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Ziel Drei (Spiel der Spione – Band 3)
Ziel Drei (Spiel der Spione – Band 3)
Ziel Drei (Spiel der Spione – Band 3)
eBook297 Seiten3 Stunden

Ziel Drei (Spiel der Spione – Band 3)

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Über dieses E-Book

„Ein Thriller vom Feinsten … Eine fesselnde Geschichte, die man nur schwer aus der Hand legen kann.“
-Midwest Book Review, Diane Donovan (zu KOSTE ES WAS ES WOLLE)
⭐⭐⭐⭐⭐

„Einer der besten Thriller, die ich dieses Jahr gelesen habe. Die Handlung ist intelligent und fesselt dich von Anfang an. Der Autor hat hervorragende Arbeit geleistet und eine Reihe von Charakteren geschaffen, die voll entwickelt und sehr unterhaltsam sind. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.“
-Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (zu KOSTE ES WAS ES WOLLE)
⭐⭐⭐⭐⭐

Vom #1-Bestseller und USA Today-Bestsellerautor Jack Mars, Autor der von Kritikern hochgelobten Luke Stone und Agent Zero-Reihen (mit über 5.000 Fünf-Sterne-Rezensionen), kommt eine explosive, actiongeladene Spionageserie, die den Leser auf einen wilden Ritt durch Europa, Amerika und die Welt mitnimmt.

Jacob Snow, Elitesoldat und ehemaliger CIA-Agent, muss sofort eingreifen, als eine neue terroristische Gruppe mit einer schrecklichen Waffe auftaucht: eine tödliche Krankheit, die seit Jahrhunderten unter Wasser schlummert. Wenn sie freigesetzt wird, wird sie unvorstellbare Zerstörung anrichten – und Jacob ist der Einzige, der sie aufhalten kann.

Doch der Weg dorthin führt über ein uraltes Relikt. Und die Einzige, die brillant genug ist, seine Symbolik zu entschlüsseln, ist Jana, Jacobs geheimnisvolle Partnerin und Archäologin.

Gemeinsam müssen sie die Terroristen finden und aufhalten, bevor es zu spät ist. Aber in einer schockierenden Wendung wird Jacob klar, dass seine eigene Geschichte ihn zu Fall bringen könnte.

ZIEL DREI ist der Debütroman einer aufregenden, neuen Serie eines Bestsellerautors, der es schafft, dass du dich in einen brandneuen Action-Helden verliebst – und bis spät in die Nacht blätterst. Perfekt für Fans von Dan Brown, Daniel Silva und Jack Carr.

Weitere Bücher der Reihe werden bald erhältlich sein.
SpracheDeutsch
HerausgeberJack Mars
Erscheinungsdatum7. Sept. 2023
ISBN9781094357607
Ziel Drei (Spiel der Spione – Band 3)

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    Buchvorschau

    Ziel Drei (Spiel der Spione – Band 3) - Jack Mars

    cover.jpg

    Z I E L   D R E I

    (SPIEL DER SPIONE – BAND 3)

    J A C K   M A R S

    AUS DEM ENGLISCHEN VON SIMON DEHNE

    Jack Mars

    Jack Mars ist Bestsellerautor, bekannt aus der USA Today. Seine LUKE STONE Thriller-Reihe umfasst sieben Bände. Weitere Reihen von ihm sind DER WERDEGANG VON LUKE STONE, bestehend aus sechs Bänden, die AGENT NULL Spionage-Thriller Reihe, bestehend aus zwölf Bänden, die TROY STARK Thriller-Reihe, bestehend aus drei Bänden, sowie die SPIEL DER SPIONE Thriller-Reihe, bestehend aus drei Bänden.

    Jack würde sich freuen, von Ihnen auf www.jackmarsauthor.com zu hören. Dort können Sie seiner Mailingliste beitreten, ein kostenloses Buch erhalten, an Verlosungen teilnehmen, oder ihm auf Facebook oder Twitter schreiben!

