Perry Rhodan 815: Der Sieben-D-Mann: Perry Rhodan-Zyklus "Bardioc"
Von Kurt Mahr
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Über dieses E-Book
Mit der Wiederauffindung der Erde im Spätsommer des Jahres 3583 beginnt für alle an Bord des Fernraumschiffs SOL die Phase der bitteren Enttäuschung. Alle Messungen zeigen, dass der Heimatplanet der Menschheit praktisch ausgestorben ist, und die Frage, wo die 20 Milliarden einstmals im Bann der Aphilie befindlichen Bewohner der Erde geblieben sind, lässt sich nicht schlüssig beantworten.
Perry Rhodan ist jedoch der Annahme, dass die Superintelligenz BARDIOC für das Verschwinden der Terraner verantwortlich ist. Deshalb lässt er die Kleine Majestät auf der Erde vernichten und macht auch Jagd auf weitere planetarische Statthalter BARDIOCS.
Dass ein anderer das Verschwinden der Menschheit bewirkt hat, bleibt Perry Rhodan weiterhin verborgen - ganz im Gegensatz zu einigen Wesen, die sich in der heimatlichen Milchstraße aufhalten oder die dort eintreffen. An diesem Schauplatz schreibt man gegenwärtig erst den März des Jahres 3583. Der 80-Jahresplan der Kelosker, der die galaxisweite Gewaltherrschaft der Laren brechen soll, macht zwar Fortschritte, doch die Kelosker selbst geraten zunehmend in Schwierigkeiten.
Da Anson Argyris, der Vario-Roboter, es allein nicht bewältigen kann, den aufkeimenden Verdacht der Laren gegen die Kelosker zu zerstreuen, greift Kershyll Vanne, das "Konzept", auf dem Planeten Houxel ein. Kershyll Vanne kommt als DER SIEBEN-D-MANN ...
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Buchvorschau
Perry Rhodan 815 - Kurt Mahr
Nr. 815
Der Sieben-D-Mann
Kershyll Vanne, das Konzept, übernimmt eine neue Rolle – sein Weg führt durch zwei Universen
von KURT MAHR
img2.jpgMit der Wiederauffindung der Erde im Spätsommer des Jahres 3583 beginnt für alle an Bord des Fernraumschiffs SOL die Phase der bitteren Enttäuschung. Alle Messungen zeigen, dass der Heimatplanet der Menschheit praktisch ausgestorben ist, und die Frage, wo die 20 Milliarden einstmals im Bann der Aphilie befindlichen Bewohner der Erde geblieben sind, lässt sich nicht schlüssig beantworten.
Perry Rhodan ist jedoch der Annahme, dass die Superintelligenz BARDIOC für das Verschwinden der Terraner verantwortlich ist. Deshalb lässt er die Kleine Majestät auf der Erde vernichten und macht auch Jagd auf weitere planetarische Statthalter BARDIOCS.
Dass ein anderer das Verschwinden der Menschheit bewirkt hat, bleibt Perry Rhodan weiterhin verborgen – ganz im Gegensatz zu einigen Wesen, die sich in der heimatlichen Milchstraße aufhalten oder die dort eintreffen. An diesem Schauplatz schreibt man gegenwärtig erst den März des Jahres 3583. Der 80-Jahresplan der Kelosker, der die galaxisweite Gewaltherrschaft der Laren brechen soll, macht zwar Fortschritte, doch die Kelosker selbst geraten zunehmend in Schwierigkeiten.
Da Anson Argyris, der Vario-Roboter, es allein nicht bewältigen kann, den aufkeimenden Verdacht der Laren gegen die Kelosker zu zerstreuen, greift Kershyll Vanne, das »Konzept«, auf dem Planeten Houxel ein. Kershyll Vanne kommt als DER SIEBEN-D-MANN ...
Die Hauptpersonen des Romans
Kershyll Vanne – Der 7-D-Mann greift ein.
Germaar-Vonk – Kommandant eines Stützpunkts der Laren.
Vario-500 – Ein »nackter« Exkaiser.
Killion Varmell – Kommandant der PLEYST.
Sorgk – Ein »Genie-Elefant«.
Hotrenor-Taak – Verkünder der Hetosonen.
