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KindSein: Der Schlüssel zum Glück
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eBook264 Seiten2 Stunden

KindSein: Der Schlüssel zum Glück

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Über dieses E-Book

Wieviel Kraft und schöpferische Energie steckt eigentlich in unseren gebändigten Kindern? Tatsächlich ist in ihnen eine so gewaltige Power versteckt, dass es mich in meinem Alltag mit Kindern immer wieder umhaut. Kinder, die singen, tanzen und spielen finden zurück zu ihren natürlichen Potentialen, zu ihrer Neugierde, zu ihrer Freude am Tun. Wenn sie so einmal in den Flow kommen, wollen sie meist gar nicht wieder aufhören. Ohne den Grund für ihren glücklichen Zustand in Worte fassen zu können, strahlen sie oft einfach von innen heraus!

Indem Kinder sich kreativ ausleben, finden sie zurück in eine gesunde Ausgeglichenheit. Das gibt eine innere Stärke. Kinder, die bei sich ankommen - so wie achtsame Erwachsene es heutzutage üben und praktizieren - sind den Herausforderungen unserer Zeit um einiges besser gewachsen. Es ist wichtiger denn je, Kindern den Weg zum KindSein frei zu schaufeln, sie üben zu lassen in den Flow einzutauchen und Glück zu erleben.

Die gute Botschaft dieses Buches ist, dass die Antwort darauf, wie Eltern und alle, die in die Erziehung und Gestaltung des Kinderalltages involviert sind, es schaffen können, Kindern des Flow, das KindSein und ihr Glück zu ermöglichen, eigentlich ganz einfach ist: Eltern müssen Kindern die Freiheit geben, ihren natürlichen Ressourcen wieder zu trauen uns sie auszuleben. Tatsächlich müssen sie gar nicht viel tun, sondern viel mehr lassen. Anna Greie motiviert ihre Leserinnen dazu, es auszuprobieren. Kinder dürfen auf ihr Herz hören. Denn dort finden sie den Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben - zum Glück!
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum23. Sept. 2022
ISBN9783910322028
KindSein: Der Schlüssel zum Glück

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    Buchvorschau

    KindSein - Anna Greie

    Anna Greie

    KindSein

    Der Schlüssel zum Glück

    Wie Kinder durch Singen, Tanzen und Spielen in einen kreativen Flow kommen

    unter Mitwirkung von Birgit Kidd

    Impressum

    Veröffentlicht im September 2022

    Elmshorn

    Copyright © AG Holding GmbH

    ISBN: 978-3-910322-02-8

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    logo_xinxii

    Titelgestaltung:

    Kerstin Schürmann, formlabor unter Verwendung von Motiven von Shutterstock.com

    Illustrationen:

    Lili

    Grafiken:

    Manja Kühn, Designmanufaktur für kleine Marken

    Text/Redaktionelle Unterstützung:

    Birgit Kidd

    Lektorat:

    Dr. Yasemin Yazan

    Bildnachweise:

    Meggy Hussong: Fotograf Dirk Stegemann

    Saskia Kiselowa: Fotografin Tanja Hall

    Ulrich Allroggen: Fotograf Philipp Dietrich

    Anna Greie: Fotografin Sasha Ilushina

    Hinweis: Wir sprechen Menschen jeden Geschlechts an, auch wenn wir im Sinne der Lesbarkeit nur die männliche Ansprache verwenden.

    Inhalt

    Vorwort von Anja Kling

    Vorwort von Anna Greie

    Einleitung

    Woran mangelt es unseren Kindern?

    Wie lassen wir Kinder KindSein?

    Warum loslassen und in den Flow kommen?

    Wie kommen Kinder beim Singen, Tanzen und Spielen in den Flow?

    Was sagen Künstler über den Flow?

    Was wäre, wenn?

    Über Anna Greie

    Danksagung

    Literaturverzeichnis

    Anmerkungen

    Vorwort von Anja Kling

    Schauspielerin und Mutter

    Singen, Tanzen und Spielen sind Aktivitäten, die Menschen helfen, in ihrer Mitte zu bleiben. Ich tue das unbewusst den ganzen Tag. Dabei kommt es nicht auf die Qualität an, nicht auf das künstlerische Vermögen. Ich summe und singe schon morgens unter der Dusche, im Supermarkt, im Auto, überall. Und wenn ich die Möglichkeit habe, mich dazu zu bewegen, tue ich das. Ich spüre dabei ein befriedigendes Wohlsein. Damit mache ich mir im wahrsten Sinne des Wortes selbst gute Laune. Ich bezeichne mich als einen optimistischen und fröhlichen Menschen, und ganz sicher hat die Musik in meinem Ohr einen großen Anteil daran.

