Finanzrevolution: Was droht Wirtschaft, Börsen und Vermögen? Mögliche Szenarien bis 2020 mit einem Blick hinter die Kulissen
Von Christoph Huber
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Über dieses E-Book
Einen Schwerpunkt bildet die Frage, wie es um die Wirtschaft und die Finanzmärkte tatsächlich steht, sowie deren weitere mögliche Entwicklung bis Ende dieses Jahrzehnts. Was droht daher Veranlagungen, Einkommen und Währungen? Gibt es Möglichkeiten mein Vermögen auf irgendeine Art zu schützen? Es erfolgt eine Beschreibung möglicher Konsequenzen von Schuldenwahn und Kreditwirtschaft. Gibt es aus dem Schuldeninferno einen Ausweg?
Hinzu tritt das Thema über eine zunehmend schleichende Ausbeutung und Manipulation des Bürgers. In diesem Zusammenhang erfolgt die Aufarbeitung, inwiefern der Einzelne ein Spielball für die Märkte und Autoritäten dieser Welt ist und in welche Richtung die Politik tendiert. Es kommt zur Darstellung von historischen Verläufen mit einer Bezugnahme auf die Gegenwart. Oft wiederholt sich die Geschichte in irgendeiner Form. Die Menschheit ist aber offenbar nicht imstande, daraus innerhalb einer angemessenen Zeit entsprechende Lehren zu gewinnen.
Christoph Huber
Christoph Huber, Studium der Rechtswissenschaften. Nach dem Erwerb des Diploms im Jahr 1998 spezialisierte er sich auf Finanzjournalismus mit einer entsprechend langjährigen Tätigkeit bei Agenturen. Vorrangiges Ziel von ihm ist es Tatsachen bzw. Wahrheiten und Hintergründe zu erfassen und beleuchten. Einer seiner weiteren Schwerpunkte richtet sich auf Trend- und Zukunftsforschung. Er ist Verfasser von einschlägigen Publikationen und des 2013 erschienenen Buches "Wie der Bürger manipuliert und zur Kassa gebeten wird".
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Buchvorschau
Finanzrevolution - Christoph Huber
Christoph Huber wurde 1967 in Waidhofen an der Ybbs (Österreich) geboren. In Linz studierte er Rechtswissenschaften. Nach dem Erwerb des Diploms im Jahr 1998 spezialisierte er sich auf Finanzjournalismus mit einer entsprechend langjährigen Tätigkeit bei Agenturen. Vorrangiges Ziel von ihm ist es Tatsachen bzw. Wahrheiten und Hintergründe zu erfassen und beleuchten. Einer seiner weiteren Schwerpunkte richtet sich auf Trend- und Zukunftsforschung. Er ist Verfasser von einschlägigen Publikationen und des 2013 erschienenen Buches Wie der Bürger manipuliert und zur Kassa gebeten wird
. www.finanzastro.at
Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag haften für eventuelle Nachteile oder Sach- und Vermögensschäden, die aus den im Buch vorliegenden Informationen resultieren. Der Autor bediente sich bei der Erstellung zum Teil auf allgemein zugänglichen Quellen und Daten Dritter, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr übernommen wird.
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung des Autors und Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Vorwort
Teil I
Leistungsgesellschaft und deren Probleme
1. Es zählt grenzenlose Leistung ohne Blick nach vorne
2. Unterdrückung und Manipulation der Massen
3. Wie Medien in Schach halten
4. Warum Analysten ständig irren
5. Eigener Verstand wichtiger als Experten
TeilII
Schuldeninfeno ohne Ende
1. Beispiellose Kreditblase bedroht die Welt
2. Schuldenverseuchung ein globaler Virus
3. Schuldenorgie vor vorläufig letzter Explosion
Teil III
Notenbanken legen Fessel über Finanzsystem
1. Verlieren Notenbanken irgendwann die Kontrolle?
2. Notenbanken steigern Kreativität
3. Notenbanken erzeugen fiktive Welt
4. Konsequenzen der Niedrigzinspolitik
5. Herrscht Hoffnung auf eine Zinswende?
6. Haben freie Marktkräfte wieder eine Chance?
Teil IV
Hat Gold Funktion von Geld?
