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Der Höchste Befehl: Der Werdegang von Luke Stone – Buch 2 (ein Action Thriller)
Der Höchste Befehl: Der Werdegang von Luke Stone – Buch 2 (ein Action Thriller)
Der Höchste Befehl: Der Werdegang von Luke Stone – Buch 2 (ein Action Thriller)
eBook438 Seiten5 Stunden

Der Höchste Befehl: Der Werdegang von Luke Stone – Buch 2 (ein Action Thriller)

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Über dieses E-Book

„Einer der besten Thriller, die ich dieses Jahr gelesen habe.“
-- Books and Movie Reviews (über Koste Es Was Es Wolle)

In DER HÖCHSTE BEFEHL (Der Werdegang von Luke Stone – Buch 2), einem bahnbrechenden Action Thriller vom Bestseller-Autoren Jack Mars, führt der Delta Force Veteran Luke Stone, 29, das Special Response Team des FBIs auf eine atemberaubende Mission, um amerikanische Geiseln von einem Atom-U-Boot zu retten. Doch als alles schief geht und der Präsident mit seiner Reaktion das Land in Schock versetzt, liegt nicht nur das Schicksal der Geiseln in Lukes Händen – sondern das der gesamten Welt.

DER HÖCHSTE BEFEHL ist ein Militärthriller, den man einfach nicht aus den Händen legen kann. Eine wilde Achterbahnfahrt, bei der man bis tief in die Nacht Seite um Seite verschlingt. Als Vorgänger der Bestseller-Reihe über Luke Stone zeigt uns diese Serie von Jack Mars, der als „einer der besten Thriller-Autoren unserer Zeit“ bezeichnet wird, wie alles anfing.

„Ein Thriller auf ganz hohem Niveau.“
-- Midwest Book Review (über Koste Es Was Es Wolle)

Außerdem verfügbar: Jack Mars‘ Bestseller Reihe über Luke Stone (7 Bücher), angefangen mit Koste Es Was Es Wolle (Buch 1), verfügbar als kostenloser Download und mit über 800 5-Sterne Bewertungen!
SpracheDeutsch
HerausgeberJack Mars
Erscheinungsdatum27. Nov. 2020
ISBN9781094345000
Der Höchste Befehl: Der Werdegang von Luke Stone – Buch 2 (ein Action Thriller)

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    Buchvorschau

    Der Höchste Befehl - Jack Mars

    DER HÖCHSTE BEFEHL

    (DER WERDEGANG VON LUKE STONE—BUCH 2)

    J A C K   M A R S

    Jack Mars

    Jack Mars ist der USA Today Bestseller Autor der LUKE STONE Thriller Serie, welche sieben Bücher umfasst (und weitere in Arbeit). Er ist außerdem der Autor der neuen WERDEGANG VON LUKE STONE Vorgeschichten Serie und der AGENT NULL Spionage-Thriller Serie. 

    Jack würde sich freuen, von Ihnen zu hören. Besuchen Sie seine Webseite www.jackmarsauthor.com und registrieren Sie sich auf seiner Email-Liste, erhalten Sie ein kostenloses Buch und gratis Kundengeschenke. Sie können ihn ebenfalls auf Facebook und Twitter finden und in Verbindung bleiben!

    Copyright © 2020 von Jack Mars. Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist ein Werk der Belletristik. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jackenbild Copyright GlebSStock, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON JACK MARS

    LUKE STONE THRILLER SERIE

    KOSTE ES WAS ES WOLLE (Buch #1)

    AMTSEID (Buch #2)

    LAGEZENTRUM (Buch #3)

    UMGEBEN VON FEINDEN (Buch #4)

    DER KANDIDAT (Buch #5)

    DER WERDEGANG VON LUKE STONE

    PRIMÄRZIEL (Buch #1)

    DER HÖCHSTE BEFEHL (Buch #2)

    EINE AGENT NULL SPIONAGE-THRILLER SERIE

    AGENT NULL (Buch #1)

    ZIELOBJEKT NULL (Buch #2)

    JAGD AUF NULL (Buch #3)

    EINE FALLE FÜR NULL (Buch #4)

    AKTE NULL (Buch #5)

    RÜCKRUF NULL (Buch #6)

    ATTENTÄTER NULL (Buch #7)

    KÖDER NULL (Buch #8)

    EINE AGENT NULL KURZGESCHICHTE

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENDUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

    KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERZIG

    KAPITEL EINUNDVIERZIG

    KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG

    KAPITEL DREIUNDVIERZIG

    KAPITEL VIERUNDVIERZIG

    KAPITEL FÜNFUNDVIERZIG

    KAPITEL SECHSUNDVIERZIG

    KAPITEL EINS

    25. Juni 2005

    13.45 Uhr Moscow Daylight Time (5.45 Uhr Eastern Daylight Time)

    130 Seemeilen östlich-südöstlich von Jalta

    Das Schwarze Meer

    »Ich habe es satt zu warten«, sagte der fette U-Boot-Pilot zu Reed Smith. »Lass uns endlich loslegen.«

    Smith saß auf dem Deck der Aegean Explorer, einem kaputten alten Fischkutter, der für archäologische Entdeckungen umgerüstet worden war. Er rauchte eine türkische Zigarette, trank eine Dose Cola und genoss die Wärme des hellen Tages, die trockene, salzige Luft und den Ruf der Möwen, die sich am Himmel über dem Boot versammelten.

