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13 SHADOWS, Band 45: DER DESORIENTIERTE MANN: Horror aus dem Apex-Verlag!
13 SHADOWS, Band 45: DER DESORIENTIERTE MANN: Horror aus dem Apex-Verlag!
13 SHADOWS, Band 45: DER DESORIENTIERTE MANN: Horror aus dem Apex-Verlag!
eBook211 Seiten2 Stunden

13 SHADOWS, Band 45: DER DESORIENTIERTE MANN: Horror aus dem Apex-Verlag!

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Über dieses E-Book

Sein linkes Bein schmerzte sehr. Er schob seine Finger an seinem Körper entlang, um sein Bein zu kratzen.

Aber es gab nichts zu kratzen!

Sein Gehirn schien sich zu überschlagen. Sie hatten sein rechtes Bein amputiert! Oder? Nein, sein linkes Bein.

War es nun sein rechtes oder sein linkes Bein?

Kenn Sparten drückte sein Kinn fest gegen die Brust, streckte den Kopf hoch gegen die Fesseln, mit denen sie ihn angebunden hatten. Er konnte an seinem Körper entlangsehen, nachdem er die Bettdecke weggezogen hatte.

Kenn starrte auf seinen ausgestreckten Körper. Es war ein beinloser Rumpf. Die Hüften, die einst über seinen mächtigen, muskulösen Beinen gewesen waren, waren perfekt verheilt und zeigten keine Spur eines operativen Eingriffs; es gab keine Narben.

Kenn Sparten begann zu schreien.

Der Roman DER DESORIENTIERTE MANN (1967) von Peter Saxon (= Stephen Frances und W. Howard Baker) wurde im Jahr 1970 unter dem Titel SCREAM AND SCREAM AGAIN (Regie: Gordon Hessler) verfilmt. Der deutsche Verleihtitel war DIE LEBENDEN LEICHEN DES DR. MABUSE. In den Hauptrollen spielten Vincent Price, Christopher Lee und Peter Cushing.

Eine deutsche Erstveröffentlichung des Romans erfolgte 1972 in der Reihe LUTHERS GRUSEL-HORROR-CABINET unter dem exzentrischen Titel DER IRRE.

DER DESORIENTIERTE MANN erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum25. Mai 2020
ISBN9783748743064
13 SHADOWS, Band 45: DER DESORIENTIERTE MANN: Horror aus dem Apex-Verlag!

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    Buchvorschau

    13 SHADOWS, Band 45 - Peter Saxon

    Das Buch

    Sein linkes Bein schmerzte sehr. Er schob seine Finger an seinem Körper entlang, um sein Bein zu kratzen.

    Aber es gab nichts zu kratzen!

    Sein Gehirn schien sich zu überschlagen. Sie hatten sein rechtes Bein amputiert! Oder? Nein, sein linkes Bein.

    War es nun sein rechtes oder sein linkes Bein?

    Kenn Sparten drückte sein Kinn fest gegen die Brust, streckte den Kopf hoch gegen die Fesseln, mit denen sie ihn angebunden hatten. Er konnte an seinem Körper entlangsehen, nachdem er die Bettdecke weggezogen hatte.

    Kenn starrte auf seinen ausgestreckten Körper. Es war ein beinloser Rumpf. Die Hüften, die einst über seinen mächtigen, muskulösen Beinen gewesen waren, waren perfekt verheilt und zeigten keine Spur eines operativen Eingriffs; es gab keine Narben.

    Kenn Sparten begann zu schreien.

    Der Roman DER DESORIENTIERTE MANN (1967) von Peter Saxon (= Stephen Frances und W. Howard Baker) wurde im Jahr 1970 unter dem Titel SCREAM AND SCREAM AGAIN (Regie: Gordon Hessler) verfilmt. Der deutsche Verleihtitel war DIE LEBENDEN LEICHEN DES DR. MABUSE. In den Hauptrollen spielten Vincent Price, Christopher Lee und Peter Cushing.

    Eine deutsche Erstveröffentlichung des Romans erfolgte 1972 in der Reihe LUTHERS GRUSEL-HORROR-CABINET unter dem exzentrischen Titel DER IRRE.

    DER DESORIENTIERTE MANN erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.

    Prolog

    Das kalte, blaue Licht der Straßenlampen lag über dem grauen Pflaster und den sauber geschnittenen Hecken. Aber das Licht in den Fenstern der Häuser der Vorstadt war gelb, warm und anheimelnd. Auch die Leute aus den Fenstern milderten die starre Strenge des kalten Lichts der Straßenlampen: die Stimmen aus dem Fernsehgerät... das Zirpen einer Gitarre... das Lachen von Kindern.

    Es war ein angesehener Wohnbezirk, in dem die Gedanken und die Gewohnheiten der Menschen so sauber und ordentlich waren wie die Gartenwege und die Einfriedungen der Blumenbeete.

