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Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt: Eine 360° praxisfundierte Beratung für Unternehmen und Fachpersonal auf dem Weg zur Vielfalt
Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt: Eine 360° praxisfundierte Beratung für Unternehmen und Fachpersonal auf dem Weg zur Vielfalt
Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt: Eine 360° praxisfundierte Beratung für Unternehmen und Fachpersonal auf dem Weg zur Vielfalt
eBook277 Seiten1 Stunde

Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt: Eine 360° praxisfundierte Beratung für Unternehmen und Fachpersonal auf dem Weg zur Vielfalt

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Über dieses E-Book

Nach seinem ersten Werk über betriebliche Inklusion bietet Paco D´Acquarica mit "Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt" eine weitere umfassende und praxisnahe Beratung für Unternehmen und Fachpersonal auf dem Weg zur Vielfalt.
Durch seine langjährige Praxiserfahrung gewährt der Autor realistische Einblicke zum Thema betriebliche Inklusion und beleuchtet, wie Inklusion und Unternehmensziele im Einklang vereinbart werden können, unteranderem vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Deutschland.
In diesem Zusammenhang bietet er praktische Lösungen an, darunter den Einsatz des Job Carving-Prinzips als kostenreduzierende, inklusions- und fachkräfteschonende Arbeitsverteilungsmethode bis hin zu Erläuterungen zu Auswahlkriterien für passende Ausbildungs- und Beschäftigungsmodelle
Weiter werden folgende Inhalte vermittelt und Schwerpunkte behandelt:
- Inklusionsverständnis:
Das Handbuch beginnt mit einer fundierten Auseinandersetzung mit dem Thema Behinderung und schafft darüber ein umfassendes Verständnis zum Thema. Dieses bietet die Grundlage für einen inklusiven Ansatz, der nicht nur gesetzlichen Anforderungen gerecht wird, sondern auch die individuellen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung berücksichtigt.
- Schritt-für-Schritt-Anleitungen:
Das Handbuch führt Sie durch alle Phasen des Inklusionsprozesses, angefangen bei der Sammlung von Informationen, über die Planung und Umsetzung bis hin zur Evaluation. Schritt-für-Schritt-Anleitungen machen auch komplexe Themen leicht verständlich und übertragbar.
- Fördermöglichkeiten und Vorteile:
Unternehmen erfahren, wie sie von Fördermöglichkeiten profitieren können und welche Vorteile die Schaffung inklusiver Arbeitsplätze mit sich bringen. Dieser Einblick unterstützt nicht nur die moralische Verpflichtung, sondern zeigt auch die wirtschaftlichen Vorteile.
- Recruiting-Strategien:
Mit detaillierten Informationen zum Recruiting von Menschen mit Behinderung werden praxiserprobte Wege aufgezeigt, um geeignete Kandidaten zu finden. Von der Stellenausschreibung bis zum Vorstellungsgespräch erhalten Sie wertvolle Tipps.
- Diversität an Arbeitsplätzen:
Das Buch hebt die Vielfalt der möglichen Ausbildungs- und Beschäftigungsformen hervor und zeigt auf, wie Unternehmen durch inklusive Maßnahmen unterschiedlichste Talente integrieren können.
- Qualitätssicherung und Prävention:
Die Arbeit in inklusiven Umgebungen erfordert spezielle Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Prävention. Dieses Buch bietet praktische Strategien, um Mobbing zu verhindern und einen Ausbildungsabbruch zu minimieren.
- Inklusives Onboarding und Lernbegleitung:
Ein besonderer Fokus wird darauf gelegt, wie Unternehmen inklusive Onboarding-Prozesse gestalten können und wie sie eine behinderungsbild-gerechte Lernbegleitung sicherstellen.

"Gemeinsam wachsen" ist nicht nur ein Fachbuch, sondern ein Handbuch für Unternehmen, die den Weg zur Vielfalt einschlagen möchten. Mit klaren Anleitungen und praxisnahen Beispielen werden diese ermutigt, Inklusion nicht nur als Verpflichtung, sondern als Bereicherung zu sehen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum8. Juni 2023
ISBN9783347955622
Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt: Eine 360° praxisfundierte Beratung für Unternehmen und Fachpersonal auf dem Weg zur Vielfalt
Autor

