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Auricher Tresor. Ostfrieslandkrimi
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Auricher Tresor. Ostfrieslandkrimi
eBook213 Seiten2 Stunden

Auricher Tresor. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

"Na ja, der Safe ist leer und der Mann tot." Der Lehrer Jan Schepker liegt ermordet in seinem Haus in Aurich. Ein hinter einem Gemälde versteckter Wandsafe wurde offenbar leergeräumt. Was befand sich in dem Tresor? Weshalb war die finanzielle Situation des Auricher Lehrers so viel besser, als sein Beruf es vermuten lässt? Und war der Totenkopf, der vor wenigen Wochen auf seinem Auto prangte, eine letzte Warnung? An Verdächtigen mangelt es den Kommissaren Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer jedenfalls nicht. Selbst die vermeintlich unbeteiligte Reinigungskraft, die das Opfer auffand, verstrickt sich in Widersprüche. Während die ostfriesischen Ermittler gemeinsam mit Spürhund Fiete verschiedenen Fährten nachgehen, ahnen sie nicht, dass der Mörder auch vor einer weiteren Tat nicht zurückschreckt...

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum4. März 2023
ISBN9783965867390
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    Buchvorschau

    Auricher Tresor. Ostfrieslandkrimi - Martin Windebruch

    Kapitel 1

    Jan Schepker trat in seine Küche. Er atmete tief ein und aus. Sein Herz schlug schnell und pochte in seiner Brust, doch was ihm zu schaffen machte, war sein Magen. Der Arzt hatte ihm gesagt, er sollte sich weniger aufregen, sonst würde er über kurz oder lang ein ernsthaftes Problem mit einem Magengeschwür bekommen. Doch das war leichter gesagt als getan! Jan Schepker atmete langsam ein und aus.

    So war das alles nicht geplant!, dachte er. Es geht hier immerhin um mein Geld. Ich kann nichts dafür, wenn andere Leute mit ihrem Geld nicht gut umgehen können!

    Er hörte, wie die Küchentür zum Wohnzimmer aufging. Ohne sich umzudrehen, wusste Jan Schepker, wer dort die Küche betreten hatte.

    »Willst du dich also für deine Worte entschuldigen?«, fragte Jan Schepker mit der Autorität in der Stimme, die sein Beruf von ihm jeden Tag aufs Neue verlangte. Es war keine Frage für ihn, eher eine Feststellung. Jan Schepker hatte nichts Falsches gesagt, anders als sein Besuch. Es war eindeutig, wer sich hier bei wem entschuldigen musste.

    »Nun, was ist?«, fragte Jan Schepker, als keine Antwort kam, und sah über die Schulter. Er spürte einen schmerzhaften Schlag auf den Kopf und taumelte zur Seite. Seine Hand griff nach dem Rand der Küchenarbeitsplatte, doch sie rutschte an dem glattgeschliffenen Holz ab. Jan Schepker fiel zu Boden. Sein Blickfeld wurde dunkel.

    *

    Maria Bleeker bremste scharf, als vor ihrem Wagen auf die Auricher Straße ein Trecker einbog. Sie kam selbst aus Richtung Weeringerhorn und war auf dem Weg zu ihrem ersten Kunden des Tages. Dafür musste sie nach Aurich-Haxtum gelangen. Leider war sie heute zu spät dran und nun auch noch das! Ein Traktor fuhr vor ihr und blockierte mit seinem überbreiten Anhänger jede Möglichkeit, ihn zu überholen.

    Nicht ausgerechnet heute, dachte Maria. Sie wusste, dass sie nicht schon wieder zu spät kommen durfte. Es fehlte nicht mehr viel, bis man sie rauswerfen würde. Das hatte ihr Chef ihr klargemacht. Dabei benötigte sie doch das Geld!