    Die Mittagssonne hatte sich über ihre Köpfe geschoben und begann nun in Richtung Westen zu kriechen. Die wissenschaftliche Crew befand sich immer noch im Steuerhaus des Kutters und gab vor, Berechnungen über den Verbleib eines antiken griechischen Handelsschiffes anzustellen, das 350 Meter unter der Oberfläche dieses schönen blauen Meeres im Schlamm ruhte.

    Um sie herum lag das offene Wasser; die Wellen schimmerten in der Sonne.

    »Warum die Eile?«, fragte Smith. Er hatte immer noch einen Kater von vor zwei Nächten. Die Aegean Explorer hatte mehrere Tage im türkischen Hafen von Samsun festgemacht und ohne eine andere Beschäftigung zu haben, hatte Smith das örtliche Nachtleben ausprobiert.

    Smith mochte es, sein Leben strikt in Bereiche aufzuteilen. Er konnte draußen mit Prostituierten in einer fremden Stadt trinken und feiern, ohne auch nur einmal an die Leute an anderen Orten zu denken, die ihn töten würden, wenn er ihnen die Gelegenheit dazu gäbe. Er konnte auf diesem Deck sitzen, eine Zigarette rauchen und die Schönheit des ihn umgebenden Wassers genießen, und nicht ein einziges Mal daran denken, dass er in kurzer Zeit russische Kommunikationskabel hundert Etagen unter der Wasseroberfläche anzapfen würde. Und dieses Leben bedeutete auch, dass er keine Freude an Leuten hatte, die ständig nachdachten, Erwartungen hatten, den Inhalt eines Bereichs durchsahen und ihn in einen anderen stopften. Leute wie dieser U-Boot-Pilot.

    »Welche Art von Archäologen-Team taucht mitten am Nachmittag?«, meinte der Pilot. »Wir hätten morgens runtergehen sollen.«

    Smith sagte kein Wort. Die Antwort sollte offensichtlich genug sein.

    Die Aegean Explorer arbeitete nicht nur in den Gewässern der Ägäis, sondern auch im Schwarzen Meer und im Asowschen Meer. Allem Anschein nach suchte die Explorer nach Schiffswracks, die von längst verstorbenen Zivilisationen zurückgelassen worden waren.

    Vor allem das Schwarze Meer war ein ausgezeichneter Ort, um nach Wracks zu suchen. Das Wasser hier war anoxisch, was bedeutete, dass es unterhalb von 150 Metern fast keinen Sauerstoff gab. Das Leben im Meer war dort unten spärlich und das bisschen, was es dort gab, neigte zur anaeroben Bakterienvielfalt.

    Und das bedeutete, dass Gegenstände, die auf den Meeresboden gefallen waren, sehr gut erhalten waren. Es gab dort unten Schiffe aus dem Mittelalter, auf denen moderne Taucher Besatzungsmitglieder gefunden hatten, die noch die Kleidung trugen, die sie zum Zeitpunkt ihres Todes am Leib gehabt hatten.

    Reed Smith würde so etwas gerne sehen. Natürlich musste er dafür auf ein anderes Mal warten. Sie waren nicht hier, um ein Schiffswrack zu bestaunen.

    Die Aegean Explorer und ihre Mission waren eine Lüge. Poseidon Research International, die Organisation, die die Aegean Explorer besaß und bemannt hatte, war ebenfalls eine Lüge. Reed Smith war eine Lüge. Die Wahrheit war, dass jeder Mann an Bord dieses Schiffes entweder ein Angestellter, ein verdeckter Elite-Operator auf Leihbasis oder ein Freiberufler war, der vorübergehend von der Central Intelligence Agency angestellt worden war.

    »Nereus-Mannschaft, aufladen«, sagte eine flache Stimme über den Lautsprecher.

    Die Nereus war ein winziges, leuchtend gelbes U-Boot, das in der Fachwelt als Tauchfahrzeug bekannt war. Das Cockpit war eine perfekt runde Acrylblase. Diese Blase, so zerbrechlich sie auch schien, würde dem Druck in einer Tiefe von tausend Metern standhalten – einem Druck, der hundertmal höher war als an der Oberfläche.

