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... und dennoch spukts in Tegel!: --- Urban Fantasy ---
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eBook158 Seiten2 Stunden

... und dennoch spukts in Tegel!: --- Urban Fantasy ---

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Über dieses E-Book

… „Die Dämonenfratze raste auf Goethe zu. Das Gesicht des Höllenwesens war verzerrt, schrecklich anzusehen in seiner wuchtigen Gewalt. Seine Augen flammten, die Zähne drohten. Mit lautem Zischen näherte sich die grimmige Visage, raste immer näher heran. Riesig ragte sie über ihm auf, das finstere Gesicht dräute in schrecklichem Schwarz und Rot. Im Hintergrund lohte ein feuriger Berg  …"

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Goethe und Schiller treffen in Berlin-Tegel bei Nikolai, dem Verleger ein. Dieser überredet die beiden Dichter, ein Spukhaus in der Nähe zu untersuchen. Dabei begegnen sie Bettina von Arnim … und jeder Menge Geister. Der Spuk in Tegel kann beginnen ...

„Ein rasanter Parforceritt durch klassische Zitate“ – Online-Literatur-Magazin

„Ein amüsanter Höllenspuk mit Ghost-Goethe. Lesenswert!“ Die digitale Literaturzeitschrift

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum2. Okt. 2019
ISBN9783748716907
... und dennoch spukts in Tegel!: --- Urban Fantasy ---

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    Buchvorschau

    ... und dennoch spukts in Tegel! - Bremens Clentano Johannes Faustus

    ... und dennoch spukts in Tegel

    Ein Goethe-Ghost-Roman

    von

    Bremens Clentano und Johannes Faustus

    Entree: Die Fahrt nach Tegel

    .

    Die Dämonenfratze raste auf Goethe zu. Das Gesicht des Höllenwesens war verzerrt, schrecklich anzusehen in seiner wuchtigen Gewalt.Seine Augen flammten, die Zähne drohten. Mit lautem Zischen näherte sich die grimmige Visage, raste immer näher heran. Riesig ragte sie über ihm auf, das finstere Gesicht dräute in schrecklichem Schwarz und Rot.Im Hintergrund lohte ein feuriger Berg ....

    Goethe bückte sich und die Maske rauschte über ihn hinweg, um am jenseitigen Ende der Bühne von einem Arbeiter aufgefangen zu werden.

    „Gut! sagte Goethe knapp. „Das wird genügen. Die Fratze wird den Teufel ausreichend darstellen. Die Zuschauer werden sich ergötzen, wenn die Walpurgisnacht dargestellt wird. Er rieb sich erfreut die Hände.

    „Das wird eine wundervolle Aufführung werden. Ja, wer Vieles bringt, wird Vielen etwas bringen."

    Er bückte sich kurz, legte die Hand unterstützend auf den Rand der Bühne und sprang hurtig hinab auf den Boden. Goethe war gerade dabei, seinen Faust I aufzuführen, im Theater von Weimar. Die Vorbereitungen waren gut gelungen, alles war im Fortschritt.Das Bühnenbild war bereits beinahe fertig, die feurigen Gebirge im Hintergrund der Rückwand waren überzeugend gemalt und wirkten wirklich irgendwie düster und gewalttätig. Er war zufrieden, doch jetzt musste er Weimar leider für eine Weile verlassen, denn ein dringendes Gespräch mit seinem Verleger in Berlin stand an. Der „Werther" war ein richtig großer Erfolg geworden in Deutschland und nun musste er die neuen Konditionen mit seinem Buchverkäufer besprechen.

    Goethe zupfte die Kniehose zurecht, schwang sich in den langen Gang zwischen den Stuhlreihen und verließ die Theaterhalle mit erhobenem Haupt. Rasch ging er die breite, weiße Außentreppe herab, die zur Empore des Gebäudes führte und näherte sich über den gut ausgestreuten Weg dem grünen Rasen dahinter. Hier wartete bereits die Kalesche auf ihn, das leichte Gepäck war hoch auf den Rücken des schnellen Wagens geschnallt, der Schwager war bereits dabei, die Pferde anzuschirren und so war alles bereit für eine wirklich lange Reise.