    Sie fuhr etwas zur Seite und versuchte am Traktor vorbeizusehen. Die Straße zum Auricher Stadtteil Haxtum war lang und relativ gerade. Der nächste Wagen war noch ein Stück entfernt. Maria Bleeker scherte aus, als ein weiteres Auto weniger als einen halben Kilometer vor ihr von einer Seitenstraße auf die Landstraße in den Gegenverkehr einbog. Sofort riss sie das Lenkrad herum und fädelte sich wieder hinter den Trecker ein. Ihr Herz klopfte, als der andere Wagen hupend an ihr vorbeizog.

    Das war knapp!, dachte sie und atmete tief durch, um ihren Puls zu beruhigen. Ein Autounfall hätte ihr gerade noch gefehlt! Das konnte sie sich nicht leisten. Für eine größere Reparatur war einfach kein Geld da.

    Nun bog auch endlich der Traktor auf ein Feld ab und die Straße war wieder frei. Maria Bleeker gab Vollgas. Der Motor heulte auf. Zu spät sah sie den Blitzer, als sie am Ortsschild von Aurich-Haxtum vorbeifuhr. Das Licht der Radarfalle ließ sie scharf abbremsen.

    Sie fluchte derbe auf Plattdeutsch. Doch nun war es zu spät. Das Knöllchen würde sie wohl bekommen, das Licht hatte sie deutlich wahrgenommen.

    Heute läuft aber auch alles schief!, dachte sie und fuhr in die Einfahrt ihres nächsten Kunden.

    Sie stieg aus dem Auto, holte ihren Arbeitskoffer von der Rückbank und ging zur Haustür. Kurz zögerte sie, dann betätigte Maria Bleeker die Klingel.

    Als nichts geschah, atmete sie ein wenig auf. Er war nicht da.

    Vielleicht hat er gar nicht mitbekommen, dass ich nicht pünktlich bin, überlegte sie freudig und holte aus ihrer Tasche den Zweitschlüssel, den sie für solche Gelegenheiten besaß. Allerdings gab es von ihrem Arbeitgeber die Anweisung, diesen immer erst zu nutzen, nachdem man sichergestellt hatte, dass niemand zu Hause war.

    Sie öffnete die Haustür und trat in die Wohnung. Seine Hausschuhe standen nicht im Schuhregal neben dem Eingang. Also ist er wohl doch zu Hause, erkannte Maria.

    Sie schloss die Tür hinter sich und ging in die Küche. Vielleicht schlief er ja noch. Dann würde sie ihn nicht wecken, sondern schon mal anfangen. Dann konnte sie behaupten, dass sie pünktlich gewesen sei. Immerhin war er meist so kleinlich, wenn es um Uhrzeiten ging. Da wollte sie ihm keinen Anlass liefern, sich zu beschweren.

    Als sie die Küche betrat, sah sie einen Mann auf dem Boden liegen. Das war ihr erster Kunde des Tages. Sein Kopf sah grässlich aus. Die Haltung des am Boden liegenden Mannes machte deutlich, dass er nicht mehr am Leben war. Er sah aus wie eine Puppe, der man die Fäden durchtrennt hatte.

    Maria Bleeker ließ ihren Koffer fallen und schrie. Sie schrie aus vollem Halse.

    *

    Kriminalkommissar Evert Brookmer stieg auf der Beifahrerseite aus dem Auto der Auricher Polizei. Das Fahrzeug gehörte zur Fahrbereitschaft und wurde meistens von ihm und seiner Kollegin Wiebke Jacobs genutzt. Die stieg ebenfalls in diesem Moment aus dem Wagen aus. Während seine Kollegin Wiebke Jacobs schon zu dem uniformierten Polizisten ging, der ihnen entgegenkam, ging Evert zum Kofferraum ihres Dienstwagens und sah kurz nach seinem schwarzen Labrador Retriever Fiete. Der Hund hatte die Augen geschlossen und den Kopf auf die Pfoten gelegt. Als Evert den Kofferraum öffnete, streckte sich der Hund genüsslich und sprang aus der Hundebox. Er hielt die Nase neugierig in den Wind und schnüffelte.

