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Als über Köln noch Hexen flogen: und andere historische Geschichten über berühmte Kölner. Zweite, erweiterte Auflage mit Vorwort von Prof. Hiltrud Kier
Als über Köln noch Hexen flogen: und andere historische Geschichten über berühmte Kölner. Zweite, erweiterte Auflage mit Vorwort von Prof. Hiltrud Kier
Als über Köln noch Hexen flogen: und andere historische Geschichten über berühmte Kölner. Zweite, erweiterte Auflage mit Vorwort von Prof. Hiltrud Kier
eBook216 Seiten2 Stunden

Als über Köln noch Hexen flogen: und andere historische Geschichten über berühmte Kölner. Zweite, erweiterte Auflage mit Vorwort von Prof. Hiltrud Kier

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Über dieses E-Book

Der 1937 geborene Dieter Herion hatte neben seiner
Sparkassentätigkeit sein Betriebswirtschaftsstudium
an der VWA Köln erfolgreich abgeschlossen, sich aber
schon früh - wie er sagt: „schon immer“ - für Geschichte
interessiert.
Obwohl er im Laufe seines Berufslebens als Bankkaufmann
in der Betriebshierarchie einer großen deutschen
Bank bis auf die Ebene des „niederen Adels“ aufstieg,
holte ihn eines Tages seine alte Liebe zur Geschichte
wieder ein.
Er studierte einige Semester an der Kölner Volkshochschule
und an der Kölner Universität und „praktiziert“
nun seit 25 bzw. 20 Jahren Geschichte in Form von
Stadtführungen durch Köln bzw. Führungen und Vorträgen
im Kölnischen Stadtmuseum. Und das verstärkt
nach dem Ende seines Berufslebens. Dies ist die erste
Veröffentlichung aus seiner Vortragstätigkeit.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum28. Sept. 2013
ISBN9783732249909
Als über Köln noch Hexen flogen: und andere historische Geschichten über berühmte Kölner. Zweite, erweiterte Auflage mit Vorwort von Prof. Hiltrud Kier
Autor

Dieter Herion

Der 1937 geborene Dieter Herion hatte neben seiner Sparkassentätigkeit sein Betriebswirtschaftsstudium an der VWA Köln erfolgreich abgeschlossen, sich aber schon früh - wie er sagt: "schon immer" - für Geschichte interessiert. Obwohl er im Laufe seines Berufslebens als Bankkaufmann in der Betriebshierarchie einer großen deutschen Bank bis auf die Ebene des "niederen Adels" aufstieg, holte ihn eines Tages seine alte Liebe zur Geschichte wieder ein. Er studierte einige Semester an der Kölner Volkshochschule und an der Kölner Universität und "praktiziert" nun seit 25 bzw. 20 Jahren Geschichte in Form von Stadtführungen durch Köln bzw. Führungen und Vorträgen im Kölnischen Stadtmuseum. Und das verstärkt nach dem Ende seines Berufslebens. Dies ist die erste Veröffentlichung aus seiner Vortragstätigkeit.

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    Buchvorschau

    Als über Köln noch Hexen flogen - Dieter Herion

    Vorwort

    Das große Interesse meines Freundes- und Bekanntenkreises an meinen geschichtsbezogenen Vorträgen im Kölnischen Stadtmuseum hat mich dazu bewogen, einen Teil davon einmal gesammelt zu veröffentlichen. Die Vorträge können damit leichter einem noch größeren Interessentenkreis zugänglich gemacht werden.

    Da es sich um voneinander völlig unabhängige Geschichten handelt, kann jede einzelne bequem in der S-Bahn von Düren, Hennef oder Neuss nach Köln gelesen werden, selbstverständlich auch von Düsseldorf aus (oder umgekehrt).

