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Angi, und der Planet der Sandungeheuer
Angi, und der Planet der Sandungeheuer
Angi, und der Planet der Sandungeheuer
eBook263 Seiten3 Stunden

Angi, und der Planet der Sandungeheuer

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Über dieses E-Book

Angi, der Sohn eines mächtigen Sternenwächters hat gemeinsam mit seinen Freunden viele Abenteuer erlebt. Als das große Raumschiff sich wieder der Erde nähert, kehrt Angi mit seinem Freund auf das Raumschiff zurück. Aber Heiner wird auf dem Raumschiff zu Studienzwecken missbraucht. Darum fliehen die Freunde zum Planet der Sandungeheuer.
Dort beschützen sie die kleinen Kerlchen, und leben 2 Jahre bei ihnen. Aber dann kommt das Raumschiff zurück und Angi steht vor einer schweren Entscheidung.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum2. Dez. 2011
ISBN9783844841879
Angi, und der Planet der Sandungeheuer
Autor

Gisela Paprotny

Autorin Gisela Paprotny, geb. im Harz Hat bereits sechs Bücher veröffentlicht. Schreibt Geschichten und malt Ölbilder.

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    Buchvorschau

    Angi, und der Planet der Sandungeheuer - Gisela Paprotny

    Ungeheuern.

    Ankunft auf dem Planeten der Sandungeheuer

    Angi hielt Heiner mit beiden Händen fest, dann wurde es dunkel um die Freunde. Als sie erwachten, saßen sie sich gegenüber und hielten sich noch immer an den Händen. Heiner schaute sich um und flüsterte: »Wir sind auf dem Planeten der Sandungeheuer bei den kleinen Kerlchen.«

    Angi nickte zustimmend.

    »Und was machen wir jetzt?«, fragte er.

    Aber Angi wusste im Augenblick auch noch nicht, wie es weitergehen sollte. Er schaute sich um und sagte: »Wir bleiben bei ihnen. Du hast doch gesagt, dass sie so niedlich und gar nicht böse sind.«

    »Und was sagen deine Eltern dazu? Sie werden uns zurückholen.«

    »Nein, sie sind doch weitergeflogen und morgen sind sie schon zu weit entfernt von hier. Sie kommen erst nach zwei Reisen wieder hierher.«

    »Willst du damit sagen, dass wir zwei Jahre hierbleiben müssen?«, fragte Heiner.

    Angi stand auf und ließ Heiners Hand los. Jetzt war Heiner sichtbar. Weil die Freunde direkt neben einem kleinen Dorf standen, entstand sogleich große Unruhe im Dorf. All die kleinen Männchen kamen aus ihren Häuschen herausgelaufen und umkreisten Heiner.

    Heiner schaute dem Treiben zu und sagte: »Hallo, ich bin Heiner und dort ist Angi.« Heiner schaute sich um, aber Angi war verschwunden. »Angi, wo bist du? Lauf nicht davon! Lass mich nicht allein!«, schrie Heiner.

    »Ich bin doch hier, direkt neben dir, und ich gehe auch nicht fort.«

    Angi berührte sein Ohr und war nun ebenfalls sichtbar. Er stand hinter Heiner.

    Heiner schaute Angi an und danach wieder zu den kleinen Männchen hin. Aber die waren alle verschwunden.

    »Wo sind sie denn?«, fragte Heiner.

    »Sie haben sich versteckt, weil sie sich vor uns fürchten.«

    Angi setzte sich neben Heiner auf den Boden und rief: »Kommt hervor, ihr kleinen Kerlchen, wir vernichten euch nicht. Wir möchten hier mit euch leben. Ihr seid so niedlich.«

    Ein paar der Kerlchen schauten ängstlich zu den Freunden hin. Und erst nachdem Angi sie noch einmal aufgefordert hatte, kamen sie ängstlich zurück. Ein kleiner Kerl wollte Heiner etwas schenken. Er stand vor ihm und hob seine kleinen Ärmchen in die Höhe.

    »Was bringst du mir denn da?«, fragte Heiner.

    »Es ist etwas Essbares«, erklärte Angi.

