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So getragen bist du: 31 Trostgedanken für Mamas, die ihr ungeborenes Kind verloren haben
So getragen bist du: 31 Trostgedanken für Mamas, die ihr ungeborenes Kind verloren haben
So getragen bist du: 31 Trostgedanken für Mamas, die ihr ungeborenes Kind verloren haben
eBook168 Seiten1 Stunde

So getragen bist du: 31 Trostgedanken für Mamas, die ihr ungeborenes Kind verloren haben

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Über dieses E-Book

Ein christliches Trostbuch für Frauen, die ihr Kind durch eine Fehlgeburt oder eine Todgeburt verloren haben von Bestsellerautorin Anne Löwen. Mit Ermutigungstexten, persönlichen Geschichten und konkrete Hilfestellungen für trauernde Sternenkind-Mamas.

Bestsellerautorin Anne Löwen weiß, wie es ist, Kinder viel zu früh verabschieden zu müssen. Sie hat selbst zwei Babys in der Schwangerschaft verloren. In ihrem neuen Buch will sie Frauen, die eine oder mehrere Fehlgeburten erlebt haben, in ihrer Trauer begleiten. In tröstlichen Texten erzählt sie davon, wie kostbar das fehlgeborene Kind auch in Gottes Augen ist und dass er allen Schmerz, alle Wut
und alles Unverständnis verstehen kann. Durch ihre einfühlsame Art schenkt Anne Löwen Ermutigung, Trost und neue Hoffnung. Weitere persönliche Geschichten von betroffenen Frauen (und Männern) ermutigen und zeigen, wie sie mit dieser schmerzvollen Situation umgegangen sind und was ihnen in ihren Fragen, in ihrer Ehe und in ihrer Beziehung zu Gott geholfen hat, um Heilung für ihr zerbrochenes Herz zu finden.
Mit Beiträgen von: Inka Hammond, Nelli Bangert, Regina Neufeld u.a.m.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. März 2023
ISBN9783765576737
So getragen bist du: 31 Trostgedanken für Mamas, die ihr ungeborenes Kind verloren haben

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    Buchvorschau

    So getragen bist du - Anne Löwen

    „ES IST NICHT ALLES IN ORDNUNG!"

    „Es ist nicht alles in Ordnung!" Wie der Blitz trifft mich dieser Satz. Bitte was? Gerade noch saß ich voller Vorfreude und Hoffnung im Wartezimmer der Frauenarztpraxis und freute mich darauf, mein Babychen durch den Ultraschall wiederzusehen. War gespannt, wie es sich in den letzten Wochen entwickelt hatte. Wie groß es jetzt ungefähr war. Wie viel Kilo ich schon wieder zugenommen hatte. Und sowieso.

    Seit Wochen schwebe ich auf Babywolke 7 und bin einfach nur glücklich über dieses kleine Wunder in meinem Bauch. Und jetzt: „Es ist nicht alles in Ordnung"? Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Es muss alles in Ordnung sein. Wir reden doch hier von meinem Baby!!!

    Voller Schock starre ich die Ärztin an, die routinemäßig ihr Programm abspult. Der Boden unter mir scheint sich bedrohlich tief zu öffnen. Ich falle. Und werde verschluckt von dieser plötzlichen Dunkelheit. Dunkelheit, die mir die Luft zum Atmen rauben will.

    „Ich muss Sie in ein Krankenhaus überweisen. In welches wollen Sie gehen? Die gleichgültige und gefühlskalte Frage der Ärztin trifft mich wie ein Schlag in die Magengegend. Passiert das wirklich oder werde ich gleich endlich aus diesem Albtraum aufwachen? Wieso Krankenhaus? Wieso „nicht alles in Ordnung? Es war doch vor zwei Minuten noch alles in Ordnung.

    Ich fühle mich kaum in der Lage, etwas zu sagen. Die Dunkelheit scheint mich immer mehr einzuhüllen. Mit zitternder Stimme versuche ich zu antworten und meine Fragen zu stellen. Die unterkühlte und abgeklärte Art der Ärztin verletzt mich wie tausend Messerstiche. Versteht sie überhaupt, was sie sagt? Hat sie nicht gerade einer Mutter mitgeteilt, dass ihr Kind verstorben ist? Ihr geliebtes Baby? In ihrem eigenen Bauch? Wie konnte das nur passieren? Sollte es da nicht sicher sein?

    Wobei: Eigentlich hat die Ärztin nichts dergleichen gesagt. Es ist keine Rede von einem Kind, sondern nur von „Es ist nicht alles in Ordnung. Auch im weiteren heruntergespulten Gespräch werde ich nur darüber informiert, dass „das Schwangerschaftsgewebe nun entfernt werden müsse. Ich solle mich schnellstmöglich auf den Weg ins Krankenhaus machen.