    In allen Geschichten habe ich mich bemüht, Bezüge zur heutigen Zeit herzustellen, wenn sie mir interessant erschienen (Rittersleut`, Nicasius Hackeney, Kölner Hexen). Soweit erforderlich und bekannt habe ich Legende und belegte Historie deutlich voneinander getrennt (der gute Gerhard, Agrippa von Nettesheim).

    Ein den Geschichten angefügtes Literaturverzeichnis soll eine weitere Vertiefung in Personen, Umfeld und Materie ermöglichen.

    Fast alle Hauptpersonen dieser Kölner Geschichten werden zukünftig wieder auf dem Kölner Ratsturm zu finden sein, nur nicht alle erwähnten „Rittersleut`. Zu letzteren musste sich die seinerzeit auswählende Historikerkommission – bei 124 zur Verfügung stehenden Plätzen – auf einige wenige beschränken, um andere, bedeutendere Persönlichkeiten der über 2000-jährigen Kölner Geschichte nicht zu kurz kommen zu lassen. Das wird die „ritterbürtigen Kölner Familien (s. Vortrag „Rittersleut`") damals möglicherweise etwas enttäuscht haben.

    Vielleicht wird der/die eine oder andere Leser/ in zukünftig ein wenig länger vor dem Ratsturm verweilen, um dieser oder jener Figur nun vertraut zuzuwinken (wenn sie sich nach der Restaurierung noch an ihrem ursprünglichen Ort befinden). Zur Unterstützung ihrer Suche habe ich eine jeweilige grafische „Ortsbestimmung" angefügt.

    Danken möchte ich an dieser Stelle Frau Beatrix Alexander, der Bibliothekarin des Kölnischen Stadtmuseums, für das Heraussuchen der einschlägigen Literatur und manchen Hinweis und Rat, ebenfalls Frau Rite Wagner vom Kölnischen Stadtmuseum für die wissenschaftliche Begleitung. Für das Lektorat dieses Buches danke ich meiner Frau herzlich.

    Köln im Mai 2007           Dieter Herion

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Als über Köln noch Hexen flogen

    Hexenglaube und Hexenverfolgung in Köln

    Warum Kaiser Heinrich IV. „nach Canossa" ging und dennoch den Kölner Ratsturm zieren darf

    Der gute Gerhard

    Wie ein Kölner Kaufmann dem englischen König Richard Löwenherz zu „Herz" und Krone verhalf

    Lyskirchen, Overstolz und Co.

    ja, so war´n die Kölner Rittersleut´

    Nicasius Hackeney

    Ein Kölner Patrizier als Finanzminister Kaiser Maximilians I., des „letzten Ritters"

    Agrippa von Nettesheim

    Kam Goethes Faust aus Köln?

    Nachwort

    Literaturverzeichnisse, Abbildungsnachweis

    Vorwort

    Geschichte mit Geschichten zu erzählen macht immer Spaß, einerseits denjenigen, die sie erzählen und natürlich denen, die sie erzählt bekommen. Dabei kommt es sehr darauf an, wie Geschichten erzählt werden. Dieter Herion hat darin eine besondere Übung, ist er doch langjähriges Mitglied der Arbeitskreise des Kölnischen Stadtmuseums und gewann nicht zuletzt dabei ein dankbares Publikum, das seiner speziellen Interpretation der Kölner Geschichte lauschte. Nichts lag dabei näher, als dies in einem Büchlein zu veröffentlichen.

    Es ist gerade die sehr subjektive Schilderung, die seine Darstellungen auszeichnet, in denen er Geschichte auch weiterdenkt. Jenseits der bekannten Fakten versucht Dieter Herion Verständnis für bestimmte Situationen durch die Schilderung möglicher Alltagsgeschichten zu schaffen, wie z.B. bei seinen einleitenden Worten zu dem so besonders traurigen Kapitel der Hexenverbrennungen. Da wird so manche Situation lebendig, wie sie gewesen sein könnte und wofür sich Dieter Herion einfach die Freiheit des Erzählens nimmt.