    Heiner beugte sich zu dem kleinen Kerlchen hinunter und nahm das Geschenk entgegen. Es sah aus wie ein kleines Brot. Neugierig geworden, steckte Heiner den kleinen Krümel in den Mund. Es schmeckte ihm gut, aber es war viel zu wenig. Nun kamen noch mehr Kerlchen hervor und brachten den Freunden kleine Brote. Angi lag auf dem Bauch und ließ sich füttern. Das sah lustig aus.

    Und Angi rief: »Heiner, schau her, sie füttern mich!«

    So ging es eine Weile. Dann setzte Angi sich hin und zauberte für sich eine Schüssel mit Moss herbei. Er fragte Heiner: »Möchtest du auch mitessen?«

    Selbstverständlich wollte Heiner mitessen, aber er verlangte von Angi: »Dann musst du mir aber auch einen Löffel geben.«

    Angi berührte noch einmal sein Ohr und überreichte Heiner den erwünschten Löffel.

    Bald wurden die kleinen Männchen neugierig. Sie wollten wissen, was in der Schüssel ist. Überhaupt hatten sie so ein großes Gefäß noch nicht gesehen.

    Sie liefen neugierig um die Schüssel herum. Da kam auch schon eines der Kerlchen mit einer kleinen Leiter angelaufen. Er stellte die Leiter an den Rand der Schüssel und kletterte die Leiter hinauf. Nachdem er oben angekommen war, beugte er sich über den Rand der Schüssel. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel kopfüber in den Pudding. Nun wurden auch die anderen Kerlchen neugierig. Auch sie wollten wissen, was in der Schüssel ist. Ein Kerlchen nach dem anderen stieg die Leiter hinauf. Und jedes Kerlchen, dass oben ankam, drängte seinen Vordermann über den Rand der Schüssel in den Pudding hinein. Dort planschten und strampelten die Kleinen im Pudding herum.

    Angi und Heiner wollten sich totlachen. Es dauerte nicht lange und die kleinen Kerlchen waren von oben bis unten vollgeschmiert mit Pudding. Es war nur gut, dass sich nur noch ein kleiner Rest in der Schüssel befand, sonst wären die kleinen Kerlchen ertrunken.

    Heiner lachte noch immer und sagte: »Angi, sieh dir das an, sie stopfen mit beiden Händen den Pudding in sich hinein. Dein Moss schmeckt ihnen.«

    Angi reagierte sofort, er wollte den kleinen Kerlchen behilflich sein. Er berührte sein Ohr und rief: »Alle Kerlchen in den Pudding!«

    War das ein Durcheinander in der Puddingschüssel! Die Kerlchen krabbelten über- und untereinander her und es dauerte nicht lange, da war alles restlos aufgegessen. Nur die kleinen Kerlchen waren noch vollgeschmiert mit Pudding.

    »Sie müssen baden«, meinte Angi. Er berührte sein Ohr und sagte: »Wasser.«

    Plötzlich war die Schüssel voll mit Wasser. Die kleinen Kerlchen husteten und schluckten das Wasser und jeder versuchte, auf den anderen zu krabbeln. Heiner erkannte das Problem. Er nahm die Schüssel und schüttete sie aus. Die kleinen Kerlchen schwammen hinaus auf den Dorfplatz. Angi schaute erstaunt auf das Durcheinander und fragte Heiner: »Warum hast du die Schüssel ausgegossen?« Heiner schüttelte verständnislos den Kopf. »Angi, hast du nicht gesehen, dass die Kerlchen beinahe ertrunken wären?« Nun schaute Angi noch einmal zu den kleinen Kerlchen hin. Sie lagen auf ihren kleinen Bäuchen und husteten und spuckten das Wasser aus.

    »Das wollte ich nicht, sie sollten doch nur baden«, entschuldigte Angi sich.

    Ein Kerlchen nach dem anderen stand auf und schlich davon.

    »Jetzt sind sie traurig«, sagte Heiner.

    Während Angi und Heiner noch so beisammensaßen und überlegten, wie sie das Geschehene wieder gutmachen können, begann es zu regnen. Zuerst fielen kleine Tropfen vom Himmel, aber dann regnete es immer stärker und kurz darauf waren die Freunde pitschnass.