1. Bleibt Gold eine Krisenwährung?
2. Bietet Gold die perfekte Krisenabsicherung?
3. Warum Edelmetalle stark steigen könnten
4. Wäre Wiedereinführung von Goldstandard eine Lösung?
Teil V
Die Zerfallserscheinungen im Finanzsystem
1. Die Fehler nach der Lehman-Pleite
2. Warum eine Abwärtsbeschleunigung wohl unvermeidbar ist
3. Warum es wohl zu spät für eine schmerzlose Umkehr ist
Teil VI
Börsen beinhalten Übertreibungen und Chancen
1. Vergangenheit an den Märkten stets präsent
2. Staatsanleihen: Ein Spielball für Notenbanken
3. Wie Börsen oft in die Irre leiten
4. Aktienmärkte ein Meer der Täuschung
5. Richtiges Timing bei Aktien
6. Trotz Niedrigzinsen Vorteile für private Kleinanleger?…
Teil VII
Die Zerbrechlichkeit der Wirtschaft
1. Wie die Wirtschaft funktioniert
2. Weltwirtschaft gleicht einem Luftschloss
3. Abschwung schreitet seit langem voran
4. Wirtschaft steht vor Leidensweg
5. Wie Prognosen und Daten zu blenden imstande sind
6. Was Konjunkturprognosen und Fussball verbindet
7. Deutschland erhält für gutes wirtschaften Prügel
8. Deutschland größter Verlierer im Euroraum?
Teil VIII
Welt durchsät von Gefahren für Geld und Wirtschaft
1. In Südeuropa bleibt wahre Gesundung aus
2. Droht USA eine neue Krise?
3. Japan absoluter potenzieller Krisenherd
Teil IX
Inflation und Verlust von Kaufkraft eine immer größere Bedrohung?
1. Wir leiden unter Inflation
2. Warum Inflationsschock droht
3. Das Hirngespinst einer Deflation
4. Neuer Anschlag auf die Bürger?
5. Währungen droht Ungemach
6. Ist Geldsystem in Gefahr?
Teil X
Reformunwillen in Politik
1. Kein Ende von Schuldenpolitik
2. Wird sich Bankenunion als fatal herausstellen?
3. Warum Europa Änderung in Politiklandschaft droht
Teil XI
Wo könnten Perspektiven liegen
1. Inwiefern bestehen Chancen auf Besserung?
2. Möglicher Ausweg aus Schuldeninferno
3. Aussichten für Geldpolitik
Teil XII
Der 30-Jahreszyklus
1. Was das Menschheitshoroskop aussagt
2. Wann die Krise in ihre mögliche Endphase tritt
Literaturverzeichnis
Einleitung
Dieses Buch macht neben der fundamentalen Analyse auf feinstoffliche Methoden aufmerksam, um Wahrscheinlichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang bringe ich meine langjährige Trend- und Zukunftsforschung zur Anwendung. Eine entsprechende Erläuterung findet sich in diesem Buch. Ich möchte weiters darauf hinweisen, dass der beschriebene Trend zu meinem im April 2013 veröffentlichten Buch Wie der Bürger manipuliert und zur Kassa gebeten wird
bislang von weitgehender Richtigkeit getragen ist. Das Buch Finanzrevolution
stellt nun eine Weiterentwicklung mit einer etwas konkreter gefassten Trendbeschreibung bis etwa um das Jahr 2020 dar.
Waidhofen an der Ybbs, Januar 2015 Christoph Huber
Vorwort
Ziel des Buches heißt Aufklärung und Wachrüttelung. Nur relativ wenigen ist bewusst, dass das Finanzsystem im Grunde nach einem Schneeballsystem gleichzusetzen ist. Ein solch fragwürdiges Gebilde bzw. sogenanntes Fiat-Geldsystems hängt von der Produzierung von immer neuen bzw. noch mehr Schulden durch Staaten und Private ab und nahm seit der gänzlichen Loslösung der Bindung des Dollars an Gold seinen ungebremsten Lauf. Jedoch basiert der Wert von Papiergeld nur auf einem von Verantwortungsträgern erzeugten Vertrauen in Geldscheine, deren tatsächlicher Wert aufgrund gänzlich fehlender Deckung in Wahrheit wohl eher gegen Null liegt. Entsprechendes gilt insbesondere für Währungen vieler Staaten, deren gigantischen Schuldenberge auf normalem Wege wohl niemals beglichen werden. Damit verbunden sind immer größere Abhängigkeiten öffentlicher und privater Schuldner von den Finanzmärkten.