    In diesem Sinne wünsche ich diesem Geschichts- und Geschichtenbüchlein möglichst viele Leser und Leserinnen, die sich nicht nur für die Geschichte der tapferen Katharina Henot, sondern auch für andere wichtige Kölner, wie die aus den Geschlechtern der Lyskirchen, Overstolz und Hackeney oder für den Guten Gerhard und Agrippa von Nettesheim interessieren. Sie alle werden dadurch eingestimmt auf das reichhaltige Angebot an Ausstellungen und Publikationen zur Geschichte von Köln.

    Zülpich, im März 2007          Prof. Dr. Hiltrud Kier

    Als über Köln noch Hexen flogen

    Hexenglaube und Hexenverfolgung in Köln

    Woher kommt die „böse Hexe"?

    Einleitung und – kurze Geschichte
    der menschlichen Vorstellungen
    von Göttern, Hexen und Dämonen

    Gründe für Hexenverfolgungen

    Juristische Grundlagen

    Geschichte der Kölner Hexenprozesse

    Beispiele

    Und wie sieht es heute aus?

    Woher kommt die „böse Hexe"?

    Einleitung und – kurze Geschichte der menschlichen Vorstellungen von Göttern, Hexen und Dämonen

    Vor ca. 200 Jahren wurde in einem kleinen Dorf in der Schweiz die letzte Hexe verbrannt (von geschätzten 5 bis 9 Millionen in 300 Jahren). Und von Köln gingen wesentliche Impulse zur Hexenverfolgung in Deutschland aus. Wie war so etwas möglich?

    Heute können wir mit Computersimulationen Klimakatastrophen vorhersagen. Wir wissen, dass übertriebene Flussregulierungen zu Überschwemmungen führen. Blitz und Donner und das Nordlicht können wir erklären. Vor der Tuberkulose haben wir keine Angst mehr; es gibt ja Antibiotika. Selbst den heute noch unerklärlichen Rinderwahnsinn schieben wir nicht mehr einer Hexe „in die Schuhe".

    Aber vor 500 Jahren? Wie dachten die Menschen damals?

    War nicht gestern die schöne junge Magd im Stall, bevor die Kuh krank wurde?

    Und vorige Woche, als der Blitzschlag Hermanns Hof traf, ist da nicht kurz vorher die alte Trin – wieder einmal unverständliches Zeug murmelnd – über den Dorfplatz geschlurft?

    Und wer erinnerte sich nicht daran, wie im vorigen Jahr die rothaarige Tochter vom reichen Overstolz an Maria Lichtmess – ausgerechnet! – vom Bayenturm bis zum Kunibertsturm am Rhein entlang gelaufen ist? 14 Tage später trat der Fluss über die Ufer. Waren verdarben, Häuser stürzten ein und Menschen und Vieh ertranken! Wenn man die mal streng verhören würde, könnten wir wohl auch erfahren, wieso ihr Vater in so kurzer Zeit so reich geworden ist.

    Das konnte doch alles nicht mir rechten Dingen zugegangen sein!

    Wenn das Pferd krank wurde, konnte das nur durch den bösen Blick geschehen sein. Wenn eine verheiratete Frau kein Kind bekam, musste sie von einem Zauber getroffen worden sein. An einer Flutkatastrophe oder einer Dürreperiode konnte nur ein Hexenmeister schuld gewesen sein. –

    Woher kamen diese merkwürdigen Vorstellungen?

    Je weiter wir in die Geschichte zurückblicken, umso mehr nehmen Götter und Dämonen Raum ein in der Denk- und Handlungsweise der Menschen. Die Menschen stellten sich dabei diese nicht sinnlich wahrnehmbare Welt ähnlich vor wie ihre eigene reale: Auch dort gab es immer gut und böse, Götter und Dämonen mit oft sehr menschlichen Zügen.

