Gnadenloser Psychopath
Von W. van Velzen
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Über dieses E-Book
Lars Hartmann, narzisstisch, egomanisch, berechnend, tödlich.
Lars H. wurde in sieben Mordfällen schuldig gesprochen und in eine forensische Psychiatrie eingewiesen. Dort manipulierte er einen Pfleger, der ihm zur Flucht verhalf. Er entführte Julia Kaltenbach, Tochter des Klinikleiters, und die Autorin Andrea Taler. Diesmal wollte der Psychopath nicht nur töten, sondern sich auch an den Schmerzen seiner Opfer erfreuen.
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Buchvorschau
Gnadenloser Psychopath - W. van Velzen
Klappentext
Lars Hartmann, narzisstisch, egomanisch, berechnend, tödlich.
Sieben Morde konnten Lars H. nachgewiesen werden. Er wurde in eine Klinik für forensische Psychiatrie eingewiesen. Dort manipulierte er einen Pfleger, der ihm zur Flucht verhalf. Er entführte Julia Kaltenbach, Tochter des Anstaltsleiters und die Autorin Andrea Taler. Diesmal will der Psychopath nicht nur töten, sondern sich davor an den Schmerzen seiner Opfer erfreuen.
Impressum
Impressum:
Text und Layout: ©
W. van Velzen
Korrektur:
Duden Korrektor
Lektorat:
Markus Kohler
Bildvorlage:
www. pixabay.de
Covergestaltung: ©
Nico Kay
Rechte
Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Ähnlichkeiten mit wahren Begebenheiten und oder Person sind Zufall.
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Alle Rechte vorbehalten.
November 2018
Vorwort
Vorwort
Die junge Autorin Andrea Taler besuchte den verurteilten Frauenmörder Lars Hartmann in einer Klinik für forensische Psychiatrie, in der er seit einigen Monaten einsaß. Er überzeugte die attraktive junge Frau, ein Buch über ihn und seine begangenen Morde zu schreiben. Andrea bekam die Tonaufnahmen von den Sitzungen, die Dr. Kaltenbach mit Lars Hartmanns Einverständnis aufgenommen, ebenso Kopien der Berichte, die der Psychologe angelegt hatte. Wochenlang las die Autorin in der Akte, hörte sich wiederholt die Aufnahmen an und recherchierte im Internet. In den Medien wurde über den brutalen Frauenmörder berichtet, doch vieles, was er den Opfern angetan hatte, wurde nicht erwähnt. Diese unerwähnten Details erfuhr Andrea Taler von Hartmann selbst, so wie aus dem Material, das ihr Dr. Kaltenbach zur Verfügung gestellt hatte.
Nachdem Lars Hartmanns Mutter an einem Krebsleiden starb, kam seine dunkle Seite erstmals zum Vorschein. Den ersten Mord, den man ihm nachweisen konnte, verübte er an einer zierlichen blonden Anhalterin. Diese junge Frau wurde von Hartmann brutal zusammengeschlagen, bevor er seine Hände um ihren Hals legte und sie erwürgte. Einmal diese Hemmschwelle überwunden, ging der damals Dreißigjährige auf die Suche nach weiteren Opfern. In den nächsten zwei Jahren ermordete er sechs Frauen, unterschiedlichsten Alter und Herkunft. Der Frauenmörder gab sich kaum Mühe, die grausam zugerichteten Leichen zu verstecken oder zu begraben. Mit Blättern und herumliegenden Ästen nur oberflächlich bedeckt, wurden sie in Waldgebieten und Parks rasch aufgefunden. Er wartete ungeduldig, wann und was die Medien über die Morde berichten würden. Da er weder aktenkundig, noch seine Fingerabdrücke im System gespeichert waren, interessierte es Hartmann nicht, dass man anhand seiner DNA und anderen Spuren schnell herausfand, dass es sich bei den Taten, um ein und denselben Täter handelte. Mit Hochdruck suchte die Mordkommission den Killer. Nur durch einen glücklichen Zufall gelang es der Polizei, Lars Hartmann festzunehmen. Der Frauenmörder wurde nach mehrwöchigen Verhandlungstagen, in denen ihm sieben Morde nachgewiesen werden konnten, in eine Klinik für forensische Psychiatrie zwangseingewiesen. Dem Täter wurde von anerkannten Gutachtern schwere psychische Defizite und eine ausgeprägte dissoziale Persönlichkeit bescheinigt. Zwei der Gutachter vertraten dazu die Hypothese, dass Hartmann ein gefährlicher Psychopath sei, der keinerlei Empathie in sich trug. Der Richter und die Staatsanwaltschaft schlossen sich diesen Gutachten an. Lars Hartmann wurde zu lebenslangen Maßregelvollzug verurteilt.
