DIE MACHTVOLLE PSYCHOLOGIE: Wie Sie die bewährten Psychologie- und Manipulationstechniken zu Ihrem Vorteil nutzen, spielend leicht Menschen lesen, beeinflussen und im Handumdrehen für sich gewinnen
Von David Campbell
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Über dieses E-Book
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David Campbell
David Campbell was born in Los Gatos, California. After a typical 1980s childhood, he studied English and Creative Writing at Chico State University before acquiring a Master of Communication degree from Boston University. After another fifteen years cultivating a career in marketing among the Silicon Valley elite and publishing newsletters with five times the circulation of the New York Times, he decided to go back to his passion and just write. He hopes you enjoy reading what he wrote as much as he enjoyed writing it. He lives in Los Gatos with his daughter, Lilly.
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Buchvorschau
DIE MACHTVOLLE PSYCHOLOGIE - David Campbell
Inhalt
Inhalt
Einleitung
Geschichte der Psychologie
Über die Seele und das Innenleben – Studienbeginn nach Platon und Avicenna
Vom Zeitalter der Aufklärung bis zum 19. Jahrhundert
Das 19. Jahrhundert – die Psychologie als empirische Wissenschaft
Neue Strömungen – Psychologie im 20. Jahrhundert
Psychodynamische Sichtweise und Psychoanalyse nach Freud
Ganzheitliche Gestaltungspsychologie nach Franz Brentanos
Der Behaviorismus nach John Watson
Der Kognitivismus in den 1960er-Jahren
Konstruktivismus – von Philosophie und Psychologie
Psychologie in der Zeit des Nationalsozialismus
Humanistische Psychologie nach dem 2. Weltkrieg
Psychologie im 21. Jahrhundert
Allgemeine Psychologie
Biologische Psychologie
Physiologische Psychologie
Psychopharmakologie
Neuropsychologie
Psychophysiologie
Kognitive Neurowissenschaft
Vergleichende Psychologie
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Entwicklungspsychologie
Sozialpsychologie
Forschungsgebiete
Abgrenzung zu Verwandten Fachgebieten
Klinische Psychologie – von psychischer Gesundheit und Krankheiten
Die Untersuchung von psychischer Gesundheit
Unterdisziplinen der Klinischen Psychologie
Mehr zur Angewandten Psychologie
Was bedeutet Angewandte Psychologie?
Wirtschafts-, Medien- und Rechtspsychologie – weitere Forschungsgebiete der Angewandten Psychologie
Die Wirtschaftspsychologie
Die Medienpsychologie
Die Rechtspsychologie
Weitere Teilgebiete der Angewandten Psychologie
Psychologie im Alltag
Psychologische Beeinflussung – von Kognitiven Verzerrungen, Nudging und Affirmationen
Von Vorurteilen und Denkfehlern – Kognitive Verzerrungen und Heuristiken
Nudging – gezielte Beeinflussungen
Kommunikationspsychologie
Motivation durch Affirmationen – Positive Psychologie
Psychologie und das alltägliche Leben
Psychologie und Liebe
Psychologie und Erziehung
Psychologie in der Arbeitswelt
Psychologie und die Werbung
Psychologische Effekte, die jeder kennen sollte
Der Anker-Effekt – wenn das Gehirn nach Vergleichswerten sucht
Das Auswahlparadox – viel Auswahl, wenig Freude
Der Authority Bias – die Macht der Autoritäten
Der Butterfly-Effekt – übertrieben oder realistisch?
Der Bystander-Effect – zu viele Zuschauer, zu wenige Helfer
Der Confirmation Bias – die Bestätigung der eigenen Sache
Der Fischteicheffekt – wenn der direkte Vergleich beeinflusst
Der Halo-Effekt – Verzerrung durch Sympathie
Die Kontrollüberzeugung – der irrtümliche Glaube an Alleinkontrolle
Der Outcome-Bias – Überbewertung des Ergebnisses
Der Placebo-Effekt – wenn Gedankenkraft ausreicht
Die Repräsentativitätsheuristik – was erscheint wahrscheinlich und was unwahrscheinlich?
Die Simulationsheuristik – die Macht der Vorstellungskraft
Die Swimmer’s Body Illusion – die Verwechslung von Ursache und Wirkung
Der Social Proof – das blinde Folgen der Masse
Der Verfügbarkeitsfehler – wenn Informationsquantität entscheidend ist
Manipulation im Alltag
Was ist Manipulation?