    Smith warf seine Kippe ins Wasser.

    Die beiden Männer bewegten sich auf das U-Boot zu. Ein dritter Mann gesellte sich zu ihnen, ein drahtiger, muskulöser Typ in seinen Zwanzigern mit einer tiefen Narbe auf der linken Seite seines Gesichts. Er hatte den Haarschnitt eines US-Marine. Seine Augen waren rasiermesserscharf. Er behauptete, ein Meeresbiologe namens Eric Davis zu sein.

    Dem Jungen stand Sondereinsatzkommando ins Gesicht geschrieben. Er hatte die gesamte Zeit, die sie auf dem Boot verbrachten, kaum ein Wort gesprochen.

    Die leuchtend gelbe Nereus hockte auf einer Metallplattform. Das U-Boot sah aus wie ein freundlicher Roboter aus einem Science-Fiction-Film und hatte sogar zwei schwarze Metall-Roboterarme, die vorne herausragten. Vom Deck des Fischdampfers erhob sich ein schwerer Kran, der bereit war, die Nereus ins Wasser zu heben. Zwei Männer in orangefarbenen Sprunganzügen warteten darauf, die Nereus an dem dicken Kabel zu befestigen, an dem sie aufgehängt werden sollte.

    Smith und seine zwei Mannschaftskameraden bestiegen die Treppe und kletterten, einer nach dem anderen, durch die Hauptluke. Der Junge von der Spezialeinheit ging zuerst, da er hinten sitzen würde. Dann stieg der Pilot ein.

    Smith folgte als Letzter und setzte sich in seinen Co-Pilotensessel. Direkt vor ihm befand sich die Steuerung der Roboterarme. Um ihn herum bildete die klare Blase das Cockpit. Er griff nach oben, zog die Luke hinter sich zu und drehte das Ventil, um sie abzudichten und zu verriegeln.

    Er saß Schulter an Schulter mit dem dicken Piloten Bolger. Das Glas des Cockpits war nicht mehr als dreißig Zentimeter von seinem Gesicht und fünfzehn von seiner rechten Schulter entfernt.

    Es war heiß in dieser Kugel – und es wurde immer heißer.

    »Gemütlich«, sagte Smith und genoss das Gefühl nicht mehr als damals, als er dafür trainiert hatte. Ein Klaustrophobiker würde in diesem Ding keine drei Minuten überleben.

    »Gewöhn dich dran«, sagte der Pilot. »Wir werden eine Weile hier drin sein.«

    Kaum hatte Smith die Luke versiegelt, wurde die Nereus lebendig. Die Männer hatten sie am Seil eingehakt und der Kran hob sie zum Wasser hinauf. Smith blickte hinter sich. Einer der Männer in den orangefarbenen Overalls saß auf dem schmalen Außendeck der Nereus. Er hielt sich mit einer dick behandschuhten Hand am Kabel fest.

    Einen Moment später schwebten sie zwei Stockwerke hoch in der Luft. Der Kran ließ sie ins Wasser hinab, wo der grüne Fischkutter sie nun überragte. Ein Schlauchboot erschien mit einem Mann an Bord und bewegte sich schnell. Der Mann auf dem Außendeck war noch damit beschäftigt, die Kabelbinder zu lösen, und betrat dann das Schlauchboot.

    Eine Stimme ertönte über das Funkgerät. »Nereus, das ist das Kommando der Aegean Explorer. Tests initiieren.«

    »Roger«, sagte der Pilot. »Jetzt initiieren.« Der Mann hatte eine Reihe von Steuerelementen vor sich. Er drückte einen Knopf oben auf dem Joystick, den er in der Hand hielt. Dann begann er Schalter umzulegen; seine fleischige linke Hand bewegte sich in schneller Folge von einem Knopf zum nächsten. Seine rechte Hand blieb auf dem Joystick. Kühle, sauerstoffhaltige Luft begann in das winzige Modul zu strömen. Smith holte tief Luft. Es fühlte sich so schön auf seinem verschwitzten Gesicht an. In der letzten Minute hatte er begonnen, zu überhitzen.

    Der Pilot und die Funkstimme tauschten Informationen aus, während das U-Boot sanft vorwärts und dann rückwärts schaukelte. Das Wasser sprudelte und stieg überall um sie herum auf. Innerhalb weniger Sekunden war die Oberfläche des Schwarzen Meeres direkt über ihren Köpfen. Smith und der Mann im hinteren Teil blieben ruhig und ließen den Piloten sein Ding machen. Sie waren vollkommene Profis.

    »Schleichfahrt einleiten«, sagte die Stimme.