Die Klinik für forensische Psychiatrie glich einem Hochsicherheitstrakt. Dr. Philipp Kaltenbach, Dr. für Sozialmedizin und Psychopathologie, war bereits jahrelang Leiter dieser Einrichtung. Umgeben von einem hoch qualifizierten Team, das aus Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Pflegern und Erziehern bestand. Nicht zu vergessen, das Verwaltungspersonal, so wie Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Dieses Team arbeitete und betreute die Patienten. Die Angestellten tauschten sich regelmäßig miteinander aus.
Bereits nach wenigen Sitzungen mit dem Frauenmörder, hatte sich Dr. Kaltenbach ein erstes Bild von Lars Hartmann gemacht. Er fügte an die Gutachten seiner geschätzten Kollegen noch einige Einschätzungen hinzu. Für Dr. Kaltenbach war Lars Hartmann berechnend und äußerst narzisstisch veranlagt. Hartmann war seiner Meinung nach ein manipulativer Psychopath, der sich seiner Taten voll bewusst war, der es genossen hat, seine Opfer zu quälen, bevor er sie brutal ermordete.
Dr. Kaltenbach zeichnete jede Sitzung mit Hartmann auf. Der Mörder berichtet anfangs aus seinem Leben. Er erzählte von seiner Kindheit und sprach über die Beziehung zu seiner Mutter und zu anderen Frauen. Später erzählte Lars H. stolz, wie er die Morde ausführte, schilderte detailliert, was er während und nach den Taten empfand. Dr. Kaltenbach hielt den Mann für äußerst gefährlich und wies seine Mitarbeiter an, im Umgang mit dem Psychopathen besonders vorsichtig zu sein.
Lars Hartmann, einziges Kind von Margot und Andreas Hartmann, wuchs in einem reichen Elternhaus auf. Bereits in der Kindheit empfand er keinerlei Empathie für Mensch und Tier. Sein Verhalten passte er seinem Umfeld an. Niemand bemerkte, dass er bereits als kleiner Junge eine Rolle spielte. Hartmann, ein egozentrischer Narzisst und eiskalter Psychopath, wurde mit Anfang Dreißig zum erbarmungslosen Frauenmörder. Ein hochgefährlicher Täter, der neun Monate nach seiner Inhaftierung aus der forensischen Psychiatrie ausbrach und sich wieder auf freien Fuß befand.
Gnadenloser Psychopath
Lars Hartmann und die Autorin
Drei Monate vor dem Ausbruch aus der forensischen Psychiatrie nahm der Frauenmörder Lars Hartmann mit der Autorin Andrea Taler Kontakt auf. Die junge Frau hatte einen Bestseller im Genre Thriller geschrieben und so die Aufmerksamkeit des Psychopathen auf sich gezogen. Die junge Frau wurde zu seiner Auserwählten. Sie war diejenige, die über ihn und seine Taten ein Buch schreiben sollte. Der Thriller, der sie über Nacht bekannt machte, hatte Andrea Taler rein fiktiv geschrieben. Im Internet suchte sie nach Seiten, Artikel und Gutachten, die von Psychopathinnen und ihren Taten handelten. Sie las über deren kranken und absurden Gedanken, über ihre grotesken Vorstellungen und ihren durchtriebenen Handlungen. Nachdem die Autorin wochenlang recherchierte und begriff, wie diese Frauen tickten, begann sie zu schreiben. Der Thriller fegte in kürzester Zeit die Bücher bekannter Autoren von den Bestsellerrängen. Reporter riefen bei ihrem Verleger an, wollten Interviews und Fotoshootings mit ihr machen. Andrea Taler wurde in mehrere Talkshows eingeladen. Plötzlich war sie berühmt und jeder wollte über sie berichten. Die Autorin fühlte sich mit diesem Ruhm überfordert. Sie gab auf die immer gleichen Fragen über ihr Privatleben mehr preis, als sie eigentlich wollte. Meistens stand sie sehr verunsichert vor den Mikrofonen und stotterte nervös, wenn sie mit Fragen bombardiert wurde. Der Verlag stellte ihr den Medienmanager Charly Rode zur Seite, der sie im Umgang mit den Paparazzi und Medien begleiten und coachen sollte. Rode war nicht nur Manager, sondern hatte auch eine Securityfirma, die Prominente und Sternchen begleitete und ihnen einen exzellenten Schutz bot.