Ein Blick in die Vergangenheit reicht aus, um festzustellen, dass Schneeballsysteme jeder Art irgendwann an Grenzen stoßen und infolge eines massiven Vertrauensverlusts einfach zusammenbrechen. Dieses Buch erstellt unter Zuhilfenahme von beachtenswerten Zyklen sowie anhand von fundamentalen und spirituellen Betrachtungsweisen eine Wahrscheinlichkeit über die zeitliche Erstreckung von möglichen bevorstehenden Umwälzungen.
Die Finanzkrise von 2008/2009 stellte mehr als nur ein kurzfristiger Dämpfer für die Wirtschaft dar wie manche Ökonomen bislang meinten, sondern ist ein ernster Vorbote für noch gravierendere Probleme, sowie ein Signal für signifikante Unzulänglichkeiten innerhalb des wirtschaftlichen Systems. In diesem Zusammenhang mache ich darauf aufmerksam, dass noch nie zuvor die Finanzmärkte derart manipuliert gewesen sind wie dies in der Gegenwart geschieht. Dieses Buch weist darauf hin, welche möglichen Konsequenzen sich daraus ergeben.
Ich stelle in Sachen Schuldenkrise einen Vergleich mit dem verheerenden Krieg in Vietnam her. Hier stellte von den USA jeder weitere bis Anfang der siebziger Jahre gesetzte Schritt in Richtung noch mehr Soldaten und noch mehr Bombardierungen in dem südostasiatischen Land, im Grunde nach einen nächsten Schritt in die Katastrophe mit einer letztendlich blamablen Niederlage für die größte Weltmacht dar. Der damalige US-Präsident behauptete bis unmittelbar vor einer Großoffensive des Gegners Anfang 1968, dass nun der Sieg zum Greifen nahe wäre. Der Überraschungsangriff des Gegners von 1968 leitete jedoch eine zumindest psychologische Trendwende zugunsten der Nordvietnamesen in diesem sinnlosen Krieg mit Millionen Toten ein, der mit mehr als doppelt so vielen Bombenabwürfen als im gesamten zweiten Weltkrieg einhergegangen ist. Gegen Ende der sechziger Jahre kam es in den USA zu massiven Protesten, da die von der Regierung anhaltend herausgegebenen Parolen, dass der Krieg gewonnen werde immer mehr an Glaubwürdigkeit zweifeln ließen.
Um dieses Beispiel auf die Gegenwart zu übertragen, halte ich es für möglich, dass bis kurz vor einem etwaigen Zusammenbruch des Euros oder einer Welle an Bankencrashs die Öffentlichkeit für dumm verkauft wird, indem eine trügerische Ruhe und der Anschein vorgegaukelt wird, wonach alles doch in bester Ordnung sei.
Ökonomen und regierende Politiker schüren seit Jahren Hoffnungen auf einen konjunkturellen Aufschwung in Europa, der aber in Wahrheit weiter auf sich warten lässt. Erst 2013 hieß es, dass ab 2014 ein signifikanter Aufschwung zu erwarten sei und Europa vor einer spürbaren Erholung stünde. Seit etwa 2011 kam derartiges für jedes nachfolgende Jahr zur Verkündung. Die Realität sah jedoch jedes Mal ganz anders aus. Nämlich in der Weise, dass zwischen 2011 und 2012 die Krise in der Eurozone eskalierte, wodurch die Eurozone in eine neue Rezession schlitterte. Erst ab Mitte 2013 begann sich die Eurozone etwas zu erholen, aber bereits Mitte 2014 zeichnete sich eine Verfehlung der zunächst sehr optimistischen Prognosen für dieses Jahr ab. Ein tatsächlicher Aufschwung ist nach wie vor nicht in Sicht und die Glaubwürdigkeit von Ökonomen, Politiker und sonstiger Experten erhält immer mehr eine Untergrabung. Ständige Hinweise solcher Personen auf besondere Umstände wie etwa die Krise in der Ukraine, erheben den Verdacht von Ablenkungsmanövern gegenüber den wahren Ursachen der Dauerflaute.
