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Babette Reinhold-Devrient: Eine Burgschauspielerin aus Hannover
Babette Reinhold-Devrient: Eine Burgschauspielerin aus Hannover
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eBook99 Seiten51 Minuten

Babette Reinhold-Devrient: Eine Burgschauspielerin aus Hannover

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Über dieses E-Book

Als sie 1932 nach mehr als vierzigjähriger Zugehörigkeit zum Burgtheater die Bühne verließ, konnte die 1863 geborene k.u.k. Hofschauspielerin Babette Reinhold-Devrient auf eine erfolgreiche Künstlerlaufbahn zurückblicken.

War ihr Leben auch nicht frei von persönlichen Schicksalsschlägen, so fand sie in ihrem Beruf doch ehrliche Bewunderung, Anerkennung und Freundschaften, wie die mit ihrer Kollegin Katharina Schratt, durch die sie auch Kaiser Franz Joseph kennenlernte. Mit hohen Auszeichnungen, darunter der Ehrenmitgliedschaft des Burgtheaters und der Ehrenbürgerwürde der Stadt Wien versehen, wirkte sie nach ihrem Abschied von der Bühne in den Jahren 1935/36 noch in einigen kleinen Rollen in Tonfilmen mit, die in den Wiener Filmateliers gedreht wurden.

Wie auch ihr Ehemann, der k.u.k. Hofschauspieler Max Devrient, den sie 1895 in Wien geheiratet hatte, war sie in Hannover geboren worden. Ihren Geburtsnamen Maasch hatte sie aber schon vor ihrem Engagement am Hamburger Thalia-Theater 1883 durch den Künstlernamen Reinhold ersetzt. Von Hamburg aus wurde sie 1887 zu einem Gastspiel an das alte Burgtheater am Michaelerplatz eingeladen, um dann 1889 im neu erbauten Burgtheater am Franzensring als Naive die Bretter, die die Welt bedeuten, zu betreten.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Jan. 2024
ISBN9783758395826
Babette Reinhold-Devrient: Eine Burgschauspielerin aus Hannover
Autor

Rainer Ertel

Dr. Rainer Ertel (Jahrgang 1947) ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur im Herbst 1966 und zweijähriger Dienstzeit bei der Bundeswehr in Oldenburg i.O. studierte er Volkswirtschaft in Hannover und Freiburg i.Br., wo er 1973 die Diplomprüfung für Volkswirte ablegte. Während der sich anschließenden Beschäftigung als wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Hannover promovierte er 1976 zum Dr. rer. pol. Im April 1980 nahm er eine Tätigkeit als Projektmanager beim Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft e.V. (BNW) auf. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes wirkte er am Aufbau eines außeruniversitären Wirtschaftsforschungsinstituts mit, das als Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (NIW) entstand. Der Verfasser war Gründungsmitglied des im August 1981 eingetragenen Vereins und wurde im Oktober 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestellt, dem zugleich die Aufgabe der Geschäftsführung übertragen wurde. Seit April 2011 befindet er sich im Ruhestand. Neben zahlreichen Fachveröffentlichungen in Büchern, Gutachten und Zeitschriftenaufsätzen publiziert der Verfasser seit 1986 auch zu heimatkundlichen Themen.

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    Buchvorschau

    Babette Reinhold-Devrient - Rainer Ertel

    Aber was es unter lieben Kollegen an Verdrießlichkeiten gab, ist längst verraucht. Die stürmisch geweinten Tränen sind getrocknet. Blickt man einmal vierzig Jahre zurück, so sieht man nur das Rosenfarbene der Vergangenheit! Und man grüßt die Freunde, die gestorben sind, die Konkurrentinnen, die längst das Feld geräumt haben. Wir waren jung, schlugen und vertrugen uns, aber vor allem erfochten wir gemeinsam unsere Siege für das Burgtheater, seinen Ruhm und seine Größe."

    Babette Reinhold-Devrient anlässlich ihrer vierzigjährigen Mitgliedschaft am Burgtheater 1929

    Inhalt

    Das Wiener Gastspiel von Babette Reinhold 1887

    Ein kurzer Blick auf ihre Hamburger Zeit 1883 bis 1889

    Verhandlungen in Wien und das Engagement von Margarethe Formes

    Die Burgtheaterzeit Babette Reinholds ab 1889

    Hochzeit mit Max Devrient 1895 und Ehekrise

    Lebenslange Anstellung am Burgtheater und Ehrungen

    Pensionierung 1932

    Babette Reinhold Devrient als Filmdarstellerin 1935 und 1936

    Irritationen um Babette Reinholds Geburtsdatum

    Nachruhm

    Auszeichnungen und Ehrungen

    Anmerkungen

    Literatur

    Personenverzeichnis

    Das Burgtheater (Abbildungen)