    Goethe nahm seinen Überrock von dem Haken, der seitlich an Kutsche befestigt war. Das war seine bevorzugte Reisekleidung, ein wahrhaft gebauschter und bequemer Mantel, der selbst die durch die mangelhafte Federung der Kutschen erzeugten Stöße bei schneller Fahrt sehr gut abpufferte.

    Er schwang sich auf das Trittbrett, öffnete den Schlag und kletterte hinein auf die zwar wenig bequeme Holzbank. Doch ein Kissen aus dem Vorrat der Frau von Stein,das er ihr mühsam abgerungen hatte lag bereits bereit und Goethe setzte sich. Ein Klopfen mit dem Stockhaupt seines als Wanderstab getarnten Reisedegens an die Vorderwand und so wusste der Schwager, dass er bereit war. Zufrieden lehnte er sich zurück, als der Wagen anruckte. Die Tür war geschlossen und er hörte, wie der Kutscher die Pferde anfeuerte. Langsam kam die Kalesche schaukelnd in Gang, wurde schneller und das Gefährt raste aus dem Bereich von Weimar hinaus.Richtung Berlin, genauer gesagt: nach Tegel.

    Zwei Stunden später: auf der Landschaft raste die Kutsche schnell dahin. Zum Glück waren die Straßen zwischen dem Herzogtum von Weimar und Preußens Hauptstadt recht gut angelegt, so dass der Wagen ohne große Probleme vorwärtskam. Noch waren die Pferde recht frisch und obwohl der Kutscher ein flottes Tempo vorlegte, schonte er sie doch. Also musste das Gespann noch nicht gewechselt werden und Goethe konnte sich noch ein bisschen die Zeit mit Lesen vertreiben. Er zog das Gedichtbüchlein aus der Rocktasche und begann, darin zu lesen. „Das Bess‘re ist des Guten Niederlage!" sagte er vergnügt, nickte aber nach einer Weile ein wegen des monotonen Rollens der Räder auf dem immerhin stabilen Untergrund.

    Er erwachte durch das Einbremsen der Kutsche und spähte durch das Fenster hinaus. Ein schneller Pferdewechsel erfolgte an einer Station auf dem Pfade; eine Einkehr war noch nicht nötig und die preußische Grenze mit ihren Formalitäten für Zoll und Einreise lag noch vor ihm. Die Reise ging weiter.

    Nach einigen Stunden war die Stadtgrenze erreicht und die Kutsche rollte bis zu ihrem Ziel voran. Hier bremste der Kutscher ein und ließ mit einem lauten „Brrr!" die Pferde zum Stehen kommen.

    „Wir sind da, mein Herr!" sagte er und Goethe stieg munter heraus. Die Tür des Wagens klappte und er schwang sich aus dem Sitz auf die staubige Straße der Stadt.

    Er zog einen güldenen Taler heraus, den er dem Schwager mit leichter Verbeugung überreichte. „Hier mein Bester!" sagte er nonchalant und etwas lässig. Dann nickte er und berührte kurz den Hut

    „Willkommen und Abschied!" murmelte er und wandte sich von der Kalesche ab, dem Haus zu, vor dem diese sich eingeparkt hatte.

    Es war ein großes Haus, typisch für eine aufstrebende Preußenstadt, etwas wuchtig und breit gebaut, doch auch hoch und trutzig wirkend. Das Eingangstor lag über einer kurzen Treppe, die fein ziseliert aus Marmor gestaltet war. Putten mit seltsamen Dingen in den Händen, die ihn etwas nervös machten, prankten links und rechts vom Eingang an der Wand. Die Fratzen der steinernen Figuren waren nicht gerade angenehm zu sehen, aber Goethe blieb einen Moment stehen, um sich die Gesichter genauer anzusehen, Vielleicht konnte er sich hier eine Inspiration für die weitere Theatergestaltung seines Faust holen. Intensiv musterte er die finsteren Larven der Putten und die düsteren Engel.