    »Schleichfahrt eingeleitet«, sagte der Pilot. »Wir sehen uns heute Abend.«

    »Gute Reise, Nereus

    Der Pilot tat dann etwas, was kein ziviler Tauchbootpilot, der nach einem Schiffswrack suchte, jemals tun würde. Er schaltete das Funkgerät aus. Dann das Ortungssignal. Die Rettungsleinen zur Oberfläche waren durchtrennt.

    Konnte die Aegean Explorer die Nereus noch auf dem Sonar sehen? Sicher. Aber die Besatzung der Explorer wusste, wo sich die Nereus befand. Nach kurzer Zeit würde selbst das nicht mehr stimmen. Die Nereus war ein winziger Punkt in einem riesigen Meer.

    Im Grunde genommen war die Nereus verschwunden.

    Reed Smith holte noch einmal tief Luft. Es musste das dreißigste Mal sein, dass er in einem dieser Dinge unter die Oberfläche gesunken war – sowohl im Training als auch in der realen Welt – aber er kam immer noch nicht darüber hinweg. Nur fünfzehn Meter tief und das Meer wurde hellblau, während das Sonnenlicht von der Oberfläche gestreut und absorbiert wurde. Auf dem Farbspektrum wurde Rot zuerst absorbiert und überzog die Unterwasserwelt mit einer blauen Patina.

    Es wurde blauer und dunkler, als das U-Boot durch die Tiefen sank.

    »Es ist wunderschön«, sagte Eric Davis hinter ihnen.

    »Ja, das ist es«, sagte der Pilot. »Ich bekomme nie genug davon.«

    Sie stürzten durch das Blau in die tiefe, stille Dunkelheit. Aber sie war nicht vollkommen. Smith wusste, dass eine geringe Dosis Licht von der Oberfläche sie immer noch erreichte. Das war die Zwielicht-Schicht. Unter ihnen, noch tiefer, herrschte Mitternacht.

    Das Schwarz umhüllte sie. Der Pilot schaltete seine Lichter nicht an, sondern navigierte stattdessen mit seinen Instrumenten. Jetzt gab es nichts mehr zu sehen.

    Smith ließ sich treiben. Er schloss seine Augen und holte tief Luft. Dann noch einmal. Und noch einmal. Er ließ sich von seinem Kater überwältigen. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen, aber noch war die Zeit nicht gekommen. Der Pilot, Bolger, würde ihm sagen, wenn es soweit war. Jetzt schwebte er nur noch in seinen Gedanken. Es war eine angenehme Empfindung, dem Summen der Motoren und dem gelegentlichen leisen Murmeln der beiden Männer in der Kapsel zuzuhören, während sie Smalltalk führten.

    Die Zeit verging. Möglicherweise eine lange Zeit.

    »Smith!«, zischte Bolger. »Smith! Wach auf.«

    Er sprach, ohne seine Augen zu öffnen. »Ich bin nicht eingeschlafen. Sind wir schon da?«

    »Nein, wir haben ein Problem.«

    Smiths Augen sprangen auf. Er war überrascht, fast totale Dunkelheit überall um ihn herum zu sehen. Das einzige Licht kam von dem roten und grünen Schimmern der Instrumententafel. Problem war ein Wort, das er Hunderte von Metern unter der Oberfläche des Schwarzen Meeres nicht hören wollte.

    »Was ist los?«

    Bolgers dicker Finger zeigte auf das Sonar-Display. Etwas Großes war dort zu sehen, vielleicht drei Kilometer nordwestlich von ihnen. Wenn es kein Blauwal war – was es mit ziemlicher Sicherheit nicht war – dann handelte es sich um eine Art Schiff, wahrscheinlich ein U-Boot. Und es gab nur ein Land, von dem Smith wusste, dass es echte U-Boote in diesen Gewässern betrieb.

    »Ach zum Teufel, warum hast du das Sonar eingeschaltet?«

    »Ich hatte ein schlechtes Gefühl«, sagte Bolger. »Ich wollte sichergehen, dass wir alleine sind.«

    »Nun, offensichtlich sind wir das nicht«, sagte Smith. »Und du machst Werbung für unsere Anwesenheit.«

    Bolger schüttelte den Kopf. »Sie wussten, dass wir hier sind.« Er deutete auf zwei viel kleinere Punkte hinter ihnen in Richtung Süden. Dann zeigte er auf einen ähnlichen Punkt in Richtung Osten, weniger als einen Kilometer entfernt. »Siehst du die? Nicht gut. Sie nähern sich unserem Standpunkt.«

    Smith fuhr mit einer Hand über seinen Kopf. »Davis?«

    »Nicht meine Abteilung«, sagte der Mann auf dem Rücksitz. »Ich bin hier, um eure Ärsche zu retten und das U-Boot zu versenken, falls ein System- oder Pilotenfehler auftreten sollte. Ich bin nicht in der Lage, einen Feind von hier drinnen anzugreifen. Und in diesen Tiefen könnte ich die Luke nicht öffnen, wenn ich wollte. Zu viel Druck.«