    Eine neue kleine Tasse

    Heiner schaute sich um, er suchte einen Unterstand. Aber als er nicht Passendes fand, fragte er Angi: »So, Angi, und was machen wir jetzt? Wir sitzen hier im Regen. Wir haben kein Haus, in dem wir wohnen, und kein Bett, in dem wir schlafen können. Nichts haben wir. Aber wir haben doch deinen Helfer. Du musst ihn herbeirufen, er muss uns helfen.«

    Angi stimmte zu. Aber bevor Angi seinen Helfer um Hilfe bitten konnte, ermahnte Heiner seinen Freund: »Angi, vergiss nicht, dass du innerhalb von drei Minuten immer nur drei Wünsche zur Verfügung hast. Wir müssen das Nötigste zuerst bestellen.«

    Angi überlegte einen Moment und fragte dann: »Soll ich für uns eine fliegende Tasse bestellen?«

    Heiner war sofort begeistert und rief: »Das wäre eine gute Lösung, aber mach die Tasse nur so groß, dass wir beide hineinpassen. Sie darf aber auch nicht zu klein sein, wir wollen schließlich auch darin schlafen. Und vergiss das Dach nicht!«

    Angi berührte seinen Helfer, und schon stand eine kleine fliegende Tasse vor ihnen.

    Heiner war absolut zufrieden mit der Tasse und lobte Angi: »Angi, das hast du gut gemacht, sie ist genau richtig, da brauchen wir nicht einmal eine Leiter.«

    Heiner stolzierte um die Tasse herum und bestaunte sie von allen Seiten. Dabei fiel ihm auf, dass sie keine Fenster und auch keine Tür besaß. Er stellte sich vor Angi hin, stemmte beide Hände in die Hüften und fragte: »Und, Angi, wo ist die Tür und wo sind die Fenster?«

    »Vergessen«, antwortete Angi.

    »Also, dann erfülle uns jetzt den zweiten Wunsch. Eine Tür und zwei Fenster. Lass uns aber zuerst in die Tasse steigen, damit wir nicht mehr im Regen stehen müssen.«

    Angi ergriff Heiners Hand und flog mit ihm blitzschnell in die Tasse. Selbstverständlich war die Tasse leer. Kein Tisch, kein Stuhl und auch die Schlafdecken fehlten.

    »So«, meinte Heiner, »wofür verbrauchen wir jetzt den dritten Wunsch?«

    Aber da berührte Angi bereits sein Ohr und sagte: »Trocken, wir müssen zuerst wieder trocken sein.«

    Das war Heiner nur allzu recht, denn er fühlte sich, in der nassen Kleidung auch nicht wohl: »Angi, du weißt immer genau, was das Wichtigste für uns ist. Sonst würden wir uns eventuell noch erkälten. Dann warten wir eben noch drei Minuten, bis uns wieder drei neue Wünsche zur Verfügung stehen.«

    Nachdem die drei Minuten vergangen waren, bestellte Angi einen Tisch, zwei Stühle und zwei Hängematten.

    »So, jetzt haben wir eigentlich alles, was wir brauchen«, bestätigte Heiner.

    Auch Angi war zufrieden und sagte: »Dann legen wir uns jetzt in unsere Hängematten und schlafen, und morgen sehen wir uns die Welt von oben an.«

    Angi lag zuerst in seiner Hängematte und schlief schon bald darauf ein. Nur Heiner dachte noch lange über seinen Freund nach. Er war ein wahrer Freund, denn er hat alles für ihn aufgegeben. Seine Eltern und Geschwister. Überhaupt seine ganze Zukunft. Was wird auf Angi zukommen, wenn das Raumschiff nach zwei Jahren zurückkommt? Bestimmt werden die Wächter Angi bestrafen. Und was sie mit ihm machen werden, daran mochte Heiner überhaupt nicht denken. Was hatten die Wächter gesagt? Alles, was böse ist, wird ausgelöscht. Aber bis dahin waren es ja, Gott sei Dank, noch zwei Jahre.

    Dann schlief auch Heiner endlich ein.