    Doch plötzlich hörte er einen Ruf. Goethe drehte sich herum, noch auf halber Treppe befindlich. Vor dem Haus lag ein kleiner Park mit hohen Bäumen und das helle Sonnenlicht schillerte herunter und brach sich an der Oberfläche eines kleinen Teiches hinter einem feinen, gedrechselten, metallischen Zaun. Ein gut gekleideter Mensch kam mit raschen Schritten die Straße entlang und steuerte gewandt auf ihn zu. Die Lockenperücke unter dem hohen, schwarzen Zylinder ragte etwas verrutscht empor. Es war Schiller. Der Mann, mit dem er sich hier verabredet hatte. Auch dieser wollte mit dem Verleger reden.

    Schiller trat kurz vor und klopfte gegen die Hauswand: „Festgemauert in der Erden! sagte er anerkennend. „Ja! erwiderte Goethe und deutete zum Park und dem Teich hinüber: „Aber: Nebel über den Wassern!"

    Teil 1: Bei Nikolai

    Er drehte sich herum und zog den Klingelzug, der malerisch an der Seite der Tür hing. Gleichzeitig betätigte Schiller den güldenen Klopfer, dessen Ring in ein Löwenmaul gefasst war. Die Tür öffnete sich knarrend nach innen und ein Diener erschien mit fragendem Gesicht: „Wir sind avisiert, mein Bester!" sagte Goethe lebhaft und der Diener rückte beiseite und ließ sie ein. Nach einem schmalen, dunklen Gang kamen sie in eine weite Marmorhalle, in deren Hintergrund eine breite Treppe nach oben schwang.

    „Wofür die Perücke? fragte Goethe. „Diese Dinger sind doch nicht mehr á la mode! Schiller grinste mokant: „Ich betreibe historische Studien! erwiderte er. „Dazu muss ich wissen, wie sich so etwas anfühlt! Goethe nickte leicht: „Dann rücken Sie das Ding wenigstens gerade!" Denn die alte Perücke reichte Schiller ein wenig über die Stirn und sie saß schief, war verrutscht.

    Der Diener erschien hinter ihnen und geleitete sie die Treppe empor. Oben öffnete er eine breite Holztür aus schönem Mahagoni und ließ sie in ein großes Arbeitszimmer ein. Hinter einem langen Schreibtisch erwartete Nikolai sie bereits. Ein breiter Backenbart umschwang sein starkes Kinn. Die Augen blitzten.

    „Ah! Die Herren Goethe und Schiller! Bitte setzen Sie sich, meine Herren! Wir können sofort über die neue Druckauflage des Faust sprechen, Herr Goethe.Und Sie möchten sicher ihre „Maria Stuart an den Mann bringen?! Das war mehr eine Feststellung als eine Frage, doch Schiller nickte dazu.

    Kurz darauf waren sie vertieft in all die Belange, die eine Buchauflage eines Theaterstückes so ausmachen. Der Verleger klingelte zwischendurch und der stumme Diener erschien und servierte Getränke zur Erfrischung. Goethe grinste: „Uns ist so kannibalisch wohl!" meinte er und trank den kredenzten Wein aus. Nach einer kurzen Pause kam Nikolai zu einem neuen Thema.

