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AUS DER TIEFE: Horror-Thriller
AUS DER TIEFE: Horror-Thriller
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eBook442 Seiten5 Stunden

AUS DER TIEFE: Horror-Thriller

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Über dieses E-Book

Etwas ist erwacht.
Aufgeweckt von einem Seebeben in der Antarktis ist eine riesige Kreatur aus den Tiefen aufgestiegen. Dieses monströse Wunder der Evolution, das selbst Blauwale winzig erscheinen lässt, übernimmt die Herrschaft über den Ozean und setzt damit eine katastrophale Kettenreaktion in Gang …
Henry Rainwater ist ein Krabbenfischer, der versucht, den Fluch seines Familiennamens loszuwerden und sein Leben zu bestreiten. Nachdem er nur knapp einer Begegnung mit diesem Monstrum entkommen konnte, der allerdings sein Vater und der Rest der Schiffscrew zum Opfer fielen, lebt Rainwater zurückgezogen und voller Angst vor jener Kreatur, die das Meer unsicher macht. Der einzige Mann, der Rainwater Glauben schenkt, ist Andrews, ein ambitionierter Wissenschaftler, der von der Regierung beauftragt wurde, der Existenz dieses Ungeheuers nachzugehen. Doch schnell muss Rainwater feststellen, dass Andrews eigentlich andere Motive antreiben, die Kreatur aufzuspüren. Getrieben von seinem Wunsch nach Rache muss Henry seine Angst überwinden und wieder auf See hinausfahren, um das Monster zu finden, es zu töten und Andrews daran zu hindern, einen Plan umzusetzen, der schreckliche Folgen für die gesamte Menschheit haben könnte …
★★★★★ »AUS DER TIEFE ist eine adrenalingeladene Achterbahnfahrt, die einen von der ersten Seite an gefangen nimmt.« - Amazon.com
SpracheDeutsch
HerausgeberLuzifer-Verlag
Erscheinungsdatum16. Feb. 2024
ISBN9783958358416
AUS DER TIEFE: Horror-Thriller

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    Buchvorschau

    AUS DER TIEFE - Michael Bray

    Prolog

    Ross-Schelfeis, Antarktis

    Mit mindestens 487.000 km² war das Ross-Schelfeis das weltweit großflächigste seiner Art. Obwohl es an seinem höchsten Punkt beeindruckende 160 Fuß weit aus dem Wasser ragte, lag ein Großteil seiner Masse unter der Oberfläche. Ein tiefes Rumpeln durchdrang die Stille der klirrend kalten antarktischen Luft, als ein gewaltiges Stück des Schelfs abbrach und in den Ozean sackte. Eine Schule Killerwale nahm Reißaus vor der Erschütterung, als über 300 Tonnen Eis aufs Wasser schlagen.

    Die Kreatur rührte sich.

    Nachdem der Lärm sie aus ihrem Tiefschlaf geweckt hatte, öffnete sie die Augen und machte sich auf den Weg, um seine Quelle zu finden, wobei jeder Schwenk seiner Flossen, während sie sich ins offene Meer bewegte, eine Druckwelle verursachte. Tausende Gallonen Wasser strömten beim Schwimmen durch den Körper des Wesens und ermöglichten ihm, die geringsten Schwingungen zu »schmecken«, die von potenzieller Beute im Umkreis von bis zu 100 Meilen ausgingen. Dadurch, dass es seinen Kopf dabei schwenkte, entdeckte es die fliehenden Wale, ja konnte die Positionen aller sieben haargenau ausmachen.

    Die Säuger spürten, wie sich der Riese näherte, und gingen in Defensivformation, wobei sie ihre Kälber in der Mitte der Gruppe schwimmen ließen. Die Kreatur jedoch trachtete nach einer besser sättigenden Mahlzeit; sie beschleunigte und steuerte auf das größte Tier der Schule zu, ein 20 Fuß langes Männchen. Der Wal war außerstande, sich zu verteidigen, bevor sich die nach innen gerichteten, gezackten Zähne des Ungeheuers in ihr vergruben, und mühelos Knochen wie Speck durchtrennten. Der außer Gefecht gesetzte Orca heulte gequält auf, während seine ängstlichen Wegbegleiter weiter flüchteten. Verzweifelt bemühten sie sich, den Abstand zu dieser fürchterlichen neuen Bedrohung zu vergrößern. Der Geschmack des Blutes versetzte die riesige Bestie in einen Rausch. Indem sie noch einmal zubiss, löste sie die Schwanzflosse des verwundeten Wals endgültig vom Rest seines Rumpfs, und heißes Blut quoll in die eisigen Wasser. Die Schreie des sterbenden Opfers echoten durch die See, während sich der Meeresgigant daran gütlich tat.

    Ein neuer Räuber hatte sich an die Spitze der Nahrungskette gedrängt.

