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Yogischer Gleichmut: Die Grundlage der Sadhana
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eBook112 Seiten1 Stunde

Yogischer Gleichmut: Die Grundlage der Sadhana

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Über dieses E-Book

„Je ruhiger jemand angesichts aller Vorkommnisse bleibt, je gleichmütiger unter allen Umständen, je vollkommener er seine Beherrschung und seinen inneren Frieden bewahrt, was auch immer geschieht, desto weiter ist er auf das Ziel zu fortgeschritten.“ (Die Mutter) – „Die erste Grundlage des yogischen Zustands ist Gleichmut und Friede unter allen Umständen und in allen Teilen des Wesens. Je nach der Neigung der Natur kommt als nächstes entweder Licht (es bringt mit sich Wissen) oder Kraft (sie bringt Stärke und eine vielseitige Dynamik) oder Ananda (es bringt Liebe und Daseinsfreude). Doch ist Friede die erste Bedingung, ohne die nichts anderes von Dauer sein kann.“ (Sri Aurobindo)
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum12. Feb. 2023
ISBN9783963871177
Yogischer Gleichmut: Die Grundlage der Sadhana

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    Buchvorschau

    Yogischer Gleichmut - Sri Aurobindo

    I.

    WAS IST GLEICHMUT

    WORTE SRI AUROBINDOS

    Kapitel 1

    Was Gleichmut bedeutet – I

    Gleichmut bedeutet, in allen Situationen innerlich unbewegt zu bleiben.

    *

    Gleichmut bedeutet ein ruhiges und unbewegtes Mental und Vital. Er bedeutet, nicht von Dingen, die geschehen oder gesagt oder dir getan wurden, berührt oder gestört zu sein, sondern sie mit einem ehrlichen, von durch persönliche Gefühle hervorgerufenen Verfälschungen freien Blick anzuschauen. Man muss versuchen, die Hintergründe zu verstehen, warum sie geschehen, was man aus ihnen lernen soll, was es in einem selbst ist, das durch sie angegriffen wird, und welchen inneren Nutzen oder Fortschritt man durch sie erlangen kann. Es ist die Beherrschung der eigenen vitalen Regungen, – Ärger, Empfindlichkeit und Stolz, wie auch Begehren und der Rest. Man darf ihnen nicht erlauben, das emotionale Wesen zu beherrschen und den inneren Frieden zu stören. Man darf nicht unter dem Andrang und Impuls dieser Dinge sprechen und handeln, sondern dies nur aus einer ruhigen inneren Geisteshaltung heraus tun. Es ist nicht leicht, diese Gelassenheit in einem ganz vollkommenen Maß zu besitzen, aber man sollte immer versuchen, sie mehr und mehr zur Basis des eigenen inneren Zustands und des äußeren Handelns zu machen.

    Gleichmut bedeutet noch etwas anderes: einen ruhigen Blick zu haben auf die Menschen und ihre Natur, die sie bewegenden Kräfte und ihr Handeln. Es hilft einem, ihre Wahrheit zu erkennen, wenn man seinen Geist von allen persönlichen Gefühlen im Sehen und Urteilen frei macht und die ganze mentale Voreingenommenheit beseitigt. Persönliches Gefühl verzerrt immer und lässt einen im Tun der Menschen nicht nur die Taten selbst sehen, sondern Dinge dahinter, die es meistens nicht gibt. Missverstehen und falsche Beurteilungen, die hätten vermieden werden können, sind das Resultat; unbedeutende Dinge rücken in den Vordergrund. Ich habe gesehen, dass mehr als die Hälfte der bedauerlichen Geschehnisse dieser Art im Leben diese Ursache haben. Aber im normalen Leben sind persönliches Gefühl und Empfindlichkeit ein fester Teil der menschlichen Natur und mögen dort für eine Selbstverteidigung nötig sein, obwohl ich denke, dass sogar hier eine starke, weite und gleichmütige Haltung Menschen und Dingen gegenüber eine viel bessere Art der Verteidigung wäre. Aber für einen Sadhak ist es ein wesentlicher Teil seiner Entwicklung, sie zu überwinden und vielmehr in der ruhigen Stärke des Geistes zu leben.

    *

    Yogische Samata bedeutet Gleichmut der Seele, eine Gelassenheit, die auf dem Gespür für das eine Selbst, das eine Göttliche in Allem gründet, – sie sieht den Einen trotz aller Differenzen, verschiedenen Grade und Ungleichheiten.