    Copyright © 2023 von Jack Mars. Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist ein Werk der Belletristik. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jackenbild Copyright Demjanovich Vadim, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON JACK MARS

    SPIEL DER SPIONE

    ZIEL EINS (BUCH #1)

    ZIEL ZWEI (BUCH #2)

    ZIEL DREI (BUCH #3)

    EIN TROY STARK THRILLER

    SKRUPELLOSE EINHEIT (BUCH #1)

    DAS KOMMANDO DER SKRUPELLOSEN (BUCH #2)

    DAS ZIEL DER SKRUPELLOSEN (BUCH #3)

    LUKE STONE THRILLER SERIE

    KOSTE ES WAS ES WOLLE (BUCH #1)

    AMTSEID (BUCH #2)

    LAGEZENTRUM (BUCH #3)

    UMGEBEN VON FEINDEN (BUCH #4)

    DER KANDIDAT (BUCH #5)

    UNSERE HEILIGE EHRE (BUCH #6)

    DAS GESPALTENE REICH (BUCH #7)

    DER WERDEGANG VON LUKE STONE

    PRIMÄRZIEL (BUCH #1)

    DER HÖCHSTE BEFEHL (BUCH #2)

    DIE GRÖSSTE BEDROHUNG (BUCH #3)

    DIE HÖCHSTE EHRE (BUCH #4)

    DER HÖCHSTE HELDENMUT (BUCH #5)

    DIE WICHTIGSTE AUFGABE (BUCH #6)

    EINE AGENT NULL SPIONAGE-THRILLER SERIE

    AGENT NULL (BUCH #1)

    ZIELOBJEKT NULL (BUCH #2)

    JAGD AUF NULL (BUCH #3)

    EINE FALLE FÜR NULL (BUCH #4)

    AKTE NULL (BUCH #5)

    RÜCKRUF NULL (BUCH #6)

    ATTENTÄTER NULL (BUCH #7)

    KÖDER NULL (BUCH #8)

    HINTER NULL HER (BUCH #9)

    RACHE NULL (BUCH #10)

    NULLAUSSICHTSLOS (BUCH #11)

    ABSOLUT NULL (BUCH #12)

    EINE AGENT NULL KURZGESCHICHTE

    INHALTSVERZEICHNIS

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    EPILOG

    PROLOG

    Ein Privathafen östlich von Málaga, Spaniens Mittelmeerküste

    23 Uhr

    Mounir Zerhouni stieg aus seinem Maserati und atmete tief die frische Meeresbrise ein. Endlich war er wieder zu Hause. Er war viel zu lang im Inland gewesen und hatte sich mit seiner Suche, seinen Nachforschungen und seinen Verhören beschäftigt.

    Von der Biblioteca Nacional, Spaniens riesiger Nationalbibliothek in Madrid, bis hin zu verstaubten alten Stadtarchiven in Santander an der Nordküste und kleinen Antiquariaten überall auf der iberischen Halbinsel hatte er jede nur erdenkliche Quelle durchsucht.

    Und seine Suche hatte ihn und seine Männer letztendlich zurück nach Hause geführt.

    An das Mittelmeer. Dort, wo er hingehörte.

    Er genoss den Augenblick und den Anblick der Jachten und Schnellboote, die auf dem Wasser schwebten und nur von wenigen gedämmten Lichtern erhellt wurden, die sich auf dem Meer widerspiegelten wie funkelnde Sterne. Er hörte die Schreie der Möwen hoch über seinem Kopf und das Pochen der Boote gegen den Pier. Er drehte sich um und blickte zurück Richtung Inland, wo im Westen die entfernten Lichter des Hafens von Malaga leuchteten. Zwischen der Stadt und dem privaten Anlegeplatz zog sich die Küste in einer langen Kurve entlang. Dort war ein Kliff, auf dem eine riesige Steinfestung stand. Türme und Mauern hatten die Einwohner einst vor Eindringlingen geschützt und boten jetzt einen atemberaubenden Ausblick auf den Hafen und die kleine Bucht, in der er sich befand.

    Die Festung war einst errichtet worden, um sich gegen Piraten zu verteidigen. Gegen Menschen wie ihn.

    Seit dem Mittelalter bis hin zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts waren die Berber-Piraten der Terror des Mittelmeers gewesen. Sie hatten Häfen entlang der portugiesischen, spanischen und italienischen Küsten auf der Suche nach Schätzen und Sklaven überfallen, um sie auf den Märkten Algiers, Tunis’ und Tangers zu verkaufen. Die mutigeren unter ihren Kapitänen waren  bis nach England und Irland ausgeschwärmt. Eine legendäre Expedition hatte sie sogar bis nach Island geführt.

