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Rettungskreuzer Ikarus 88: Heiße Fracht nach Seiros
Rettungskreuzer Ikarus 88: Heiße Fracht nach Seiros
Rettungskreuzer Ikarus 88: Heiße Fracht nach Seiros
eBook164 Seiten1 Stunde

Rettungskreuzer Ikarus 88: Heiße Fracht nach Seiros

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Über dieses E-Book

Er träumt vom Krieg und sehnt sich nach glorreichen Schlachten.
Fürst Kleimo von Ammerich sieht endlich seine Stunde gekommen und stürzt den Planeten Seiros in einen tödlichen Konflikt.
Als Sonja DiMersi sich aus den Händen des zwielichtigen Geschäftsmanns Wauk Nurgant befreien kann, wird ihre Flucht zu einer dramatischen Odyssee durch den Maragone-Sektor. Dabei ahnt sie nicht, dass sich ihr Schicksal auf Seiros entscheiden soll.
SpracheDeutsch
HerausgeberAtlantis Verlag
Erscheinungsdatum31. Dez. 2022
ISBN9783864028779
Rettungskreuzer Ikarus 88: Heiße Fracht nach Seiros

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    Buchvorschau

    Rettungskreuzer Ikarus 88 - Michael Mühlehner

    Impressum

    Eine Veröffentlichung des

    Atlantis-Verlages, Stolberg

    Januar 2023

    Alle Rechte vorbehalten.

    © Dirk van den Boom & Thorsten Pankau

    Druck: Schaltungsdienst Lange, Berlin

    Titelbild und Umschlaggestaltung: Timo Kümmel

    Endlektorat: André Piotrowski

    ISBN der Paperback-Ausgabe: 978-3-86402-876-2

    ISBN der E-Book-Ausgabe (EPUB): 978-3-86402-877-9

    Besuchen Sie uns im Internet:

    www.atlantis-verlag.de

    Prolog

    Der Rettungskreuzer Ikarus des Freien Raumcorps wird dafür eingesetzt, in der besiedelten Galaxis sowie jenseits ihrer Grenzen all jenen zu helfen, die sich zu weit vorgewagt haben, denen ein Unglück zugestoßen ist oder die anderweitig dringend der Hilfe bedürfen. Die Ikarus und ihre Schwesterschiffe sind dabei oft die letzte Hoffnung bei Havarien, Katastrophen oder gar planetenweiten Seuchen. Die Crew der Ikarus unter ihrem Kommandanten Roderick Sentenza wird dabei mit Situationen konfrontiert, bei denen Nervenstärke und Disziplin alleine nicht mehr ausreichen. Man muss schon ein wenig verrückt sein, um diesen Dienst machen zu können – denn es sind wilde Zeiten …

    Die Geschichte der Völker der Maragone-Zone ist eine lang anhaltende Aneinanderreihung blutiger Konflikte und barbarischer Kriege.

    Nicht unerheblich scheint in diesen Zusammenhang die kosmische Nähe zum unsteten Pulsar Polyphems Auge zu sein. Nach neuesten, doch nicht gesicherten Erkenntnissen emittiert der Neutronenstern bei seinen Ausbrüchen eine psionische Strahlung, die Psyche und Bewusstsein der ansässigen Völker beeinflusst.

    Im Allgemeinen wird den Zivilisationen des Maragone-Sektors eine gewisse Rückständigkeit nachgesagt. Es gibt Spuren einstiger Hochkulturen, doch löschten sich diese in erbarmungslosen Kriegen gegenseitig aus. Welche Gründe dazu führten, blieb bisher im Dunkel der Geschichte verborgen.

    Gegenwärtig werden acht Sonnensysteme von raumfahrenden Völkern bewohnt. Jeder Planet steht für ein abgesondertes Regierungssystem. Eine gemeinsame politische Struktur gibt es nicht. Verbindendes Glied im Maragone-Sektor ist eine Organisation, die sich »die Gilde« nennt. Sie hat das Monopol auf Transport und Raumfahrt, und sie betreibt auch das einzige Sprungtor des Sektors.

