The Open Butt: Erzählungen
Von Marc Hartkamp
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Über dieses E-Book
Eine heruntergekommene Bar, in einer unscheinbaren Seitenstraße, am Rande der Gesellschaft. Barney hält seinen Traum allein durch seine Stammgäste am Leben. Gäste wie Jake, der irgendwann beschließt seine Erlebnisse dort niederzuschreiben.
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Buchvorschau
The Open Butt - Marc Hartkamp
Rattenjagd
Ich saß wie üblich auf meinem Hocker am Tresen. Barney schien heute besonders mies gelaunt zu sein.
„Was ist los, Barney? Siehst aus als hättest du seit Tagen nicht ordentlich geschissen. Wo drückt's?", grinste ich ihn an.
„Ach, das Ordnungsamt war hier vorhin als ich aufschloss....", entgegnete er mürrisch. Mürrisch war er eigentlich ständig, aber diesmal klang er echt besorgt.
„Und? Was wollten die denn? Die Kakerlaken in der Küche nummerieren?" Barney war kein Grinsen zu entlocken heute.
„Anwohner haben sich wegen Ratten beschwert. Angeblich hausen die in meinem Hinterhof also, ich gehe sogar davon aus, dass sie dort herkommen. Scheiße, wenn ich das nicht in den Griff bekomme, nageln die mir hier die Tür zu. Hab 'ne Woche Zeit, dann kommen sie kontrollieren."
Ich blickte Braney an und lächelte.
„Leute, hört mal her, rief ich in den Saal hinein. „Wir haben ein beschissenes Problem ... also, wenn man es genau nimmt, hat Barney das Problem aber damit betrifft es ja auch eigentlich uns ... weil ...
„Herrgott, komm auf den scheiß Punkt!", schrie Greg aus der vernebelten Ecke.
„Ja, Jake, komm auf den verfickten Punkt", lachte Tim.
„Ok, Jungs. Das Ordnungsamt will den Laden hier dichtmachen." Ich ließ das wirken. Stille im Saal.
„Und warum das?", fragte Tim schließlich unsicher.
„Wegen der Ratten auf dem Hinterhof." Auch das ließ ich wirken.
„Scheiße, wegen so ein paar Viechern macht man doch unsere Bar nicht zu! Kommt gar nicht in die Tüte, Mann. Wir killen die Viecher und gut ist!", schrie Greg.
Ed, Tim und Mickey stimmten dem lauthals zu. Ich hatte sie da, wo ich sie wollte. Ich lächelte Barney an und kniff ihm ein Auge zu.
„Du verdammter Mistkerl", meinte Barney grinsend.
Als wir kampfbereit die Hintertür zum Hof öffneten, erblickten wir einen ansehnlichen Berg Müllsäcke. Kein Wunder, warum die Biester hier lebten, fraßen und fickten. Es gab ja reichlich Nahrung. Alle starrten wir auf den Müllberg.
„Nehmen wir ihnen als Erstes die Nahrung. Die Säcke bringen wir nach vorne. Die Müllabfuhr macht dann den Rest." Ich griff mir den ersten stinkenden Sack und schleppte ihn durch die Bar nach vorne an die Straße. Die anderen taten es mir gleich. Sack für Sack, schleppten wir durch die Bar und häuften sie auf den Gehsteig.
Barney griff sich auch einen sehr vollen Müllsack. Als er ihn halb durch den Saal geschleppt hatte, riss er auf. Der stinkende Müll viel auf den Boden und mit ihm eine verdammt große Ratte. Sie knallte auf den Boden, hockte dort und starrte Barney an. Barney starrte zurück. Beim Herrn, ich hatte noch niemals so eine fette Ratte gesehen. Die beiden Hübschen hielten gebannt den Augenkontakt.
„Scheiße ", krächzte Barney.
Ich schlich zur Hintertür und schloss sie. Tim schlug die Eingangstür zu.
„Lass sie nicht entkommen, Barney. Sieht aus, als hätten wir die Mutter erwischt."
Barney wich langsam zum Tresen zurück, öffnete einen an der Wand hängenden Schaukasten und nahm seinen signierten Baseballschläger heraus. Er griff ihn mit beiden Händen und ging auf das schwangere Muttertier zu. Ich würde gerne Barneys Blick in diesem Moment beschreiben,