Paco D´Acquarica

Paco D'Acquarica ist im Jahr 1972 bei Venedig geboren. Von 1997 bis 2011 war er selbständiger Unternehmer in Deutschland. Hierbei legte er besonders viel Wert in der beruflichen Qualifizierung seiner Mitarbeiter. Seit 2013 ist er in der beruflichen Bildung tätig und wirkt seit 2014 in mehreren Prüfungsausschüssen der Industrie und Handelskammer (IHK) in Hamburg mit. Er hat ein Studium in Berufspädagogik absolviert und setzt sich intensiv für das Thema Inklusion in der beruflichen Bildung ein. Nach seinem ersten Buch „Gestaltung eines inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsplatzes für Asperger-Autisten“ setzt er sich in seinem neuen Werk "Gemeinsam wachsen: Wie Inklusion von Menschen mit Behinderung am Ausbildungs- und Arbeitsplatz gelingt" vertieft damit auseinander welche Prozesse inklusive Verhältnisse in Betrieben ermöglichen und wie diese in der Praxis behinderungsbildgerecht implementiert werden. Um ein umfassendes Verständnis zu vermitteln, schildert er die aktuelle Lage auf dem inklusiven ersten Ausbildungs- und Arbeitsmarkt mithilfe von Beispielen und realen Beiträgen von Menschen mit Behinderung. Paco D'Acquarica lässt in seine Bücher modernes unternehmerisches Denken, praxisbezogenes Wissen über Ablauforganisation sowie betriebspädagogische Erfahrungen und Ansätze einfließen. Dabei vermittelt er ein tiefgreifendes Verständnis für Inklusion und führt Unternehmen, die sich erstmals mit diesem Thema auseinandersetzen, durch den Prozess der Annäherung und Implementierung inklusiven Denkens und Handelns am Arbeitsplatz. Zusätzlich verdeutlicht er, welche positiven Synergien sich für alle Beteiligten und das soziale Umfeld ergeben.

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    Buchvorschau

    Gemeinsam wachsen - Paco D´Acquarica

    Vorwort

    Als ich im Jahre 2008 während meiner Zeit als Unternehmer einen jungen Menschen mit Trisomie 21, besser bekannt als Down- Syndrom, einstellte, muss ich gestehen, dass ich über Inklusion und über dieses Behinderungsbild nicht viel wusste.

    Lediglich kannte ich die Eltern des jungen Mannes, die mich baten Thomas (Name geändert) eine Chance zu geben. Sie kamen eines Tages mit ihm in eines meiner Gastronomiebetriebe. Er stellte sich sehr freundlich vor und er sagte mir, dass er gerne bei uns arbeiten würde. Er war damals 22 Jahre alt.

    Ich würde lügen, wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich sofort „Ja" gesagt habe. Ich hatte Bedenken und fragte mich, wie wohl die Kunden reagieren würden, und ob er überhaupt in der Lage ist, die Arbeit hinter dem Tresen oder im Service zu erledigen. Als ich ihn später doch eingestellt habe, stellte ich fest, dass ich mich gleich zwei Mal geirrt hatte.

    Das erste Mal, weil die Gäste sehr offen waren und explizit zu mir kamen und sagten, dass sie es toll fanden und es richtig war, dass ich Thomas ins Team geholt habe. Das zweite Mal, weil er nach der Anlernphase seine Arbeit als Tresen- und Servicekraft problemlos erledigen konnte.

    An was ich vielleicht etwas naiverweise nicht gedacht hatte, war die Reaktion der Belegschaft. Ich hatte sie wenig auf das neue Teammitglied vorbereitet. Manche Mitarbeiter haben ihn herzlich aufgenommen. Andere, wo ich angenommen hatte, dass gerade sie ihn vielleicht unterstützen würden, waren mit der neuen Team-Konstellation überfordert. So wurde Thomas von einigen Kollegen teilweise ignoriert.

    Ich musste feststellen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt mein sonst bewährtes und flexibles Team nicht wirklich kannte. In dieser neuen Konstellation und im Zusammenhang mit der neuen Herausforderung lernte ich die Stärken und die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter neu kennen.

    In dieser Lage musste eine Lösung her, und zwar eine Lösung, die die schwierige Situation in eine Chance für alle Beteiligten umwandeln sollte. Diese Herausforderung gab mir den Antrieb mich mit dem Thema Inklusion intensiv zu beschäftigen.

    An dieser Stelle, möchte ich mich bei Thomas und meiner damaligen Belegschaft bedanken. Die positive Entwicklung im Betrieb war nur möglich, weil zum gegebenen Zeitpunkt Thomas, mein Team und ich, bereit waren neue Wege zu gehen und somit unseren Beitrag zur Lösung der Situation leisten konnten. Hierdurch wurde „Inklusion" in meinem Betrieb etabliert und gelebt.

    Durch diese Erfahrung habe ich die Erkenntnisse und Einsichten gewonnen, die mich heute noch dazu bewegen, mich aktiv für das Thema betriebliche Inklusion einzusetzen.