    Bis auf stellare Handelsbeziehungen verwaltet sich jede besiedelte Welt autark. In wirtschaftlicher Hinsicht spielt der Maragone-Sektor keine Rolle auf den großgalaktischen Handelsmärkten. Einzig und allein das hohe Vorkommen an verunreinigten Hyperkristallen zieht das Augenmerk von Konzernen, Firmengesellschaften und Konsortien immer wieder an. Doch die Gewinnmarge nach Abschluss der kostenintensiven Reinigung der Kristalle ist gering. Um die Ausgaben niedrig zu halten, werden Prospektoren und Zwangsarbeiter eingesetzt. Über die Art der Bezahlung und des sozialen Versorgungswesens entscheiden grundsätzlich die Kapitalgesellschaften.

    Erwähnenswert ist auch eine starke Konzentration religiöser Glaubensgemeinschaften. Eine Vielzahl von Sekten ist hier anzutreffen; über fünfzig Prozent davon vertritt eine entropische oder endzeitliche Ausrichtung.

    Der Maragone-Sektor befindet sich in einem abgelegenen Seitenarm der Milchstraße und durchmisst einen relativen Kubus von achthundert Lichtjahren.

    Aus den ›Volksgeschichtlichen Aufzeichnungen‹ des Galaktohistorischen Museums auf Estona

    * * *

    Eine gespenstische Stille hatte von den Hallen und Sälen des Galaktohistorischen Museums auf Estona Besitz ergriffen. Einzig ein Geräusch geisterte durch die hohen Gänge, verklang in den weiträumigen Fluchten des Gebäudes wie das ersterbende Seufzen eines Spuks. In der Luft hing noch der schale Geruch von Feuer und Rauch, von ionisierten Molekülen abgefeuerter Strahlenwaffen, von verbranntem Fleisch und von zerschmolzenen Materialien. Der Geschmack von Blut schwebte wie ein feines Gespinst in den Räumen, unsichtbar, doch allgegenwärtig. Der Hauch des Todes durchwob das Museum.

    Von einer Galerie blickte Gildemeister Elohim auf die leer geräumte Vorhalle, in der das Massaker geschehen war.

    Sichtbare Spuren gab es nicht mehr, nur die eingebildeten Geister der Sterbenden und Kämpfenden, des Amok laufenden Satoi und der zahlreichen Opfer.

    Neben der schweigenden Gestalt des Gildemeisters flimmerte die Luft in leichten Gelbtönen und zeichnete eine Kontur nach, die der Erscheinung Elohims ähnelte. Ein zweieinhalb Meter großer Riese mit kantigem Schädel und einem goldfarbenen Auge in der Mitte der Stirn.

    Die holografische Projektion des Hauscomputers.

    »Einer Neueröffnung stünde nichts mehr im Wege«, sagte die weiche Computerstimme. »Alle Spuren des Vorfalls wurden beseitigt. In den Lagerräumen warten Exponate, um die zerstörten Ausstellungsstücke zu ersetzen. Die Schäden an den Versorgungsleitungen wurden behoben. Das museumseigene Informationsnetz ist repariert.«

    Daten, die Elohim nicht neu waren. Daher zeigte er nur wenig Interesse daran.

    Das neu gebaute Museum hatte die Gilde noch nie gekümmert. Für die Zyklopmiden war die Einrichtung eine Verschwendung von Geld und Ressourcen. Die Organisation hatte das diesbezügliche Vorhaben der acht Planetensysteme des Maragone-Sektors kaum unterstützt, sondern nur für den reibungslosen Transport von Gütern gesorgt. Außerdem, und dies war der Hauptgrund der Zurückhaltung, war der Gilde an einer Vernetzung der verschiedenen Planeten nicht gelegen. Welten, die autark und sich selbst überlassen blieben, waren leichter zu kontrollieren und zu steuern. Die Gilde kam für den Umschlag der Waren auf und hielt somit faktisch das Handelswesen und die Nachrichtenpolitik in den Händen. Letztendlich beherrschte sie damit die besiedelten Sonnensysteme. Diesen Zustand zu erhalten, war oberste Prämisse.