    Viele Straßen der Vorstadt mündeten an dem großen Sportfeld, dem Freizeit- und Erholungszentrum: auf den Tennisplätzen flogen die Bälle, junge Leute in weißen Anzügen liefen über das Grün der weiten Rasenfläche, man hörte das Klicken eines hölzernen Balles vom Hockey-Feld, und die Geräusche mischten sich mit dem gleichmäßigen Summen der Insekten.

    Aber jetzt war es Nacht. Und das Sportzentrum ein riesiges, dunkles Becken, in dem Schrecken und Drohung lauerten.

    Und aus der Dunkelheit kam ein sanfter, zischender Laut, als Etwas, das größer als ein Haus war, für den Bruchteil einer Sekunde rötlich aufleuchtete und dann verschwand, während ein geisterhafter blauer Schimmer zurückblieb. Und irgendetwas bewegte sich in diesem Schimmer.

    Etwas, das nicht menschlich war...

    Das DING war gekommen.

      Erstes Kapitel

    Schweitzer wusste, dass er Angst vor Konradi hatte; manchmal gestand er es sich ein. Er wusste, dass es dumm war, denn er war Konradis Vorgesetzter, und er bekleidete seine Stellung in der DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK viel länger als der ältere Mann. Er war nicht nur der Vorgesetzte Konradis, er war seinem Untergebenen auch überlegen, aber...

    Schweitzers Furcht hatte begonnen, als Konradi aus Berlin zurückgekommen war. Als er vor drei Jahren in Marsch gesetzt worden war, war er ein fröhlicher, glücklicher und unschuldig lächelnder Dummkopf gewesen, von dem niemand ahnen konnte, dass er ein Spion war. Aber dann hatte man Konradi zurückbeordert, und Schweitzer konnte nicht verstehen, wie sehr sich der Mann verändert hatte. Aber er fühlte, dass der harmlose, fröhliche Konradi zu einer Gefahr geworden war.

    Obgleich Schweitzer Angst hatte, war er kein Feigling; er sah den Dingen ins Auge. Er hatte Konradi, seinen Untergebenen, in sein Büro bestellt.

    Der sanft lächelnde, pausbäckige Mann saß Schweitzer gegenüber und musterte ihn eindringlich aus seinen großen, blassblauen Augen. Sein helles Haar war an den Seiten und im Nacken kurz geschnitten, und das Fleisch seines Genicks lag über dem Kragen.

    Schweitzer fragte direkt: »Was war in Berlin los?«

    Konradi sah erstaunt auf und spreizte die Finger in offensichtlicher Bestürzung.

    »Sie haben sich verändert«, sagte Schweitzer kühn.

    »Ein Mann braucht sich äußerlich nicht zu verändern, um doch anders zu werden. Sie sind nicht mehr derselbe Mann, den ich nach Berlin schickte, Konradi. Was ist passiert?«

    Die blassblauen Augen zwinkerten nervös, und um die Lippen spielte ein leises Lächeln. Er senkte den Blick und betrachtete seine Hände.

    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich bin Konradi. Sie kennen mich doch?«

    Schweitzer starrte eine Weile seinen Untergebenen an, dann seufzte er: »In Ordnung, Konradi, vergessen wir es!« Er klopfte mit den Fingerspitzen auf ein paar Papierbogen, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen.

    »Das ist Ihr Bericht über Schneider«, sagte er. »Es ist ein guter Bericht. Sie haben hart gearbeitet, um diese Informationen zu bekommen. Ich frage mich aber, wie es möglich ist, in so kurzer Zeit so viel über irgendjemanden herauszubekommen. Ich glaube, Konradi, ich muss Ihnen über diesen Report einige Fragen stellen. Kommen Sie doch zu mir, damit wir den Bericht gemeinsam durchgehen können.«

    Der lange Zeigefinger Schweitzers lief von Zeile zu Zeile des maschinengeschriebenen Berichtes, während Konradi über seine Schultern mitlas.

    »Das verstehe ich nicht«, sagte Schweitzer und wies stirnrunzelnd auf eine Passage. »Wie konnten Sie etwas von dieser Unterhaltung wissen? Sie müssen übermenschliche Kräfte haben!«

    »Sie fand statt«, sagte Konradi ruhig. Ein seltsamer Schimmer lag in seinen blauen Augen, aber als Schweitzer aufsah, war nichts davon zu sehen.

    »Erklären Sie es, Konradi«, befahl Schweitzer. Seine Stimme war schärf.

    »Natürlich«, sagte Konradi beflissen. »Würden Sie das hier bitte lesen!« Er wies mit einem Zeigefinger auf einen Absatz, und als Schweitzer las, näherte Konradi seine linke Hand dem Rücken seines Vorgesetzten.