Manipulationsstrategien und -techniken
Abwehr gegen Manipulationen
Schluss
Quellenverzeichnis
Einleitung
P
sychologie ist eine der interessantesten und komplexesten Wissenschaften aller Zeiten. Das universitäre Studium ist lang und zeitaufwendig. Es beinhaltet in der Regel zahlreiche facettenreiche Teildisziplinen und verlangt ein hohes Maß an Geduld und Ehrgeiz. Doch bereits die Grundlagen der Psychologie können den Alltag erheblich erleichtern. Wer versteht, was in der menschlichen Psyche vorgeht, kann das im Alltag nutzen, um das eigene Verhalten sowie das seiner Mitmenschen besser zu verstehen und sogar zu beeinflussen.
Gleichzeitig wird ein tieferes Verständnis für mentale Gesundheit und Krankheiten erlangt. Auch Nicht-Psychologen und Hobby-Psychologen können davon profitieren. Schließlich wirken bewusste und unbewusste Beeinflussungen und Effekte ständig auf die Psyche des Menschen ein.
Doch was genau wird unter der Psyche eigentlich verstanden? Und wie erarbeitet man sich die wichtigsten Grundlagen der Psychologie am besten? Wer sich ein Basiswissen aneignen möchte, weiß oft nicht so genau, wo er starten soll. Aus der Fülle der vorhandenen Informationen auszuwählen, ist schließlich nicht immer ganz einfach. In diesem Buch werden daher die wichtigsten Teilgebiete und Grundprinzipien der Psychologie erklärt. Es bietet einen Überblick über die wichtigsten Teildisziplinen und liefert ein grundlegendes Verständnis für das, was Psychologie überhaupt bedeutet.
Sie werden schnell sehen: Psychologie ist ausgesprochen umfangreich und jedes Detail zu erklären würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Doch mit dem Basiswissen werden Sie bereits eine gute Grundlage erhalten, um die menschliche Psyche besser zu verstehen. Sie werden erkennen, wie vielseitig Psychologie sein kann und wie wichtig psychologische Denkmuster, Phänomene und das Wissen über diese in der modernen Welt geworden sind.
Abschließend werden Ihnen die wichtigsten und interessantesten psychologischen Effekte vorgestellt – Sie werden erstaunt sein, wodurch Menschen sich beeinflussen lassen. Doch keine Sorge: Ein paar praktische Tipps geben Anregungen, wie man sich vor ungewollter Beeinflussung und Manipulation schützen kann. Zwar lassen sich nicht alle Effekte ausschalten, doch das Bewusstsein über ihr Vorhandensein kann größere Einflussnahme häufig verringern.
In diesem Sinne: Viel Freude und viel Erfolg beim Untersuchen der menschlichen Gedankenwelt!
Geschichte der Psychologie
D
ie Geschichte der Psychologie geht viele Jahrhunderte zurück. In früheren Zeiten wurde sich ausgiebig mit dem menschlichen Verhalten und seinen Ursachen beschäftigt. Damals stand jedoch die menschliche Seele und ihre Einflussnahme stark im Zentrum der frühpsychologischen Forschung. Der Begriff der Psychologie wurde erst wesentlich später eingeführt. Als ein eigenständiges und anerkanntes Forschungsgebiet darf sich die Psychologie erst seit dem 19. Jahrhundert bezeichnen. Im Folgenden erwartet Sie zum Einstieg in die Disziplin ein historischer Überblick über ihre Entwicklung.
Über die Seele und das Innenleben –
Studienbeginn nach Platon und Avicenna
Der griechische Denker Platon, einer der bekanntesten Denker der Antike, leistete zu seiner Zeit bereits erste wertvolle Beiträge zur Entwicklung der späteren Psychologie. Das bedeutet, dass schon um das Jahr 400 v. Chr. Ideen im Raum standen, die für die spätere Wissenschaft Relevanz hatten. Im Mittelpunkt damaliger Philosophie stand Platons Ideenlehre, wonach Ideen sowohl Ursprung als auch Ziel allen Seins sein sollten. Aus dieser Lehre entwickelten sich in späteren Zeiten u. a. auch die Ethik, die Erkenntnistheorie und schließlich auch die Psychologie.