    Kapitel 1

    Forschungsschiff Neptune, Beringsee,

    62 Meilen vor der Küste Alaskas

    Unerbittlicher Wind und Regen peitschten aufs Schiff ein, während die Crew damit haderte, auf Kurs zu bleiben. Andrews behielt das Sonar im Auge und versuchte dabei, das Übelkeit erregende Schaukeln der beharrlich weiterfahrenden Neptune zu ignorieren.

    »Wir hätten bis zum Ende dieses Sturms warten sollen«, brummelte ihr Kapitän, ein stämmiger Mann mit breiter Brust, schwarzem Vollbart und stahlgrauen Augen.

    »Überlassen Sie das Bedauern deswegen mir, Captain Smeet; konzentrieren Sie sich lieber darauf, nicht vom Kurs abzukommen.«

    »Leichter gesagt als getan. Wir bekommen eine volle Breitseite Wind ab, und der Rumpf ist schon dick vereist.«

    »Vereist?«, wiederholte Andrews und machte seinen Blick endlich von dem Messgerät los.

    »Die Temperatur beträgt minus sieben Grad«, knurrte Smeet, gerade als er in eine hohe Welle steuerte. »Das ganze Wasser, das der Sturm in die Höhe spritzen lässt, wird zu Eis und bleibt an der Struktur des Schiffs haften. Die Männer sind draußen, um es zu entfernen, doch sollte es zu viel werden, sind wir geliefert.«

    »Aber Sie haben die Lage unter Kontrolle, richtig?«

    So gerne er es gewollt hätte: Smeet ging nicht auf Andrews beziehungsweise dessen Arroganz ein. Der Mann ließ das Dreifache des geltenden Lohns dafür springen, dass er dieses schwimmende Irrenhaus befehligte, und das Geld war dem Captain wichtiger als die Genugtuung, ihn in seine Schranken zu verweisen, so verlockend der Gedanke auch sein mochte. Wie er den Kerl nun betrachtete, versuchte er, schlau aus ihm zu werden. Andrews war arg dürr und hätte Smeets Meinung nach mit seinen blauen Augen, dem glänzend schwarzen Haar und teuren Poloshirt eher auf den Golfplatz eines Country Club gepasst als aufs Meer.

    »Captain Smeet«, hob er nun erneut an, gleichzeitig da er seine Brille abnahm und sich dazu hinreißen ließ, dass ein leises Lächeln seine Lippen umspielte. »Die Männer werden doch damit fertig, oder?«

    »Selbstverständlich, aber es ist nicht so, dass sie begeistert davon wären. Sie hätten sich meinen Rat zu Herzen nehmen und erst morgen auslaufen sollen; ich begreife nicht, was Sie so sehr drängt, dass es heute sein musste.«

    »Der Grund dafür ist: Ich habe 15 Jahre darauf gewartet, wieder auf diesen Unterwasserschall zu stoßen, und werde mich wegen eines kleinen Unwetters kein bisschen länger aufhalten lassen.«

    »Ich würde bei 20 Fuß hohen Wellen und einer Windgeschwindigkeit von 80 Meilen die Stunde von mehr als einem ‘kleinen Unwetter’ sprechen.«

    »Bezahlen wir Sie nicht aus dem Grund so gut, da Sie der Beste sind? Oder möchten Sie andeuten, wir sollten jemanden einstellen, der fähiger ist als Sie?«

    »Nein«, antwortete Smeet und schüttelte den Kopf. »Dazu besteht kein Anlass. Nehmen Sie lediglich die Gefahr zur Kenntnis.«

    Falls der Schall, den wir empfangen, auf das zurückgeht, was ich vermute, Mr. Smeet, wird die Witterung hier draußen das geringste unserer Probleme sein.

    Das wollte Andrews sagen, und sei es nur, um das Gemecker dieses bornierten Kapitäns zu unterbinden, doch das wäre der Situation nicht zuträglich gewesen. Stattdessen lächelte er.

    »Zur Kenntnis genommen. Würden Sie mich jetzt bitte entschuldigen? Ich muss mich wieder meiner Arbeit widmen. Behalten Sie unseren Kurs bei, bis ich etwas anderes anordne.«

    Smeet belegte ihn noch mit einem finsteren Blick, bevor er sich Andrews’ Befehl fügte, während dieser seine Aufmerksamkeit wieder auf die Anzeige lenkte. Er überprüfte seine Kartenbilder, um sich noch einmal über die Position ihres Schiffs zu vergewissern. Nachdem er mit Zufriedenheit festgestellt hatte, dass sie weiterhin auf dem richtigen Weg waren, nahm er den Ausdruck zur Hand, den er einige Tage zuvor vom Ausschlag des Sonars gemacht hatte. Bei oberflächlicher Betrachtung schien es nichts weiter zu sein als eine zittrige Linie in Schwarzweiß; für ihn sprach diese jedoch Bände. Mit einem roten Stift hatte er den Bereich hervorgehoben, der ihn interessierte, und daneben vermerkt: Was bist du?