    Ich falle weiter und tiefer in dieses gähnende schwarze Loch unter mir. Alles scheint sich zu drehen. Zu drehen um diesen einen furchtbaren Gedanken: Mein Baby ist tot. Mein Baby, auf das wir gewartet haben. Mein Baby, das wir uns so gewünscht haben. Mein Baby, das wir seit Wochen lieben. Für das wir beten. Über das wir uns so sehr freuen. Mein Baby.

    Ich kann diese Schreckensnachricht nicht fassen. Und warum soll jetzt mein Baby aus meinem Bauch gerissen werden? Genau dort gehört es doch hin! Ich will nicht, dass es jemand von mir nimmt. Ein Baby gehört doch zu seiner Mutter. In ihre Arme, in ihren Körper.

    Und auf einmal trifft mich der Blitz erneut: Es ist nicht mehr da! Ich bin leer. Diesen Gedanken halte ich kaum aus. Mein Kind ist nicht mehr da. Es ist von mir gegangen. Ich trage es nicht mehr in mir. Was ich noch in mir trage, ist nur sein toter Körper. Noch nie habe ich mich so leer gefühlt …

    Ich bin erleichtert, als ich dieses schreckliche Arztzimmer endlich verlassen kann. Nur noch weg von dieser Kälte. Dieser Härte. Einfach nur weg. Im Schutz unseres Autos angekommen, breche ich zusammen. Die Stille des kleinen Autoraumes füllt sich mit meinem Schluchzen. Tränen strömen unkontrolliert über mein Gesicht und tropfen auf meinen kleinen Bauch.

    Ja, mein kleiner Bauch. Ich bin erst in der achten Woche schwanger, aber dieses kleine Bäuchlein verriet schon seit kurzer Zeit etwas von unserem Glück. Ich bin schwanger. Oder muss ich jetzt sagen: Ich war schwanger? Ich halte diesen Schmerz einfach nicht aus. Er zerreißt mein Inneres.

    Ich sehne mich danach, mit meinem Mann zu sprechen. Will mit meinen Gedanken nicht mehr allein sein. Hab das Gefühl, unter dieser schrecklichen Nachricht zu zerbrechen. Zittrig nehme ich mein Handy. Als ich die vertraute Stimme meines Mannes am anderen Ende höre, bricht alles aus mir heraus und ich versuche ihm das Unmögliche zu erklären. Meine ganze Verzweiflung prasselt auf ihn ein wie ein Monsunregen.

    Den Weg nach Hause fahre ich wie in Trance. Dort angekommen, kann ich meinem Mann nur noch schluchzend in die Arme fallen. Obwohl auch er schockiert über diese furchtbare Nachricht ist, übernimmt er sofort das Ruder. Ich bin so dankbar, dass er sich um alles kümmert, was jetzt nötig ist: unseren Ältesten vom Kindergarten abholen. Die Oma anrufen und sie bitten zu kommen, damit wir ins Krankenhaus fahren können. Ich bin zu nichts mehr fähig. Außer Tränen über Tränen zu vergießen.

    Die traurigen Augen meiner zwei süßen Jungs kann ich nicht ertragen. Sie sind enttäuscht, dass es jetzt doch kein Geschwisterchen für sie gibt. Mein Großer erzählt mir bekümmert, dass er doch eins seiner Kuscheltiere, ein kleines weißes Schäfchen, dem Baby schenken wollte. Mein Magen zieht sich zusammen. Die Tränen schießen mir erneut in die Augen. Ich kann diesen betrübten Jungen nicht trösten. Ich finde selber keinen Trost. Ich bin eingehüllt von Trauer und Schmerz.

    Nachdem alles organisiert und die Oma eingetroffen ist, machen mein Mann und ich uns auf den Weg zum Krankenhaus. Ich bin immer noch wie gelähmt. Gedanken wirbeln mir durch den Kopf. Das sind die letzten Stunden, in denen ich den Körper dieses Kindes noch in mir tragen darf. Bald wird es fort sein.

    Im Krankenhaus geht es weiter mit Untersuchungen und Vorbereitungen für den bevorstehenden Eingriff. Mir wird erklärt, dass eine Ausschabung gemacht werden müsse. Ich fühle mich ähnlich wie in der Arztpraxis am Morgen. Das Verständnis für eine Mutter, die um ihr verstorbenes Kind trauert, scheint auch hier zu fehlen. Keiner spricht von unserem Baby als Menschen. Der Begriff „Schwangerschaftsgewebe" fällt erneut. Obwohl ich dem Krankenhauspersonal gegenüber klar sage, dass mein Baby gestorben ist, habe ich nicht den Eindruck, dass mir wirkliches Mitgefühl entgegengebracht wird.