    Ein Galaktohistorisches Museum, das eventuell auf Zusammenhänge aufmerksam machte, die besser unerkannt blieben, passte daher nicht in das Konzept der Organisation.

    »Über eine Neueröffnung wird zu gegebener Zeit entschieden«, sagte der Gildemeister mit seiner rauen Stimme, die an das Zermahlen von Steinen erinnerte. Es gab andere Punkte, die Anlass zur Besorgnis gaben.

    Die Aktivitäten des unsteten Pulsars Polyphems Auge passierten gerade zu einer Unzeit. In vier Sonnensystemen stand die Ernte an, die eingebrachten Güter warteten in Lager- und Kühlhäusern auf den Abtransport durch Frachter. Doch die hochfrequente Neutronenstrahlung des Pulsars beeinträchtigte die Raumfahrt, beeinflusste den Hyperfunkverkehr und sorgte auch sonst für zahlreiche Probleme. Herausforderungen, die es zu meistern galt. Die Gilde hatte Erfahrung darin und Elohim war zuversichtlich, dass sich der Ernteausfall in Grenzen hielt.

    Anders stand es um die Gerüchte, die seit ein paar Tagen auf Estona grassierten.

    Spitzel und Spione der Gilde hatten sie aufgeschnappt.

    Angeblich wäre das Archiv der Sterne gefunden und zerstört worden. Der Rettungskreuzer Ikarus hätte dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Eine letzte Sichtung des Kreuzers war aus dem Tara-System gemeldet worden. Von da an blieb das Schiff spurlos verschwunden. Es war auch zu keinerlei Kontakt mehr gekommen. Steckte Absicht dahinter? Ignorierte Captain Sentenza die Order des Raumcorps, mit der Gilde zusammenzuarbeiten?

    Raumcorps und Gilde war gleichermaßen an einer lückenlosen Aufklärung des Attentats gelegen; beide hatten viel zu verlieren.

    Elohim musste sich eingestehen, dass die Crew des Schiffes gute Polizeiarbeit abgeliefert hatte. Deshalb ließ der Gildemeister die Ikarus-Besatzung an der langen Leine agieren, leider unterschätzte er dabei die Gewieftheit Sentenzas. Jetzt war das Schiff verschwunden und Elohim blieb nichts anderes übrig, als die Ikarus zur Fahndung auszuschreiben. Die Crew sei unter Arrest zu stellen. Es waren zu viele Fragen offen und Elohim konnte nicht riskieren, ins Hintertreffen zu geraten. Nach wie vor musste die Gilde alle Fäden in den Händen halten.

    Da die Hyperfunkübertragungen zum Teil gestört wurden, blieb es bis jetzt ungewiss, ob der Fahndungsaufruf alle Planetensysteme erreicht hatte. Sobald die Hyperstürme im Weltraum abflauten, wollte Elohim Kuriere ausschicken. Die Schiffe der Gilde und das Sprungtor waren instruiert. Momentan blieb dem Gildemeister nichts anderes übrig, als abzuwarten und der Dinge zu harren.

    »Man könnte …«, blieb die Holoprojektion des Museumscomputers hartnäckig.

    »Nein«, unterbrach der Zyklopmide barsch. »Computer, Hologramm löschen, in Stand-by-Modus gehen. Energiesparmodus für das ganze Museum.«

    Mit einer ruppigen Bewegung fuhr der zweieinhalb Meter große Riese herum und stampfte auf seinen Säulenbeinen den Arkadengang zurück. Das dreieckige Auge in dem kantigen Gesicht glühte dabei wie flüssiges Gold.

    * * *

    »Passt mir bloß mit den Bohrköpfen auf. Die Teflonidbeschichtung war extrem teuer. Geht behutsam damit um!« Elmer Trasks angespannte Stimme drang überlaut aus den Funkempfängern der Raumhelme.