    Smith nickte. »Ja«, sagte er. Dann sah er den Piloten an. »Wie weit bis zum Ziel?«

    Bolger schüttelte den Kopf. »Zu weit.«

    »Treffpunkt?«

    »Vergiss es.«

    »Können wir ausweichen?«

    Bolger zuckte mit den Achseln. »Mit dem hier? Ich schätze, wir können es versuchen.«

    »Beginne Ausweichmanöver«, hätte Smith fast gesagt, aber er hatte keine Gelegenheit dazu. Plötzlich ging direkt vor ihren Augen ein helles Licht an. Der Effekt in der winzigen Kapsel war blendend.

    »Dreh um«, sagte Smith und schirmte seine Augen ab. »Feindobjekte.«

    Der Pilot schickte die Nereus in eine abrupte 360-Grad-Drehung. Bevor er das Manöver beenden konnte, ging hinter ihnen ein weiteres blendendes Licht an. Sie waren vorne und hinten von Tauchbooten wie diesem hier umgeben. Aber Smith erkannte die feindlichen Tauchboote. Sie waren in den 1960er Jahren, in der Ära der Taschenrechner, entworfen und gebaut worden.

    Er schlug fast auf den Bildschirm vor ihm ein. Verdammt! Dazu kam noch das große Objekt weiter draußen, wahrscheinlich ein Jäger-Killer.

    Die Mission, hochgradig geheim, würde ein Totalverlust werden. Aber das war nicht das Schlimmste daran. Nicht einmal annähernd. Das Schlimmste war Reed Smith selbst. Er konnte nicht gefangen genommen werden, koste es, was es wolle.

    »Davis, Optionen?«

    »Ich kann mit der Mannschaft hier drinnen versenken«, sagte Davis. »Aber ich persönlich würde ihnen lieber diesen Schrotthaufen überlassen und am Leben bleiben.«

    Smith grunzte. Er konnte nichts sehen. Und seine einzige Wahl war, in dieser Kuppel zu sterben oder ... er wollte nicht über die anderen Alternativen nachdenken.

    Fantastisch. Wessen Idee war das noch mal gewesen?

    Er griff nach seiner Wade und öffnete den Reißverschluss seiner Cargohose. An seinem Bein klebte eine winzige Derringer mit zwei Schüssen. Es war seine Selbstmordwaffe. Er riss sich das Klebeband von der Wade und spürte es kaum, als ihm die Haare ausgerissen wurden. Er hielt sich die Pistole an den Kopf und holte tief Luft.

    »Was machst du da?«, fragte Bolger mit alarmierter Stimme. »Die kannst du hier drinnen nicht abfeuern. Du wirst ein Loch in dieses Ding sprengen. Wir sind dreihundert Meter unter der Oberfläche.«

    Er deutete auf die Blase um sie herum.

    Smith schüttelte den Kopf. »Du verstehst das nicht.«

    Plötzlich war der Junge von der Spezialeinheit hinter ihm. Er zappelte wie eine dicke Schlange und hielt Smiths Handgelenk mit einem kraftvollen Griff fest. Wie konnte er sich so schnell auf so engem Raum bewegen? Einen Moment lang grunzten und rangen sie, kaum in der Lage, sich zu bewegen. Der Unterarm des Jungen lag um Smiths Kehle. Er schlug Smiths Hand gegen die Konsole.

    »Fallen lassen!«, schrie er. »Lass die Waffe fallen!«

    Nun war die Waffe weg. Smith drückte sich mit den Beinen ab, warf sich nach hinten und versuchte, das Kind abzuschütteln.

    »Du weißt nicht, wer ich bin.«

    »Stopp!«, rief der Pilot. »Hört auf zu kämpfen! Ihr trefft die Kontrollhebel.«

    Smith schaffte es, aus seinem Sitz zu rutschen, aber jetzt war das Kind auf ihm drauf. Der Junge war stark, ungeheuer stark, und er zwang Reed zwischen dem Sitz und der Wand des U-Bootes nach unten. Er keilte Reed dort ein und drückte ihn zu einem Ball. Das Kind atmete schwer. Sein Kaffee-Atem drang in Reed Smiths Ohr.

    »Ich kann dich töten, okay?«, sagte der Junge. »Ich kann dich töten. Wenn es das ist, was wir tun müssen, okay. Aber du kannst die Waffe hier drin nicht abfeuern. Ich und der andere Typ wollen leben.«

    »Ich habe Riesenprobleme«, sagte Reed. »Wenn sie mich befragen ..., wenn sie mich foltern ...«

    »Ich weiß«, sagte der Junge. »Ich habs kapiert.«

    Er hielt inne. Sein Atem klang rau und angestrengt.

