Von Cáceres nach Salamanca: Begegnung mit einem Engel auf der Via de la Plata
Von Thomas Schmidt
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Über dieses E-Book
Der Jakobsweg hat mir die Augen für einiges Unverstandene geöffnet. Er hat mir vieles abverlangt, mich immer wieder herausgefordert, sowohl mental, wie auch physisch, sodass ich mich manches Mal gefragt habe: Warum tue ich mir das an? Wenn ich es mir dann angetan habe, hat der Camino mich zuversichtlich gemacht. Mehr noch: Er hat mir neuen Mut verliehen. Ohne diesen wäre mein weiterer Lebensweg nicht so entstanden.
Jeder, der ihn gepilgert ist, weiß, dass neben der Meditation die Begegnungen mit anderen Menschen in den Herbergen oder unterwegs einen erheblichen Teil der Faszination Jakobsweg ausmachen.
Wunderschöne, abwechslungsreiche, zuweilen aber auch sehr einsame, öde Landstriche durfte ich durch die Jakobswege kennenlernen. Ich bin eingetaucht in die Geschichte Spaniens und Portugals, die mir aus Schulzeiten nur rudimentär bekannt war und habe in den Dörfern das andere Spanien jenseits von Mallorca und Barcelona erfahren. Gerade das Ankommen und Leben in den kleinen Ortschaften Spaniens und Portugals mit ihren archaischen Strukturen war sehr prägend und hat zur Ruhe und Gelassenheit beigetragen, die mir (zumindest vorübergehend) zuteil wurde.
Thomas Schmidt
Dr. med. Thomas Schmidt, aufgewachsen in Herne, lebt in Bocholt, an der niederländischen Grenze, wo er seit 1993 als Kinder- und Jugendarzt niedergelassen ist.
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Buchvorschau
Von Cáceres nach Salamanca - Thomas Schmidt
Kapitel 1
Ein neuer Weg
„N ach dem Spiel ist vor dem Spiel". So lautet der legendäre Spruch Sepp Herbergers.
„Nach dem Jakobsweg ist vor dem Jakobsweg", hieß es für mich mal wieder, als ich schon einige Monate nach der Rückkehr mit meinem Sohn Luca vom Portugiesischen Jakobsweg im Juli 2012 bereits gedanklich bei meiner nächsten Camino - Wanderung war. Obwohl ich gerade erst meine Aufzeichnungen über unsere gemeinsamen Erlebnisse ausgearbeitet hatte, spukten in meinem Kopf Ideen für eine neue Pilgerreise herum. Die Vía del la Plata zog mich in ihren Bann. Fast 1000 Kilometer ist der Weg lang, der von Sevilla in Andalusien nach Santiago verläuft und überwiegend der Streckenführung der Via Romana folgt, die in Astorga in den Camino Francés mündet.
In der Zwischenzeit hatte ich einige Bücher von Jakobspilgern gelesen und ihre Erfahrungen mit meinen verglichen. Sehr beeindruckt war ich von dem Buch „Abenteuer Jakobsweg, Höhen und Tiefen einer langen Reise", in dem Meik Eichert seine Wanderung von Köln nach Santiago sehr emotional und spannend beschreibt. Er äußert sich über manche Begegnung kritisch, aber nie respektlos. Stattdessen hinterfragt er, warum der Mensch sich in der Weise verhält, wie er ihn erlebt. Über die Vía de la Plata fand ich nur ein Buch, nämlich das von Felix Bernhard, der das unmöglich erscheinende wahr gemacht und mit dem Rollstuhl den Weg bewältigt hat.
Vía de la Plata. Der Name führt leicht in die Irre. Wie selbstverständlich übersetze ich ihn mit Silberweg. Tatsächlich aber stand die arabische Sprache Pate, heißt Balata doch „gepflasterter Weg. Denn die Araber liefen voller Hochachtung auf der von den Römern errichteten Pflasterung, die allen Wetterunbilden und den Belastungen von Truppenbewegungen trotzte. Nur auf dieser Grundlage war den maurischen Heeren im 8. Jahrhundert die Eroberung fast der gesamten iberischen Halbinsel gelungen. Die Neugierde hatte mich wieder gepackt. Es sollte eine ganz neue Herausforderung mit den mir bekannten Besonderheiten des Pilgerns sein. Cordula Rabe schreibt in ihrem Reiseführer: „Die Pilgerunterkünfte der Vía de la Plata sind nicht vergleichbar mit dem Standard des Camino Francés. Lange Strecken ohne Einkehrmöglichkeiten sind eher die Regel als die Ausnahme. Insgesamt sind die Pilger hier stärker auf sich allein gestellt. Es gibt weniger Mitwanderer oder Rat und Unterstützung durch Hospitaleros. Doch genau dies kann die Wanderung zu einem sehr eindringlichen und ursprünglichen Erlebnis machen, bei dem der Kontakt mit der streckenweise sehr kargen Natur in meist dünn besiedelten Regionen, mit den jahrhundertealten Spuren der Vergangenheit und nicht zuletzt die Begegnung mit sich selbst im Vordergrund stehen… Je nach Jahreszeit sollte man aber auch darauf vorbereitet sein, nicht nur alleine zu wandern, sondern auch die Nächte alleine in den Unterkünften zu verbringen. Das macht zum einen den Reiz der Vía de la Plata aus, ist aber nicht jedermanns Sache. Immer wieder geben Pilger (auch jüngere Menschen) auf oder legen längere Pausen ein, weil sie schlecht vorbereitet sind, die Besonderheiten einer Fernwanderung, die Einsamkeit oder Hitze im Süden Spaniens falsch einschätzen.
Heiliger Santiago – das kann ja heiter werden! Beim Lesen dieser Zeilen sehe ich mich schon mit glücklichen schwarzen Ibericoschweinen auf den Wiesen der Dehesas übernachten.
Immer wieder frage ich mich: Was macht den besonderen Reiz des Pilgerns aus? Der Camino - Experte und Autor Raimund Joos schreibt über die „wahre Geschichte des Jakobsweges: Es gibt weder Grund zu einer sentimentalen Verherrlichung der Vergangenheit oder der Gegenwart des Weges, noch wird es anderseits gelingen, seinen (heiligen) manchmal fast süchtig machenden Zauber zu ergründen, zu erklären oder zu leugnen.
Ich versuche es trotzdem. Luca, mein letzter Caminobegleiter auf dem Portugiesischen Jakobsweg hatte zu Weihnachten 2013 einen kleinen Bildband über die Weisheit des Pilgerns von Anselm von Grün von seiner Oma geschenkt bekommen. In ihm finde ich einige Gedanken, die mir sehr zutreffend erscheinen und sich mit meinen eigenen Erfahrungen decken: „Ich habe Angst, mich auf den Weg zu machen. Denn der Aufbruch wird mich in