Kapitän Friedrich und der Wüstenplanet
Von Stefan Peters
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Über dieses E-Book
Endlich hat Monika Emmerich ihren Kapitän soweit, dass er mit ihr ein schönes Candle-Light-Dinner genießt, las ein Hilferuf ihre Ruhe stört. Friedrich ahnt, dass dort irgendetwas ganz und gar nicht stimmt und setzt sofort Kurs auf einen unwirtlich aussehenden Planeten. Schon bald geraten sie in eine schwierige Situation.
Stefan Peters
Der Autor wurde in den schönen siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts geboren. Er arbeitet im Gesundheitsbereich und schreibt für sein Leben gern. Wenn er dies mal nicht tut, liebt er Spaziergänge im Wald oder am Strand.
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Buchvorschau
Kapitän Friedrich und der Wüstenplanet - Stefan Peters
Kapitel 1
Friedrich blickte in Susis braune Augen und sagte streng: »So geht das nicht. Das Essen war für mich. Du hast dein eigenes!«
Das Tier, das dichtes graues Fell mit weißen Anteilen, einen langen Schwanz und sehr gefährliche Zähne hatte, sah ihn mit hängender Zunge an.
Er hatte sie schon so ins Herz geschlossen, dass er ihr einfach nie lange böse sein konnte, egal wie viel Unsinn sie auch wieder angestellt hatte.
Monika Emmerich, die Navigationsoffizierin mit den blonden Haaren und den blauen Augen, musste sich ein Kichern verkneifen. »Ich habe dir ja gesagt, du hättest sie auf diesem Planeten lassen sollen.«
Susi knurrte.
»Sei vorsichtig«, sagte er, »du weißt doch, sie kann dich hören.«
»Und verstehen!«, ergänzte Florinda, eine Biologin auf der Sternenfee.
Sie saßen alle im Speisesaal des Raumschiffes und wollten etwas essen. Nur hatten sie nicht mit Susi gerechnet, die mittlerweile fast bei jedem an Bord beliebt war. Nur für Florinda und Monika war sie ein rotes Tuch, weil sie beide gerne mehr von ihrem Kapitän gewollt hätten, aber Susi das geschickt zu verhindern wusste.
»Susi, Susi, was soll ich nur mit dir machen?«, fragte Friedrich.
Susi hüpfte auf einen Stuhl und leckte über sein Gesicht.
Florinda lachte. »Die Liebe hält immer noch an. Ich hätte gedacht, dass sich das legt. Wie lange ist das jetzt her, als wir sie auf dem roten Planeten aufgelesen haben?«
Emmerich grinste und sah dabei zu ihrem Kapitän. »Zwei Wochen nach Erdenzeit.«
Friedrich sah sie an. »Danke.«
»Gerne.«
Susi blickte von ihr zu ihm. Dann knurrte sie.
Florinda, die ein fröhliches Gemüt hatte, sagte: »Wieder gewinnt die große graue Schönheit!«
Emmerich sah sie scharf an. »Jetzt tu mal nicht so, als ob dich das kalt lässt. Du hättest doch auch gerne ein paar Minuten mit ...« Sie sprach nicht zu Ende.
Friedrich tat so, als würde er nicht wissen, worüber sie dort sprachen. Er hatte einfach keine Lust, sich mit zwei rivalisierenden Frauen abzugeben und so enthielt er sich eines Kommentars und streichelte lieber Susis dichtes Fell. »Ist ja gut. Aber von nun an erwarte ich, dass du mein Essen dort stehen lässt, wo ich es hinstelle!«
Susi sah ihn mit ihren braunen Augen treuherzig an.
Er lachte. »Gut. Du bist eben immer sehr hungrig. Du bekommst jetzt die doppelte Ration.«
Sie wedelte mit dem grauen Schwanz.
Er ging lachend zur Ausgabe und holte sich noch einen Teller mit Suppe. Er liebte die Suppe. Es war ein altes Rezept von seinen Eltern.
Als er wieder an den Tisch kam, zischte Emmerich gerade: »Du traust dich doch überhaupt nicht!«
»Ich warte nur auf eine günstige Gelegenheit«, sagte Florinda.
Als sie ihn bemerkten, verstummten sie sofort.