    »Willst du, dass ich dich töte? Ich werde es tun. Es liegt an dir.«

    Reed dachte darüber nach. Die Pistole hätte es ihm leicht gemacht. Da gab es nichts zu überlegen. Ein kurzer Druck auf den Abzug und dann ... was auch immer als nächstes kam. Aber er genoss dieses Leben. Er wollte jetzt nicht sterben. Es war möglich, dass er aus der Sache rauskommen konnte. Vielleicht würden sie seine Identität nicht aufdecken. Vielleicht würden sie ihn nicht foltern.

    Es könnte eine einfache Angelegenheit sein, in der die Russen ein Hightech-U-Boot beschlagnahmten und dann einen Gefangenenaustausch zustimmten, ohne viele Fragen zu stellen. Vielleicht.

    Seine Atmung begann sich zu beruhigen. Er hätte gar nicht erst hier sein sollen. Ja, er wusste, wie man Kommunikationskabel anzapfte. Ja, er hatte Unterwasser-Erfahrung. Ja, er war ein geschmeidiger Operator. Aber ...

    Das Innere des U-Bootes war immer noch in helles, blendendes Licht getaucht. Sie hatten den Russen gerade eine ziemliche Show geboten.

    Das allein würde schon ein paar Fragen aufwerfen.

    Aber Reed Smith wollte leben.

    »Okay«, sagte er. »Okay. Töte mich nicht. Lass mich einfach aufstehen. Ich werde nichts tun.«

    Der Junge begann, sich selbst hochzudrücken. Es dauerte einen Moment. Der Platz im U-Boot war so beengt, dass es sich anfühlte, als wären sie im Gedränge der Menschenmassen von Mekka niedergetrampelt worden und mussten nun sterben. Es war schwer, sich zu entwirren.

    Nach wenigen Minuten war Reed Smith wieder auf seinem Platz. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Er hoffte, dass es sich als die richtige erweisen würde.

    »Mach das Radio an«, sagte er zu Bolger. »Mal sehen, was diese Witzbolde zu sagen haben.«

    KAPITEL ZWEI

    10.15 Uhr Eastern Daylight Time

    Situation Room

    Weißes Haus, Washington, D.C.

    »Das scheint eine schlecht geplante Mission gewesen zu sein«, sagte einer der Berater. »Das Problem hier ist die glaubhafte Bestreitbarkeit.«

    Der fast zwei Meter große David Barrett starrte den Mann an. Der Adjutant war blond, mit schütterem Haar, etwas übergewichtig und trug einen Anzug, der an den Schultern zu groß und um die Körpermitte herum zu klein war. Der Name des Mannes war Jepsum. Es war ein unglücklicher Name für einen unglücklichen Mann. Barrett mochte keine Männer, die kleiner als 1.82 Meter waren – und er mochte keine Männer, die sich nicht fit hielten.

    Barrett und Jepsum bewegten sich schnell durch die Gänge des Westflügels auf den Aufzug zu, der sie in den Situation Room bringen würde.

    »Ja?«, fragte Barrett, der langsam ungeduldig wurde. »Glaubhafte Bestreitbarkeit?«

    Jepsum schüttelte den Kopf. »Richtig. Wir haben keine.«

    Eine Gruppe von Menschen begleitete Barrett, vor ihm, hinter ihm, überall um ihn herum – Assistenten, Praktikanten, Männer des Geheimdienstes, Mitarbeiter verschiedener Art. Wieder einmal, und wie immer, kannte er die Hälfte dieser Leute nicht. Es war ein Wirrwarr von Menschen, die mit ihm durch die Gegend surrten, und er überragte fast alle um einen Kopf. Der Kleinste von ihnen könnte einer vollkommen anderen Spezies angehören als er selbst.

    Kleine Leute frustrierten Barrett zutiefst und dieses Gefühl wuchs jeden Tag. David Barrett, der Präsident der Vereinigten Staaten, war zu früh zur Arbeit zurückgekehrt.

    Nur sechs Wochen waren vergangen, seitdem seine Tochter Elizabeth von Terroristen entführt und dann von amerikanischen Kommandotruppen in einer der kühnsten verdeckten Operationen der jüngsten Geschichte geborgen worden war. Er hatte während der Krise einen Zusammenbruch erlitten. Er hatte aufgehört, in seiner Rolle zu funktionieren – und wer könnte ihm das verdenken? Danach war er erschöpft, ausgelaugt und unglaublich erleichtert gewesen, Elisabeth in Sicherheit zu wissen. Es war ihm nicht einmal gelungen, das in Worte zu fassen.