1.
Tenvyn-Naar musterte die Daten auf dem kleinen Bildschirm ungläubig. Er drückte die Taste, die eine Serie weiterer Datensätze auf die Bildfläche brachte. Er inspizierte auch diese mit Sorgfalt, denn er war ein untergeordneter Sachbearbeiter und konnte es sich nicht leisten, dem Kommandanten eine Alarmmeldung zu geben, hinter der sich nicht wirklich etwas Erschreckendes verbarg.
Über seinem Arbeitsplatz schwebten mehrere Mikrophone. Es waren hauchdünne Kreisringe aus buntschillernder Formenergie. Hellgrün zeigte die direkte Verbindung mit dem Kommandanten an. Mit einer Bewegung der Hand holte Tenvyn-Naar den hellgrünen Ring zu sich heran. Als er zu sprechen begann, wurde die Verbindung automatisch eingeschaltet.
Auf einem zweiten Bildschirm blinkte das Rufsignal. Sekunden später meldete sich der Kommandant. Sein breites Antlitz, das Tenvyn-Naar niemals anders als mit einem verbissenen Gesichtsausdruck zu sehen bekommen hatte, duckte sich unter der Wucht des gewaltigen Nestes, zu dem das wollige, kupferrote Haar aufgetürmt war.
Die gelben Augen musterten Tenvyn-Naar scharf.
»Was gibt es?«, fragte der Kommandant barsch.
»Ich habe eine Unregelmäßigkeit zu melden, Raapon-Syn«, sagte der Sachbearbeiter.
»Irgend etwas Lächerliches, wie?«
»Nein, eine ernsthafte Sache«, verteidigte sich Tenvyn-Naar.
»Sprich!«
»Die Auswertung der Beobachtungen, die wir während des jüngst vergangenen Protonensturms in der Umgebung der Sonne Arcur gemacht haben, ist abgeschlossen. Gewisse Charakteristika deuten darauf hin, dass der endgültige Kollaps der dunklen Komponente des Doppelsterns Arcur in wesentlich näherer Zukunft bevorsteht, als allgemein angenommen wird.«
Raapon-Syns Augen wurden groß. »Um wieviel näher?«
»Mit der Entstehung eines Schwarzen Loches ist innerhalb des nächsten Jahres zu rechnen.«
Raapon-Syn machte eine Bewegung, als schnappe er nach Luft.
»Unmöglich!«, stieß er hervor. »Die Kelosker sprechen von mehreren Jahrzehnten!«
»Eben deswegen hielt ich die Auswertungsergebnisse für wichtig genug, um sie dir direkt mitzuteilen.«
»Du wirst dich geirrt haben!«, beschuldigte ihn Raapon-Syn.
»Ich lese nur, was der Rechner mir vorsetzt«, verteidigte sich Tenvyn-Naar gelassen. »Ich ziehe keine eigenen Schlussfolgerungen. Nach dem gegenwärtigen Stand der larischen Wissenschaften wird sich die dunkle Komponente des Doppelsterns in etwa einem Jahr in ein Schwarzes Loch verwandeln.«
Raapon-Syn kaute auf der gelben Unterlippe.
»Ich muss das an Germaar-Vonk melden«, knurrte er. »Das weißt du, nicht wahr?«
»Das weiß ich«, bestätigte Tenvyn-Naar.
»Und du weißt auch, dass das Leben für dich ziemlich unbequem werden wird, wenn sich herausstellt, dass du mir falsche Daten angegeben hast.«
»Auch das ist mir bekannt«, sagte Tenvyn-Naar.
»Gut«, brummte Raapon-Syn und schaltete ab.
Tenvyn-Naar saß noch lange Zeit in Gedanken. Er fragte sich, warum Raapon-Syn sich nicht die Mühe machte, die Daten selbst zu inspizieren und sich zu überzeugen, dass sein Untergebener die Wahrheit sagte. Natürlich war ein solcher Gedanke fast ketzerisch. Die larische Hierarchie, die einst flexibel gewesen war und dem Mann der unteren Rangstufen vielerlei Aufstiegsmöglichkeiten geboten hatte, war erstarrt. Sie hatte ihre Biegsamkeit verloren, als die Invasion dieser Galaxis erfolgreich abgeschlossen war und die larischen Invasionsarmeen keinen Widerstand mehr zu fürchten hatten.