    Während sich das Schiff über einer weiteren Welle aufbäumte, hoffte er inständig, dass sie lange genug am Leben blieben, um das herauszufinden.

    Kapitel 2

    23 Meilen von der Neptune entfernt behauptete sich die Besatzung des Krabbenkutters Red Gold gegen denselben Sturm. Im Ruderhaus kämpfte Captain Sam Harris darum, das Steuer in seiner Gewalt zu behalten, während die Nussschale inmitten der immensen Wogen herumgeworfen wurde. Am schwappenden Horizont tat sich eine besonders hoch auf, sodass der Himmel hinter ihr verschwand. Der erfahrene Kapitän steuerte in sie hinein, doch sein Magen drehte sich um, als die Welle unter dem Schiff hindurchströmte und dabei gegen den Rumpf klatschte.

    Sams Bruder Joey betrat das Ruderhaus. Er war es gewohnt, sich auf See an Deck zu bewegen, weshalb er sich nichts aus dem Schwanken des Schiffs machte.

    »Das ist die reinste Hölle da draußen«, bemerkte er und hockte sich auf die Bank hinter dem Captain. »Einer der Neuen hat sich schon verabschiedet.«

    »Herrgott nochmal, mit diesen Grünschnäbeln hat man keine Minute Ruhe, was?«, beschwerte sich Sam, während er mit den Elementen rang.

    »So ist das eben. Jedenfalls müssen wir diese Körbe herausziehen und in den Hafen zurück, ehe es uns in Stücke reißt. Wann erreichen wir den ersten Korb?«

    »Müsste jeden Moment passieren. Du machst dich also besser bereit.«

    Joey schmunzelte und steckte sich eine Zigarette an. »Ich bin allzeit bereit.« Er ließ den Qualm in zwei blauen Wölkchen aus seiner Nase wabern.

    »Das weiß ich, aber tu mir einfach einen Gefallen: Sei vorsichtig, okay?«

    Sams Tonfall verhehlte seine Angespanntheit nicht, was dazu führte, dass sich Joeys Magen ein wenig zusammenzog.

    »Ich mache die Crew mobil«, erwiderte er, indem er seine eigene zunehmende Unruhe verdrängte. »Dann können wir diesen Krempel an Bord ziehen und uns schleunigst von hier verpfeifen.«

    »Hey Joey.«

    »Ja?«

    »Denk daran, was ich gesagt habe: Sei vorsichtig.«

    Da klopfte Joey seinem Bruder auf den Rücken und kehrte nach unten zurück, um die Männer zusammenzutrommeln.

    Kapitel 3

    Die vier Mann standen an der Luke und warteten auf die Erlaubnis, nach draußen zu gehen. Unter den Fischern, die auf der Beringsee arbeiteten, herrschte brüderliche Kameradschaft, obwohl Schlafmangel und ständig drohende Gefahren die Gemüter oft erhitzten. Mit einer Sterberate von 25 Prozent unter denjenigen, die mutig oder verrückt genug waren, ihren Lebensunterhalt auf dem Meer bestreiten zu wollen, stand jeder Neuling innerhalb der Mannschaft vor einer schwierigen Aufgabe. Man verdiente sich einzig dadurch Anerkennung, dass man an der Knochenarbeit teilnahm und sowohl dem Kapitän als auch den Kameraden in der Crew gegenüber körperliche wie geistige Stärke bewies.

    »Hey, Rainwater, was hältst du von deinem ersten Eindruck der Beringsee?«, höhnte Mackay, als er sich seinen gelben Regenmantel überstreifte.

    »Ich fische nicht zum ersten Mal, weißt du? Nur hier draußen war ich noch nicht.«

    »Erfahrung hin oder her, auf einen solchen Höllenritt kann man sich nicht gefasst machen. Frag nur Grimshaw, der hat sich schon ausgeklinkt, obwohl wir noch gar nicht losgelegt haben.«

    »Ich bin kein Drückeberger.«

    »Das sagen sie alle. Ich gehe davon aus, dass Grimshaw jetzt ganz anders daherreden würde – wenn er den Kopf lange genug aus seinem Arsch ziehen könnte, um es zu tun.«

    Rainwater stellte seine Nervosität hintan, um dem Schotten den Stinkefinger zu zeigen, und schaffte es sogar, breit zu grinsen.

    »Wenn du alter Sack das noch hinkriegst, kann ich es auch.«

    »Was du bisher gesehen hast, war harmlos, Junge. Warte, bis das Wasser gefriert oder einige der hohen Wellen über uns hereinbrechen. Vielleicht kannst du dich dann gemeinsam mit Grimshaw verkriechen.«

    »Hohe Wellen?«, hakte Rainwater nach, weil er sich fragte, um wie vieles höher jene noch schlagen mochten, von denen das Schiff momentan schon bedrängt wurde.