    Ich habe meine beiden Kinder nun zwölf Jahre durch die Schule begleitet. Mit großer Trauer habe ich festgestellt, dass nach der Grundschule nicht mehr mit ihnen gesungen worden ist. Es gibt kein einziges Lied, das sie von der siebten bis zur zwölften Klasse in der Schule gelernt haben. Die Pandemie hat in den letzten beiden Jahren die Situation noch mal massiv verschlimmert. Da bleibt es den Eltern überlassen, ihre Kinder zum Singen zu animieren, und das habe ich getan.

    Allerdings waren meine Kinder an ihrer Schule in einer sogenannten Tanzklasse. Zu beobachten, was das Erlebnis des gemeinsamen Tanzens mit Kindern macht, war unglaublich. Kinder und Jugendliche, die sich selbst durch ihre körperliche Beschaffenheit oder andere mentale Probleme niemals in einer tänzerischen Position gesehen hätten, wuchsen über sich hinaus, streckten sich, hoben ihre Köpfe und entwickelten sich zu wunderschönen Schwänen. Sie trugen sich gegenseitig und erlebten ein ganz neues, ungeahntes Selbstwertgefühl, ein beschwingtes und beruhigendes Miteinander. Ich entdeckte in vormals eingeschüchterten Gesichtern eine Glückseligkeit, die mir das Herz öffnete.

    Es gibt einen großartigen Film zu diesem Thema mit dem Titel „Rhythm is it". Er zeigt die wunderbare Verwandlung junger Menschen, die durch das gemeinsame Tanzen ausgelöst wird. Spätestens dann ist sicher, dass Tanz, Musik und Spiel präventiv wirksam sind und viel stärker in unseren Alltag integriert werden sollten. Für Jung und Alt gleichermaßen.

    In der Schule sollte es Fächer wie Singen, Tanzen und Malen geben, ohne Notenbewertung. Die ewige Beurteilung von abgelieferter Leistung hemmt unsere Kinder, nimmt ihnen jegliche Spielfreude. Infolgedessen verschwindet auch ihr Selbstbewusstsein und die Kraft, frohen Mutes ins Leben zu springen.

    Mein Wunsch ist, dass Schule und Elternhaus an einem Strang ziehen. Lasst uns unsere Kinder an den Händen fassen und ihnen Mut machen statt Angst. Lasst uns ihnen sagen, dass sie alles schaffen können, dass es keine Hürden gibt, keine Pfützen, in denen sie liegen bleiben müssen, wenn sie einmal hineingefallen sind. Lasst uns ihnen vorleben, dass sich ein Aufstehen, ein Lachen darüber lohnt und wir dem Leben singend und tanzend unsere Hände reichen.

    „Wenn du etwas loslässt, bist du etwas glücklicher.

    Wenn du viel loslässt, bist du viel glücklicher.

    Wenn du ganz loslässt, bist du frei."

    (Ajahn Chah)

    Vorwort von Anna Greie

    Ich freue mich, wenn ich glückliche Kinder erlebe. Das ist für mich das Größte!

    Genau das gehört zu meinem Job: Kindern den Raum geben, in ihr Glück hineinzufinden, sich zu spüren und mit sich Eins zu werden. Wie ich das mache? Ich leite seit mehr als zehn Jahren eine Musicalschule für Kinder und Jugendliche. Jedes Jahr veranstalte ich viele Workshops und Musicalcamps. Vielleicht denkst du bei dem Stichwort „Musical" an einen ergreifenden Abend, der noch lange nachwirkt?! Schauspiel, Tanz und Gesang berühren uns in unserem Innersten – als Zuschauende ebenso wie als Spielende.