Die Rangstruktur war eingefroren, und mit ihr die Verantwortung. Untergebene waren dafür verantwortlich, dass sie korrekte Informationen lieferten. Vorgesetzte trugen die Verantwortung dafür, dass sie diese Informationen an ihre Vorgeordneten weiterleiteten. Für weiter nichts. Initiative gab es nicht mehr.
Wir haben – dachte Tenvyn-Naar, der kein junger Mann mehr war – zu verdammt lange in der Etappe gelebt.
Gedanken ganz anderer Art bewegten im selben Augenblick Raapon-Syn, den Kommandanten des larischen Vorpostenschiffs. Er war kein wichtiger Mann in der larischen Hierarchie. Aber er wusste, dass Germaar-Vonk, der Befehlshaber auf Houxel, die Gruppe der Kelosker im Verdacht hatte, entweder absichtlich falsche Daten zu liefern oder ihre Fähigkeit der hypermathematischen Kalkulation verloren zu haben.
Insofern also schien Tenvyn-Naars Information den Verdacht des Befehlshabers zu bestätigen: die Kelosker funktionierten nicht mehr so, wie sie sollten.
Wenn sich aber Germaar-Vonks Verdacht endgültig bestätigte, dann war der Teufel los. Und wer würde es sein, der den Teufel losgelassen hatte? Raapon-Syn, der dem Befehlshaber das Ergebnis der Messungen übermittelte, die das Vorpostenschiff in der Nähe des sterbenden Sterns angestellt hatte.
Dass er dieses Risiko eingegangen war, als er das Vorpostenkommando übernahm, kam Raapon-Syn nicht in den Sinn. Sein Verstand war gelähmt von Angst. Er brauchte eine halbe Stunde, bis er sich genug Mut eingeredet hatte, den Ruf nach Houxel durchzugeben.
*
Kershyll Vannes nachdenklicher Blick verriet Besorgnis. Killion Varmell, der Kommandant der PLEYST, bemerkte es. Aber es lag nicht in seiner Art, zu fragen, warum Vanne besorgt war.
»Wenn die Laren das merken, geht es den Keloskern an den Kragen«, sagte Kershyll Vanne unvermittelt.
Varmell sah auf. Er stellte noch immer keine Frage; aber an seinem Blick merkte man an, dass er gern gewusst hätte, was Vanne zu dieser Bemerkung veranlasste. Kershyll Vanne jedoch starrte weiter vor sich hin. Er war noch am Nachdenken. Wenn er fertig war, würde er sagen, was ihn bedrückte.
Die beiden Männer, etwa im gleichen Alter, waren von ungleichem Äußeren. Kershyll Vanne, hochgewachsen, schlank, dunkelhaarig, mit großen, ausdrucksvollen Augen war der Typ, der unfehlbar auf jede Frau gewirkt hätte. Wenn er sprach, gebrauchte er Ausdrücke und Redewendungen, die eine geschliffene Bildung verrieten. Killion Varmell dagegen hatte die Schweigsamkeit zu seiner liebsten Charaktereigenschaft erkoren. Er sprach nur das Allernotwendigste – das heißt: er sprach in kurzen, abgehackten Sätzen, die nur das enthielten, was zum Verständnis unbedingt notwendig war. Varmell war eher ein wenig kurz geraten, wirkte untersetzt und stämmig und aufgrund seiner Wortkargheit manchmal ein wenig linkisch. Dass er einer der tüchtigsten Offiziere der Flotte des NEI war, wussten nur seine Vorgesetzten und die Besatzungen, die unmittelbar unter ihm gedient hatten.
Die Unterhaltung – der man bislang diesen Namen eigentlich noch nicht geben durfte – spielte sich in einem kleinen Besprechungsraum abseits des Kommandostands der PLEYST ab. Kershyll Vanne hatte vor ein paar Minuten eine Serie hyperphysikalischer Messungen beendet und sofort im Anschluss daran Varmell um eine Unterredung gebeten. Die PLEYST