    Paco D´Acquarica

    1 Inhalt

    In unserer heutigen Gesellschaft, in der Schule und auf dem ersten Arbeitsmarkt gewinnt das Konzept der Inklusion immer mehr an Bedeutung. Es geht darum, Barrieren abzubauen und Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen gleichermaßen in den Alltag und Arbeitsalltag einzubeziehen.

    Inklusion ist jedoch mehr als nur ein Schlagwort.

    Dieses Buch ist Teil einer Reihe zum Thema Inklusion am Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Es hat das Ziel, Unternehmen zu unterstützen, die den Weg zur Vielfalt einschlagen möchten, um der Beschäftigungspflicht von Menschen mit Schwerbehinderung nachzukommen. Dabei fungiert es als Mentoring-Instrument für Betriebe, die aufgrund der Reichweite des Themas, Zeitmangel, Vorbehalten oder anderen Gründen nicht in Betracht ziehen, einen inklusiven Ausbildungs- und/oder Arbeitsplatz zu schaffen. Das Buch beleuchtet im ersten Teil eingehend die Arbeitsmarktlage als Kontext für Inklusion und die Prinzipien zur Implementierung von Inklusion in Betrieben.

    Im zweiten Teil bietet es eine praxisorientierte Beratung zur Ablauforganisation für die Schaffung eines inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsplatzes aus einer 360°-Perspektive.

    Der Leitfaden hierfür wird in einzelnen Schritten erläutert und behandelt folgende Aspekte:

    - Definition und Arten von Behinderung

    - Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber und rechtliche Vorgaben

    - Die Bedeutung der Miteinbeziehung der Belegschaft zur Implementierung von inklusiven Prozessen

    - Recruiting

    - Auswahl des passenden Ausbildungs- oder Arbeitsmodells

    - Job Carvings: Kostenreduzierende, inklusions- und fachkräfteschonende Arbeitsverteilung

    - Gestaltung eines firmenindividuellen Inklusions- und Prozessplans

    - Entwicklung eines inklusiven betrieblichen Ausbildungsplans

    - Auswahl und Einsatz von Hilfsmitteln und modernen assistiven Technologien

    - Prävention von Ausbildungsabbrüchen und Mobbing

    - Beratende Institutionen zum Thema betriebliche Inklusion

    - Administrative Vorgänge

    - Betrachtung von betriebswirtschaftlichen Faktoren

    - Checklisten zum Einsatz in der Praxis

    Teil des Zieles ist es auch, Unternehmen und Fachpersonal dabei zu unterstützen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das für alle zugänglich und fördernd ist. Denn Vielfalt ist nicht nur ein ethischer Grundsatz, sondern auch ein kraftvoller Motor für Innovation, Kreativität und nachhaltigen Erfolg.

    Dieses Buch begleitet den Leser auf dem spannenden Weg zur betrieblichen Inklusion und vermittelt, welche gegenseitige Bereicherung und positiven Synergien durch das gemeinsame Wachsen von Unternehmen und Mitarbeitern mit Behinderung entstehen.

    2 Behinderung

    Richard von Weizsäcker zum Begriff „Behinderung":

    „Es ist normal, verschieden zu sein. Es gibt keine Norm für das Menschsein. Manche Menschen sind blind oder taub, andere haben Lernschwierigkeiten, eine geistige oder körperliche Behinderung – aber es gibt auch Menschen ohne Humor, ewige Pessimisten, unsoziale oder sogar gewalttätige Männer und Frauen. Das Behinderung nur als Verschiedenheit aufgefasst wird, das ist das Ziel, um das es uns gehen muss. In der Wirklichkeit freilich ist Behinderung nach wie vor die Art von Verschiedenheit, die benachteiligt wird. Es ist eine schwere, aber notwendige, eine gemeinsame Aufgabe für uns alle, diese Benachteiligung zu überwinden.

    Maßstäbe für Behinderung sind zufällig und fragwürdig. Noch immer gehen sie von den Forderungen unserer sogenannten Leistungsgesellschaft aus: vor allem von rationalen und motorischen Fähigkeiten, von der Leistungskraft im Produktionsprozess. Wäre soziales Verhalten der beispielgebende Maßstab, dann müssten wir Menschen mit Down-Syndrom nacheifern. Gemessen an der Sensibilität, mit der Taubblinde durch die Haut wahrnehmen können, sind Sehende und Hörende behindert. Vielleicht würde ein Rollstuhlfahrer einen Professor, der nicht lachen und weinen kann, als in seinem Menschsein behindert einschätzen. Wir sollten Menschen mit einem definierten Handicap fragen, was sie unter ‚behindert‘ verstehen."