    In unserer Musicalschule kommen Kinder in Bewegung und finden über das Singen, Tanzen und Spielen den Weg ins Jetzt, sie erleben ihr FreiSein und das tiefe Glück vom KindSein. Junge Menschen machen Erfahrungen, die sie selbst oft kaum in Worte fassen können. Sie erreichen einen Zustand, in dem der Verstand abschaltet und vieles aus dem – geben wir es ruhig zu – stressigen Kinder-Alltag keine Rolle mehr spielt. Beim Lernen und Sich-Erproben in Schauspiel, Tanz und Gesang erleben Kinder etwas, das über die praktische Erfahrung des Tuns hinausgeht. Sie machen die fundamentale Erfahrung: „Das bin ich… und das darf ich sein!" Das ist das entscheidende Element, das Kindern in unserer Gesellschaft fehlt. Dieses Erlebnis ist wesentlich, um Gestalter des eigenen Lebens zu werden.

    Zu beobachten, welche Kraft diese Energie unseren Kindern gibt, haut mich immer wieder um. Mir ist es ein tief empfundenes Bedürfnis, Kindern den Raum zu geben, ihre Spielräume zu entdecken. Was mich traurig stimmt, ist, dass wir – unsere Gesellschaft, unsere Erziehung und unser Bildungssystem – so wenig davon zulassen. Überall bauen wir Mauern, Hindernisse, Grenzen auf.

    Reißen wir sie ein!

    Seit Jahren beobachte ich, dass Kinder bei uns in der Musicalschule das Lächeln wieder lernen. Ich habe eine Erklärung dafür gesucht, warum das so ist und sie gefunden. Die Kinder erleben sich beim Singen, Tanzen und Spielen selbst in einem Flow, der sie zu ihrer universellen Verbundenheit und ihrer schöpferischen Kraft zurückfinden lässt. Das verändert ihr (Er-)Leben.

    Ich wollte genauer wissen, was sich im Flow-Zustand abspielt, habe intensiv recherchiert und in vielen Wissenschaften gestöbert. Die faszinierenden Antworten, die ich gefunden habe, möchte ich mit dir teilen. Sie sind als Einladung zu verstehen, den Blickwinkel zu verändern, die Welt vielleicht sogar mal wieder mit Kinderaugen zu betrachten. Aus meiner Sicht ist ein besseres Verständnis für die Grundbedürfnisse und -fähigkeiten von Kindern ausschlaggebend für eine Veränderung unserer Welt.

    Noch etwas möchte ich vorwegschicken: Die Idee zu meinem Buch kam mir, bevor COVID-19 unser aller Leben grundlegend verändert hat. Ohne Untersuchungen anstellen zu müssen, ist uns allen klar: Unseren Kindern, egal wie klein oder groß sie sind, ist ein Stück ihrer Kindheit verloren gegangen. Was am Ende daraus entsteht, wissen wir nicht.

    Ich bin überzeugt, Kinder in den Flow kommen zu lassen, ist heute wichtiger denn je – und kann folgenreicher sein denn je. Singen, Tanzen und Spielen bergen eine heilende Kraft, die sich tief im Inneren entfaltet – in unseren Herzen, dem Zentrum des Lebens und der Liebe.

    Kinder geben unserer Zukunft Gestalt. Geben wir ihnen Raum, ihre Herzen für die Liebe zu öffnen.

    Hamburg 2022

    „Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen,

    müssen wir bei den Kindern anfangen."

    (Mahatma Gandhi)

    Einleitung

    Ich schreibe dieses Buch für alle, denen das Wohl von Kindern am Herzen liegt. Eltern natürlich, Erzieher, Pädagogen, aber auch für die vielen Erwachsenen, die in der Freizeitgestaltung Partner von Familien sind, sei es im Sportverein, in Mal- und Kunstkursen, beim Einrad fahren oder bei den Pfadfindern. Die Bedeutung von „KindSein als dem Schlüssel zum Glück" nicht nur zu verstehen, sondern auch Kindheit neu zu gestalten, kann den Alltag und das Leben für das einzelne Kind, für Familien, für die Schule und für unser gesamtes gesellschaftliches Zusammenleben verändern. Darum beginne ich meine Analyse vom heutigen KindSein beim Problem des existenziellen Mangels und der These, dass wir mit der Erziehung unserer Kinder ihr Mangel-Erlebnis verstärken. Unsere Leistungsdruck-Gesellschaft fordert den Mangel geradezu ein. Paradoxerweise geschieht das, indem sie Idealbilder prägt und deren Erreichen glorifiziert. Hier läuft Grundlegendes falsch. Ich zeige auf, was die Entfremdung von sich selbst in unseren Kleinen auslöst. Mein Appell: Eltern, schaut hin und handelt! Denn ihr seid die Schlüsselpersonen, die ihren Kindern den Zugang zur eigenen Mitte, ihrem Herzen, wieder ermöglichen.