    Die Finger der plumpen Hand glichen Schweinewürstchen. Aber plötzlich krümmten sich die Finger und lagen wie die Klauen eines Adlers auf Schweitzers Genick. Die Finger drückten zu, und Schweitzer erstarrte; er öffnete den Mund zu einem letzten Schrei, und dann schienen sich seine Lippen bis zum Zahnfleisch zurückzuziehen.

    Erst nach ein paar Sekunden lockerte Konradi seinen Griff, und Schweitzer fiel wie eine Puppe auf seinen Schreibtisch, die eine Hand riss das Tintenfass um, und seine linke Wange lag auf dem Löschpapier. Über das Papier floss die Tinte, bis sie seine Wange erreichte. Sie breitete sich aus und lief über die bläulichen Lippen. Schweitzer war tot.

    Konradi hob die schlaffe Hand hoch, nahm den maschinengeschriebenen Bericht an sich und ging aus dem Zimmer; leise schloss er die Tür hinter sich.

    Eine Stunde später wurde Konradi in das Zimmer des Majors befohlen. Der Major war ein weißhaariger Mann, der mehr aus Tradition und Gewohnheit auf seinem Posten geblieben war als durch das Wohlwollen des neuen Regimes.

    »Konradi«, sagte Major Heinrich kurz, »Sie wissen wohl, was passiert ist?«

    Konradi sagte: »Ja, Herr Major.« Sein Blick hatte sich nicht verändert. »Herr Schweitzer starb plötzlich in seinem Büro.«

    »Es ist ein schwerer Schlag für uns.«

    »Ja, Herr Major.«

    »Schweitzer war ein guter Mann.«

    »Das war er wirklich, Herr Major.«

    »Ein sehr verständnisvoller und sympathischer Mann!«

    »Ja, Herr Major.«

    »Er war noch einer aus der alten Schule... von früher...«

    »Ja, Herr Major.«

    Der Major sah seinen Untergebenen an. »Sie haben immer gute Dienste für die Abteilung geleistet, Konradi. Sie sind gehorsam, untergeben, und Sie haben in Berlin Ihre Pflichten treu und loyal erfüllt.«

    »Besten Dank, Herr Major.«

    »Ich nehme an, Sie wissen, was ich sagen will, Konradi.«

    »Ich hoffe, Herr Major.«

    »Herr Schweitzer ist tot. Er war ein guter Mann, aber irgendjemand muss ihn ersetzen.«

    Konradi stand auf, und sein dickes Gesicht glich einem Cherubin. »Sie können mit mir rechnen, Herr Major Heinrich. Ich werde Ihnen stets zu Diensten sein.«

    Der Major gab einen Seufzer der Erleichterung von sich. »Das ist es, was ich erwartete«, sagte er offen. Er schwieg, holte tief Luft und fügte dann im amtlichen Ton hinzu: »Herr Konradi, im Namen der DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK ernenne ich Sie zum Leiter der Geheimpolizei in meinem Befehlsbereich.«

    »Herr Major, ich danke Ihnen für die große Ehre. Ich versichere Ihnen, dass ich meinem Lande nach besten Kräften dienen werde.«

      Zweites Kapitel

    In dem Augenblick, als Major Heinrich von der DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK Konradi zum Abteilungsleiter beförderte, erwachte ein junger Mann namens Kenn Sparten irgendwo in England.

    Er erwachte ziemlich plötzlich. Einen Augenblick war nichts, aber im nächsten Augenblick war er hellwach, er lag auf dem Rücken und starrte gegen eine weiße Decke. Aber sein Gehirn schien noch nicht zu arbeiten, und es dauerte eine gewisse Zeit, bis er verstand, dass er bei Bewusstsein war. Seine Gedanken liefen kreuz und quer, und er kam sich wie ein Blinder vor, der durch ein Zimmer gehen wollte, in dem er niemals gewesen war.

    Wo war er?

    Was war das für ein Ort? Ganz langsam erkannte er seine Umgebung.

    Da war zuerst die weiße Decke. Dann, darunter, die weißen Wände. Und dann die weiße Bettdecke, die er sah, als er den Kopf mühsam ein wenig hob.

    Ein Krankenhaus?

    Hatte er einen Unfall gehabt?

    Die Anstrengung des Denkens ermüdete ihn. Er schloss die Augen, und plötzlich erinnerte er sich daran, dass sein Name Kenn Sparten und dass er ein Leichtathlet war, ein Langstreckenläufer. Und dann? Was weiter? Er versuchte, sich zu konzentrieren, aber alles, was ihm einfiel, war eine Straße am frühen Morgen, nass vom Tau, und er sah sich selbst die Straße entlanglaufen, seine Laufschuhe schlugen laut auf den Asphalt, sein Trikot und seine Laufhose waren schweißnass, und seine Wadenmuskeln und die Mus- kein an seinen Oberschenkeln begannen zu schmerzen, es war wie immer, wenn der tote Punkt kam.