    Der gesamte Trupp betrat nun den Aufzug und versammelte sich darin wie Sardinen in einer Dose. Zwei Männer des Geheimdienstes waren mit ihnen in den Aufzug gestiegen. Es waren große Männer, ein Schwarzer und ein Weißer. Die Köpfe von Barrett und seinen Beschützern ragten wie Statuen auf der Osterinsel über allen anderen im Fahrstuhl auf.

    Jepsum blickte immer noch zu ihm auf und seine Augen waren so ernst, dass er fast wie ein Robbenbaby aussah. »... und ihre Botschaft wird unsere Mitteilungen nicht einmal anerkennen. Nach dem Fiasko bei den Vereinten Nationen im vergangenen Monat können wir wohl nicht mehr viel Zusammenarbeit erwarten.«

    Barrett konnte Jepsum nicht folgen, aber was auch immer er sagte, es fehlte ihm an Nachdruck. Hatte der Präsident keine stärkeren Männer als ihn zur Verfügung?

    Alle redeten gleichzeitig. Vor Elizabeths Entführung hatte sich Barrett oft auf eine seiner legendären Tiraden zurückfallen lassen, um die Leute zum Schweigen zu bringen. Aber jetzt? Er ließ das Durcheinander zu, den Lärm des Geplappers, das ihm wie eine Art unsinnige Musik vorkam. Und er ließ sich davon berieseln.

    Barrett war bereits seit fünf Wochen wieder im Einsatz und die Zeit war wie im Flug vergangen. Er hatte seinen Stabschef, Lawrence Keller, nach der Entführung entlassen. Keller war ein weiterer kleiner Mann – bestenfalls 1.77 Meter groß – und Barrett war zu dem Verdacht gekommen, dass Keller sich ihm gegenüber illoyal verhalten hatte. Er hatte keine Beweise dafür und wusste nicht einmal mehr genau, warum er das glaubte, aber er war der Meinung gewesen, dass es am besten sei, Keller dennoch loszuwerden.

    Aber jetzt fehlte Barrett Kellers sanfte, graue Ruhe und seine rücksichtslose Effizienz. Ohne Keller fühlte sich Barrett unentschlossen, orientierungslos, unfähig, den Ansturm der Krisen und Mini-Katastrophen zu verstehen – genau wie die einfachen Informationen, mit denen er tagtäglich bombardiert wurde.

    David Barrett befürchtete allmählich, einen weiteren Zusammenbruch zu erleiden. Er hatte Schlafstörungen. Störungen war untertrieben. Er schlief fast gar nicht mehr. Manchmal, wenn er allein war, begann er zu hyperventilieren. Einige Male, spät in der Nacht, hatte er sich in seinem privaten Badezimmer eingeschlossen und leise geweint.

    Er war der Auffassung, sich einer Therapie unterziehen zu wollen, aber als Präsident der Vereinigten Staaten war die Inanspruchnahme eines Psychiaters keine Option. Wenn die Zeitungen davon erfuhren und die Talkshows im Kabelfernsehen ... darüber wollte er gar nicht nachdenken.

    Das wäre gelinde gesagt das Ende.

    Der Aufzug öffnete sich in den eiförmigen Situation Room. Er war so modern wie das Flugdeck eines TV-Raumschiffes und für die maximale Nutzung von raumgroßen Bildschirmen ausgelegt, die alle paar Meter in die Wände eingelassen waren. Am Ende des Tisches befand sich an der hinteren Wand eine riesige Projektionsfläche.

    Mit Ausnahme von Barretts eigenem Sitzplatz war jeder vornehme Ledersitz am Tisch bereits besetzt – übergewichtige Männer in Anzügen, dünne und schmächtige Militärs in Uniform. Am hinteren Kopfende des Tisches stand ein großer Mann in seiner Ausgehuniform.

    Er war groß. Irgendwie war das beruhigend. David Barrett war groß und die meiste Zeit seines Lebens war er überaus selbstbewusst gewesen. Dieser Mann, der sich auf die Leitung des Treffens vorbereitete, würde auch selbstbewusst sein. Tatsächlich strahlte er Selbstvertrauen und Ordnung aus. Dieser Mann, dieser Vier-Sterne-General ...

    Richard Stark.

    Barrett erinnerte sich daran, dass er Richard Stark nicht besonders mochte. Aber im Moment mochte er niemanden besonders. Und Stark arbeitete im Pentagon. Vielleicht konnte der General etwas Licht auf diesen jüngsten mysteriösen Rückschlag werfen.

    »Ruhe bitte«, sagte Stark, während sich die Menge, die der Aufzug gerade ausgespuckt hatte, auf ihre Sitze zubewegte.

    »Leute! Beruhigt euch. Der Präsident ist hier.«

    Der Raum wurde still. Ein paar Leute murmelten weiter, aber auch das verstummte schnell.