    »Ich hab hier draußen schon welche von 40, 50 Fuß erlebt.«

    »Unfug«, behauptete Rainwater, erkannte dann aber mit Entsetzen, dass Morales nicht scherzte.

    »Vor ein paar Jahren, als wir in der Gegend um Kiska auf Fischfang waren, brachte uns eine von 40 Fuß zum Kentern. Wir bemerkten überhaupt nichts davon, bis wir uns im Wasser wiederfanden. Sie traf uns von der Seite und rollte über uns hinweg, als ob wir nicht dort gewesen wären. Wir konnten von Glück reden, dass wir es überlebten.«

    »Und dann geht dieser Trottel hin und beschließt, wieder in See zu stechen«, warf Mackay ein.

    »Was soll ich sagen? Ich liebe es hier draußen. Vielleicht sind wir alle ein bisschen bescheuert, hm? Was ist mit dir, Frischling, bist du dem Leben auf dem Beringmeer gewachsen, was meinst du?«

    »Als könnte er es sich aussuchen«, versetzte Mackay. »Schließlich gehört das Schiff seinem Daddy. War von vornherein klar, dass es einmal so kommt, nicht wahr, Junge?«

    Rainwater hätte gern gewusst, weshalb ihn der Kommentar so verärgerte. Ihm war klar: Dass sie ihn aus der Reserve locken und ihm als Neuling – Grünschnabel eben, wie man seinesgleichen nannte – das Leben schwermachen wollten, gehörte zur Einführung in den Alltag an Bord eines Krabbenkutters. Egal, wo der Grund lag, er wollte sich nicht unterstellen lassen, eine Sonderbehandlung zu bekommen.

    »Ich erwarte nicht, dass es hier draußen eine Extrawurst für mich gibt.«

    »Hast du deinen Nachnamen deswegen zu Rainwater geändert – weil du nicht als Harris’ Spross abgekanzelt werden wolltest?«, fragte Mackay und wartete auf eine Reaktion.

    »Ich habe meine Gründe, ja. Man sollte mich anhand meiner Leistungen beurteilen, nicht aufgrund meiner Herkunft.«

    »Ach, mach dir darum keine Gedanken«, erwiderte Mackay. »Du wirst schneller an die Köderbox kommen, als dir lieb ist, und knietief im Matsch und Fischgekröse stehen.«

    »Kann’s kaum erwarten«, murmelte Rainwater, was seine beiden Gefährten anscheinend lustig fanden.

    »Keine Sorge, Junge«, sprach Morales. »Denk einfach an die Kohle, die bei dieser Fahrt herumkommt. Diese Arbeit gilt nicht umsonst als härteste auf der Welt. Dann hoffen wir mal, dass uns Daddy nicht untergehen lässt, was?«

    Joey kam zu ihnen, woraufhin sie sich aufmachten, um durch die Luke zu gehen.

    »Jetzt wird’s ernst, Männer, lasst uns ein paar Krabben hochholen«, sagte er, indem er sie öffnete und hinaus aufs Deck trat, woraufhin eine Bö einen Schwall Regen hereinwehte.

    »Komm, Frischling, packen wir’s«, fuhr er fort und zog den Kopf ein, ging los und beugte sich gegen den Wind nach vorne.

    Rainwater zog sich die Kapuze seines Mantels über den Kopf und folgten den beiden hinaus.

    Drinnen war ihm schon flau im Magen gewesen, doch das ließ sich nicht annähernd mit den fürchterlichen Bedingungen an Deck vergleichen. Der Regen prasselte so heftig, dass es wehtat, und der Sturm brüllte fast so laut wie die aufgewühlte See, welche den Kutter schaukelte, als hätte sie ihre helle Freude daran.

    Normalerweise holte man Krabben an Bord der Red Gold zu fünft ein, doch da sich Grimshaw schon aus der Affäre gezogen hatte und die restliche Zeit dieses Abstechers unter Deck absitzen würde, oblag es ihnen allein, die Körbe aus dem Wasser zu hieven und nachzuschauen, ob ihnen etwas in die Falle gegangen war. Dem nicht nachzukommen bedeutete, dass niemand entlohnt wurde und das ganze Unterfangen fehlschlagen konnte. Umgekehrt standen ihnen, so die Kästen voll waren, über 30.000 Dollar pro Kopf für ihre Bemühungen zu. Wie immer bediente Joey als Vorarbeiter an Deck den Hebekran mit Seilzug, den man brauchte, um die je 90 Pfund schweren Krabbenkörbe aus dem Ozean zu ziehen. Mackay hielt den Haken fest, den er auf die an der Oberfläche treibenden Baken der Körbe werfen würde, um sie einzuholen. Wenn die (hoffentlich gefüllten) Behälter aus Stahlstreben und Draht aus dem Wasser kamen, sollten er und Morales sie freischwebend hinüber zum Sortiertisch schwenken. Darüber leerte man sie dann, damit die Crew den Fang sichten konnte, wobei sie alle Jungtiere oder Weibchen zurück ins Meer werfen musste, um die Nachhaltigkeit dieses Gebiets auch in Zukunft zu gewährleisten, und die kostbare Ausbeute in die Sammeltanks unter Deck bringen lassen sollte.