Platon beschäftigte sich umfassend mit der Seele, die das Wesen eines Menschen ausmachen sollte. Die Seele wurde damals gleichgesetzt mit dem Innenleben, dem inneren Wesen. Sein Schichtenmodell der Seele wurde auch Grundlage für die spätere Forschung des österreichischen Arztes Sigmund Freud, der die Psychologieforschung weiter nach vorne trieb. Auch andere historisch bedeutsame Denker und Gelehrte wie Aristoteles und der persische Arzt Avicenna erforschten die Seele und geistige Erkrankungen. Avicenna beschrieb nicht nur bereits kognitive Prozesse des Menschenverstandes (also solche Prozesse, die das Denken, Wahrnehmen und Erkennen betreffen), sondern befasste sich auch mit der reinen Vorstellungskraft und leistete damit bereits um das Jahr 1000 n. Chr. einen wichtigen Beitrag zur modernen Erforschung psychischer Erkrankungen.
Im Jahr 1575 formulierte der spanische Arzt und Philosoph Juan Huarte de San Juan in seinem Werk Examen de ingenios para las sciencias (deutsche Übersetzung durch Gotthold Ephraim Lessing: Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften) weitere Ideen, die so auch in der modernen Psychologie verwendet wurden. Er lieferte damit weitere bedeutende Erkenntnisse für die spätere Forschung.
Auch die Bezeichnung Psychologie bzw. psychologia tauchte nun, im 16. Jahrhundert, auf. Wann genau sie das erste Mal benutzt wurde, kann jedoch nicht mehr eindeutig nachgewiesen werden. Verschiedene Quellen belegen lediglich, dass der Begriff im 16. Jahrhundert bereits Anwendung fand.
Vom Zeitalter der Aufklärung bis zum
19. Jahrhundert
Mit dem Zeitalter der Aufklärung nahm die Arbeit auf dem Gebiet der heutigen Psychologie zu. Abseits von Untersuchungen der Seele widmete sich die Forschung im Bereich der Psychologie mehr dem Kern des menschlichen Verstandes. Zwar hatte sich die Psychologie auch dann noch keinen Namen als eigenständig anerkannte Wissenschaft gemacht, sie befand sich aber auf einem guten Weg dorthin.
Der Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz war einer der bedeutendsten Vertreter der Psychologieforschung dieser Zeit. Besonders hervorstechend war seine analytische Theorie des erkennenden Bewusstseins mit dem Titel Neue Versuche über den menschlichen Verstand, welches im Jahr 1704 erschien. Auch seine Monadenlehre aus dem Jahr 1714 beeinflusste das Gebiet der Psychologie maßgeblich. Hier erlangten bereits viele Ansätze der späteren Gestaltungspsychologie erste Aufmerksamkeit.
Auch der Gelehrte Christian Wolff veröffentlichte zwei bedeutende Werke im psychologischen Wirkungsbereich. Durch ihn und seine Arbeit wurden die Begriffe Bewusstsein und Aufmerksamkeit bekannt gemacht.
Mit zahlreichen weiteren Ansätzen und Forschern im Bereich dieser Wissenschaft wuchs nicht nur die Bekanntheit der Thematik, sondern auch ihre Anerkennung. Mit den Jahren kamen immer neue Betrachtungsweisen und Erkenntnisse auf, sodass sich das Themengebiet erweiterte und verfestigte. Eine Vielzahl von Wissenschaftlern und Gelehrten begann sich allmählich für den Bereich der Psychologie zu interessieren.
Der Professor Ferdinand Ueberwasser der Alten Universität in Münster bezeichnete sich im Jahr 1783 erstmals selbst als Professor für empirische Psychologie und Logik. Damit hielt die Psychologie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin Einzug in die Universität. Schließlich nahmen sich im 19. Jahrhundert auch Philosophen und Schriftsteller wie Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche den Themenfeldern der Psychologie an. Bedeutende Werke befassten sich intensiv mit der Erschließung des menschlichen Verstandes und der Interpretation der menschlichen Psyche und Verhaltensweisen.
Das 19. Jahrhundert – die Psychologie als empirische Wissenschaft
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Psychologie als empirische Wissenschaft. Wilhelm von Humboldt startete diese Entwicklung als einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Völkerpsychologie. Gustave Le Bon und Scipio Sighele entwickelten in den 1890er-Jahren die Massenpsychologie. Diese beiden Teilbereiche gelten als die Vorlage, aus der sich später die heutige Sozialpsychologie entwickelt hat. Auch der wachsende Materialismus beeinflusste die Psychologie im 19. Jahrhundert. Erstmals wurde der Bereich der Neurophysiologie erforscht und