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Wildpferdjäger Rick Powell: G.F. Barner 273 – Western
Wildpferdjäger Rick Powell: G.F. Barner 273 – Western
Wildpferdjäger Rick Powell: G.F. Barner 273 – Western
eBook124 Seiten1 Stunde

Wildpferdjäger Rick Powell: G.F. Barner 273 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Bill Morgan sah ihre Hände wie Klauen über den Kolben der Revolver hängen. Link, der Mann mit dem Raubvogelgesicht, kam von rechts auf ihn zu. Grinner, der Schläger und Strolch, der alles tat, was sein Boß ihm sagte, näherte sich von links. Der Boß, Anson Quailes, hielt auf seinem Pferd mitten im Hof. Er war ein häßlicher, dicker Frosch mit einem fetten Bauch, einem schwammigen Gesicht und Wulstlippen. Er war ein Gauner, berüchtigt für seine krummen Geschäfte mit Pferden und Vieh. Quailes kaufte alles, auch wenn der Verkäufer von Rindern oder Pferden niemals der Besitzer der Tiere gewesen war. Bis jetzt hatte man ihm das jedoch nur einmal beweisen können, und der Mann, der das geschafft hatte, war ein Freund der Morgans: Rick Powell, der größte, aber absolut ehrlichste Pferdehändler in Nevada. So jung wie Rick müßte ich sein, dachte der alte Bill Morgan, dann würde ich es wie Rick machen und diese drei Schurken verprügeln. Aber ich bin nicht Rick Powell, ich bin alt und krank. Als Bill mit dem Rücken gegen die Fenz stieß, lachte Grinner höhnisch. Link Stevenson grinste nur. Ihm wäre sonst die dünne Zigarre aus dem Mundwinkel gefallen. »Du verkaufst doch deine elf Pferde, he?« fragte Grinner dann lauernd. »Oder willst du Ärger, Morgan? Könnte verdammt ungesund für dich sein, fürchte ich.« »Er ist doch klug«, quetschte Link an seiner Zigarre vorbei. »Wenn man alt ist, heilen Beulen schlecht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Mai 2023
ISBN9783987578250
Wildpferdjäger Rick Powell: G.F. Barner 273 – Western

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    Buchvorschau

    Wildpferdjäger Rick Powell - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 273 –

    Wildpferdjäger Rick Powell

    G.F. Barner

    Bill Morgan sah ihre Hände wie Klauen über den Kolben der Revolver hängen. Link, der Mann mit dem Raubvogelgesicht, kam von rechts auf ihn zu. Grinner, der Schläger und Strolch, der alles tat, was sein Boß ihm sagte, näherte sich von links.

    Der Boß, Anson Quailes, hielt auf seinem Pferd mitten im Hof. Er war ein häßlicher, dicker Frosch mit einem fetten Bauch, einem schwammigen Gesicht und Wulstlippen. Er war ein Gauner, berüchtigt für seine krummen Geschäfte mit Pferden und Vieh. Quailes kaufte alles, auch wenn der Verkäufer von Rindern oder Pferden niemals der Besitzer der Tiere gewesen war.

    Bis jetzt hatte man ihm das jedoch nur einmal beweisen können, und der Mann, der das geschafft hatte, war ein Freund der Morgans: Rick Powell, der größte, aber absolut ehrlichste Pferdehändler in Nevada. So jung wie Rick müßte ich sein, dachte der alte Bill Morgan, dann würde ich es wie Rick machen und diese drei Schurken verprügeln. Aber ich bin nicht Rick Powell, ich bin alt und krank.

    Als Bill mit dem Rücken gegen die Fenz stieß, lachte Grinner höhnisch. Link Stevenson grinste nur. Ihm wäre sonst die dünne Zigarre aus dem Mundwinkel gefallen.

    »Du verkaufst doch deine elf Pferde, he?« fragte Grinner dann lauernd. »Oder willst du Ärger, Morgan? Könnte verdammt ungesund für dich sein, fürchte ich.«

    »Er ist doch klug«, quetschte Link an seiner Zigarre vorbei. »Wenn man alt ist, heilen Beulen schlecht. Na Morgan, mein Boß hat dir schon einen anständigen Preis geboten, also sag schon ja, Mann.«

    »No«, knirschte Bill Morgan. »Schert euch zum Teufel! Runter von meiner Ranch!«

    »Der wird frech, der alte Narr«, sagte Link. Seine Hand zuckte zum Colt, aber in derselben Sekunde kam der brüllende Knall, und die Kugel fegte ihm den Hut vom Schädel. Das zweite Geschoß jagte vor Grinners Stiefeln in die Erde.