    Die Aufgabe an sich war schon anstrengend genug, doch weil das Boot in den Wirren des Unwetters schlingerte und schwankte, stieg die Gefahr ernsthafter oder gar tödlicher Verletzungen in bedenklichem Maße. Wie üblich für Anfänger war Rainwater am Ködertisch zugeteilt. Seine Pflicht bestand darin, den eingefrorenen Fisch zu schneiden und abzupacken, damit man die Krabbenkörbe damit bestücken konnte. Da er schon eine erhebliche Menge Kabeljau so präpariert hatte, spürte er seine Hände nicht mehr. Es handelte sich um eine Art Ritual zur Einweisung, und er machte ohne Murren weiter. Jedermann begann seine Laufbahn als Fischer genau dort, wo er jetzt stand – beim Herrichten von Ködern, bevor er über kurz oder lang in der Hierarchie aufsteigen würde.

    »Erster Korb kommt hoch«, rief Joey, der seine Augen gegen Wind und Graupel zusammenkneifen musste.

    Mackay setzte seine Füße hinter die vier Fuß hohe Reling und ignorierte den sicheren Tod, der im schäumenden Ozean unterhalb harrte, während das wankende Schiff durch die Wellen pflügte. Er warf den Haken aus.

    Die Leine trudelte im hohen Bogen und dank seiner Erfahrung zielgenau durch die Luft, denn sie landete trotz des turbulenten Seegangs und Sturms exakt dort, wo der bewanderte Fischer sie haben wollte. Der Haken zog an den Tauen der Baken, die an dem in der Tiefe des Meeres stehenden Krabbenkorb befestigt waren.

    Mackay holte die Leine ein, während Morales hinter ihm stand und sie aufwickelte, um sicherzugehen, dass sie sich nicht um die Beine seines Kameraden wickelte.

    Als Mackay die Bake an der Bordwand hochgezogen hatte, nahm Morales sie. Sobald er sie an der Seilwinde einhakte, begann Joey mit der Bergung des Korbes. Rainwater kam nicht umhin, die gute Koordination der drei zu bewundern. Sie bewegten sich wie eine einzelne, bestens eingearbeitete Maschine, weil sie ihre jeweiligen Handgriffe beängstigend effizient erledigten, obwohl sie mit einem Mann weniger arbeiten mussten, obendrein bei einem furchteinflößend schweren Unwetter, wie es der 23-Jährige selten erlebt hatte.

    Im Lauf der nächsten zwei Stunden hievte die Besatzung ihre Körbe an Deck und stapelte sie, so wie man sie um die wertvollen Königskrabben erleichterte. Ihr Ertrag war stattlich, wenn nicht gar spektakulär. Obwohl er schon seit über einer Stunde taube Hände hatte, bereitete Rainwater weiter Köder vor und unterbrach sich dabei nur, wenn der Sortiertisch voller Krabben lag, um beim Herauspicken derer zu helfen, die nicht verkauft werden konnten, und sie ins Meer zurückzuwerfen.

    Der Sturm war stärker geworden, und jetzt klatschten imposante Wellen von der Seite gegen das Schiff, nicht ohne das Deck zu fluten.

    »Wie viele müssen wir noch hochholen?«, rief Mackay gegen das Brausen an.

    »Drei«, antwortete Joey hinterm Seilzug.

    Mackay suchte Rainwaters Blick.

    »Was ist, Frischling: Bock drauf, den Haken auf die nächste Bake zu werfen?«

    Der junge Mann schaute seinen Onkel an, den Zwillingsbruder seines Vaters.

    »Steht dir frei«, schrie Joey lauter als der Wind. »Bau nur keinen Mist, sonst müssen wir ‘ne Ehrenrunde drehen.«

    Als Rainwater an die Reling trat, beugte er seine Hände, um sie ein wenig zu wärmen beziehungsweise überhaupt wieder zu spüren. Er bemerkte, dass die Bordwand nur bis knapp über seine Knie reichte, also mochte er, wenn er nur kurz sein Gleichgewicht verlor oder ein Ruck durchs Schiff ging, in die Tiefe stürzen, was er unmöglich überlebt hätte. Mackay grinste, als ob er seine Gedanken gelesen hätte, und überließ ihm den Haken; die Anstrengungen der letzten Stunden hatten ihm nichts von seinem Übermut genommen.

    »Fall bloß nicht da rein, Frischling. Bis wir mit dieser Bleiente gewendet hätten, um dich zu retten, wärst du schon tot.«

    Rainwater hob den Haken an, um Gefühl für sein Gewicht zu bekommen. Er hatte federleicht ausgesehen, bevor er von Mackay geworfen worden war, doch Rainwater kam er verblüffend schwer und unhandlich vor.