    Evert folgte seiner Kollegin zu dem uniformierten Polizisten. Der Labrador Retriever lief hinter ihm her.

    »Moin, Klaas«, begrüßte Evert den Uniformierten, bei dem seine Kollegin stand. Klaas Behrends gehörte ebenso wie Wiebke Jacobs und Evert Brookmer zur Mordkommission Aurich und war dort für die Spurensicherung verantwortlich.

    »Moin«, gab Klaas zurück.

    »Also, dann fass mal zusammen«, sagte Wiebke zu Klaas. »Was haben wir hier?«

    »Eine Reinigungskraft hat den Toten gefunden«, erklärte Klaas und fuhr sich mit einem Finger über seinen Schnurrbart. Dieser war ebenso grau wie das kurze krause Haupthaar des Polizisten.

    »Die Frau arbeitet bei einem Unternehmen, das Dienstleistungen rund ums Haus vermittelt. Vom Rasenmähen bis hin zur Putzfrau wird alles angeboten. Als sie hier ankam und wie immer mit dem Putzen anfangen wollte, entdeckte sie den Toten Jan Schepker. Er war der erste Kunde des Tages.«

    Klaas drehte sich zur Wohnung und bedeutete ihnen, ihm zu folgen.

    »Fiete, bleib«, sagte Evert und wies den Hund an, vor der Eingangstür zu warten. Der gut erzogene Labrador Retriever sah sich ein wenig um und setzte sich dann neben einen großen Blumentopf voller Petunien.

    Dann folgte Evert seinen Kollegen ins Innere des Hauses. Es gab einen kleinen Flur, der in einem rechten Winkel abknickte. Eine der Türen im Flur stand offen und eröffnete den Blick in einen Küchenraum. Ein großer dunkler Holztisch nahm den Großteil des Raumes ein. Drei Stühle standen darum verteilt. Hinter dem Tisch war zu erkennen, dass ein Mann vor der Küchenzeile auf den cremefarbenen Fliesen lag.

    Als Evert noch einen weiteren Schritt in die Küche ging, konnte er sehen, dass der Mann durch einen Schlag auf den Kopf gestorben sein musste. Seltsam verrenkt lag das Opfer da. Die tödliche Gewalteinwirkung war unübersehbar. Das Gesicht des Mannes war deformiert und eine große Blutlache hatte sich auf dem Küchenboden gebildet.

    »Todesursache dürfte dann wohl klar sein«, bemerkte Wiebke trocken mit Blick auf die Leiche. Obwohl Evert bisher weniger Tote als sie gesehen hatte, konnte er sich auch schwerlich eine andere Todesursache als stumpfe Gewaltanwendung vorstellen. Er fand, es war ein furchtbarer Anblick, wie der Mann so dalag.

    »Das denke ich auch. Die Gerichtsmedizin ist unterwegs, aber steckt noch im Berufsverkehr von Oldenburg hierher«, erklärte Klaas. »Wir müssen uns also bis zu Dr. Elias’ abschließendem Urteil noch etwas gedulden.«

    Für die Auricher Polizei war die Gerichtsmedizin aus Oldenburg zuständig. Das hatte den Nachteil, dass zu den Stoßzeiten des Berufsverkehrs der Gerichtsmediziner ein wenig länger benötigte, um zu ihnen zu kommen.

    »Was wissen wir bereits über das Opfer?«, erkundigte sich Evert. Er beugte sich etwas vor, um den Mann genauer sehen zu können. Er hatte kurzes Haar, das langsam von Braun zu Grau überging. Die Statur des Mannes war schlank, beinahe drahtig, und nicht unsportlich.