    Quailes hockte plötzlich, zusammengesunken vor Schreck, wie ein wirklicher Frosch im Sattel. Seine Wulstlippen öffneten sich. In dieser Sekunde wußte er, daß sie einen Fehler gemacht hatten. Er sah zur Haustür. Sie hatte sich eine Handbreit geöffnet. Durch den Spalt lugte die Mündung eines Gewehres. Sie zielte nun auf ihn, und Quailes wagte sich nicht zu rühren.

    Das Girl! dachte Quailes verstört, alle Teufel, das Girl!

    »Ganz ruhig, ihr Burschen. Grinner, Stevenson, keine Bewegung! Wenn ihr euch rührt, hat Quailes eine Kugel im Kopf. Quailes, sagen Sie Ihren Halunken, was Sie sehen.«

    Es war das Girl.

    Quailes starrte in die Gewehrmündung. Er brauchte einen Moment, um sich zu fassen. Die helle Stimme des Mädchens verklang nun zwischen Schuppenwand und Stallfront.

    »Macht nichts!« keuchte Quailes entsetzt. »Sie zielt auf meinen Kopf. Versucht nichts, das Girl drückt sonst ab!«

    »Das Girl wird gar – aaah!«

    Grinner hatte die Hand zum Revolver hinabgestoßen. Im selben Moment peitschte der dritte Schuß über den Hof. Die Kugel traf Grinners rechten Stiefelabsatz und riß ihn glatt ab. Grinner wurde das Bein weggerissen. Er verlor den Halt und fiel um.

    Auf dem Rücken liegend, starrte er in den blauen wolkenlosen Himmel und auf den alten Bill Morgan, der plötzlich neben ihm auftauchte.

    Sie wußten alle, daß Morgan vor fast zwanzig Jahren beim Bau der Southern Pacific mitgearbeitet hatte. Morgan war einer von Jesse Powells Freunden gewesen. Er hatte zu den Unruheverhütern der Bahn gehört, die Powell damals führte.

    Der Oldtimer war mit erstaunlicher Behendigkeit auf Grinner zugekommen. Er bückte sich blitzschnell, riß Grinner den Colt aus dem Halfter und schwenkte die Waffe sofort, während er drei Schritte zurückwich. Jetzt sah Link in Grinners Revolvermündung. Der hagere Mann wurde bleich wie ein Laken.

    »Sie kann schießen«, sagte Morgan mit jener bissigen Zufriedenheit des Vaters, dessen Tochter von ihm die Handhabung von Gewehr und Revolver gelernt hat. »Steh still, du Hundesohn, sonst blase ich dich mittendurch!«

    Link Stevenson preßte die Lippen zusammen und wagte nicht, sich zu rühren, als der Oldtimer mit einem Ruck seinen schweren Vierundvierziger aus dem Halfter fischte.

    In jeder Hand nun einen Colt, wich Old Morgan zurück.

    Er war ein mittelgroßer Mann und hatte schlohweißes Haar seit jener Nacht vor vier Jahren, als der Cottonwood Creek sich in einen reißenden Strom verwandelte. Jene Nacht hatte Old Morgan nicht nur die Hälfte seiner Rinder, sondern auch die Frau gekostet. Seitdem führte Morgan das Leben eines Einsiedlers. Er ritt selten nach Reno hinüber. Man hatte ihn keine sechsmal in vier Jahren in der Stadt zu Gesicht bekommen.

    »Aufstehen!« zischte der Oldtimer. »Hoch mit dir, Grinner!«

    »Mein Bein«, jammerte Grinner. Die Kugel hatte die Sohle auf einer Länge von zwei Zoll durchschlagen. Obwohl Grinners Fuß nicht verletzt war – das Geschoß war glühend heiß über die Fußsohle gejagt – hatte er das Gefühl, getroffen worden zu sein. »Ich kann nicht, mein Fuß…«

    »Aufstehen, verdammt!«

    Er kam hoch, setzte den Fuß fest auf und sah, als er ihn ein Stück zur Seite nahm, kein Blut am Boden.

    Bill Morgans faltiges Gesicht wendete sich nun Quailes zu. Der fette Mann mit dem ölig glänzenden Haar schluckte heftig.

    »Jane, schieß ihn vom Pferd, wenn er nicht gehorcht!«

    »Yeah, Dad«, antwortete seine Tochter kühl. Sie trat nun aus der Tür, ein Mädchen von zwanzig Jahren. Quailes hatte das Girl zuletzt vor fünf Jahren gesehen. Damals war Jane Morgan noch ein knochiges, schlankes Ding. Sie war Quailes wie ein Maverick vorgekommen, eckig und ungeschliffen.