    Am nächsten Morgen wurde Heiner von Angi geweckt. Er rüttelte an seiner Hängematte, sodass Heiner beinahe rausgefallen wäre. Heiner hatte gerade so schön geträumt. Er war auf der Erde, im Forsthaus, und die ganze Familie war anwesend.

    Heiner rieb sich den Schlaf aus den Augen und beschwerte sich: »Schade, dass du mich geweckt hast, Angi. Ich war im Traum gerade im Forsthaus.«

    »Aber wir müssen doch frühstücken«, entschuldigte sich Angi.

    »Ja, du hast recht, bestelle uns bitte ein richtiges Frühstück. Mit Brötchen und einem Ei, aber vergiss nicht die leckere Erdbeermarmelade.«

    Angi bestellte alles, was Heiner sich wünschte, und sie ließen es sich schmecken.

    »Und jetzt lass uns eine Runde durch die Gegend fliegen«, schlug Heiner vor.

    Angi war einverstanden. Sie wollten sogleich den Planet erkunden. Zuerst flogen sie über die kleinen Dörfer der kleinen Kerlchen.

    Dann rief Heiner: »Schau mal, Angi! Vor uns liegt ein großer See! Flieg aber nicht darüber, du weißt, dass die Tasse immer verrückt spielt, wenn wir über Wasser fliegen.«

    Und Angi befahl der Tasse, um den See herumzufliegen.

    »Vorsicht, Angi, vor uns stehen hohe Berge!«, rief Heiner ängstlich. »Du musst höher fliegen!«

    Angi berührte sein Ohr und die Tasse flog hoch über die Berge hinweg. Unter ihnen erstreckte sich eine ganze Bergkette. Dahinter lagen Wälder und Wiesen.

    Plötzlich rief Heiner: »Guck mal, Angi, wie viele Tiere dort unten sind! Lass uns runterfliegen! Aber sei vorsichtig, ich kenne diese Tiere nicht. Vielleicht fressen sie Menschen.« Angi ließ die Tasse langsam absinken und landete inmitten einer großen Tierherde. Heiner sah, dass die Tiere Gras fressen, und erklärte: »Wenn Tiere Gras fressen, sind sie für uns ungefährlich. Sollen wir aussteigen und sie näher betrachten?«

    Aber Angi war vorsichtig. Er wusste zwar, dass die Tiere ihm nichts antun konnten, weil sein Helfer ihn beschützte. Aber Heiner musste vorsichtig sein. Also ging Angi voraus und näherte sich vorsichtig den Tieren.

    »Ach du meine Güte, dass glaube ich nicht, das sind ja große Hasen!«, rief Heiner erstaunt aus. Plötzlich wurden die Hasen auf die Freunde aufmerksam. Sie kamen langsam näher und beschnupperten die Freunde. Behutsam streichelte Angi einen Hasen. Das Tier schmuste sofort mit ihm.

    »Sie sind so freundlich, lass uns Pony spielen«, schlug Angi vor.

    Und schon saß er auf einem der Hasen und hoppelte mit ihm im Kreis herum. Nun wagte sich auch Heiner auf einen Hasen. Heiner packte den Hasen an beiden Ohren und das Tier folgte seinen Anweisungen.

    Zuerst drehte Heiner, genau wie Angi, ein paar Runden auf der Wiese. Dann rief er: »Angi, wer ist zuerst am Wald?«

    Natürlich war Angi zuerst dort. Am Wiesenrand stiegen die Freunde von den Hoppelhasen wieder runter und erkundeten den Wald. Im Wald standen Beeren und Pilze. Und die Beeren waren so groß, dass eine Beere genügte, um den ganzen Mund auszufüllen. Auch die Pilze waren so groß, dass sich die Freunde daruntersetzen konnten.

    »Wenn es regnet, können wir uns hier unterstellen und werden nicht nass«, erklärte Heiner.