    *

    Gleichmut ist ein Begriff des Bewusstseins, der in unser ganzes Wesen und unsere Natur die ewige Gelassenheit des Unendlichen bringt. Außerdem ist er eine Bedingung für ein sicheres und vollkommenes göttliches Wirken.

    * * *

    Kapitel 2

    Was Gleichmut bedeutet – II

    …ein absoluter Gleichmut in Mental und Seele… muss allumfassend werden, wenn wir im Geist vollkommen sein sollen. Denn die Verehrung des Meisters der Arbeiten erfordert ein klares Erkennen und eine frohe Bestätigung seiner Gegenwart in uns, in allen Dingen und allen Ereignissen. Gelassenheit ist das Zeichen dieser Verehrung; sie ist der Seelengrund, auf dem wahre Hingabe und Verehrung geschehen können.

    *

    Der Herr in allen Wesen

    Der Herr ist gleichermaßen in allen Wesen; wir müssen keine wesentlichen Unterschiede machen zwischen uns und den anderen, den Weisen und Unwissenden, Freund und Feind, Mensch und Tier, dem Heiligen und dem Sünder. Wir dürfen niemanden hassen, niemanden verachten, von niemandem abgestoßen sein; denn in allen müssen wir den Einen sehen, ob verborgen oder zu seinem Gefallen manifestiert. In dem einem oder anderen ist er etwas mehr oder weniger offenbar oder verborgen und in anderen wieder gänzlich entstellt, entsprechend seinem Willen und seinem Wissen über das, was das Beste für jenes wäre, was er in ihnen gestalten und in ihrer Natur herausarbeiten will. Alles ist unser eigenes Selbst, ein Selbst, das viele Formen angenommen hat. Hass und Abneigung, Verachtung und Ekel, Festhalten, Verhaftetsein und Vorlieben sind natürlich, notwendig und unvermeidbar auf einer bestimmen Stufe: sie leisten Beistand oder helfen der Natur in uns ihre Wahl zu treffen und sie aufrecht zu erhalten. Aber für den Karmayogi sind sie ein Überbleibsel, ein Stolperstein, ein Prozess der Unwissenheit; und in dem Maße, wie er voranschreitet, fallen sie von seiner Natur ab. Die Kindseele braucht sie für ihr Wachstum; aber in der göttlichen Kultur fallen sie beim Erwachsenen ab. In der Gottnatur, zu der wir uns erheben müssen, kann es eine diamantharte, sogar vernichtende Strenge, aber keinen Hass geben, eine göttliche Ironie, aber keine Verachtung, eine ruhige, klarsichtige und starke Ablehnung, aber keine Abneigung und Antipathie. Sogar das, was wir zerstören müssen, sollen wir nicht verabscheuen oder dabei scheitern, es als verkleidete und temporäre Bewegung des Ewigen zu erkennen.

    *

    Der Herr in allen Dingen

    Und weil alle Dinge das eine Selbst in seiner Manifestation sind, sollen wir dem Hässlichen und dem Schönen, dem Entstellten und dem Vollkommenen, dem Edlen und Vulgären, Vergnüglichen und Unerfreulichen, Guten und Bösen gegenüber die gleiche seelische Haltung haben. Auch hier wird es keinen Hass, keine Geringschätzung und Abneigung geben, sondern das unparteiische Auge, welches in allen Dingen ihren wirklichen Charakter und den ihnen zugewiesenen Platz sieht. Denn wir werden wissen, dass alle Dinge unter den für sie bestimmten Umständen auf die Weise, die im jetzigen Zustand oder der Funktion oder Entwicklung ihrer Natur möglich ist, so gut sie können oder mit welchem Manko auch immer etwas vom Göttlichen ausdrücken oder verschleiern, entwickeln oder verzerren. Das kann eine Wahrheit oder Tatsache, eine Energie oder Möglichkeit des Göttlichen sein, die in der progressiven Manifestation für das Ganze der gegenwärtigen Summe aller Dinge und für die Perfektion des letztendlichen Ergebnisses notwendig ist. Es ist die Wahrheit, die wir hinter dem vergänglichen Ausdruck suchen und entdecken müssen. Unbeirrt von den Erscheinungen, den Unzulänglichkeiten oder Entstellungen

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