Märchen und Fabeln von Menschen, Tieren, Elfen und kleinen Kobolden
Von Monika Meyer und Sandra Braun
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Über dieses E-Book
Monika Meyer
Die Schriftstellerin Monika Meyer aus Schwarzenbach am Wald wurde am 02.10.1951 in Rheinland-Pfalz geboren. Monika Meyer lebt seit über 40 Jahren in Bayern, vorwiegend in Oberfranken. Monika Meyer hat einige Bücher und Anthologien geschrieben. Nun bringt zum Ersten Mal Fabeln und Märchen für Kinder und Erwachsene heraus.
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Buchvorschau
Märchen und Fabeln von Menschen, Tieren, Elfen und kleinen Kobolden - Monika Meyer
Autoren: Monika Meyer & Sandra Braun
Die Schriftstellerin Monika Meyer aus Schwarzenbach am Wald wurde am 02.10.1951 in Rheinland-Pfalz geboren. Monika Meyer lebt seit über 40 Jahren in Bayern, vorwiegend in Oberfranken.
Monika Meyer hat einige Bücher und Anthologien geschrieben. Nun bringt sie zum Ersten Mal Fabeln und Märchen für Kinder und Erwachsene heraus.
Die Autorin Sandra Braun erblickte am 10.03.1974 in Ehingen / Schwaben das Licht der Welt. Sie hat drei Kinder, und liebt seit ihrer Jungend das Schreiben und Dichten.
Das Autorenduo wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen!
Die Autorinnen
bedanken sich bei
Frau Angelika und Herrn Winfried Bär
für die Mithilfe und Mitgestaltung
dieses Büchleins.
Inhaltsverzeichnis
Die Blockhütte
Die Blockhütte, Teil 2
Ein ganz besonderer Stern
Alles lila – oder was?
Die Zimtschnecke
Ritter Edward und sein Blitz
Zaubermagie der Elfen
Der Sprung in eine andere Welt
Üble Winterlaune – nicht schon wieder!
Die Ostereierschlacht
Klausi der Schokogomba
Nuty kann’s nicht lassen
Lino der Marienkäfer
Der kleine Igel Miki
Die Memory – Elfe
Die Macht der Erinnerung
Waldelfe Pünktchen im Reich der Menschen
Der klitzekleine Engel
Die Blockhütte
Am Rande der Rocky Mountains stand unter einem riesigen Bergmassiv verlassen in der Einöde eine einzige Blockhütte. Hier wohnte der alte Gram, der oft von seinem Enkel Josy Besuch bekam. Und so war es auch heute. Den ganzen Tag hatte es geschneit und Opa Gram holte Josy mit seinem Jeep am Bahnhof ab. Josy hatte Ferien und durfte eine Zeit lang zu Opa Gram. Schon auf dem Rückweg zur Blockhütte stürmten Schneeböen über die Straßen. Wegen der Schneeverwehungen war nur ein langsames Durchkommen möglich. Mit viel Geschick und Geduld kamen sie nach langer Fahrt schließlich an der Blockhütte an. Josy freute sich sehr, denn mit Opa Gram erlebte er immer viele spannende Abenteuer und einfach eine tolle Zeit. Gram ging es ebenso, er liebte seinen Enkel. Sie hatten viel Spaß zusammen und dem Alten machte es Freude, wenn Leben in seine Blockhütte kam. Als sie aus dem Jeep stiegen, blies ein eisiger, heftiger Schneesturm um ihre Gesichter. Sie beeilten sich in die Blockhütte zu kommen und schüttelten erstmal den Schnee von ihren Jacken. Dann machten sie es sich gemütlich. Das Feuer im Kaminofen loderte und das leise Knistern tönte durch die Wohnstube. Es war herrlich. Opa Gram machte für sie eine köstliche, wärmende Trinkschokolade und stellte dazu Schoko Muffins und Käsecracker hin. Sie saßen an dem urigen Holztisch und verspeisten erstmal die Naschereien. Josy erzählte seinem Opa von der Schule und von seinen Freizeitaktivitäten. Josy spielte Fußball in einer Mannschaft und er erzählte Opa Gram voller Stolz von seinem letzten Sieg. Sie saßen lange plaudernd da, bis der Schneesturm draußen stärker wurde und gegen die Fensterscheibe prasselte. Josy sah erschreckt auf und meinte: „Du, Opa Gram, ist der Schneesturm hier draußen immer so heftig? Gram sagte. „Mein Junge, das ist noch gar nichts. Als ich noch ein Kind war, da gab es richtige Schneestürme. Dieser von heute ist morgen schon vorbei und alles wird mit einer weißen, prachtvollen Schneedecke überzogen sein. Du wirst sehen.
Josy war voller Begeisterung: „Erzähl mir von deiner Kindheit, das war bestimmt sehr spannend. Gab es da noch Wölfe und viele Bären?" Opa Gram fing an zu lächeln. Josy war ganz ungeduldig. Opa Gram räusperte sich: „Ja, weißt du Josy, ich habe viele Abenteuer erlebt. Aber eines möchte ich dir erzählen. Ich glaube sogar, das war das schönste Erlebnis, das ich in meiner Kindheit hatte. Hör zu!
