Das Schweigen: Essays
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Über dieses E-Book
Aus unterschiedlichsten Blickwickeln nähert er sich dem Wesen der Kunst und schlägt stets den Bogen zur jüngeren Vergangenheit und aktuellen Gegenwart.
Paul-Bernhard Berghorn
Paul-Bernhard Berghorn, (D, 1957) wuchs in einer Musikerfamilie auf. Er ist vor allem als Lyriker und Aphorist sowie als Essayist hervorgetreten. In seiner lyrischen Sprache, die sich auch sehr mit dem Augenblick auseinandersetzt, ist sein musikalischer Hintergrund unverkennbar. Berghorn, der am Zürichsee lebt, war Präsident der Schweizerisch Lyrischen Gesellschaft PRO LYRICA und Mitarbeiter verschiedener in- und ausländischer Literaturzeitschriften.
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Rezensionen für Das Schweigen
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Buchvorschau
Das Schweigen - Paul-Bernhard Berghorn
Für
Alfred Berghorn
meinem Vater
1911 – 1978
Zu diesem Buch
In diesen Kunst-Essays setzt sich der Autor mit der Musik, der Literatur und der Malerei auseinander und hinterfragt zusätzlich das Spannungsfeld des Künstlers, zwischen sich äussern und Schweigen. Aus unterschiedlichsten Blickwinkeln nähert er sich dem Wesen der Kunst und schlägt dabei stets den Bogen zur jüngeren Vergangenheit und Gegenwart.
Der Autor
Paul-Bernhard Berghorn (1957,D) wuchs in einem Musikerhaus auf, sein Vater war Komponist und Dirigent. Erste Veröffentlichungen hatte er während seiner Studienzeit in Köln, übersiedelt dann nach Zürich, wo er in einer neurologischen Klinik arbeitet. Er ist vor allem als Lyriker und Essayist hervorgetreten, veröffentlichte darüber hinaus Erzählungen, Dialoge, Reiseimpressionen sowie Geschichten für Kinder . Er war Präsident der Schweizerischen Lyrischen Gesellschaft PRO LYRICA und ist freier Mitarbeiter bei Literatur-und Kunstzeitschriften in Deutschland, Kanada und der Schweiz. Ebenso verfasste er ein Fachbuch über die Geschichte der Epilepsie und ihre Betroffenen (Gestürzt, Wien 2019).
INHALT
Über das Schweigen – der Künstler im Spannungsfeld zwischen sich Äussern und Schweigen
Assoziationen über Musik
Spurensuche in Malerei, Musik und Lyrik
Die Wechselbeziehung zwischen Machbarkeit und Masslosigkeit oder, wenn Prometheus und Faust sich treffen
Sage was du sagen willst - morgen
Japanische Weisheit
Ursula Berghorn, Das Schweigen, 1986
ÜBER DAS SCHWEIGEN
Der Künstler im Spannungsfeld zwischen sich Äussern und Schweigen
Ich verstand die Stille des Äthers,
Der Menschen Worte verstand ich nie
Friedrich Hölderlin
Ist es nicht ein Widerspruch sich schreibend, vielleicht auch disputierend dem Schweigen zu nähern?
Ja, warum sich mit dem Schweigen beschäftigen im Zeitalter von Mobiltelefonie und Computervernetzung? Ist Schweigen ein Phänomen und ist es einzuordnen in unsere aktuelle Weltvorstellung und Weltsicht?
Ist Schweigen für uns Zeitgenossen überhaupt ein Thema, mit dem es lohnt, sich auseinanderzusetzen, oder ist es in der Epoche von Internet und virtuellen social communities sinnlos geworden? Neudeutsch: obsolet?
Oder eher das Gegenteil, ist es notwendig im digitalen Jahrhundert?
Ist Schweigen die hohe und gelebte Philosophie, die in ihrer Zeitlosigkeit jede Zeit herausfordert? Konkret gefragt: liegt im Schweigen die hohe Kunst der Kontemplation, oder ist Schweigen Ausdruck grenzenloser Resignation, die einzig mögliche Äusserung, den Ekel dieser Welt ertragen zu können?
Eine Fülle von Fragen, die sich aufdrängen, die auch zeigen, dass im Schweigen etwas Spirituelles, geheimnisvolles liegt, und Geheimnisse werden befragt, und in diesem Sinne sollte auf unsere Betrachtungen bezogen uns der Ausspruch des weisen chinesischen Philosoph und Dichter Chuang Tsu (370 – 287 v. Chr.) in Erinnerung kommen, der da sagt:
„Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiss."
Denn die soeben gestellten Fragen können letztendlich nicht beantwortet werden, da die Funktion des Schweigens und ihre Bedeutung jeweils auch abhängig ist vom kulturellen Raum, in dem das Schweigen gelebt wird. Ich sage absichtlich gelebt, womit deutlich wird, dass Schweigen etwas sehr Lebendiges und damit Aktives darstellt, sowohl auf die geistige wie auch emotionale Grösse dieser Haltung.
Das Schweigen in Indien und China hat eine grundlegend andere Bedeutung als etwa in den USA – die doch wohl eher eine Gesellschaft des Nicht-Schweigen-Könnens darstellt. Dies ist nicht als Wertung, sondern als real existierender Kulturunterschied zu verstehen, den uns „Welt-Ökonomen und „Global-Prediger
so gern als untergeordnet bis nicht existent „verkaufen" wollen.
Und es ist durchaus nachdenkenswert, warum eine Gesellschaft nicht schweigen kann und eine andere sehr gut, ja es zur hohen kulturellen Errungenschaft und zur kulturellen Identität zählt, wie dies etwa auch im modernen Japan nach wie vor der Fall ist.
Der westliche Mensch, der immer noch von sich selbst überzeugt ist und meint, er sei ein aufgeklärter Mensch und daher folglich ein vernünftiges Wesen – was natürlich ein gigantischer Irrtum ist, die ungezählten Kriege in der westlichen Welt sprechen eindrücklich und blutig für die Unvernunft des im Westen lebenden Menschen! – der westliche Mensch also stellt im Zusammenhang mit dem Schweigen meist und ultimativ die ethisch-moralische Komponente des Schweigens in den Vordergrund.
Aber ist dies denn der Kern des Schweigens?
Ja, ist es sinnvoll, sich beim Nachdenken über das Schweigen von einer ethisch-moralischen Komponente, in unserem Fall westlicher Prägung, leiten zu lassen?
Moral und Ethik wandeln sich, aber das Schweigen als Schweigen bleibt. Nur das Umfeld, in dem es stattfindet, unterliegt einer Veränderung. Schweigen wird so – wie die Kunst – zur zeitlosen Grösse innerhalb der menschlichen Evolution.
Schweigen ist demnach wohl viel mehr als nur ein simples sich nicht Äussern (wollen).
Denn das sich Nicht-Äussern beinhaltet noch nicht die Fähigkeit der Reflektion und Wortlosigkeit, auch Fassungslosigkeit ist nicht Schweigen. Reflektion, dies scheint mir ein Weg zu sein, um dem Geheimnis des Schweigens näher zu kommen. Um aber dem Geheimnis des