    So sind uns Zaubersprüche der Chaldäer aus dem Königspalast von Ninive und vom assyrischen König Assurbanipal aus dem 9. vorchristlichen Jh. überliefert. Im alten Babylon glaubte man selbstverständlich an die Toten, die als Vampire aus Gräbern steigen und Menschen anfallen. – Unter dem persischen König Xerxes (519 - 465 v. Chr.) wurde die Medische Priesterkaste der Magier mächtig, weil sie sich auf Sterndeutung verstanden. (Wir kennen einige aus der Bibel als die „Weisen aus dem Morgenland".)

    Das klassische Griechenland kannte die thessalischen Weiber, deren Salben die Menschen in Vögel, Esel oder Steine verwandeln konnten und die durch die Lüfte zu ihren Buhlschaften flogen. Diese Künste müssen sich überliefert haben, denn nach mittelalterlicher Vorstellung benötigten die Hexen auch Salben, um mit Hilfe von Besenstielen, Rechen oder – Galgenbäumen durch die Luft fliegen zu können, in der Regel auf Berggipfel, in Köln meist auf den Neumarkt, den Domhof, den Aposteln- und den Gereonsklosterhof.

    Augustinus (354-430) warnte vor der Macht von Dämonen und Teufeln, an die er als „Geistwesen" fest glaubte. Er hielt sie nicht für stofflich, aber sie waren es, die den Menschen böse Träume eingaben. Dennoch hielt im 10. Jh. der Kanon Episcopi¹ die Bischöfe noch an, gegen den Glauben an solchen „heidnischen Unsinn" Kirchenbußen zu verhängen.

    Denn seit Beginn unserer Zeitrechnung glaubten die ersten Christen, mit Jesus sei die Welt vom Bösen erlöst worden, und der Satan habe keine Macht mehr über die Menschen.

    Für die Kirchenlehrer der ersten drei Jahrhunderte stand demnach fest, dass nur die Götter Roms Dämonen waren (später selbstverständlich auch die germanischen, die keltischen, die afrikanischen usw.). Nur das Christentum brachte dem gläubigen Christen die Sicherheit vor solchen Dämonen!

    Woher aber dann der allmähliche Wandel?

    Nachdem Kaiser Konstantin die alten römischen Götter durch den Erlöser Jesus und den Gott der Christen ablösen ließ, damit überall das Gute auf die Welt käme, erkannten spätere gelehrte und einflussreiche Theologen, z. B. Augustinus, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, dass es mit der Überwindung des Bösen auf der Erde doch nicht so weit her war. Sie suchten nach Erklärungen und fanden sie in alten vorchristlichen Schriften. Hier waren die bösen Mächte genau beschrieben. Als sie diese in ihre Zeit hinüberführten, merkten sie gar nicht, dass sie damit eigentlich zu Ketzern wurden, weil sie nämlich diesen bösen Mächten mehr Macht über einen getauften und damit ja eigentlich geschützten Christen einräumten als Gott (s. u. S. 148).

    Das war die theologische Seite. Wir dürfen daneben aber nicht die scheinbare „Hexerei" vergessen: Man kennt seit mindestens 2000 Jahren den Einfluss von Drogen auf die Psyche des Menschen, z.B. Bilsenkraut, Eisenhut, Tollkirsche. Die darin enthaltenen Alkaloide² lösen Gefühle des Fliegens, erotische Phantasien, visionäre Begegnungen und Haut- oder Körperveränderungsgefühle aus. Nur: Drogenkonsumenten hielten bis ins 19. Jht. hinein ihre Halluzinationen für tatsächliche Erlebnisse. Und vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Hexenhysterie hatten sie also tatsächlich mit dem Teufel auf dem Neumarkt getanzt!

    So etwas zu gestehen, bedurfte dann noch nicht einmal mehr der Folter.

    In Köln erschien noch 1755 die letzte Auflage der „Disquisitiones magicae, die „Magischen Untersuchungen, die Hexentheorie des belgischen Jesuiten Martin Delrio. Sie war 150 Jahre vorher verfasst worden.