    Mit einem Codewort regulierte Jericho die Lautstärke nach unten.

    »Ich habe euch die Koordinaten auf die Anzugsysteme überspielt. Ihr müsstet die Position in zehn Minuten erreichen.« Obwohl Trask ein alter und erfahrener Prospektor war, bekam er seine Nervosität nicht ganz in den Griff.

    Das hatte wohl damit zu tun, dass ihre Unternehmung nicht ganz legal war.

    Das Schürfgebiet, das man ihnen zugewiesen hatte, lag im Sektor Segment siebzehn, abgelegen auf der anderen Seite des planetenlosen Sonnensystems. Der Asteroid MJ-310521, ein dreißig Kilometer langer und zwölf Kilometer dicker Brocken, gehörte zur Trümmerwolke in Segment sieben, einer Zone, in der sie nichts verloren hatten. Wenn das KAI-Konsortium ihnen auf die Schliche kam, würde das unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen.

    Umso vorsichtiger mussten sie agieren. Beinahe antriebslos schwebte die Auntil, ein fünfundzwanzig Meter langes, kantiges Boot, neben dem kartoffelförmigen Asteroiden. Der Abstand betrug knapp zweitausend Meter. Im Cockpit hatte Elmer Trask alle Hände voll zu tun, um die unmittelbare Umgebung im Auge zu behalten. Immer wieder näherten sich andere Trümmerbrocken gefährlich dem Standort der Auntil. Zwar hatte das Schiff den Prallschirm aktiviert, sozusagen als letzte Sicherheitsmaßnahme, doch wollte Trask nach Möglichkeit Kollisionen vermeiden.

    Die Trümmerwolke bestand aus Zigtausenden von unterschiedlich großen Gesteins- und Eisbrocken, Überreste der Planetenfamilie, die ihr Dasein beendet hatte, als die Sonne kollabierte und in einem Energieinferno alle ihre Kinder zerstörte. Ein Vorgang, der sich vor Jahrzehntausenden ereignet hatte und nicht ungewöhnlich im Maragone-Sektor war.

    Der Sternenbezirk zählte zu den ältesten Bereichen in der Milchstraße, ein abgelegener Seitenarm der Galaxis mit hyperphysikalischen Anomalien. In kosmischen Maßstäben betrachtet, waren die Sonnen und Gestirne alt, ausgebrannt, verbraucht, umgeformt zu Quasaren und Neutronensternen, das Kontinuum der Raum-Zeit-Struktur zerfressen von hyperdimensionaler Strahlung, von den Kräften planetarer Nebel und den Energieemissionen explodierender Supernovae. Hyper-Gamma-Extensionen perforierten die Grundlagen naturphysikalischer Regeln. Und trotzdem hatte das Leben seinen Platz in diesem kosmischen Sektor gefunden.

    Ein immerwährender Kampf um die Existenzberechtigung des Daseins – mit oftmals unvorhersehbarem Ausgang.

    In jenem Sonnensystem hatte das Leben diesen Kampf vor Jahrtausenden verloren.

    Jericho feuerte seine Nitrogenpistole ab und nutzte den Rückstoß zur Annäherung an den Asteroiden.

    Im Licht der langsam erkaltenden Sonne glänzte die Oberfläche anthrazitfarben. Eiskristalle spiegelten sich darin wie glühende Dämonenaugen.

    Die Ausrüstung der Prospektoren bestand zum großen Teil aus selbst gebauten Gerätschaften und Hilfsmitteln. Auch die Raumanzüge zeigten Spuren deutlicher Überarbeitung. Es waren nicht die neuesten Monturen, die Betriebssysteme lieferten nur elementare Anzeigen, von Hightech konnte keine Rede sein. Jerichos Anzug war etwas moderner.

    Der hochgewachsene Mann gehörte erst seit wenigen Wochen zum Team. Das vormals vierte Mitglied der Gruppe war erkrankt und Jericho hatte die Chance genutzt, die sich ihm bot.

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