Als nach einigen Wochen das Interesse an Andrea Taler verblasste, machte sich die Autorin Gedanken über ein neues Werk, das sie schreiben wollte. Da sie mit ihrem Psychothriller bekannt wurde, war es einleuchtend, wieder in diesem Genre zu schreiben. Der Verlag war ebenfalls dieser Meinung und somit war es entschieden. Welche verurteilten Straftäter dem Protagonisten Pate stehen sollten, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zwei Serienmörder hatte sie bereits ins Auge gefasst, die sie zu einer Person verschmelzen lassen wollte.
Während den ersten Vorbereitungen erhielt sie einen Brief von Lars Hartmann. Andrea Taler wusste zuerst nicht, wie sie reagieren sollte. Der Killer bat um einen Besuch, da er ihr ein einmaliges Angebot machen wolle. Durch die Medien wusste sie, dass dieser Mann ein brutaler und eiskalter Frauenmörder war und nach der Urteilsverkündung in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht wurde. Die ganze Nacht wälzte sich die Autorin in ihrem Bett. An Schlaf war nicht zu denken, zu sehr spukte ihr der Brief im Kopf umher. Am darauffolgenden Tag rief sie beim zuständigen Gericht an und bat um einen Besucherschein, den man ihr ohne viele Fragen ausstellte. Andrea Taler war neugierig. Sie wollte hören, was Lars Hartmann zu sagen hatte.
Am ersten Besuchstag duschte Andrea Taler lange und heiß. Das dunkelblaue Kostüm mit der weißen Seidenbluse hing im Schlafzimmer an der weißen Schranktür. Doch als sie mit noch feuchten Haaren aus dem Bad kam, konnte sie sich nicht entschließen, es anzuziehen.
»Damit sehe ich mindestens fünf Jahre älter aus«, überlegte sie laut und knabberte unschlüssig auf ihrer Unterlippe.
Eine Eigenart, die sie gerne abstellen wollte. Charly Rode, der ihr bei den öffentlichen Auftritten zur Seite gestanden hatte, brachte das Kostüm eines Abends in das Hotelzimmer, als sie in Berlin zu einer Sendung eingeladen war. Charly Rode war Mitte Dreißig, geschieden, keine Kinder. Er war knapp über eins neunzig groß und muskulös. Der Mann machte in seinem schwarzen Anzug eine formsichere Figur. Der dunkle Kurzhaarschnitt und der leichte Bartschatten in seinem kantigen Gesicht ließen ihn hart und unerschrocken wirken. Andrea war von ihm hingerissen, doch die reservierte Art des Managers verunsicherte sie. Nur sehr selten lachte dieser Mann, der ihr ausgesprochen gut gefiel. Wenn er es tat, leuchteten seine braunen Augen und kleine Fältchen bildeten sich darum, seine Gesichtszüge wurden weicher. Wenn Andrea Charly ansah, schlug ihr Herz hart gegen ihre Brust und sie hatte Angst, er könnte es hören. Der Verlag hatte Charly Rode als Medienbetreuer für seine Autorin engagiert und Andrea konnte sich niemanden Besseren vorstellen, der dafür infrage kam. Schnell erkannte Andrea, dass der gut aussehende Hüne den Job sehr ernst nahm. Charly wusste, wie er sie beruhigen und auf die Fragen der Reporter vorbereiten konnte. Er coachte Andrea, damit sie mit Fangfragen der Journalisten besser umgehen konnte. Früh begriff die junge Autorin, wie wichtig dieser Mann für sie war und vertraute ihm blind.