Die Serie an krassen Verfehlungen der letzten Jahre zu konjunkturellen Einschätzungen hält sich in ihren spürbaren Auswirkungen für die Masse noch in Grenzen, weshalb solchen Abweichungen ein Großteil der Bürger noch keine allzu große Bedeutung schenkt. Gleichzeitig sind angesichts der weltweit überdimensionierten Schuldenberge weiter große Zweifel über einen Aufschwung angebracht.
I.Teil
Leistungsgesellschaft und deren Probleme
1. Es zählt grenzenlose Leistung ohne Blick nach vorne
Ich finde, der Einzelne sollte sich mehr Gedanken über die aktuelle Leistungsgesellschaft mit deren starren Prinzipien wie immer mehr, immer höher und immer besser
machen. Obwohl die breite Gesellschaft als eine fast hoch technologisierte und entwickelte zu bezeichnen ist, fehlt ihr in mancher Hinsicht der gesunde Verstand und die notwendige Flexibilität. Eine solche Unflexibilität ist insbesondere in dem Hang zu großer Starre gegenüber bestehenden Systemen auszumachen. Aus diesem Grund neigen unter anderem Wirtschaftsforscher gerne dazu, die Gegenwart auf die Zukunft zu projizieren. Daneben herrscht Angst vor Wahrheiten, weshalb es zur ständigen Unterdrückung dieser kommt. Gewöhnungseffekte sorgen nicht selten für die Fortsetzung von meist nur mehr dahinsiechenden Systemen, weshalb Reformen eher unterbleiben und erst im Falle eines dann unvermeidbaren bitteren Endes in die Gänge kommen. Die eher auf Fixierung bedachte Gesellschaft schiebt den Tod oder auch nur das absehbare Ende eines Lebenszyklus vorzugsweise in den Hintergrund. Für viele ist daher die innere Ausrichtung Ich bin ewig auf der Welt
meist präsent. Ein Umdenken in Richtung Erneuerung, oder die Hinwendung zu Transzendenz und Spiritualität wird im allgemeinen als Schwäche ausgelegt und gilt für viele noch als Tabubereich.
In der Leistungsgesellschaft gilt das Streben nach ständiger Vermehrung und Erweiterung als nahezu größtes Ideal. Schon in den ersten Lebensjahren wird der Mensch zum Mitglied dieses Systems, unabhängig davon ob es ihm passt oder nicht, oder ob er überhaupt die Voraussetzungen hierfür besitzt.
Die vergangenen 150 Jahre gingen mit einer rasanten Entwicklung im Technologiebereich einher. Dieser Fortschritt ist unzweifelhaft das Resultat einer auf Optimierung von Humankapital ausgerichteten Strategie. Ich bestreite auf keinen Fall die Errungenschaften der vergangenen beiden Jahrhunderte. Jedoch sind dem Streben nach immer mehr Wachstum, immer besseren Ergebnissen und noch mehr Optimierung Schwächen anzulasten. Unzweifelhaft resultiert daraus die Gefahr von periodischen Überhitzungen. Eine Leistungsgesellschaft wie jene der Gegenwart ist daher in regelmäßigen Abständen von empfindlichen Rückschlägen bedroht. Danach setzt es jeweils einen neuen Aufschwung, der dann über mehrere Jahrzehnte anhaltendes Wirtschaftswachstum wieder möglich macht. Der letzten weltweiten Depression in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ging im Oktober 1929 ein Crash am US-Aktienmarkt voraus. Als globale Depression gilt auch die Zeit zwischen 1873 und 1896. In beiden Fällen kam es zu vorübergehenden riesigen Bremsspuren in der Wirtschaft.