    Drei weitere Männer stiegen aus dem Mercedes aus – ein Somalier, ein Malaie und ein Berber wie er. Es handelte sich um seine vertrautesten Offiziere. Die besten seiner Crew – harte Männer, Experten im Messerkampf und zielgenaue Schützen, die zu den besten Seemännern der Welt zählten. In etlichen Schlachten hatten sie sich gegen die Schiffe, die sie überfallen hatten – und von denen sie überfallen worden waren – bewiesen. Er hatte ihre Leben unzählige Male gerettet und sie das seine.

    Als Mounir Zerhouni noch ein kleiner Junge in seinem Heimatdorf an den Abhängen des Berges Zerhoun gewesen war, von dem sein Berberstamm seinen Namen hatte, war er begeistert von den Erzählungen des Hakawati gewesen, dem Geschichtenerzähler seines Dorfes. Es waren Erzählungen über mutige Piratenkapitäne, die Angst und Schrecken in den Herzen der mächtigen Königreiche der Spanier und Briten verbreitet hatten.

    Mounir hatte auf dem kalten Lehmboden gesessen, während er Wind in der Ferne geheult hatte, und fasziniert an eine Zeit gedacht, in der sein Volk mächtig gewesen war.

    Doch wer erinnerte sich jetzt noch an sie? Marokko wurde von den Flachländern regiert, den Abkömmlingen der arabischen Eindringlinge. Die Sprache der Berber, Tamazight, hatte erst vor ein paar Jahren den gleichen Status wie Arabisch erlangt, doch  sie hatten weiterhin keine richtigen Repräsentanten in der Regierung. Die Araber herrschten über alles.

    Kaum noch jemand, abgesehen von Historikern und anderen Leuten vom Fach, erinnerte sich daran, dass sie einst bekannte Piraten gewesen waren – ein mächtiges Volk, das an sämtlichen Küsten in Nordafrika und am Mittelmeer ausgebreitet gewesen war.

    Das würde sich allerdings nun ändern, hatte er sich geschworen.

    Mounir wandte sich zurück zum Meer, wo sein Schicksal lag.

    Auf der Jacht am Ende des Piers zu seiner Linken, lag nicht nur sein Schicksal, sondern das seines gesamten Volkes.

    „Bleibt hier, befahl er seinen drei Offizieren. „Ich kümmere mich selbst darum.

    „Nimm eine Waffe mit, schlug der Malaie vor. „Es könnte eine Falle sein.

    Mounir schüttelte seinen Kopf. „Ist es nicht. Er weiß nicht einmal, was er dort hat."

    „Wir sind hier, wenn du Verstärkung brauchst", unterstützte ihn sein Berberkumpane.

    „Wenn jemand Verstärkung braucht, lachte Mounir herzhaft, „dann er.

    Mounir ging den Pier entlang. Er bewegte sich lautlos und die eine Kraft und Anmut eines Leoparden aus, das im Atlasgebirge weit verbreitete Raubtier. Er nahm sämtliche Details in seiner Umgebung wahr – welche Boote hier anlegten und was ihre Ausstattung über ihre Besitzer aussagte, auf welchen es Anzeichen gab, dass gerade jemand dort übernachtete, welche anscheinend unbewacht zurückgelassen worden waren, während ihre Crew in der Stadt schlief, und welche wiederum mit Alarmen und Schlössern gesichert waren. Nichts entging seinem Blick.

    Der Mann, mit dem er sich verabredet hatte, war ebenfalls aufmerksam. Auf der Jacht am Ende des Piers, dem Anlegeplatz, der direkt auf das offene Meer führte, schien ein einzelnes Licht aus einem der Bullaugen. Ein breitschultriger Mann tauchte auf dem Deck auf. Er trug einen dünnen Pullover und eine Segelmütze. Anmutig kam er vom Schiff auf den Pier, mit zielsicheren Schritten, die dafür sprachen, dass er ein erfahrener Seemann war. Sein buschiger, weißer Schnauzbart bot einen starken Kontrast zu seinem braungebrannten Gesicht.

    „Señor Zerhouni. Wie schön, dass Sie gekommen sind."

    Er begrüßte ihn auf Spanisch und Mounir antwortete.

    „Es freut mich, dass wir uns hier treffen können, Señor Barrado."

    „Ich begrüße gern Freunde der Kartographie auf meinem Schiff."