    »Du musst ein paar Dinge beachten«, begann der Ältere. »Erstens: Bleib fest mit beiden Füßen am Boden stehen. Du willst dich nicht in der Leine verheddern und über Bord gezogen wurden. Zweitens: Wirf sie nicht direkt auf die Bake. Hoher Wellengang, kräftige Strömung, also zielst du lieber ein Stück weiter voraus. Der Haken wird sich automatisch festziehen, während du sie einholst.«

    Rainwater nickte, und Mackay trat beiseite.

    »Und noch eine Sache«, fügte er grinsend hinzu.

    »Was?«

    »Wenn ein Grünschnabel beim ersten Wurf nicht trifft, bedeutet das Unglück, also sieh zu, dass es dir gelingt.«

    Rainwater blinzelte hinaus in die Finsternis, um die gelben Baken im unruhigen Ozean zu erkennen.

    »Da ist sie, Junge, wirf den Haken«, rief Mackay.

    Rainwater tat es. Das Metall segelte hoch durch die Luft davon. Er war sich sicher, zu wenig Schwung genommen zu haben, doch der Wind ließ den Haken über den Schwimmer hinausfliegen. Er begann, die Leine einzuholen, und lächelte verschmitzt, als sie sich am Tau einhakte.

    »Guter Wurf«, lobte Mackay und schlug ihm auf den Rücken, ehe er beim Ziehen half. Morales hängte die Leine in den Seilzug, den Joey dann einschaltete, um den Stahlbehälter nach oben zu ziehen, von dem sie alle hofften, er sei übervoll mit Krabben.

    »Vielleicht wird tatsächlich ein Fischer aus dir, Rainwater«, frotzelte Morales, während sie darauf warteten, dass der Korb ans Licht kam.

    Der Junge grinste mit dem Gefühl, vielleicht gerade Anklang zu finden. Als das Geflecht an die Oberfläche trat, jubelten die drei, denn es platzte buchstäblich vor Königskrabben.

    »Rotes Gold voraus, Männer!«, freute sich Morales, während sie sich darauf gefasst machten, die Ladung an Deck und zum Sortiertisch zu schwingen.

    Rainwater grinste und blickte hinaus aufs Meer, eine Landschaft rollender, auf und nieder gehender Wogen, die gegen die Bordwand stoben. Die 70 Fuß hohe Monsterwelle, die von der Seite her gegen den Wind auf sie zukam, fiel ihm sofort auf, doch ihr schierer Umfang wollte ihn glauben machen, sie sei Einbildung. Sein Magen verkrampfte, da er wusste, dass sie das Schiff erfassen würde.

    »Achtung!«, brüllte er.

    Morales schaute auf, und obwohl der ergraute Fischer schon viele erlebt hatte, gab das Entsetzen in seinen Augen zu erkennen, dass er mit so etwas nie und nimmer gerechnet hätte.

    »Heilige Scheiße – runter, duckt euch!«, schrie Mackay und warf sich hinter der Reling auf die Knie.

    Rainwater war wie gelähmt und beobachtete mit offenem Mund, wie der Sog näherkam. Dies war auch das treffende Wort, denn so unmöglich es auch erschien: Ihm war klar, dass es keine herkömmliche Welle sein konnte. Morales und er sahen, wie er hervorbrach – ein gekrümmter, blaugrauer Buckel durch die Meeresoberfläche. Rainwater blieb nur ein Augenblick, um sich durch den Kopf gehenzulassen, wie riesig diese Kreatur sein musste. Da ihm keine vergleichbare einfiel, konnte er lediglich starren.

    »Morales …« war alles, was er noch sagen konnte, bevor das Wesen mit dem Rücken gegen die Unterseite des Kutters knallte und ihn im Weiterschwimmen vollständig aus dem Wasser wuchtete.

    Der Krabbenkorb, der noch an der Seilwinde baumelte, traf Morales, auf dessen Körper ungefähr die gleiche Kraft einwirkte wie bei einem Zusammenstoß mit einem Güterzug. Er wurde durch die Luft geschleudert wie eine Stoffpuppe, bevor ihn die schwarze, schwappende Beringsee verschlang.

    Rainwater wurde gegen den Sortiertisch geworfen, wobei er sich den Kopf so fest stieß, dass grelles Licht vor seinen Augen aufblitzte.

    Das Schiff landete wieder im Wasser, und die Kreatur nahm es kaum zur Kenntnis, während sie ihre Bahn fortsetzte. Sobald es aufschlug, neigte es sich zur Backbordseite hin und drohte umzukippen.

    »Wir gehen unter!«, rief Joey, während er sich aufraffte.

    »Wo ist Morales?«, fragte Mackay mit erhobener Stimme, damit man ihn gegen den Wind hörte.