    Kinderherzen zu öffnen, gelingt über alle kreativen Tätigkeiten. Besonders gut funktioniert es durch solche, die Kinder ihr EingebettetSein ins Jetzt spüren und erleben lassen. Darum: Lassen wir Kinder singen, tanzen und spielen – und sehen, was passiert.

    Flow ist heutzutage ein so häufig gebrauchter Ausdruck, dass ich lange überlegt habe, ob ich ihn in meinem Buch verwende, um zu beschreiben, in welch spirituelle Zustände sich Kinder durch Singen, Tanzen und Spielen versetzen können und wie wichtig dies im frühen Erleben ist. Ich nutze ihn und erkläre im dritten Kapitel, warum ich mich dafür entschieden habe.

    Meine theoretischen Darlegungen zu Tanz, Gesang und Schauspiel werden dir helfen, die primären Formen des selbstwirksamen Ausdrucks zu deuten und ihre Wirkung auf und für das KindSein zu verstehen. Von hier wird es ein kleiner Schritt sein, dir ein Gefühl für den Flow zu vermitteln. Ich wäre nicht überrascht, wenn du dir beim Lesen meines Buches wünschst, dich selbst endlich mal wieder zu Musik im Kreis zu drehen.

    Unser aller Ziel sollte es sein, Flow und das Spüren universeller Energie für unsere Kinder möglich zu machen, Mangel zu überwinden und Grenzen zu sprengen. Hierfür müssen wir ihnen die Tore öffnen, denn das Potenzial für gesellschaftliche Veränderung liegt in unseren Kindern.

    Welche Visionen sich daraus ableiten und entwickeln lassen, wird dich hoffentlich genauso begeistern wie mich. Sie geben diesem Buch sein Momentum. Im Flow sein zu können, bedeutet, loslassen zu können. Das heißt wiederum, lieben zu können. Liebe ist es, die dem Mangel seinen Platz streitig machen kann. Lassen wir unsere Kinder Verbundenheit spüren. Gewähren wir ihrer Empathie, ihrer Toleranz, ihrer Sinnhaftigkeit sowie ihren verrückten neuen Ideen Raum.

    Mütter, Väter und alle anderen, die sich um das Wohl von Kindern Gedanken machen, finden in meinem Buch Anregungen, wie sie die gesunde Entwicklung glücklicher, starker Kinder fördern und neue Sichtweisen auf Kindheit und Kreativität gewinnen. Gemeinsam können wir das Ziel erreichen, Visionen für die Kinder in unserer Gesellschaft und für unsere Gesellschaft als Ganzheit zuzulassen.

    Wir können beginnen, unsere Kinder wieder ihr JetztSein und ihr EinsSein erleben zu lassen. Kinder, die sich Eins fühlen mit dem Universum, sind die Schöpfer einer intakten Gesellschaft und einer friedvollen Welt.

    Ich hoffe, mit meiner Botschaft so vielen Kindern wie möglich zu helfen. Darum sind mir Bildungsinstitutionen, Kitas und Erzieher als Vermittler wichtige Adressaten dieses Buches. Für mich stellt dieses Werk einen ersten Schritt dar, um Menschen für den Bedarf an präventiver Erziehung voller kreativer, schöpferischer Momente zu sensibilisieren.

    Willst du weiter auf dem Laufenden bleiben? Noch mehr Inhalte und Informationen über zukünftige Projekte findest du hier:

    „Wenn du begreifst, dass es an nichts mangelt,

    dann gehört dir die ganze Welt."

    (Lao-Tse)

    Woran mangelt es unseren Kindern?