Irgendwann brechen sowohl stark strapazierte Systeme als auch Einzelpersonen an den jeweiligen Stressfaktoren oder an einer ausgearteten Sucht nach Erfolg zusammen. Immer häufiger führt die aktuelle Leistungsgesellschaft zu gesundheitlichen Opfern in Form von körperlichen oder psychischen Erkrankungen. Die neue Volkskrankheit Burnout wird daher immer mehr zum Modewort. Für jemanden der davon befallen ist bedarf es einer längeren Auszeit bzw. Phase der Regeneration. Das gleiche gilt für eine von Kraftlosigkeit bzw. Blutleere befallene Wirtschaft. Deren Wachstum muss für eine gewisse Zeit pausieren, um nach einer notwendigen Konsolidierung zur Wiederaufnahme eines nachhaltigen Aufwärtstrends bereit zu sein. Was den Einzelnen betrifft ist noch zu erwähnen, dass der Sinn einer sozial gerechten Leistungsgesellschaft nicht darin besteht, Menschen so lange wie nur möglich bis ins hohe Lebensalter im Erwerbsleben zu halten.
Ein Menschenleben besteht nämlich mehr als nur aus Dienstleistung und Arbeitsbereitschaft. Die Gefahr des Abdriftens in eine Art von modernen Sklaventum ist als durchaus berechtigt anzusehen. Ähnliches ist in ganz Europa durch Forderungen vieler Politiker und Experten nach ständig längeren Arbeitszeiten zu erkennen. Obwohl gesundheitlich erheblich angeschlagene Menschen im Grunde nach arbeitsunfähig sind, werden diese von einem zuletzt vermehrt in Richtung Ausbeutung tendierendem System gezwungen weiter Arbeit zu verrichten. Jedoch fällt es vielen allein aus körperlichen Gründen schwer, Arbeit bis in das Alter von 60 Jahren oder darüber hinaus zu verrichten.
Im übrigen basiert die Leistungsgesellschaft der Gegenwart zum Teil auf einer Lüge, zumal das frühere Prinzip, wonach ein fleißiger Mensch durch eigene Leistungen bzw. über erfolgreiches intensives Arbeiten und eine gute Ausbildung eine nahezu gesicherte Chance auf Wohlstand habe, als nicht mehr zutreffend zu bezeichnen ist. Der Faktor Arbeit ist vielmehr immer öfter Gegenstand von Ausbeutung, aber schon lange keine Garantie zur Erlangung von finanzieller Sicherheit und Wohlstand. In immer geringeren Fällen führt Arbeit zu Vermögensaufbau. Dies liegt unter anderem daran, dass Löhne nur mehr wenig steigen und gegenüber der realen Teuerung hinterher hinken, oder oft überhaupt keine gegenüber der Leistung entsprechende Bezahlung aufweisen. Hierfür verantwortlich zeigt sich unter anderem ein ständig stärkerer Trend zu Teilzeit- und Billigjobs. Zur Erlangung von Vermögen bedarf es in der Gegenwart insbesondere des Faktors Glück. Dazu dienen unter anderem Erbschaften sowie wohlhabende und einflussreiche Angehörige, oder erfolgreiche Spekulationen jeder Art.
Einige Experten meinen, dass neue wirtschaftliche Katastrophen ähnlich der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts unwahrscheinlich sind, da es nun viel mehr Schutzmechanismen als früher gibt, um einen solchen Kollaps zu vermeiden. Es ist durchaus richtig, dass nun gewisse Schutzmechanismen wie etwa staatlich garantierte Einlagensicherungen auf Sparkonten zur Verfügung stehen, die in den dreißiger Jahren noch nicht vorhanden waren. Jedoch bleibt ein gleich gebliebener Faktor, nämlich die überall grassierende Gier. Hinzu tritt ein völlig aufgeblähtes Finanzsystem, dass fernab von der Realwirtschaft ständig wächst und mit einem Volumen an unermesslichen Billionen Dollars unglaubliche Risiken in sich birgt und als tickende Zeitbombe zu bezeichnen ist. Außerdem bleibt zu hinterfragen, ob die Schutzmechanismen der Gegenwart wie etwa der Euro-Rettungsschirm ESM zu einer tatsächlichen Gesundung führen, oder ob nicht gerade solche Vehikel die riesigen Verschuldungen nur weiter anheizen, wodurch am Ende der Steuerzahler immer quälendere Belastungen erhält, was letztendlich die Stimmung in Wirtschaft und Konsum kontinuierlich drückt.