    Das Wiener Gastspiel von Babette Reinhold 1887

    Mit der in Hannover geborenen Schauspielerin Babette Maasch, die sich den Künstlernamen Reinhold gegeben hatte, trat im Juni 1887 eine junge, damals am Thalia-Theater in Hamburg¹ tätige Künstlerin ein Gastspiel am k.k. Hofburgtheater in Wien an:

    „Sie debütierte am 6. Juni als ‚Paula‘ in ‚Georgette‘, am 8. als ‚Käthchen von Heilbronn‘, am 11. als ‚Ella‘ im ‚Hexenmeister‘ und am 14., 17., 20. und 23. abermals als ‚Paula‘. Wie in Hamburg, so gefiel diese anmutige, begabte, liebenswürdige Schauspielerin auch in Wien, und wurde engagiert."²

    Nach Abschluss des Gastspiels erfahren wir aus der „Neuen Freien Presse" in Wien³, dass man unter der derzeitigen provisorischen Führung des Herrn Sonnenthal glaube, mit den Fräulein Formes und Reinhold „[…] das Personal des Burgtheaters aufs beste vervollständigt zu haben und der nächsten Saison mit Beruhigung entgegensehen zu können. Auf Fräulein Formes wurde der General-Intendant von Hamburg aus aufmerksam gemacht. Diesem Winke folgend, entsendete er Herrn Hartmann nach Hamburg, der, nachdem er Fräulein Formes in mehreren Rollen gesehen, auf ihr Engagement einrieth. Auf dem Rückwege in [?] Berlin sah Herr Hartmann das Fräulein Reinhold, und auch deren Engagement wurde von ihm angerathen.⁴ Babette selbst erinnert sich anlässlich Ihres vierzigjährigen Burgtheaterjubiläums daran, dass Ernst Hartmann nach Hamburg gereist war, um die Formes anzusehen, sie aber bei dieser Gelegenheit habe spielen sehen, „[…] und nicht mehr locker ließ.⁵ Noch etwas anders klingt die Version , dass Babette eine Empfehlung aus Hamburg besaß, denn Sonnenthal sei von dem damaligen österreichischen Generalkonsul Baron Westenholz „[…] brieflich auf ‚ein Fräulein Reinhold´ aufmerksam gemacht worden, von dem der Diplomat ein gar köstliches Loblied zu singen wußte. Sonnenthal bat den-Generalkonsul, Fräulein Reinhold ‚augenblicklich´ nach Wien zu schicken. Sie möge Probe, eventuell auch am Abend spielen."⁶

    Während des Gastspiels in Wien vom 6. bis zum 23. Juni 1887 erhielt Babette Reinhold für ihre verschiedenen Rollen von der Wiener Presse stets freundliche Kritiken – so schon für ihre Antrittsrolle als ‚Paula‘ in Sardous „Georgette" (Abb. 1), wo man lesen kann: „Eine freundliche Erscheinung und eine kleine, gewinnende Stimme, die sofort zu sagen scheint: eigentlich bin ich eine Naive – diese beiden hervortretenden Merkmale des Gastes machen sich sofort angenehm geltend. Fräulein Reinhold plauderte hübsch vom Munde weg, und die das Wort begleitenden Geberden waren von einer steifen Grazie, die sich mit der Zeit lösen dürfte. Mit dieser Begabung und diesen Mitteln brachte sie in ihrer großen Scene im dritten Aufzuge doch eine volle Wirkung hervor; sie hatte starken Beifall bei offener Scene und wurde schließlich aufs kräftigste gerufen. Eigentlich schwamm sie als Paula gegen den Strom ihres Talents: wie viel erfreulicher wird sie wirken, wenn sie sich im Verlaufe ihres Gastspieles in der Richtung ihres Talents bewegen kann."

    Ähnlich urteilt die Wiener Abendpost⁸, wo es heißt, dass die junge Schauspielerin Erfolg hatte, obgleich sie in einer Rolle antrat, die nicht ihrem eigentlichen Fach angehört: „Die schlanke Mädchengestalt, jugendlich-anmuthige Bewegungen, unter dunklen Brauen und Lidern hervorlugende, klug-lachende Augen, Organ und ganzes Wesen bestimmen Frl. Reinhold für das Lustspiel. In ‚Georgette‘ z.B. wäre Ihre Rolle die Aurora, welche Frl. Hohenfels spielt. Natürliches Spiel, ungekünstelte Redeweise, ehrlicher, warmer Ton und ursprüngliche Naivität des Frl. Reinhold brachen aber auch in der nicht ganz für sie passenden Rolle siegreich durch; die junge Schauspielerin wurde bei offener Scene applaudirt und nach dem dritten Acte wiederholt gerufen. Richtig verwendet, würde das schöne Talent des Frl. Reinhold hier bald die künstlerische Reife erhalten."

    Abb. 1: Theaterzettel für den ersten Gastspielauftritt Babette Reinholds in Wien (Österreichische Nationalbibliothek ANNO)
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