Susi schien das Gespräch aufmerksam zu verfolgen. Ihr Kopf ging von links nach rechts, während ihre Zunge wie bei einem Hund aus ihrem Maul hing.
Florinda lächelte Friedrich an. »Das ging aber schnell!« Sie warf der Navigationsoffizierin einen Seitenblick zu.
Diese säuselte: »Aber ja, Friedrich ist ja auch ein toller Mann.«
Florindas Augen wurden enger.
Susi beäugte Emmerich misstrauisch, als hätte sie die Worte genau verstanden.
Friedrich setzte sich und aß die Suppe. Er tat so, als würde er die Spannungen zwischen den beiden nicht bemerken.
Als er Susis Blick auf sich fühlte, sagte er: »Nein. Du hast schon genug bekommen. Du kannst keinen Hunger mehr haben.«
Sie leckte sich mit ihrer Zunge über ihre Nase.
»Und betteln brauchst du schon gar nicht. Es gibt nichts mehr.«
Susi sprang vom Stuhl und trottete zu einem anderen Tisch, wo sie freudig begrüßt wurde.
»Schaut euch das an!«, sagte Emmerich, »Dieses Biest geht einfach an einen anderen Tisch und holt sich da etwas zu essen. Ist das zu glauben?«
»Sie weiß eben, wie man sich holt, was man will!«, sagte Florinda mit einem Augenzwinkern.
Friedrich verschluckte sich. Ihm war die Anspielung nicht entgangen.
Emmerich wurde rot. »Du elendes Biest!«
Bevor der Streit eskalieren konnte, sagte Friedrich: »Das genügt aber.« Er seufzte. »Also gut.«
Emmerich hob den Kopf. »Also gut?«
»Ja. Ich werde euch, nacheinander, zu einem Abendessen einladen. Zufrieden?«
Florinda lächelte.
Emmerich sah knurrig aus, sagte dann aber zu Friedrich: »Wenn ich für uns kochen würde, würdest du gar nicht mehr mit ihr zu Abend essen wollen!«
Florindas fröhliches Gesicht wurde ernst. »Hast du vergessen, dass ich neben dir sitze?«
Emmerich lächelte. »Nein. Genau deshalb habe ich es gesagt.«
»Hexe!«
»Biest!«
Susi kam zurück und leckte Friedrich über das Gesicht.
»Siehst du?«, sagte Florinda, »Sie weiß, wie man sich einen Mann angelt.«
Emmerich sah wütend zu Susi, die völlig unschuldig den Kopf senkte.
»Sie ist mit allen Wassern gewaschen«, sagte Florinda, »Von ihr kannst du noch eine Menge lernen!« Sie lachte.
»Nur ich?«, fragte Emmerich süß, »Du doch wohl auch.«
»Ich wüsste nicht, was ich noch lernen sollte. Eine Dame genießt und schweigt.«
Emmerichs Mund klappte auf, sie wurde blass. »Sie hat doch nicht ... ihr habt doch nicht ...«
»Nein«, sagte Friedrich bestimmt, »Wir haben nicht. Sie will dich nur ärgern.«
»Was mir offenbar auch gelungen ist.« Florinda grinste.
»Du gemeines Biest!«
»In der Liebe sind alle Mittel erlaubt.«
»Du blöde ...«
Plötzlich ertönte der Alarm. Die Notfall-Lampen, die in jedem Raum hingen, begannen rot zu blinken.
»Ein Stufe zwei Alarm«, sagte Friedrich, »Da braucht jemand unsere Hilfe.«
»Es könnte auch andere Gründe für diesen Alarm geben«, sagte Emmerich.
Florinda grinste. »Hast du seine überragende Intuition vergessen? Ich jedenfalls nicht. Wenn er recht hat, dann darf ich zuerst ein Candle-Light-Dinner mit ihm haben.«
»Warum denn das?«, fragte Emmerich empört.
»Weil du an seiner Intuition gezweifelt hast«, sagte Florinda.
Emmerich sah böse aus.
»Schluss jetzt!«, sagte Friedrich hart. »Jetzt ist nicht die Zeit, um sich so einem Unsinn hinzugeben! Auf die Brücke, alle beide!«
Er erhob sich, Susi kletterte schnell an ihm hoch und legte sich um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. So gingen sie nach oben