Commander John Darran 3: Signale aus dem Nichts
Von Alfred Bekker
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Auf dem Hauptschirm der EXPLORER II hob sich deutlich die Silhouette des Mars gegen das Sonnenlicht ab. Aus dieser Perspektive wirkte der Mars wie eine gigantische schwarze Scheibe, da sich die EXPLORER II von der sonnenabgewandten Seite aus näherte. Commander John Darran hatte im Kommandantensessel Platz genommen und die Beine übereinandergeschlagen.
Die Offiziere auf der Brücke taten ihre Arbeit inzwischen mit großer Routine. Die durch die Induktivschulung auf dem Mars erworbenen Kenntnisse trugen dabei ebenso bei, wie die Tatsache, dass Darrans Crew inzwischen schon einige Flüge im Sonnensystem unternommen hatte.
Lieutenant Rollins saß an der Pilotenkonsole und machte seinen Job mit einer Sicherheit, als hätte er nie etwas anderes getan, als dieses Beiboot des auf dem Mars havarierten 200m Raumers der außerirdischen Roboter zu steuern. Und sein Job machte ihm sichtlich Spaß, ebenso wie den anderen an Bord.
In Anbetracht der ungeahnten Möglichkeiten, die die außerirdische Technik bot, war das auch kein Wunder. Ein Flug mit einem Schiff, wie der EXPLORER II, wie John Darran und seine Leute das Beiboot der Fremden genannt hatten, war in keiner Weise vergleichbar mit dem was die irdischen Star Ships an Fähigkeiten besaßen.
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Commander John Darran 3 - Alfred Bekker
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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Commander John Darran 3: Signale aus dem Nichts
von Alfred Bekker
Star Force Commander John Darran Band 3
Der Umfang dieses Buchs entspricht 105 Taschenbuchseiten.
Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane sowie Kinder- und Jugendbücher. Seine Bücher um DAS REICH DER ELBEN, die DRACHENERDE-SAGA,die GORIAN-Trilogie und seine Romane um die HALBLINGE VON ATHRANOR machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er war Mitautor von Spannungsserien wie Jerry Cotton, Kommissar X und Ren Dhark. Außerdem schrieb er Kriminalromane, in denen oft skurrile Typen im Mittelpunkt stehen – zum Beispiel den Titel DER TEUFEL VON MÜNSTER, wo er einen Helden seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einer sehr realen Serie von Verbrechen macht.
1
Captain Jack A. Messer war Commander des modernsten U-Bootes in der Flotte der Westunion.
Er hatte seinen Platz auf der Brücke der WUSU-2345 PRESIDENT SHARP eingenommen, wobei das Kürzel WUSU für WEST UNION SUBMARINE UNIT stand.
In seinem Schalensessel saß es sich einigermaßen bequem. Messers Blick wirkte nachdenklich.
Dies ist alles andere, als eine alltägliche Mission!, ging es ihm durch den Kopf. Selbst für einen alten Fuchs wie dich...
Seine Augen waren grau und wirkten falkenhaft.
Eine seiner buschigen Augenbrauen war fragend in die Höhe gezogen.
Er starrte zum Hauptschirm, obwohl dort nichts weiter zu sehen war, als dunkelgraues Wasser.
Die Sicht betrug nur wenige Dutzend Meter. Das einzige Licht, das bis in diese Meerestiefen gelangte, stammte vom U-Boot selbst. Ein Ort ewiger Finsternis und Kälte, dachte Messer. Und doch voller Leben. Leben, das sich perfekt an die Lebensumstände angepasst hatte.
So weit eben die Scheinwerfer der PRESIDENT SHARP reichten. Auf einem Großdisplay war eine schematische Projektion zu sehen, die die PRESIDENT SHARP und ihre Umgebung zeigte. Mit einer U-Boot-Brücke, wie man sie noch in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts gekannt hatte, hatte dieser Ort nicht mehr viel gemeinsam. Die PRESIDENT SHARP war bis unters Dach mit High Tech vollgestopft. Ihre Zentrale glich mehr der eines Raumschiffs, als dass man an die Brücke eines U-Boots erinnert war, wie sie im zwanzigsten Jahrhundert die Weltmeere befahren hatten. Rein äußerlich hatte die PRESIDENT SHARP aber auch nicht allzu viel mit den U-Booten der PAZIV gemeinsam, der Führungsmacht in Bezug auf Unterwassertechnologie.
Ein technologischer Sprung!, dachte der Commander der PRESIDENT SHARP. Das ist wohl die passende Bezeichnung für diese U-Boot-Einheit!
Messer saß da und lauschte dem leisen Rumoren der Triebwerke. Eine monotone Hintergrundmusik.
Was zeigen die Ortungsgeräte?
, fragte er halblaut. Eine kurze Pause entstand.
Keine auffälligen Anzeigen
, meldete Lieutenant Mara Donelli, eine hübsche Mittdreißigerin mit schulterlangen dunklen Haaren. Sie füllte an Bord der PRESIDENT SHARP die Funktion eines Ortungsoffiziers aus.
Captain Messer hob das Kinn.
Was ist mit den PAZIV-Einheiten?