    Unsere Kinder wachsen in einer absolut privilegierten Welt heran. Wohlbehütet, beschützt, umgeben von schönstem Spielzeug, Fashionista-Klamotten, dem Non-plus-ultra-Kinderzimmer. Von außen betrachtet mangelt es ihnen an nichts. Dennoch empfinden viele von ihnen in jungen Jahren Stress, quälen sich mit Bauchschmerzen durch den Grundschultag, leiden unter Migräne, Atemproblemen und Depressionen. Immer mehr erleben früh ihren ersten Burn-out, sind suizidgefährdet oder werden ihre Essstörungen nicht wieder los. Wo liegen die Ursachen dafür? Wie sieht es im Inneren unserer Kinder aus? Was fehlt?

    KindSein heute

    Am Anfang war alles Eins. Wir alle stammen aus einem großen Ganzen. Jeder von uns. Im Moment der Geburt aber wird ein Kind aus diesem EinsSein herausgelöst. Mit der Geburt, wie wir sie in unserer Gesellschaft „organisieren", bin ich sogar versucht zu sagen: Viele Kinder werden aus dem EinsSein gerissen. Fast jedes Neugeborene fühlt sich allein und empfindet Mangel.

    „Bereits bei der physischen Geburt bringen wir das lebenslängliche Mangelempfinden mit. Wir bekommen zunächst keine Luft, es ist kalt, und wir müssen uns nun selbst versorgen. Der berühmte Schrei nach der Geburt ist der Einstieg in ein vom Gefühl des Mangels geprägtes Erdenleben."¹

    Das EinsSein, das ich hier meine, ist das Gefühl des vollkommenen VerbundenSeins mit dem Universum. Dieser Zustand hat für uns Menschen eine große schöpferische Bedeutung, weil wir in ihm den Zugang zur universellen Energie finden. Das gilt für erwachsene Menschen ebenso wie für Kinder, mit einem wesentlichen Unterschied: Jedes Kind steht per se seiner Fähigkeit näher, das EinsSein mit dem Universum zu spüren, denn vor seiner Geburt, also gerade eben noch, war es mit ihm verbunden.

    Später erleben wir, wie die Kinder im Spiel versinken und sich mit der universellen Energie verbinden. Insbesondere die Jüngsten geben sich ganz dem jeweiligen Moment hin und blenden hoch konzentriert auf ihr Tun alles andere aus. Ein Kind spürt im Spiel, dass es etwas erschaffen kann. Wir fassen das alltagssprachlich in passende Worte, wenn wir sagen, dass es vollständig „in seiner Tätigkeit aufgeht". Tatsächlich verschmelzen in solchen Momenten Bewusstsein und Handeln miteinander. Das Problem ist: Diese fundamentale Fähigkeit erziehen wir unseren Kindern ab.

    Kinder werden geboren und wachsen zu Individuen heran. Zum kindlichen Entwicklungsprozess gehören mehrere Phasen: die Entfaltung eigener Fähigkeiten und Anlagen ebenso wie die Ausprägung eigener Anschauungen, Haltungen und Perspektiven. Wichtig ist auch die schrittweise Erkenntnis, selbst etwas Eigenes und Einmaliges zu sein. Kinder erleben sich selbst mehr und mehr als Ich: „Ich bin Ich. Ich habe einen eigenen Willen." Die Persönlichkeit entwickelt schärfere Konturen, je älter Kinder werden. Das ist ein natürlicher Prozess. Eingebunden in den gesellschaftlichen Kontext findet diese Entwicklung unter einem enormen Druck statt. Die Gesellschaft verlangt heutzutage stärker denn je die Anpassung von Eltern und Kindern. Konfliktreiche gesellschaftliche Handlungszwänge tragen darum neben den natürlichen kindlichen Reifungsschritten zu einer wachsenden Abgrenzung des Einzelnen vom universellen Bewusstsein und der universellen Verbundenheit bei.

    Junge Menschen wachsen unter dem Druck einer propagandistisch manipulierten Erwartungshaltung an das eigene Sein auf. Ein Sein fernab vom freien, unbedarften KindSein. Zur Propaganda gehören in diesem Kontext alle über Werbung, Medien, Politik und gesellschaftliche Institutionen verbreiteten Ideen und Botschaften, denen schon jedes Kind quasi schutzlos „ausgesetzt" ist. Wir begegnen ihnen täglich. Niemand kann frei wählen, sie aufzunehmen oder nicht und sich so

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