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In diesem Erdental der Tränen: Am Meer + In Hac Lacrymarum Valle + Himmelfahrt
In diesem Erdental der Tränen: Am Meer + In Hac Lacrymarum Valle + Himmelfahrt
In diesem Erdental der Tränen: Am Meer + In Hac Lacrymarum Valle + Himmelfahrt
eBook46 Seiten33 Minuten

In diesem Erdental der Tränen: Am Meer + In Hac Lacrymarum Valle + Himmelfahrt

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Über dieses E-Book

Dieses eBook: "In diesem Erdental der Tränen" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
Stanisław Przybyszewski (1868-1927) war ein polnischer Schriftsteller, der zu Beginn seiner Laufbahn auf Deutsch schrieb. Przybyszewski entwickelte ein großes Interesse für Satanismus sowie die Philosophie von Friedrich Nietzsche und begann ein Bohème-Leben. Zu seinen Freunden in dieser Zeit gehörten Edvard Munch, Richard Dehmel und August Strindberg.
Aus dem Buch:
"Ich dachte an meine ferne Heimat, an ihre öden Stoppelfelder in dem Zauberglanz der herbstlichen Mondnächte, dachte an das kahle Storchnest, das ich einst als Knabe auf die höchste Spitze einer Pappel gebaut, und das nie ein Storch bezogen hat; ich dachte an die schaurigen Märchen, die mir unsre alte Magd erzählte, wenn sie an den endlosen Winterabenden Flachs spann …"
SpracheDeutsch
Herausgebere-artnow
Erscheinungsdatum17. Aug. 2015
ISBN9788026843054
In diesem Erdental der Tränen: Am Meer + In Hac Lacrymarum Valle + Himmelfahrt
Autor

Stanislaw Przybyszewski

Stanisław Przybyszewski (* 7. Mai 1868 in Lojewo, Kujawien; † 23. November 1927 in Jaronty bei Inowrocław, Kujawien) war ein polnischer Schriftsteller, der zu Beginn seiner Laufbahn auf Deutsch schrieb. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    In diesem Erdental der Tränen - Stanislaw Przybyszewski

    In diesem Erdental der Tränen

    Inhaltsverzeichnis

    Et la tristesses de tout cela,

    ô mon âme, et la tristesse

    de tout cela …

    Maeterlinck, Serres chaudes

    Conrad Ansorge in Liebe und Ehrfurcht

    Am Meer

    Inhaltsverzeichnis

    Nacht überm Meer!

    Die Tiefe düstert aus dem schwarzen Gewoge; zwei Sterne mühen sich mit fahlem Licht durch die Nacht und versprühen glitzernden Reif auf das Meer.

    Um zwei Sterne wachsen rotglühende Dunstringe; sie wachsen, ballen sich zu Wolken, die Sterne erlöschen und ringeln sich tief in den Himmel wie Vulkankrater hinein.

    Eine lauernde Stille fiebert in dem roten Dunst des Himmels; aber schon öffnen sich die Krater, und in sprühender Rutenschwingung schiessen Feuerströme ins Wasser hinab.

    Einen Augenblick steht das Meer in hochgereckten Flammenbränden, wirft seine feuerstrotzenden Arme brünstig in den Himmel hinauf, das Dunkel flieht in leuchtenden Schwaden zerrissen; aber schon erlischt das Wunder, der Himmel verglüht, und auf dem Dunkel des Meeres verzittern zwei fahle Sterne wie glitzernder Reif.

    In jener Nacht geschah es.

    Der Dampfer stampfte ächzend durch den Sturm und gegen die Scheiben der Kajütenfenster klatschten die Sturzwogen.

    Ich dachte an meine ferne Heimat, an ihre öden Stoppelfelder in dem Zauberglanz der herbstlichen Mondnächte, dachte an das kahle Storchnest, das ich einst als Knabe auf die höchste Spitze einer Pappel gebaut, und das nie ein Storch bezogen hat; ich dachte an die schaurigen Märchen, die mir unsre alte Magd erzählte, wenn sie an den endlosen Winterabenden Flachs spann …

    Der Dampfer stampfte und ächzte. Mir gegenüber spielten ein paar Passagiere Karten, rings auf den Polsterbänken schliefen Menschen, ich horchte auf den heulenden Sturm da draussen, horchte auf das eintönige Gepolter der Maschine und – schrak plötzlich zusammen.

    Ich sah starr auf mich hergerichtet ein kleines, mondlichtblasses Frauengesicht, mit Augen – Augen … Ich sah nicht ihre Form, auch nicht ihre Farbe; ich fühlte nur, wie sie mit weichen, flehenden Händen sich um mein Herz legten, wie sie es lockten und in ein fiebriges Klopfen küssten.

    Einen Augenblick sah ich es um ihre Lippen zucken, als wollte sie mir Etwas sagen, als müsste ich ihr etwas sagen, aber nur einen Augenblick lang. Ihr Gesicht wurde wieder stumm und kalt.

    Nur ihre Augen glühten sich noch tiefer in mein Herz hinein. Es riss mich aufzustehen und dem Blick zu folgen. Und ich wusste, würde ich aufstehn, würde er vor mir wie ein Stern dahinschweben und mich über alle Meere, alle Stürme führen ....

    Ich weiss nicht, wie lange wir uns anstarrten. Ich weiss nicht, war ich wach? Träumte ich? Aber da brach schon das Licht in ihren Augen, sie schlössen sich, und ihr Gesicht sank wieder auf das Polster zurück.

    In dem Menschengewühl auf der Landungsbrücke habe ich sie verloren.

    Und ich suchte sie – o! wie ich sie suchte! Nie früher hatte ich sie gesehen; aber von Urbeginn an waren wir immer

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