    Auch Angi war der gleichen Meinung und erklärte: »Es ist sehr schön hier.«

    Die Freunde setzten sich unter einen Pilz, um ein wenig auszuruhen. Doch plötzlich sprang Heiner auf und schrie: »Angi, steh auf, dort kommt eine Schlange aus dem Pilz heraus!«

    Angi wusste nicht, warum Heiner sich so aufregte, und überlegte kurz: »Was ist eine Schlange?«

    Trotzdem sprang er blitzschnell hoch und schaute zur Schlange hin. Die krabbelte auf dem Pilz herum und fraß sich einen neuen Weg zurück in den Pilz.

    »Ich werde verrückt, das ist gar keine Schlange. Das ist ein Wurm. Schlangen fressen doch keine Pilze. Ob da noch mehr von den riesigen Würmern drin sind? Und weil der Pilz so groß ist, sind auch die Würmer so groß.«

    Als die Freunde noch so dastanden und den großen Pilz mit dem großen Wurm betrachteten, raschelte es plötzlich hinter ihnen im Gebüsch. Heiner schubste Angi in die Richtung.

    »Nun sieh dir das an, hier wandern sogar Pilze durch den Wald«, schmunzelte Heiner.

    Angi schaute sich ebenfalls das merkwürdige Geschehen an und erkannte, dass tatsächlich dort ein Pilz durch den Wald spazierte. Aber als der Pilz aus dem Unterholz hervorkam, erkannten die Freunde, dass er von den kleinen Kerlchen getragen wurde. Sie schnauften und keuchten und quälten sich mit ihm ab. Sofort ging Angi den Kerlchen entgegen und hob den Pilz auf. Die kleinen Kerlchen blieben sofort erschrocken stehen.

    »Hallo, da seid ihr ja wieder! Ich helfe euch jetzt. Wohin soll ich den Pilz denn tragen?«

    Aber die Kerlchen wollten eilig davonlaufen.

    »Wir tun euch nichts Böses an, wir möchten euch nur helfen«, versuchte Angi die Kleinen zu beruhigen und setzte einen von ihnen auf seine Hand.

    Der Kleine erschrak fürchterlich und wollte schnell wieder von Angis Hand runterhüpfen. Doch Angi sagte: »Bleib doch bitte hier und setz dich zu mir. Wo ist denn euer Dorf?«

    Das kleine Kerlchen zeigte zu einem kleinen Hügel hin.

    »Gut«, sagte Angi, »wir bringen den Pilz dorthin, dann braucht ihr euch nicht so zu quälen.«

    Heiner wollte den Pilz hochheben, aber er war viel zu schwer. Er fragte Angi: »Warum schaffe ich es nicht?«

    »Weil er für dich zu schwer ist. Aber ich habe doch meinen Helfer«, erinnerte Angi seinen Freund.

    Heiner verstand. Und Angi trug den Pilz, als wäre er aus Pappe. Die Freunde gingen voran und die kleinen Kerlchen liefen hinter ihnen her. Heiner schaute sich um und wies Angi an, etwas langsamer zu gehen, denn die kleinen Kerlchen konnten nicht so schnell laufen.

    Nachdem die Freunde einen kleinen Hügel überwunden hatten, lag eine kleine niedliche Stadt vor ihnen.

    »Ist die schön«, sagten Heiner und Angi erstaunt. Doch als die Bewohner der kleinen Stadt die Jungen erblickten, rannten sie aufgeregt durcheinander. Und die meisten von ihnen versteckten sich in ihren Häusern.

    Angi legte sich vor der Stadt auf den Bauch und den Pilz vor sich auf den Boden. Er zeigte zu den kleinen Bewohnern hin und sagte: »Sie sind sehr aufgeregt. Gewiss ängstigen sie sich.«

    Nun waren auch die anderen kleinen Kerlchen in der Stadt angekommen. Sie blieben stehen und schauten Angi und Heiner erwartungsvoll an. Angi lächelte ihnen zu und sagte, dass sie ihren Pilz nun wieder übernehmen können. Ein paar von ihnen liefen in die Stadt und kamen kurz darauf mit kleinen Sägen, Messern und Eimerchen zurück. Nun wagten sich auch die anderen Kerlchen hervor. Jeder von ihnen sägte sich ein Stück aus dem großen Pilz heraus.