    Diese Botschaft des ehemaligen Bundespräsidenten stammt aus einer Rede aus dem Jahr 1993¹. Sie bietet jedoch noch ein aktuelles Portrait über die Lage in Deutschland in Bezug auf Inklusion. Inzwischen ist sicherlich viel geschafft worden und dennoch sind wir noch nicht da angekommen, wo wir längst hätten sein sollen, und zwar in einer Gesellschaft, die Behinderung nicht als einen defizitären Status eines Menschen sieht, sondern als normale Verschiedenheit und Vielfältigkeit der Menschheit wahrnimmt. Neben dieser Haltung sind weiter Infrastrukturen und finanzielle Mittel nötig.

    2.1 Definition von Behinderung

    Im Jahr 2022 zählt Deutschland eine Bevölkerung von über 83 Millionen Menschen, 7,9 Millionen davon haben eine Schwerbehinderung. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung ist damit rund jeder elfte Einwohner Deutschlands schwerbehindert. Das entspricht 9,4 Prozent der Bevölkerung, ohne Berücksichtigung der Menschen, die ihren Schwerbehinderungsstatus, aus unterschiedlichen Gründen, nicht anerkennen lassen möchten. Nur etwa 3 Prozent der Menschen werden mit einer Behinderung geboren. Die meisten Behinderungen werden erst im Laufe des Lebens durch Unfälle, Krankheiten, altersbedingte Veränderungen oder andere Umstände erworben. Von allen Menschen im erwerbsfähigen Alter haben insgesamt rund 6 Prozent eine Schwerbehinderung².

    Sich mit dem Thema Inklusion zu beschäftigen, bedeutet gleichzeitig sich mit gewissen Begrifflichkeiten vertraut machen zu müssen. Hierbei ist festzustellen, dass in der heutigen Gesellschaft diesbezüglich noch offene Debatten über Ausdrücke und Bezeichnungen geführt werden. Allein die Definitionen „Menschen mit Behinderung, „behinderte Menschen und „behindert" bieten genug Grundlage für Meinungsaustausch und Diskussion.

    In diesem Buch wird ausschließlich von „Menschen mit Behinderung gesprochen. Dies, weil der Begriff „Mensch in Vordergrund bleibt und der Begriff „Behinderung lediglich als Ergänzung zu seinem „Status quo hinzugefügt wird.

    Die leider gerade in der Jugendsprache verbreitete Redewendung „Mann! Bist Du behindert?!" ist einer ungenügenden Sensibilisierung in der Gesellschaft geschuldet und deutet darauf hin, dass es unser aller Aufgabe ist diesen Sensibilisierungsprozess voranzutreiben.

    Laut Gesetz zählen zu den Menschen mit Behinderung Personen, die länger als 6 Monate an

    - Beeinträchtigungen der Sinnesorgane und körperlichen Beeinträchtigungen

    - seelischen Beeinträchtigungen oder

    - geistigen Beeinträchtigungen

    leiden. Diese Beeinträchtigungen werden als Behinderung eingestuft, wenn sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren Menschen an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern. Solche Barrieren können sein:

    - Umweltbarrieren (physische Hindernisse, z.B. Treppen für Menschen im Rollstuhl)

    - Kommunikations- und Informationsbarrieren (z.B. fehlende Informationen in leichter Sprache, Blindenschrift oder Gebärdensprache)

    - Einstellungsbarrieren (z.B. negative Vorurteile, Diskriminierung in der Gesellschaft)

    - benachteiligende Strukturen und Gesetze (Als Beispiel beträgt der Durchschnittslohn in Behindertenwerkstätten im Jahr 2023 1,46 € pro Stunde. Es laufen mehrere Petitionen, um einen Mindestlohn einzuführen und das Entlohnungssystem anzupassen.)

    Die gesetzliche Definition von Behinderung kann wie folgt deutlich gemacht werden:

    Länger als 6 Monate andauernde Beeinträchtigung

    +

    Barriere

    = Behinderung

    Die oben genannten Barrieren verstehen sich individuell und in Bezug auf das Beeinträchtigungs- bzw. Behinderungsbild des jeweils Betroffenen. Während ein fehlender Fahrstuhl für Menschen mit einer körperlichen Einschränkung eine Barriere darstellen kann, ist dieser Umstand für Menschen mit einer kognitiven Einschränkung kein Hindernis. Andersherum können das Piepen eines Faxgerätes oder eine flackernde Glühbirne eine destabilisierende Störung für Menschen im Autismus-Spektrum darstellen, doch für Menschen mit einer körperlichen oder seelischen Beeinträchtigung

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