    Wie lange war das her? Ihm schien nur eine kurze Zeit vergangen zu sein. Was hatte sich dann ereignet?

    Versuch, dich zu erinnern, Kenn!

    Er lief auf einer breiten Straße... sie stieg ein wenig an... zu beiden Seiten der Straße waren hohe Bäume... Vögel sangen... und das feuchte, frisch gemähte Gras roch gut...

    Er sah alles kristallklar vor sich. Er konnte noch die Vögel singen hören, er roch noch feuchte Erde und seinen Schweiß, er glaubte, noch das Rauschen seines Blutes zu vernehmen.

    Und dann...! Und dann - nichts!

    Nur eine weiße Decke und weiße Wände.

    Er öffnete die Augen und versuchte, in sich aufzunehmen, was er sah.

    Aber außer dem Bett, auf dem er lag, war nichts in diesem Zimmer. Ein dickes Band, oder was es war, fesselte ihn so fest auf das Bett, dass er nur mühsam den Kopf und den Hals heben konnte, um zu sehen, wo er war.

    Sein rechtes Bein schmerzte. Aber als er versuchte, sein Bein zu bewegen, merkte er, dass es ebenfalls gefesselt war. Er konnte die Hände bis zu seinem Gesicht heben, aber er konnte sie nicht weiter bis zu seiner Taille am Körper hinunterbewegen.

    Nach einer Weile wurde er ärgerlich; die Stille ärgerte ihn! Er begann zu schreien. Er schrie laut und lange, aber niemand hörte ihn. Er fragte sich verzweifelt, ob das wirklich ein Krankenhaus war oder nicht, als er erleichtert hörte, dass jemand die Türklinke herunterdrückte und dass die Tür geöffnet wurde. Eine Krankenschwester kam in sein Blickfeld.

    Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Es war ein Krankenhaus. Dann starrte er die Krankenschwester an, die eine seltsame, weiße Uniform trug. Ihre pechschwarze Haut schien sie noch weißer zu machen. Er hatte niemals zuvor so weiße Kleider und eine so vollkommen schwarze Flaut gesehen.

    Und hatte niemals zuvor ein so schönes Mädchen wie diese Krankenschwester gesehen. Aber ihr schönes Gesicht war seltsam unbewegt, als sie sich über ihn beugte, um das Bett geradezuziehen. Ihre schokoladenbraunen Augen waren absolut ausdruckslos, sie schienen nicht mal seinen Blick zu bemerken.

    »Was ist los?«, fragte er. »Was für ein Krankenhaus ist das?«

    Sie schien seine Worte gar nicht zu hören. Es schien, als sei sie taub. Aber er wusste, dass sie es nicht sein konnte, denn sie war ja auf sein Schreien hin gekommen. Und so fragte er sie laut und eindringlich: »Schwester, wo bin ich? Was ist passiert? Wie bin ich hierhergekommen?«

    Sie ignorierte ihn, bückte sich und verschwand augenblicklich aus seinem Gesichtsfeld und tauchte erst nach wenigen Augenblicken wieder auf. Eine Plastikröhre wurde zwischen seine Lippen gesteckt, und eine warme, gutschmeckende Flüssigkeit floss in seinen Mund. Er schluckte automatisch wie ein Baby, das die Flasche bekam.

    Die Krankenschwester beobachtete, wie er trank, und nahm dann die Röhre weg. Er konnte dann sehen, dass sie sich umdrehte, um das Zimmer zu verlassen. Verzweifelt streckte er seine Hand aus und ergriff sie am Handgelenk.

    »Bitte!«, flehte er. »Sagen Sie mir, was los ist! Ich muss wissen...«

    Er war schwächer, als er gedacht hatte, denn, obwohl er mit aller Kraft ihre zarten Handgelenke gepackt hatte, hatte sie nicht die geringste Schwierigkeit, wieder freizukommen.

    »Machen Sie meine Hände los«, bat er. »Sie sind gefesselt oder festgebunden. Und mein Bein schmerzt mich wie die Hölle - es macht mich verrückt...«

    Er spürte, dass sie irgendetwas tat, aber schon war sie wieder aus seinem Gesichtsfeld verschwunden. Er hörte, dass die Tür geöffnet und geschlossen wurde. Verwirrt legte er sich zurück, Schweiß auf der Stirn. Er hoffte verzweifelt, dass alles nur ein schlechter Traum sei.

    Doch obwohl über allem ein Hauch von Unwirklichkeit lag, obgleich er sich nicht konzentrieren konnte, hatte er die feste Überzeugung, dass alles wirklich geschah.

    Die gutschmeckende Flüssigkeit hatte ihn beruhigt. Sie

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