    David Barrett setzte sich auf seinen Stuhl mit hoher Rückenlehne.

    »Okay, Richard«, sagte er. »Vergessen Sie die Vorrede. Vergessen Sie die Geschichtsstunde. Wir haben das alles schon einmal gehört. Sagen Sie mir einfach, was in Gottes Namen vor sich geht.«

    Stark schob sich seine schwarze Lesebrille auf die Nase und betrachtete die Papiere in seiner Hand. Er holte tief Luft und seufzte.

    Auf den Bildschirmen im Raum erschien ein Gewässer. 

    »Was Sie auf den Bildschirmen sehen, ist das Schwarze Meer«, sagte der General. »Soweit wir wissen, befand sich vor etwa zwei Stunden ein kleines Drei-Mann-Tauchboot, das einer amerikanischen Firma namens Poseidon Research gehört, tief unter der Oberfläche in internationalen Gewässern mehr als hundert Meilen südöstlich des Krimressorts Jalta. Das U-Boot scheint von Einheiten der russischen Marine abgefangen und beschlagnahmt worden zu sein. Die erklärte Mission des U-Bootes bestand darin, den Standort eines antiken griechischen Handelsschiffes, von dem angenommen wird, dass es vor fast zweitausendfünfhundert Jahren in diesen Gewässern versunken ist, zu finden und zu markieren.«

    Präsident Barrett starrte den General an. Er holte tief Luft. Das schien überhaupt nicht dramatisch zu sein. Was sollte der ganze Trubel?

    Ein Zivil-U-Boot erkundete archäologische Gebiete in internationalen Gewässern. Die Russen arbeiteten nach katastrophalen fünfzehn Jahren oder so wieder an ihrer Macht und wollten, dass das Schwarze Meer wieder zu ihrem Privatmeer wird. Deshalb reagierten sie gereizt und übergangen. Also gut. Reichen wir bei der Botschaft eine Beschwerde ein und holen die Wissenschaftler zurück. Vielleicht bekommen wir sogar das U-Boot zurück. Es war alles ein Missverständnis.

    »Verzeihen Sie, General, aber das klingt nach einer Aufgabe für die Diplomaten. Ich weiß es zu schätzen, über solche Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten zu werden, aber es scheint, dass es in diesem Fall ein Leichtes sein wird, eine Krise abzuwenden. Können wir nicht einfach den Botschafter ...«

    »Sir«, sagte Stark. »Ich fürchte, es ist ein bisschen komplizierter als das.«

    Es ärgerte Barrett sofort, dass Stark ihn vor einem Raum voller Menschen unterbrochen hatte. »Okay«, sagte er. »Aber wehe, das ist nicht gut.«

    Stark schüttelte den Kopf und seufzte wieder. »Mr. President, Poseidon Research International ist ein Unternehmen, das von der Central Intelligence Agency finanziert und geleitet wird. Es ist eine Scheinoperation. Das fragliche U-Boot, die Nereus, hatte sich als ziviles Forschungsschiff getarnt. Tatsächlich befand sie sich in einer geheimen Mission unter der Schirmherrschaft der CIA-Sondereinsatzgruppe und des Joint Special Operations Commands. Zu den drei Männern, die gefangen genommen wurden, gehören ein Zivilist mit hochgradiger Sicherheitsfreigabe, ein CIA-Sonderagent und ein Navy SEAL.«

    Zum ersten Mal seit mehr als einem Monat spürte David Barrett, wie ein altbekanntes Gefühl in ihm aufstieg. Wut. Es war ein Gefühl, das er genoss. Sie hatten ein U-Boot auf eine Spionagemission ins Schwarze Meer geschickt? Barrett brauchte die Karte auf dem Bildschirm nicht, um die damit verbundene geopolitische Lage zu verstehen.

    »Richard, verzeihen Sie meinen Ausdruck, aber was zum Teufel wollten wir mit einem Spionage-U-Boot im Schwarzen Meer? Wollen wir einen Krieg mit den Russen führen? Das Schwarze Meer ist ihr Hinterhof.«

    »Sir, bei allem Respekt, das sind internationale Gewässer, die für die Schifffahrt geöffnet sind, und wir beabsichtigen, das so zu belassen.«

    Barrett schüttelte den Kopf. Natürlich. »Was hatte das U-Boot dort zu suchen?«

    Der General hustete. »Es war auf einer Mission, um russische Kommunikationskabel auf dem Grund des Schwarzen Meeres anzuzapfen. Wie Sie wissen, pachten die Russen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion den alten sowjetischen Marinehafen in Sebastopol von den Ukrainern. Dieser Hafen war die Hauptstütze der sowjetischen Flotte in der Region und dient

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