    Mounir trat auf den älteren Herrn zu und sie gaben sich die Hand. Lucas Barrados Hände waren schwielig und sein Händedruck stark.

    „Kommen Sie doch herein."

    Sie sprangen aufs Deck und betraten die Kabine der angenehm ausgestatteten Jacht. Es war kein pompöses Schiff, jedoch funktional und offensichtlich gut in Schuss. Bänke, die man zu Kojen umfunktionieren konnte, befanden sich an den Wänden und in der Mitte stand ein Tisch. Eine winzige Küche und ein kleiner Schrank nahmen den Rest des Raumes ein. Durch eine offene Tür hindurch konnte er das Steuerrad, ein Funkgerät und die Navigationsinstrumente sehen.

    „Keine Crew?", fragte Mounir.

    „Ich segle stets allein."

    Mounir lächelte. „Guter Mann."

    „Kann ich Ihnen Kaffee oder Tee anbieten? Oder vielleicht etwas Stärkeres?"

    „Ich nehme einen Whiskey, wenn Sie einen haben."

    Barrado öffnete die Tür eines kleinen Schrankes und zog eine Flasche Whiskey sowie zwei Gläser hervor.

    „Sind Sie in Spanien aufgewachsen? Ihr Spanisch ist perfekt."

    „In Andalusien. Meine Eltern stammen aus dem Atlasgebirge und ich habe hier jedes Jahr als Erntehelfer gearbeitet. Ich wurde auf spanischem Landesgebiet geboren."

    Barrado grinste und schenkte Mounir einen großzügigen Schluck ein. „Wie schön für Sie."

    „Es ist eine wunderschöne Sprache. Und ich liebe das Essen hier."

    „Ich habe in etlichen Häfen entlang der marokkanischen Küste angelegt. Es gibt einige wunderbare Orte dort. Prost."

    Sie stießen an und nippten jeweils einen kleinen Schluck Whiskey. Barrado hatte kein Eis hineingetan – ein echter Seemann. Mounir spürte, wie die Flüssigkeit ihn von Innen heraus erwärmte.

    Barrado stellte sein Glas ab. „Wie ich Ihnen bereits am Telefon sagte, glaube ich fast, dass Sie enttäuscht sein werden."

    „Da bin ich mir nicht so sicher. Kann ich es sehen?"

    Barrado zog einen wasserdichten Behälter unter der Bank, auf der er saß, hervor, öffnete ihn und enthüllte einen Ordner. Er legte ihn auf den Tisch und schlug ihn auf. Mounir lehnte sich vor und sein Herz schlug schneller. Dort, in einer Klarsichtfolie, befand sich eine scheinbar sehr antike Karte.

    Der Berber-Pirat begutachtete sie eingehend. Sie wirkte akkurat, war zweifelsohne von einem Schiffsnavigator angefertigt worden und dem Stil nach zu urteilen, stammte sie aus dem späten achtzehnten Jahrhundert.

    Mounir war ein Experte für Dokumente wie dieses; eine Expertise, die er nie zuvor für nützlich gehalten hatte.  Jetzt  würde sie ihm jedoch dabei helfen, sein Volk Stolz zu machen. Außerdem würde sie ihm und seiner Crew unglaubliche Reichtümer verschaffen.

    Auf der Karte war die Küste Venezuelas abgebildet. Jede noch so kleine Bucht und Halbinsel war präzise verzeichnet. Zwischen einer der Buchten und zwei nordöstlich davon gelegenen Inseln hatte der Kartograph einen Punkt eingezeichnet. Von diesen drei Punkten strahlten gerade Linien aus, die sich an einem Ort mitten in der Karibik kreuzten.

    Mounir inspizierte die Karte und bekam eine Gänsehaut. Ja, das war es. Das Datum stimmte, die Unterschrift „Joaquino" in der rechten unteren Ecke stimmte und auch wenn er den exakten Ort nicht kannte, der auf der Karte verzeichnet war, schien er ebenfalls zu passen.

    Mounir blickte den alten Seemann an.

    „Wie viel wollen Sie dafür?" Er musste sich noch ein wenig gedulden.

    „Sie scheinen mir ein aufrichtiger Seemann zu sein, also werde ich ehrlich mit Ihnen sein. Das hier ist eine Fälschung. Ich meine, es ist eine alte Fälschung, also hat sie zumindest historischen Wert, aber an dieser Stelle ist niemals ein Piratenschiff gesunken. Es gibt keinerlei  Aufzeichnungen darüber."