Mein Vater und meine älteren Brüder sind an einem Wintertag zur Jagd aufgebrochen. Die Winterlandschaft sah so herrlich aus, wie ich sie dir für morgen verspreche, Josy. Die Morgensonne ließ die Schneedecke glitzern wie tausend Diamanten. Es wehte ein eisiger Wind, die Luft war klar, doch die durchblitzenden Sonnenstrahlen waren schon angenehm warm. Ich war mit Mama alleine zuhause und mir war sehr langweilig, so alleine ohne meine Brüder. Mama bereitete einen leckeren Apfelkuchen für die Heimkehr der Jäger vor. Ich fragte sie, ob ich ein bisschen nach draußen gehen durfte, um mich im Schnee zu vergnügen. Mama war sehr streng, da sie ständig Angst hatte, wegen der Gefahren, die da draußen lauerten. Du musst dir vorstellen, in meiner Kindheit gab es noch viele Bären, Wölfe und Berglöwen und andere gefährliche wilde Tiere. Ich als Kind sah in der Wildnis keine Gefahr, sondern spannende Abenteuer und die direkt vor der Haustür. Mama sah, dass ich sehr gelangweilt war und meinte, zieh dich warm an, dann kannst du vor der Tür spielen. Du weißt, entferne dich nicht allzu weit von der Blockhütte. Ich sagte ja, Mum, ist okay und zog mich hastig an. Zuerst baute ich draußen einen tollen Schneemann. Ich wollte ihn besonders schön verzieren, damit meine Brüder ihn bei der Rückkehr schon von weitem bestaunen konnten. Das Problem waren die Arme des Schneemannes. Ich hatte die Idee, ihm schöne Äste anzustecken. Leider hatte die ganze Schneedecke alle Stöcke, die ich zum Spielen gesammelt hatte, verdeckt. Hinter der Blockhütte lag der dichte Wald. Eigentlich durfte ich mich nicht so weit von ihr entfernen, das wusste ich zu gut, aber der Drang zum Wald war stärker. Ich dachte mir, ich beeile mich sehr, Mama wird es nicht merken. Und so stapfte ich eilig in Richtung Wald. Wegen der dicken Schneedecke musste ich mich sehr anstrengen, dass ich vorwärts kam. Schließlich war ich am Wald angekommen und suchte nach den besten und schönsten Ästen. Die Auswahl war groß, entscheiden konnte ich mich nicht und so ging ich immer weiter in den Wald. Ich sammelte alle ein, bis ich auf einmal ein Rascheln hörte. Ich horchte auf, drehte mich um, den Waldrand oder die Blockhütte konnte ich schon gar nicht mehr sehen, so tief war ich gedankenlos in den Wald eingedrungen. Da war das Geräusch vom Knacken der Äste schon wieder, ängstlich versuchte ich den Grund dafür zu finden. Ich redete mir laut ein, das ist nur ein Eichhörnchen. Zu meinem Erschrecken war es nicht so. Ich erstarrte vor Angst, als ich den jungen weiß-grauen Wolf vor mir sah. Oh, was soll ich nur tun, zum Wegrennen war es zu spät und zu weit. Oh bitte, was soll ich tun, der Wolf fällt mich gleich an. Ich stand regungslos da, meine Angst war groß. Der Wolf kam näher auf mich zu. Jetzt ist es gleich zu Ende mit mir. Ich kannte die schrecklichen Geschichten von meinem Vater über Wölfe, denen ich gespannt gelauscht hatte. Und jetzt bin ich selbst der Gefahr ausgeliefert. Plötzlich fiel mir ein, dass ich beim Verlassen der Blockhütte noch ein Stück Trockenfleisch eingesteckt hatte. In Zeitlupe fasste meine Hand in die Jackentasche und ich nahm vorsichtig das Fleisch raus. Ich streckte es dem Wolf kühn, ohne Gedanken darüber zu verschwenden, was ich tat, hin. Der Wolf schnüffelte bei dem Geruch des Fleisches und kam direkt zu mir. Wir waren nur Zentimeter voneinander entfernt und zu meinem Erstaunen schnappte er sich das Fleisch, um gleich wieder von mir wegzugehen und es zu verspeisen.
Ich stand immer noch wie eine Salzsäule da, wobei dies der beste Moment gewesen wäre, um zu flüchten. Aber aus einem unbekannten Grund konnte ich mich nicht rühren. Als er fertig war mit Fressen, blitzten seine eisblauen Augen auf. Er kam ganz langsam Pfote für Pfote näher und seine Schnauze schnüffelte. Was wird passieren? Wird der Wolf mich beißen? Die Gedanken strömten durch meinen Kopf und mein Gefühl sagte: Sei ruhig und warte ab. Und so blieb ich noch in meiner erstarrten Haltung. Nun war der Wolf direkt bei mir, setzte sich vor mich hin und schleckte seine Pfote ab. Ich wurde ein bisschen entspannter. Reflexartig verlor ich meine ganze Angst, ich weiß bis heute nicht, warum das passierte. Ich ging in die Knie und streichelte ihm übers Fell. Er lag nur da und schaute mich erneut mit seinen eisblauen Augen an. Ich sagte zu dem Wolf: „Ich hatte so Angst, ich dachte, du würdest mir was Schlimmes antun. Ich streichelte ihn erneut und sah, dass eine seiner Pfoten verkrüppelt war. Von meinem Vater habe ich gelernt, dass Wölfe Rudeltiere sind. Ist ein Wolf zu schwach im Rudel, wird er ausgestoßen und muss sich allein durchschlagen. Und ich glaubte so war es auch mit diesem Wolf. Ich sagte zu dem Wolf: „Ich möchte nicht wissen, was du mitgemacht hast. Du hast dein Tierherz am rechten Fleck. Aber ich muss jetzt zurück zur Blockhütte, sonst macht sich meine Mama Sorgen und ich will doch noch meinen Schneemann fertig machen.
Ich rappelte mich auf und sammelte meine Äste für den Schneemann ein. Der Wolf blieb immer noch liegen. Ich drehte mich zu ihm um und sagte: „Mach‘s gut, großer Freund." Und so ging ich in Richtung Waldlichtung. Als ich mich umdrehte, um noch mal die