    Rainwater konnte nicht sprechen und hatte zu viel Angst, um abgesehen davon, dass er sich bemühte, das Erlebte zu verarbeiten, irgendetwas zu unternehmen.

    Da rüttelte Mackay an seiner Schulter. »Ich habe gefragt: Wo ist Morales?«

    »Über Bord gegangen …« Mehr brachte der junge Mann nicht heraus.

    Die Backbordreling befand sich nur nach knapp über Wasser. Das Schiff hatte eine Schlagseite von erschreckenden 30 Grad, während der Captain versuchte, es vorm Kentern zu bewahren.

    »Komm schon, wir müssen uns anziehen«, drängte Mackay, der nun wieder auf die Beine kam und Rainwater dann mit zurück zur Luke nach drinnen schleifte, wo Joey schon die Rettungswesten bereitmachte.

    »Zieht die an«, bellte er. »Ich muss zum Ruderhaus; ihr zwei macht das Boot fertig. Zehn Minuten, dann ist dieser Kahn untergegangen.«

    Damit war Rainwaters Onkel verschwunden und lief tiefer ins Innere des vernichtend getroffenen Schiffs. Mackay und der Junge begannen, sich die leuchtend roten Rettungswesten überzustreifen, während der Rumpf knarrte und sich seinem nassen Grab weiter zuneigte.

    ***

    Im Ruderhaus herrschte Chaos. Die Scheiben waren beim Aufprall zersprungen, sodass der Wind durch den kleinen Raum pfiff. Sam saß im Kapitänssessel – sein bärtiges Gesicht der Inbegriff von Entschlossenheit – und tat sein Möglichstes, um das Schiff weiterzusteuern.

    »Sam, schnell, wir müssen von Bord gehen, bevor es sinkt.«

    »Ich kann uns über Wasser halten.«

    »Kannst du nicht, es leckt; das Schiff ist verloren, also beeil dich. Lass uns abhauen.«

    »Vielleicht können wir …«

    »Es ist aus. Wir müssen von Deck – sofort.«

    »Was ist passiert?«

    »Etwas hat uns gerammt; etwas Großes.«

    »Ein anderes Schiff?«

    »Nein, glaube ich nicht. Gib es auf und komm mit, damit wir ganz schnell hier runterkommen.«

    »Verfluchter Mist«, schimpfte Sam und sandte noch das Notsignal aus, bevor er seinem Bruder unter Deck folgte.

    Mackay und Rainwater hatten ihre Westen nun angezogen und das selbstaufblasende Schlauchboot ausgebreitet. Wie Joey und Sam auf die beiden zueilten, mussten sie sich gegen die Schräglage des Schiffs lehnen, um nicht zu fallen.

    »Jetzt aber los«, meinte Ersterer, da drehte sich sein Bruder um.

    »Wo ist Grimshaw?«

    Die Männer sahen einander entgeistert an. »Schafft das Boot ins Wasser«, befahl Sam und drehte sich zur Luke um.

    »Du kannst nicht runtergehen.« Joey musste wieder gegen das Getöse anbrüllen. »Der Rumpf dürfte mittlerweile vollgelaufen sein. Es ist zu gefährlich.«

    »Hier wird niemand im Stich gelassen«, stellte Sam klar und stürzte auf die Tür zu. Schon war er auf dem Weg unter Deck.

    Die drei anderen blieben stehen, schauten sich gegenseitig an und dann auf Joey, der jetzt als Vorarbeiter das Sagen hatte.

    »Tut, was er verlangt hat«, bestätigte er und zog seine Weste aus, um seinem Bruder zu folgen.

    Rainwater wollte sich anschließen, doch Mackay hielt ihn an einer Schulter fest.

    »Nicht auch noch du. Komm, wir müssen dieses Ding zum Schwimmen bringen. Allein schaff ich das nicht.«

    »Wie lange warten wir?«, rief Rainwater, während er versuchte, nicht darauf zu achten, wie wenig fehlte, bis das Wasser aufs Deck strömen würde.

    »Geben wir ihnen ein paar Minuten, dann …«

    Plötzlich erschütterte eine gewaltige Explosion von unten das Schiff, und das Heck sauste in die Höhe, während Teile der Beplankung in die Luft flogen.

    »Wir müssen sofort mit dem Boot ins Wasser!« Mackay wurde panisch, nun da Flutwellen über die Reling schwappten und das Schiff endgültig sank.

    Rauch quoll aus dem Treppenschacht, der unters Deck führte, und zwischen den Bohlen zu ihren Füßen züngelten Flammen, die der Wind zusätzlich anfachte.

    »Mein Dad …«, sprach Rainwater leise, während Mackay den Ring zog, um das runde Schlauchboot – zehn Fuß im Durchmesser – aufzublasen.

    »Er ist tot«, rief Mackay, als er es schließlich zu Wasser ließ. Das Schiff ging immer weiter unter – sein Heck verschwand zusehends, während sich der Bug aufrichtete.