    Als Quailes sie aus der Tür treten sah, riß er die Augen auf.

    Jane Morgan war inzwischen eine junge Lady geworden. Sie war groß, schlank und alles andere als eckig oder knochig. Ihr blondes Haar wurde im Nacken von einem Band zusammengehalten. Sie trug eine Hose, und Quailes, der von Girls soviel wie von Pferden verstand, starrte sie gierig an.

    »Glotz sie nicht so an, du Strolch!« knirschte Morgan, der Quailes’ Blick genau richtig deutete. »Spar dir deine dreckigen Blicke für deine Freundinnen auf. Den Revolver weg – und dann das Gewehr hinterher!«

    »Hör mal, Bill, du weißt nicht, was du tust«, sagte Quailes hastig. »Das war doch nur ein Spaß, Mann. Ich bin doch nicht so. Ich gebe dir für den Gaul vierzig Dollar. Na, ist das nichts? Mann, wir werden uns schon einig.«

    »Den Revolver weg!«

    »Verflucht, kann man denn nicht mehr vernünftig mit dir reden?« ächzte Quailes scheinheilig. Er schleuderte den Colt weg und ließ das Gewehr neben dem Pferd auf den Hof fallen. »Bill, Mann, du wirst doch einen Spaß vertragen? Sagen wir fünfundvierzig Dollar, na?«

    Sein Lustmolchblick – wie Rick Powell dieses begehrliche Schielen genannt hätte – huschte wieder zu Jane Morgan hinüber.

    »Miss Morgan, reden Sie ihm gut zu, er…«

    »Halten Sie den Mund, Quailes!« stieß das Mädchen scharf hervor. »Wir kennen Sie und Ihre Leute – und Ihre schmutzigen Geschäfte, Mister. Dad, jag sie davon.«

    »Genau das hatte ich vor«, antwortete der Oldtimer finster. »Los, Quailes­, herum mit dem Gaul und auf den Hügel. Grinner, langsam, Mister, stehenbleiben!«

    Er sah den Zorn in Quailes’ Augen. Er schloß den Mund und stieß den Atem scharf durch die Nasenlöcher. Dann zog er sein Pferd herum, ritt an, hielt aber nach zehn Schritten wieder.

    »Eine Frage noch, Bill«, sagte er bissig. »Wem hast du die Pferde versprochen? Doch nicht Powell?«

    »Wem sonst«, erwiderte der Alte spöttisch. »Niemand ist ehrlicher und anständiger in diesem Land, der mit Pferden zu tun hat – oder, Quailes?«

    Seine Worte hatten eine eigenartige Wirkung auf Anson Quailes. Der dicke Mann verzog das Gesicht, als hätte man ihm das Bild des Teufels vorgehalten. Dann stieß er einen wilden, bösartigen Fluch aus.

    »Du Drei-Kühe-Rancher!« keuchte Quailes schließlich. »Er ist anständiger und ehrlicher? Er ist ein widerlicher, gottverdammter Schurke – und du bist das auch, Morgan. Hol euch beide der Satan!«

    »Der wird dich eher holen«, antwortete Bill Morgan trocken. »Auf die Gäule, ihr Halunken. Und dann fort mit euch!«

    »Unsere Waffen. Ich will meinen Revolver.«

    »Verschwinde, Link!« knurrte Morgan bissig. »Hau ab, und sieh dir im Abreiten das Wasserloch drüben an. Dort könnt ihr sie später rausfischen!«

    Sie fluchten nun alle. Dann zogen sich Link Stevenson und Grinner in die Sättel.

    »Der verdammte Hund Powell«, knirschte Quailes, als sie davonritten und schließlich auf dem Hügel hielten. »Er braucht jedes Pferd, der Schweine­hund, was? Sonst kann er seinen Kontrakt mit der Bahn nicht einhalten. Tausend Hufe nach Glenns Ferry, wenn es stimmt, was geredet wird. Zweihundertfünfzig gute Pferde. Eines Tages bringe ich den Hund um.«

    Sie hielten an und sahen sich um. Der Alte nahm sich unten ein Pferd. Er sammelte ihre Waffen auf, band sie zusammen und ließ sich von seiner Tochter ein Gewehr holen.

    Jane Morgan nahm ihr Gewehr mit. Sie blieb an der Scheune stehen und sah zu, wie der Vater zum Creek und dem Wasserloch ritt. Dort warf Morgan die Waffen ins Wasser.

    »Kommt nicht zu schnell, seid nur keine Narren«, warnte er die Halunken grimmig. »Wer schießt, frißt selbst

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