    Es scheint mir, dass alle eher denken, was für eine hysterische Möchtegernmutter ich doch sei. Klar, die Schwangerschaft ist vorbei, aber so ist das halt. Passiert doch vielen Frauen. War ja noch am Anfang. Warum also so eine Verzweiflung? Ich kann kaum sagen, wie mich diese Abgebrühtheit verletzt. Warum versteht denn niemand, dass es hier um einen Menschen geht? Mein Baby …

    Ich bin dankbar, als alles endlich so weit ist und ich in den OP gefahren werde. Die Wartezeit war einfach furchtbar. Die Nervosität steigt. Gleich werde ich in Vollnarkose gelegt und jemand wird mein totes Baby von mir nehmen. Ich habe Angst vor dem Eingriff.

    Ein ungewöhnlicher Gedanke kommt mir: Wenn ich jetzt sterbe, dann bin ich wieder bei meinem Kind. Irgendwie beruhigt mich das. Denn irgendwie scheint mir alles auf einmal so egal. Ich will nur noch mein Baby zurück …

    Als ich einige Zeit später wieder aufwache, bin ich irgendwie erleichtert. Es ist vorbei. Dieser furchtbare Tag in meinem Leben geht zu Ende. Die Anspannung vor dem Eingriff ist vorbei. Die Trauer und der Schmerz allerdings nicht …

    DU DARFST JETZT ERST MAL TRAUERN

    Wie kann ich nur ohne mein Baby weiterleben? Diese Frage hämmerte nach diesem schmerzlichen Verlust in meinen Gedanken. Und vielleicht quält sie auch dich genauso. Diese neue Realität zu verstehen, in der wir uns so plötzlich befinden, den Schmerz auszuhalten, mit dem Gedanken- und Gefühlschaos zurechtzukommen – das alles scheint wie ein unüberwindbares Hindernis. Genauso, wie irgendwie in den „neuen Alltag" zu finden und ihn zu überstehen.

    Alles, was ich in dieser Situation denken konnte, war: mein Baby. Es war nicht dort, wo es sein sollte. Es sollte in meinem Bauch, in meinen Armen sein. Dort war doch sein Platz. Es war noch nicht einmal geboren, da musste es schon wieder gehen. Das konnte doch unmöglich richtig sein. Es sollte hier sein – bei mir. Oder etwa nicht?

    Ich konnte und wollte nicht mein Ja zu so etwas geben. Dazu, dass mein Kind schon von dieser Welt gegangen war, bevor es überhaupt richtig dort angekommen war. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde ich meine Zustimmung dazu geben, wenn ich zulassen würde, getröstet zu werden. Es kam mir vor, als würde ich damit ausdrücken, dass der Verlust meines Kindes doch nicht so schlimm sei. Denn beinhaltet Sich-trösten-Lassen nicht genau das? Ein „sich mit der Situation arrangieren"? Frieden schließen mit dem, was ist? Sein Ja zu Gottes Wegen finden?

    Doch genau das alles konnte ich nicht. Und ich glaube, ich wollte es auch nicht.

    Ich war eine zutiefst erschütterte Mutter, die in einem der größten Stürme ihres Lebens steckte. Ich war eine Mutter, die gerade erst erfahren hatte, dass ihr geliebtes Kind nicht mehr lebte. Eine Mutter, der immer mehr bewusst wurde, dass sie ihr Kleines auf dieser Welt niemals erblicken würde. Niemals in die Arme schließen konnte. Nie würde es einen Kuss auf die Wange geben. Nie ein Schlaflied. Nie zusammen lachen oder Eis essen. Kein Schnürsenkel-binden-Lernen. Kein erster Schultag.

    Nicht einmal die herausfordernden Seiten des gemeinsamen Lebens würden wir haben können. Keine gestörten Nächte, keine Tränen beim Zahnen, keine dreckigen Windeln und auch keine Wutanfälle. Keine Diskussionen über das Grüne auf dem Teller oder darüber, dass man zuerst die Hausaufgaben macht, bevor man draußen spielen geht. Nichts von all dem. Sondern nur ein leerer Bauch, eine leere Wiege und ein leeres Herz.

    Ich war innerlich zerbrochen vor Trauer und wollte diese einfach nur in die Welt hinausbrüllen. Mein Schmerz musste raus. Alle sollten erfahren, dass so ein schreckliches Unglück passiert war und dass es allen Grund zur Trauer gab. Es gab keinen Grund für Trost, sondern es gab nur Grund für Schmerz, Trauer und unendlich viele Tränen.

    Liebe Mami, es ist okay, wenn du dich gerade nicht trösten lassen willst. Wenn du all die gut gemeinten, aber überhaupt nicht hilfreichen Worte einfach nicht hören möchtest. Es ist in Ordnung, wenn du einfach nur weinen, weinen und nochmals weinen kannst und willst. Und es ist auch in Ordnung, wenn du im Moment einfach nicht mit

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