‹ oder im ›News‹ nachlesen. Dieses Österreich ist zum Vergessen!«

    Jetzt meldete sich der dritte Mann am Tisch zu Wort: »Obwohl i sehr gern solchene Sorgen wia Sie hätt, bin ich ganz Ihnara Meinung! Na, glauben S’, uns Arbeitnehmern geht’s besser?! Was bilden die sich eigentlich ein, da oben? Wo san

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