    Keine Aufzeichnungen, die Sie je gefunden hätten. Aber ich habe tiefer gegraben.

    So tief, wie ich das Messer in der Brust des Sammlers vergraben habe, von dem meine Informationen stammen.

    „Ich habe trotzdem Interesse. Könnten Sie mir mehr über ihre Herkunft erzählen?"

    „Das Original stammt aus dem Jahre 1768, nachdem die Santo Santiago mit einer Ladung voll Plunder verschwunden war. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass sie in der Karibik oder an einem anderen Ort gesunken ist. Ich glaube, dass sie einfach zu einer unbekannten Zuflucht gesegelt sind, um sich zur Ruhe zu setzen. Vielleicht nach Brasilien, oder sogar um Tierra Del Fuego bis nach Chile. Diese Karte ist eine von mehreren Kopien, die in den 1790ern angefertigt und an Schatzjäger verkauft wurde. Vielleicht ist sie nicht einmal originalgetreu, obwohl das im Grunde genommen irrelevant ist."

    In Wahrheit ist sie das Original, aber ich bin die einzige Menschenseele, die das noch weiß.

    „Ich bin dennoch interessiert. Wo haben Sie sie erstanden?"

    „Sie stammt aus dem Nachlassverkauf eines Sammlers in Gran Canaria."

    Mounir nickte. Das hatte er bereits gehört.

    „Ich habe noch andere Objekte, an denen Sie interessiert sein könnten", sagte der alte Seemann und kramte in seinem Schrank. Er zog weitere Ordner hervor und breitete sie auf dem Tisch aus. Karten sämtlicher Kontinente und Gewässer aus aller Welt lagen vor ihm, vom späten siebzehnten bis hin ins frühe neunzehnte Jahrhundert.

    „Eine beeindruckende Kollektion", sagte Mounir und studierte sie eindringlich.

    „Ich kann Ihnen ein gutes Angebot machen. Ich fürchte, ich bin nicht mehr der Jüngste und ich möchte meinen Enkeln etwas hinterlassen."

    „Auch ich möchte ein Erbe hinterlassen, sagte Mournir und stand auf. „Und auch wenn ich Ihnen gern den besten Preis für diese Karte, die Sie für eine Fälschung halten, und einige Ihrer anderen Stücke bezahlen würde, fürchte ich, dass ich Sie nicht am Leben lassen kann.

    Lucas Barrado starrte ihn für einen Moment ungläubig an und lachte dann lauthals los. „Was für ein guter Witz. Wollen Sie noch einen Drink?"

    Mounir schüttelte seinen Kopf. „Ich scherze nicht, mein Freund. Ich sage Ihnen das nur, weil Sie ebenfalls ein Seemann sind und einen fairen Kampf verdient haben. Stehen Sie auf."

    „Glauben Sie nicht, dass Sie den Scherz etwas zu weit treiben?", versicherte sich Barrado. Er hörte den Zweifel in seiner Stimme.

    „Ich scherze nicht. Stehen Sie auf."

    Barrado starrte ihn noch einen Moment fassungslos an, lachte nervös auf und wandte dann seinen Blick ab. Er wedelte mit seiner Hand.

    Plötzlich packte der alte Seemann jedoch die Whiskeyflasche am Hals, sprang auf und lies sie auf Mounirs Kopf niedersausen.

    Er reagierte überraschend schnell für sein Alter und sein Arm war muskulöser und stärker als der von so manchem vierzig Jahre jüngeren Athleten. Doch Mounir war ebenso stark und weitaus schneller.

    Der Berber packte Barrados Handgelenk und machte sich dabei den Schwung des alten Seemanns zunutze, um ihn auf den Tisch zu schleudern. Er riss ihm die Whiskeyflasche aus der Hand und achtete dabei sorgsam darauf, dass kein Tropfen der Flüssigkeit die wertvollen alten Karten beschmutzte. Dann holte er mit der Flasche aus, um zuzuschlagen.

    Der alte Mann war jedoch nicht bereit, aufzugeben. Er sprang auf und hatte plötzlich einen Marlspieker in der Hand. Mounir wich zurück, um nicht aufgespießt zu werden. Barrado hatte ihn wohl als Vorsichtsmaßnahme unter dem Tisch versteckt.

