Seelenland: Lyrik
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Über dieses E-Book
Alfred L. Rosteck
Alfred L. Rosteck wurde im Jahre 1948 in Totzenbach, Niederösterreich, geboren. Magisterium (1972) und Doktorat (1973) der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien. Verheiratet, zwei erwachsene Söhne. Nach langjähriger Berufslaufbahn in einer österreichischen Großbank nunmehr im Ruhestand. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände sowie Prosawerke.
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Buchvorschau
Seelenland - Alfred L. Rosteck
Gedanken
seelenland
zerklüftet’ gestein
reißender bach
einsames sein
brüchiges dach
träume vom licht
finstere zeit
karges gericht
sommer noch weit
zuckende blitze
stürmisches jahr
kälte und hitze
jähe gefahr
liebliche frau
lieben und teilen
heitere schau
wunden verheilen
blick weit ins tal
sonne so mild
glückliche wahl
schützender schild
ins abendrot schauen
still hand in hand
nichts mehr zu bauen
im seelenland
Der Stein
Der Stein ist endlich fort.
Er liegt am richt’gen Ort.
Die Freude ist sehr groß.
Ich bin die Last jetzt los.
Doch nach ein paar Tagen
beginn ich mich zu fragen,
was soll ich jetzt bloß tun?
Kann nicht immer ruhn.
Ein andrer Stein muss her!
Mein Leben ist sonst leer.
Werd alle Kunst entfalten
und ihn sehr schön gestalten.
Es dauert ein’ge Zeit,
bis es ist soweit.
Und wenn’s mir wird zuviel,
von vorn geht an das Spiel.
Gefundenes Paradies
Selten schien die Sonne heller,
als hier in diesem schönen Land.
Das Herz im Leib schlug mir viel schneller,
weil du nahmst mich bei der Hand.
Zusammen schritten wir durch Wiesen,
Wälder grün und voller Stille.
Wind und Sonne uns verhießen
Liebesglück in höchster Fülle.
Ein Plätzchen dort im weichen Moos,
gleich wo der Bach so zärtlich rauscht.
Wie war doch unser Sehnen groß!
So viele Küsse heiß getauscht!
Weich gebettet, Wang’ an Wange,
schliefen wir dann glücklich ein.
Jetzt ist uns sicher nicht mehr bange,
denn wir sind niemals mehr allein.
Dies Land war ohne dich auch schön.
Doch jetzt ist es das Paradies,
das der Himmel ließ uns sehn.
Und weitres Glück uns zweien verhieß.
Eiskalter Engel
Sie ist ein Engel von Gestalt.
Doch ist ihr Blick so eiseskalt.
Sie hält von Liebe gar nicht viel.
Die ist für sie nicht mal ein Spiel.
Sie zieht die Männer magisch an.
Doch keinem hat es gut getan.
Sie vergehen reihenweise
an ihrem harten Herz aus Eise.
Doch der Berührung Augenblick
ist der Männer höchstes Glück.
Wenn jeder auch an ihr zerbricht:
Sie hört und sieht und merkt es nicht.
Das restliche Glück
Das restliche Glück ging verloren im Mai.