    Heiner meinte: »Wir hätten auch noch ein paar Beeren mitnehmen sollen. Angi, ruf die Tasse herbei, dann fliegen wir zurück in den Wald und holen noch ein paar Beeren.«

    Aber Angi reagierte anders. Er berührte sein Ohr, und schon lag ein großer Berg dicker blauer Beeren vor der kleinen Stadt. Nun wurden die kleinen Kerlchen noch aufgeregter. Sie rannten durcheinander und gaben komische Laute von sich. Dann liefen sie zu den Beeren hin. Aber als sie die Beeren vor sich her rollten, konnten Heiner und Angi sich nicht mehr zurückhalten. Sie lachten und lachten. Es sah aber auch zu komisch aus, wie die kleinen Kerlchen sich quälten. Nachdem sie die Beeren in die Stadt gerollt hatten, zersägten sie, sie füllten den Saft in kleine Eimerchen und trugen alles in ihre Häuser.

    »Komm, Angi, wir schleichen uns jetzt davon, sie wissen doch nichts mit uns anzufangen«, sagte Heiner.

    Leise, um die Kerlchen nicht zu erschrecken, zogen die Freunde sich zurück. Auf dem Rückweg zur Tasse stießen sie auf eine frisch gegrabene Höhle. Angi wollte sofort hineinkriechen, aber Heiner warnte seinen Freund: »Angi, sei vorsichtig, wer weiß, welches Tier in der Höhle steckt.« Gerade als sie weiter gehen wollten, kamen zwei große glühende Augen zum Vorschein. »Angi, lauf weg!«, schrie Heiner und rannte los.

    Angi lief Heiner ein kurzes Stück nach, dann blieb er stehen. Auch Heiner schaute zurück und erblickte eine große Maus. Die kümmerte sich aber weder um die Jungen noch um ihre Umwelt. Sie buddelte nur den Sand aus ihrer Höhle. Heiner war sprachlos. So eine große Maus hat er noch nicht gesehen.

    Angi war bereits zurückgegangen und schaute der Maus bei ihrer Arbeit zu. »Warum wirft sie den Sand aus der Höhle?«, fragte er erstaunt.

    »Sie baut sich eine Wohnhöhle, darin wohnt sie mit ihren Kindern.«

    »Wollen wir uns ihre Kinder einmal anschauen?«

    »Nein, Angi, dann müssen wir in die dunkle Höhle kriechen.«

    Aber Angi war schon im dunklen Gang verschwunden. Und Heiner wusste nicht, was er tun sollte. Wenn die Maus Angi angriff oder Angi sonst irgend etwas zustieß, was würde dann aus ihm werden? Doch Heiner brauchte nicht lange zu zittern, denn Angi kam gerade wieder aus der Höhle.

    »Wie siehst du denn aus?«, rief Heiner und lachte.

    Angi schnaufte und klopfte sich den Sand von der Kleidung.

    »Die Maus hat mich mit Sand beworfen«, beschwerte Angi sich. »Sie mag wohl keine Besucher. Komm, wir gehen zurück zur Tasse.«

    Damit war Heiner einverstanden, zumal es langsam dunkel wurde. Außerdem war Heiner hungrig.

    Als sie wieder in der Tasse waren, zauberte Angi ein leckeres Abendbrot herbei. Nachdem sich die Freunde satt gegessen hatten, legten sie sich schlafen.

    Als sie am nächsten Tag die Tasse verlassen wollten, liefen zahlreiche Kerlchen um die Tasse herum. Die Tasse war sichtbar und hatte das Interesse der Kerlchen geweckt.

    Heiner war verstimmt und fragte Angi: »Hast du die Tasse nicht unsichtbar gemacht?«

    Angi meinte so nebenbei, dass er es vergessen habe. Zuerst wichen die kleinen Kerlchen vor den Freunden zurück, aber dann holten sie kleine Leitern herbei und wollten in die Tasse steigen. Sie sagten zu Angi, dass sie so ein Haus noch nicht gesehen hätten. Notgedrungen erklärte Angi den kleinen Kerlchen, dass es sich hier nicht um ein Haus, sondern um eine fliegende Tasse handelte. Aber keiner von den Kleinen wusste, was

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