    Barrados Augen funkelten und er umrundete den Tisch, um den Kampf zu beenden.

    Mounir warf die Flasche mit voller Kraft dem Mann entgegen, der kaum zwei Schritte von ihm entfernt war.

    Auf diese Distanz blieb Barrado keine Zeit, auszuweichen.

    Der alte Mann taumelte rückwärts – sein Gesicht war blutüberströmt –, stürzte und knallte mit dem Kopf gegen die Holzwand. Er sank entweder bewusstlos oder tot zu Boden.

    Mounir würgte ihn zur Sicherheit noch ein wenig.Als der Mann ohne Zweifel tot war, stand Mounir auf, musterte ihn und hob seine Hand ans Herz, um ihm den letzten Respekt zu zollen. Danach schnappte er sich die Karten und durchsuchte das Schiff nach weiteren Wertsachen. Abgesehen von ein wenig Bargeld und einer Armbanduhr fand er nichts.

    Er nahm außerdem das Funkgerät, das Radar und die Sonarsysteme mit. Er zog es vor, den Tatort wie ein aus dem Ruder geratener Überfall aussehen zu lassen, damit die Polizei nicht erkannte, weswegen er wirklich hier gewesen war.

    Mit der Elektronik unter seinem Arm spähte er aus der Kabine hervor und beobachtete kurz den Pier. Keine Menschenseele war in Sichtweite. Ihre Auseinandersetzung war kurz und nicht besonders laut gewesen, und er hatte bei seiner Ankunft  keine Lichter auf den umliegenden Schiffen gesehen. Auch jetzt war noch alles dunkel.

    Mounir sprang zurück auf den Pier und ging schnellen Schrittes zu seinem Maserati.

    Als er die Tür öffnete und einstieg, ließ der Somalier am Steuer den Motor an und grinste breit.

    „Hast du erhalten, wonach du gesucht hast?"

    „Ja, mein Freund. Wir werden schon bald die berühmteste Crew seit Blackbeard und den Barbarossa-Brüdern sein."

    „Und die reichste", fügte der Somalier hinzu.

    „Es gibt noch mehr auf dieser Welt als Reichtum, mein Freund, erwiderte Mounir und warf dem Pier einen letzten Blick zu, während sie davonfuhren. „Zum Beispiel Macht und Ruhm.

    „Das alles werden wir haben", meinte der Malaie auf dem Rücksitz.

    „Ganz sicher, stimmte Mounir zu. „Sehr, sehr bald. Und die Welt wird erzittern, wenn sie unsere Namen hört.

    KAPITEL EINS

    Die griechische Küste, östlich von Athen

    8:15 Uhr

    Am nächsten Morgen

    Jacob Snow raste in seinem roten Camaro die Küstenstraße zu seinem Bungalow entlang. Sein Tacho zeigte einhundertsechzig Stundenkilometer. Er war auf dem Weg zu einem Date, jedenfalls hoffte er das, und seine Schultern waren verspannt. Tiefe Furchen standen ihm auf der Stirn, weitaus mehr, als es die Serpentinen der Schnellstraße erforderten.

    Seine mal mehr, mal weniger offizielle Freundin Gabriella Cremonesi, eine wunderschöne italienische Wildfotografin, wartete bereits auf ihn. Sie war zehn Jahre jünger als Jacob und ihre Karriere war ihr mindestens genauso wichtig, wie Jacob seine war. Sie wollte nicht mehr als ein wenig Spaß von ihm, ohne den Zwang, den romantische Beziehungen sonst mit sich brachten.

    Das war es auch, was Jacob wollte. Bei seinem Job war es nicht fair, mehr von einer Partnerin zu verlangen. Er konnte nicht dafür garantieren, dass er nächste Woche überhaupt noch am Leben sein würde, ganz zu schweigen von nächstem Jahr.

    Er schüttelte diese Gedanken ab und dachte daran, wie ihre Stimme geklungen hatte, als sie telefoniert hatten. Etwas an ihrem Tonfall sagte ihm, dass Gefahr im Verzug war.

    Sie hatte leise gesprochen, fast geflüstert, und ihn weitaus früher als üblich angerufen.

    „Könntest du zur Poseidon Taverna kommen? Ich glaube ich werde verfolgt."

    Bei diesen Worten waren sofort sämtliche

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