    Aber – je mehr Gewissheit sich die Menschen über die Naturgesetze aneignen konnten, um so mehr nahm der Glaube an „übernatürliche" Dinge ab.

    Gründe für Hexenverfolgungen

    Wir würden heute sagen: Sollen sich doch von mir aus irgendwelche Spinner als Hexen bezeichnen. Was stört es mich?

    Aber vor 1000 Jahren war es interessierten Kreisen ja tatsächlich gelungen, die Menschen vom Schadenszauber durch Hexen zu überzeugen oder sie in diesem alten Aberglauben zu bestärken. Die Menschen hatten also wirklich Angst vor diesen unheimlichen Wesen, die deshalb ausgerottet werden müssten!

    Nun, wer hatte ein Interesse daran, diese Furcht zu verbreiten und – warum?

    Diktaturen und Oligarchien benutzten schon immer gerne Götter und Dämonen; Götter, um ihren Machtanspruch zu mystifizieren, Dämonen, um sich ihrer Gegner ebenso „glaub"-würdig entledigen zu können. Neben der theologischen Erklärung für das immer noch existierende Böse in der Welt ging es also um Machterhalt. Hier ein paar Beispiele aus älterer Zeit:

    Die Pharaonen in Ägypten waren schon immer von göttlicher Abstammung. Wer sie nicht anbetete oder ihnen opferte war ein Gotteslästerer.

    Dasselbe galt für die assyrischen und babylonischen Herrscher.

    Im alten Israel änderte sich mit dem Aufkommen der Theokratie die Einstellung der Menschen zu ihren Herrschern, aber nicht zu anderen Religionen, deren Vertretern und deren Kultus. Für deren Anhänger kam nach dem Buch Moses³ nur eine Strafe in Frage, nämlich die Steinigung, d.h. die Todesstrafe. Denn die Verehrung anderer Götter beeinträchtigte die Macht der Priesterkaste des einen, allzuständigen Gottes.

    In der römischen Kaiserzeit wandelte sich das Ansehen der schon erwähnten Magier: Zunächst als Gaukler verspottet, wurden sie später als Gotteslästerer verfolgt und getötet, weil sie nicht an die umfassende Macht des göttlichen Kaisers glaubten.

    Seit dem frühen Mittelalter fühlte sich die mächtige christliche Kirche oft bedroht durch aufkommende reformatorische bis revolutionäre Ideen, die schließlich im 15./16. Jht. zu der dauerhaftesten und bedeutsamsten Kirchenspaltung Mitteleuropas (evangelisch/ katholisch) führten. Sie erinnerte sich mit Schrecken an vorausgegangene Abspaltungen (Kopten, Orthodoxe, Katharer usw.). Die stärkste Bedrohung ging für die Macht und Reichtum gewohnten Kirchenfürsten von der Forderung der Häretiker⁴ aus, die Diener der Kirche hätten, wie seinerzeit Christus, arm und ohne weltliche Macht zu sein. Deshalb finden wir in den geistlichen Fürstentümern die erfolgreichsten Inquisitionen und die meisten „Hexen": in Bamberg, Fulda, Salzburg, Trier und Würzburg.

    Schon als im 12./13. Jh. Glaubensabweichler (Albigenser, Katharer, Waldenser usw.) besonders starken Widerhall in der Bevölkerung fanden, stellten Theologen fest, dass der alte Aberglaube von leibhaftigen Hexen, Dämonen und Teufeln im Volk immer noch lebendig war. Ihn galt es also zu nutzen. Dafür musste der Kanon Episkopi nur etwas „modernisiert" werden. Besonders hervor tat sich damit der französische Dominikaner Nikolaus Jaquies Mitte des 15. Jht⁵. Man habe bis zum 10. Jht. die moderne Entwicklung des Hexenwesens noch

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