Es fehlt der Welt ein stärker ausgeprägter Gedanke an die Gemeinschaft und überall herrscht Verteilungsungerechtigkeit. Zwar möchte ich eine auf Leistung aufgebaute Gesellschaft auf keinen Fall verunglimpfen, da Leistungsorientiertheit als grundsätzlich sehr positiv zu werten ist. Jedoch führen allgemeine Maßlosigkeiten zu destruktiven Denkweisen mit gegenseitigen Enteignungen und Beraubungen. Was regiert ist Gier, Konkurrenzdenken und Ausbeutung über Machtstrukturen. Es entspricht im Grunde einer Logik, dass ein solches auf Ungerechtigkeit und Ungleichheit aufgebautes System periodisch wiederkehrende signifikante Rückschläge erleidet. Dessen tatsächlichen Profiteure bewegen sich in einer geringen Minderheit. Dennoch meinen vermutlich die meisten, unser System wäre für sie selbst von Nutzen, ohne sich darüber Gedanken zu machen inwiefern sie nur leicht manipulierbare Werkzeuge oder Marionetten von Machtstrukturen sind. Außerdem sollten sich gerade die Bürger der Eurozone darüber Gedanken machen, wie sehr ihre Kaufkraft auf Kosten von ineffizienten Apparaten sowie unersättlichen Banken und Konzernen seit Einführung dieses von der Politik wenig durchdachten Euroexperiments gesunken ist.
Die Schwierigkeit der aktuellen Leistungsgesellschaft besteht weiters darin, notwendige Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und solchen Veränderungen so rasch wie möglich eine Chance zu bieten.
Die Apparate erweisen sich nicht selten als schwerfällig und träge. Ich denke in dieser Hinsicht unter anderem an die anhaltenden Zögerlichkeiten in der Welt, was ein viel entschlosseneres Vorgehen gegen den fast zur Gänze vom Menschen verursachten Klimawandel anbelangt. Immerhin stellt der Klimawandel mit seinen langfristig verheerenden Auswirkungen die wohl größte Herausforderung in diesem Jahrhundert dar. Jene die gegenteiliges behaupten sind entweder Realitätsverweigerer oder Anhänger bzw. Marionetten von diversen Konzernlobbys, für die wegen der Umstellungen auf noch intensivere umweltfreundliche Energieträger und der Einhaltung von strengen Umweltstandards kurzfristige finanzielle Einbußen im Raum stehen.
Die Gier von manchen verdrängt leider die absolute Gewissheit, dass als Domizil nur dieser einzige kleine Planet zur Verfügung steht. Deswegen sind gegen die bloß kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen großer Unternehmen, die Lebensbedingungen mit allen verfügbaren Mitteln und Techniken zu schützen. In Wahrheit könnte davon die Weltwirtschaft langfristig sehr stark profitieren. Im wesentlichen gilt im allgemeinen aber nach wie vor das Dogma, wonach ein aktueller Trend nahezu für immer Bestand habe und alles so weitergehen müsse wie bisher. System verändernde Reformen wären daher eher fehl am Platz. Grundlegende Reformen werden daher meist nur dann gesetzt, wenn die Umstände wirklich dazu zwingen.
Egal, ob dabei Moral, Recht oder die Umwelt auf dem Spiel steht. Eine völlige Vergessenheit erhält sehr oft die Tatsache, dass der Wahn nach unendlichem Wachstum und die unverdrossene Gier nach Gewinn zu großer Verschwendung von Ressourcen führt, wodurch die langfristige Behaglichkeit des Lebensraums auf der Erde langsam in Gefahr gerät.
Da es sich beim Umweltproblem nur um eine schleichende Entwicklung handelt,