    „Sie wissen ja Bescheid über dieses Spukhaus in Tegel, von dem ich Ihnen neulich erzählt habe, nicht wahr? Goethe bejahte, denn er hatte ausführlich Bericht darüber erhalten und diese Nachrichten auch sofort an Schiller weitergegeben, so dass auch dieser über das kolportierte Phänomen Bescheid wusste. „Nun! Nikolai unterbrach sich kurz, um einen Schluck aus dem feinen Glas zu trinken: „es wurden erneut Gespenster davor gesehen. Ich habe Mitteilungen einiger wirklich seriöser Zeugen, dass die Sichtungen echt sein sollen. Was halten Sie davon?" Wissbegierig starrte er die beiden Dichter an. Goethe zögerte, denn er glaubte nicht an derlei Nachrichten. Zu oft waren die Berichte aufgebauscht worden oder von unzuverlässigen Zeugen erstellt. Manchmal gab es Wichtigtuer dabei oder es waren notorische Lügner unter den Leuten, die sich nur exponieren wollten. Goethe glaubte nicht an Geister, das Phänomen an sich allerdings war durchaus untersuchenswert.

    Schiller zuckte lässig mit den Achseln unter dem Gehrock: „Sie wissen ja! Schon der große englische Dramatiker sagt: … Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde ... Er machte allerdings ein skeptisches Gesicht. „Man sollte diesen Dingen aber eigentlich auf den Grund gehen, finde ich. Damit nicht immer solche Schauergeschichten kolportiert werden. Da wird schon nichts dahinter sein. Ein Studentenulk vielleicht, ein Auerbachscher! Er sah Goethe an … und grinste dabei.

    Nikolai wiegte zweifelnd den Kopf.

    „Nach dem, was ich so hörte, muss mehr dahinter sein! sagte er fest. „Nun. meine Herren, wollen Sie sich nicht persönlich davon überzeugen? Vielleicht gibt dieses Geschehnis neuen Stoff für ihre Dichtungen und Theaterstücke! Schiller ließ sich nur zu gerne hier breitschlagen: „Tja, ich muss sagen, ich habe zwar genug Dramenstoff vor mir liegen … mit meinen historischen Studien aber sie haben natürlich recht. Was sagen Sie?, wendete er sich an Goethe. Dieser nickte nur: „Drum hab‘ ich mich der Magie ergeben! , sagte er: „Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält!" Er war schon gespannt, was sie Beide in diesem Spukhaus vorfinden würden. Wahrscheinlich doch nur die reine Scharlatanerie irgendeines findigen Kopfes. Vielleicht hatte Brentano sich einen Spaß erlaubt. Diese Romantiker waren doch immer für jeden Unfug zu haben.

    „Dann sei es beschlossen! begeisterte sich der Verleger. „Ich werde Sie gleich nachher dort hinfahren. Dann können wir das schaurige Haus gemeinsam erkunden. Das wird schon lustig werden. Dennoch sollten wir uns vorsichtshalber bewaffnen!

    „Gut! sagte Schiller: „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde der Dritte! Zum Glück habe ich immer mein gut geöltes Pistol bei mir! Er zog einen kleinen, vergoldeten, doppelläufigen Vorderlader aus der Seitentasche des Gehrockes. „Darf ich vorstellen, das ist die eiserne Jenny!"

    Goethe nickte nur. Er kannte die kleine, nützliche Waffe bereits. „Ich selbst habe immer mein Rapier dabei. Bester Toledostahl!" sagte er und schraubte den Kopf des Gehstockes ab. Blitzschnell zog er die schmale, lange Klinge heraus.

    Nikolai war zufrieden. Er selbst pflegte sich, wenn sein Diener nicht zugegen war, mit einem breiten Messer zu bewaffnen. So waren sie gerüstet für den Aufbruch ins Spukhaus. Doch Schiller, der immer pragmatisch denkende Mensch, vergaß nicht, für Vorräte an Lebensmitteln und Getränken zu sorgen. Er hatte schließlich lange genug gehungert. Ein Laib Brot, ein getrockneter Schinken, einige Äpfel sowie eine große Flasche mit Wasser (und eine kleine mit Branntwein) waren schließlich in den Staufächern der Jacken untergebracht. So waren sie bereit zum Aufbruch.

    Das Spukhaus

    Schiller ging neben Goethe den Weg zur Kalesche entlang. „Wer weiß, was das für ein Gespenst ist!" orakelte

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