    »Ich kann ihn retten, ich …«

    Da packte Mackay Rainwater an den Schulterteilen seiner Weste und schüttelte ihn.

    »Sie sind alle drei tot, also steig in das verdammte Boot!«

    Der Junge zögerte und schaute mit großen Augen in den schwarzen, wabernden Qualm.

    »Jetzt komm schon, Mann! Wenn etwas untergeht, geschieht es schnell.«

    Rainwater sprang ins Boot. Mackay folgte ihm, woraufhin sich beide festhielten, da sie ins Meer rutschten. Schweigend beobachteten sie, wie die Red Gold unter der Oberfläche verschwand und drei ihrer Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe nahm.

    ***

    An Bord der Neptune hastete Andrews durch die engen Korridore zur Brücke. Smeet hörte den Funk ab, während er sein Bestes gab, das riesige Schiff durch den Sturm zu manövrieren.

    »Wieso haben wir unseren Kurs geändert?«

    Smeet warf einen kurzen Blick auf Andrews, mit dem er sein Missfallen kaum verbergen konnte.

    »Wir haben den Notruf eines Krabbenkutters an einer Position wenige Meilen von hier erhalten. Die brauchen unsere Hilfe.«

    »Dieses Schiff wurde privat gechartert; jemand anders soll sich darum kümmern.«

    »Dort treiben möglicherweise Menschen im Wasser, und wir sind das nächste Schiff im Umkreis von 50 Meilen.«

    »Wenn irgendein Depp so schlau war, seinen Kahn untergehen zu lassen, sehe ich nicht ein, weshalb meine Zeit und Gelder dazu verwendet werden sollen, sie aus dem Meer zu bergen.«

    »Sie könnten an Unterkühlung sterben, wenn sie ins Wasser gefallen sind. Das will ich meinem Gewissen nicht zumuten.«

    »Mir ist egal, was Sie wollen. Ich will, dass Sie sich an den Kurs halten, den ich vorgegeben habe.«

    Smeet schaute Andrews böse an, woraufhin dieser vorsichtshalber einen Schritt zurücktrat. »Na gut, wenn das so ist, sage ich Ihnen jetzt, wie es laufen wird: Wir fahren diese Leute aufgabeln, die unsere Hilfe benötigen, dann lasse ich dieses – mein Schiff umdrehen, zurück in den Hafen fahren und Sie von Bord gehen.«

    »Sie wurden vollständig ausbezahlt, und im Voraus, wie ich vielleicht bemerken dürfte«, entgegnete Andrews hämisch grinsend.

    »Oh, Sie bekommen Ihr Geld zurück – jeden elenden Cent. Von jetzt an begreifen Sie sich als ungebetenen Gast an Bord meines Schiffs.«

    »Wissen Sie, wer ich bin?«, fragte Andrews mit bedrohlicher Miene, während seine Wangen rot wurden. »Diese Mission ist zu wichtig, um von ihr abzurücken.«

    »Vielleicht für Sie«, gab Smeet mit angewidertem Lächeln zurück, »aber nicht für mich.«

    »Das können Sie nicht machen, ich werde mit meinen Vorgesetzten sprechen, die …«

    »Hergehört, Sie Arschloch: Mag sein, dass Sie irgendein ganz wichtiger Handlanger der Regierung sind, aber offengestanden ist mir das egal. Dieses Schiff gehört mir. Ich bin der Captain und ich sage, dass wir diesen Leuten zu Hilfe eilen werden. Falls Ihnen das nicht passt, können Sie entweder schon einmal die Schwimmhose auspacken oder sich für den Rest der Reise in Ihre Koje zurückziehen. Es liegt an Ihnen.«

    Andrews hielt dem Blick des Kapitäns stand. Seine Wange zuckte, während er die Information sacken ließ.

    »Also gut, Captain, ich schätze, Sie und Ihre Seefahrerkollegen sind zum Zusammenhalten gezwungen; ich werde Ihnen nicht im Weg stehen.«

    »Freut mich, zu hören.«

    »Allerdings frage ich mich, ob es sonderlich klug ist, sich in Gewässer zu begeben, wo bereits jemand Schiffbruch erlitten hat.«

    Smeet schüttelte den Kopf. »Vorhin haben Sie sich anscheinend nicht allzu viele Sorgen um heikle Wetterverhältnisse gemacht. Außerdem hörte es sich so an, als ob sie mit einem anderen Schiff zusammengestoßen wären.«

    »Woher wissen Sie das?«

    »Aus der Funknachricht ging hervor, dass sie mit etwas kollidiert sind.«

    Nun schenkte Andrews dem Kapitän seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit.

    »Wo ist das passiert?«

    »Ein paar Meilen östlich von hier. Der Küstenwache sind wegen der Witterung die Hände gebunden, also sind wir wohl ihre letzte Hoffnung.«

    Andrews nickte, während sich

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