    »Jan Schepker, zweiundvierzig Jahre, nicht verheiratet, soweit wir wissen«, erklärte Klaas und schob seine Dienstmütze zurecht. »Herr Schepker lebte laut seiner Putzfrau allein. Bisher sieht das Haus auch danach aus, allerdings haben wir Fotos sowohl von verschiedenen Frauen als auch eines jungen Erwachsenen gefunden. Es gibt also womöglich noch Familie oder irgendwelche Angehörigen. Zu mehr sind wir noch nicht gekommen, bisher war ich komplett ausgelastet mit der Tatortsicherung.«

    »Hat das Sichern des Tatorts schon etwas ergeben?«, wollte Wiebke wissen.

    »Nein, aber vielleicht war es ein Raubmord«, erklärte Klaas.

    »Gibt es denn Spuren eines Eindringens?«, fragte Evert.

    »Nein, ich bin noch nicht durch, aber bisher sind alle Fenster und Türen unbeschädigt. Kein Zeichen für ein gewaltsames Eindringen. Allerdings gibt es dennoch deutliche Belege für einen Mord aus Habgier.«

    »Wenn du schon das Motiv hast, dann sicher auch einen Täter, oder? Dann können wir ja eigentlich direkt zur Verhaftung schreiten«, meinte Wiebke ironisch.

    »Ich zeig es euch«, sagte Klaas in seiner ruhigen friesischen Art und ging durch die zweite Tür der Küche in den nächsten Raum. Hinter der Tür lag ein Wohnzimmer mit ausladendem Sofa. Der Raum war durcheinander. Jedes Bild war abgehängt worden und ein Regal voller Bücher hatte man zur Seite gerückt. Ein paar der Bücher waren herausgefallen. An der Wand war auch deutlich erkennbar, wonach gesucht worden war. Dort stand ein Wandsafe offen. Er war leer. Die Tapete um ihn herum zeigte, dass vorher ein Bild davor gehangen hatte.

    »Gut, das kann ein Motiv gewesen sein. Mord aus Habgier ist nicht unwahrscheinlich«, stimmte Evert zu.

    »Da sind der Herr Doktor und ich endlich mal einer Meinung«, meinte Klaas. Er nannte Evert immer gerne nur den »Herrn Doktor«, da dieser nach seiner dualen Ausbildung bei der Polizei in Münster noch einen Doktortitel in Kriminologie an der Universität Bochum gemacht hatte. Für Klaas war die Jagd nach Verbrechern allerdings eher ein Handwerk und sollte nicht zu sehr verkopft werden. Doch auch wenn er Evert wegen seines akademischen Hintergrundes gerne aufzog, hatte sich dieser doch begonnen, den Respekt des deutlich dienstälteren Polizisten zu verdienen.

    »Allerdings«, fuhr Klaas fort, »ist keine Einbruchspur zu erkennen. Opfer und Täter kannten sich also vermutlich. Man unterhielt sich vielleicht, stritt sich, und der Täter erschlug das Opfer.«

    »Möglicherweise überraschte aber auch das Opfer den Täter und es handelte sich nur um jemanden, der Zugang zum Haus hatte«, meinte Wiebke.

    »Auch das ist möglich«, stimmte Klaas zu.

    »Interessant wäre natürlich zu wissen, was im Wandsafe war«, meinte Evert.

    »An dem bin ich noch nicht mit Abspuren fertig, also Finger weg«, wies Klaas die beiden an. »Ihr könnt ja derweil mal mit der Putzhilfe des Opfers sprechen.«

    »Ist die Reinigungskraft etwa noch da?«, wollte Evert wissen.

    »Wir haben sie nicht nach Hause geschickt. Frau Maria Bleeker ist ihr Name. Sie ist von uns hinterm Haus auf die Terrasse gesetzt worden, um sie aus dem Weg der Spurensicherung zu haben«, erklärte Klaas. »Tido ist bei ihr. So richtig vernehmungsfähig sah sie nicht aus, eher ziemlich durch den Wind. Da Tido und ich hier zu zweit angekommen sind, mussten wir ja erstmal sehen, wie wir uns aufteilen.«

    »Maria Bleeker?«, vergewisserte sich Wiebke.