Das dunkle Kostüm betonte ihre schmale Figur. Die Schuhe mit den zwölf Zentimeter hohen Absätzen ließ sie automatisch eine kerzengrade Haltung einnehmen. In der Maske bestand er darauf, dass ihr schulterlanges blondes Haar hochgesteckt und das Make-up dezent aufgetragen wurde. Zufrieden hatte Charly Rode das Erscheinungsbild seines Schützlings überprüft, für den er mehr empfand, als er sich eingestehen wollte. Oft ertappte er sich dabei, wie er die junge Frau sehnsüchtig ansah. Auch Andrea verspürte eine tiefe Zuneigung zu dem attraktiven Mann, traute sich aber nicht, den ersten Schritt zu wagen. Charly würde ihr ein paar Wochen zur Seite stehen, dann wieder aus ihrem Umfeld verschwinden. Insgeheim hoffte sie, dass er sich bei ihr melden würde, wenn der Medienrummel um sie vorbei wäre.
Bisher wartete sie vergebens.
Andrea ließ das Kostüm hängen und zog eine weiße Jeans, ein azurblaues Seidentop und die dazugehörige leichte Strickjacke an, dazu trug sie weiße Sneakers. Das Haar kämmte sie nach hinten und band es zum Pferdeschwanz. Sie trug Lidschatten und Mascara auf und tupfte ihr Lieblingsparfüm hinter die Ohren. Die Autorin betrachtete sich zufrieden im Spiegel. Und los geht’s, dachte sie enthusiastisch, schnappte sich die braune Handtasche, in der sie Geldbörse, Handy und einen Notizblock hineinlegte. So aufgeregt und aufgewühlt wie an diesem Morgen, war sie das letzte Mal bei einem öffentlichen Auftritt.
Die hohe Mauer und das Stahltor, jagten Andrea einen gehörigen Respekt ein. Ausbrechen konnte man hier nur schwerlich, wenn überhaupt, überlegte sie, bis das Summen erklang und das Tor aufschwang. Langsam fuhr sie ihren Wagen auf den Parkplatz, neben dem Hauptgebäude. Im Haus selbst wurde ihre Beklemmung stärker. Sie sah sich eingeschüchtert um. An den Fenstern waren Gitter angebracht. Jede Tür wurde mit einem Code geöffnet. Es roch nach Reinigungsmittel und nach Medikamenten, ähnlich wie in Krankenhäusern. Der Geruch von Urin lag in der Luft, als die junge Frau und Dr. Kaltenbach das erste Stockwerk über eine Treppe erreichten.
»Auf dieser Etage sind unsere pflegebedürftigen Patienten«, erklärte der Psychiatrieleiter, als er bemerkte, wie die junge Autorin die Nase rümpfte.
»Sie haben Pflegefälle hier?«, erkundigte sie sich sichtlich verwirrt.
»Ja, die haben wir. Manche Menschen haben sich lebenslang völlig normal verhalten. Meistens warf ein traumatisches Ereignis sie aus der Bahn. Sie wurden plötzlich gewalttätig, unberechenbar. Ohne vorherige Anzeichen vergewaltigten und töteten sie Menschen, die sie liebten oder wahllos aussuchten. Einige der Täter haben vergessen, zur Toilette zu gehen, andere bemerken es nicht, wenn sie sich einnässen oder einkoten. Sie waschen sich nicht mehr selbstständig und oft müssen wir sie ruhigstellen, wenn sie gegen sich und andere handgreiflich werden.«
Andrea nahm die Antwort hin, ohne etwas zu erwidern. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken umher. Sie war geschockt