Nichts zu sehen, Sir.
Was?
Sind von den Ortungsschirmen verschwunden, Sir.
Was ist da los, wollen die uns eine Falle stellen?
Jack A. Messer schloss einen Augenblick lang die grauen Augen, dachte nach und fuhr sich mit einer nervös wirkenden Handbewegung über das Gesicht.
Messer war Ende fünfzig, hochgewachsen und trug einen grauen Vollbart, der ziemlich stark mit der dunkelblauen, zweireihig geknöpften Jacke der Submarine Fleet kontrastierte. Der beste U-Boot-Commander für das beste Schiff der Flotte, so hatte es Präsident Collins gesagt, als Messer vor ein paar Jahren in sein Amt eingeführt worden war. Ein alter Mann für ein neues Kommando, so hatte Messer bei sich gedacht. Und das Gefühl hatte ihn nie verlassen.
Robert Berringer, den jetzigen Amtsinhaber im Regierungssitz der Westunion, hatte Messer nie persönlich zu Gesicht bekommen. Er bedauerte diese Tatsache nicht. Um auf Auszeichnungen oder Belobigungen zu schielen, war Messer ohnehin zu alt. Was solche Dinge anging, so war er darüber erhaben. Vieles konnte man Messer nachsagen. Aber gewiss gehörte Eitelkeit nicht dazu. Edgar Monroe, seines Zeichens Erster Offizier der PRESIDENT SHARP meldete sich zu Wort.
Sir, wir sollten diese Position so schnell wie möglich verlassen!
Es hat Sie niemand um Ihre Meinung gefragt, Monroe
, war Messers äußerst kühle Erwiderung.
Sir, wir befinden uns Hunderte von Seemeilen tief im Einflussgebiet der PAZIV. Sie scheinen das zu vergessen.
Wie könnte ich, Monroe!
Entschuldigung, Sir, aber der Eindruck drängte sich auf!
Jack Messer atmete tief durch.
Er spürte die nervöse Grundstimmung unter seinen Leuten. Da brodelte ständig etwas unter der Oberfläche.
Und vermutlich würde das so lange anhalten, bis die Mission erfüllt war - oder zumindest in ihre nächste und entscheidende Phase trat. Captain Messer erklärte ruhig: Wir haben strikte Order, die Position zu halten und auf weitere Befehle zu warten! Und daran werden wir uns peinlich genau halten.
Monroe ließ noch nicht locker.
Etwas anderes hatte Messer allerdings auch nicht erwartet. Schließlich kannte er seinen Ersten Offizier.
Unsere Mission besteht in der Beobachtung von unterseeischen PAZIV-Einheiten, das ist ein Routineauftrag
, sagte Monroe. Messer nickte.
Sehr richtig, also machen Sie nicht so viel Aufhebens darum!
Warum dringen wir dann derart tief in das PAZIV-Gebiet ein?
Messer hob die Schultern, machte eine kurze Pause, ehe er antwortete.
Ich werde das nicht mit Ihnen diskutieren, Monroe!
Seine Worte hatten eine Bestimmtheit, die normalerweise keinen Widerspruch geduldet hätte.
Normalerweise...
Aber offenbar war Monroes psychische Verfassung längst oberhalb jenes Adrenalin-Pegels angelangt, den man als 'normal' bezeichnen konnte.
Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass wir riskieren, in Kämpfe verwickelt zu werden
, sagte Monroe aufgebracht. Und Sie wissen, wie angespannt die gegenwärtige politische Großwetterlage ist.
Messer nickte, seufzte hörbar.
Ja, das weiß ich. Und ich hoffe bei Gott, dass das oberste Flottenkommando das auch weiß!
Captain Jack A. Messer sprach in einem sachlichen, verhältnismäßig gelassenen Tonfall.
Nur kein Öl ins Feuer gießen, dachte er. Messer kannte sich aus. Auf derartigen Missionen voller Ungewissheit war es immer dasselbe. Schweigen herrschte.
Ein unangenehmes, drückendes Schweigen.
Nicht zum ersten Mal auf dieser Mission.
Sie können es mir glauben oder auch nicht
, sagte Messer schließlich gedehnt.
Man hätte in dieser Sekunde eine Stecknadel fallen hören können.
Ich weiß ebenso wenig wie Sie den Grund dafür, weshalb man uns hier her geschickt hat. Ich weiß nur das, was auch Sie wissen - nämlich, dass es sich um eine Mission mit Alpha-Priorität handelt. Dementsprechend sollte sich jeder an Bord verhalten. Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt.
Irgendwann während ihrer Mission würde eine verschlüsselte Botschaft die PRESIDENT SHARP erreichen, gut getarnt als harmloses Datensignal, das im Wirrwarr des weltweiten Kommunikationsnetzes kaum auffallen würde.
Allenfalls dann, wenn jemand genau wusste, wonach er suchen musste...
Aber das war angesichts der Geheimhaltung, mit der diese Mission bereits im Vorfeld belegt worden war, extrem unwahrscheinlich. Wenn dieses Signal kommt, überlegte Messer, dann wissen wir vielleicht endlich, worin der wahre