    »Kennst du sie etwa?«, wollte Klaas wissen und hob neugierig die grauen, buschigen Augenbrauen.

    »Das werden wir sehen. Ich habe einer Maria Bleeker Nachhilfe in der Schule gegeben. Sie war im Jahrgang unter mir«, erklärte sie Klaas und Evert. Wiebke und Evert waren beide auf dem Upstalsboom-Gymnasium in Aurich zur Schule gegangen, allerdings einen Jahrgang auseinander. Maria Bleeker wäre somit zwei Jahrgänge unter Evert gewesen. Ihm sagte der Name deswegen erwartungsgemäß wenig.

    »Dann wird ihr ein vertrautes Gesicht sicher helfen. Sie scheint der Tote sehr schockiert zu haben. Ich habe einen Kollegen vom psychologischen Dienst angerufen, der kommt noch vorbei und spricht mit ihr. Sie wollte nämlich weiter zur nächsten Arbeit, aber wirkte so konfus, dass ich sie nicht in ein Auto setzen wollte«, erklärte Klaas.

    »Dann sprechen wir als Nächstes mit ihr. Weißt du schon, ob es weitere Angehörige gibt?«, fragte Evert.

    »Zumindest wohl keine, die hier wohnen, laut der Putzfrau«, erwiderte Klaas.

    »Wissen wir wenigstens, wo das Opfer gearbeitet hat?«, erkundigte sich Wiebke.

    »Er war Lehrer, sagte zumindest Frau Bleeker. Fragt sie mal danach. Ich bin hier noch nicht durch mit der Sicherung der Spuren. Und keiner geht bitte in die obere Etage, da war ich auch noch nicht fertig. Vielleicht gibt es dort ja Belege für einen Einbruch«, wies Klaas sie an.

    Die beiden Ermittler verabschiedeten sich von ihm und verließen das Wohnzimmer durch die Terrassentür. Die Terrasse war großzügig bemessen. Als Evert auf die gepflasterte Fläche hinaustrat, sah er eine junge Frau mit blonden Locken an einem Gartentisch sitzen. Ihr gegenüber stand ein Polizist in der Uniform der Schutzpolizei.

    »Moin, Tido«, grüßte Evert ihren Kollegen.

    »Moin«, gab Tido zurück.

    »Frau Bleeker, es tut uns sehr leid, dass Sie Herrn Schepker so finden mussten«, erklärte Evert an die Frau gerichtet. »Mein Name ist Evert Brookmer, und das ist meine Kollegin Wiebke Jacobs von der Kriminalpolizei Aurich. Wenn es für Sie in Ordnung ist, würden wir Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«

    Evert ließ seinen Doktortitel meistens weg, wenn er sich vorstellte, weil er hier in der Funktion seiner Arbeit als Kriminalkommissar war, nicht als Doktor der Kriminologie.

    »Wenn es sein muss«, meinte die Frau leicht apathisch.

    Hinter sich hörte Evert leise ihm bekannte Pfotenschritte auf Pflastersteinen. Als er sich umdrehte, sah er, dass Fiete um die Ecke des Hauses schaute und nun nach seinem Blick wedelnd zu ihm getrabt kam. Die Terrasse befand sich an der linken Seite des Hauses und offensichtlich hatte der Hund seine Stimme gehört.

    Fiete kam bei Evert an. Anschließend schnüffelte er neugierig an der ihm unbekannten Frau.

    Erst wollte Evert den Hund zurückrufen, doch als er sah, wie ein schwaches Lächeln über das Gesicht der Frau huschte, ließ er es. Ein regelrechter Ruck ging durch Maria Bleeker und für einen kurzen Moment wirkte sie weniger apathisch.

    »Hey, na, du Süßer«, murmelte sie und kraulte den schwarzen Labrador Retriever hinter den Ohren. Fiete schloss die Augen und schien es zu genießen.

    Womöglich ist einen Hund zu streicheln genau die Ablenkung, die diese

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