Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen: Gedichte
Von Victor Hugo, Théophile Gautier, François Villon und
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Über dieses E-Book
Victor Hugo
Victor Hugo (1802-1885) was a French poet and novelist. Born in Besançon, Hugo was the son of a general who served in the Napoleonic army. Raised on the move, Hugo was taken with his family from one outpost to the next, eventually setting with his mother in Paris in 1803. In 1823, he published his first novel, launching a career that would earn him a reputation as a leading figure of French Romanticism. His Gothic novel The Hunchback of Notre-Dame (1831) was a bestseller throughout Europe, inspiring the French government to restore the legendary cathedral to its former glory. During the reign of King Louis-Philippe, Hugo was elected to the National Assembly of the French Second Republic, where he spoke out against the death penalty and poverty while calling for public education and universal suffrage. Exiled during the rise of Napoleon III, Hugo lived in Guernsey from 1855 to 1870. During this time, he published his literary masterpiece Les Misérables (1862), a historical novel which has been adapted countless times for theater, film, and television. Towards the end of his life, he advocated for republicanism around Europe and across the globe, cementing his reputation as a defender of the people and earning a place at Paris’ Panthéon, where his remains were interred following his death from pneumonia. His final words, written on a note only days before his death, capture the depth of his belief in humanity: “To love is to act.”
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Buchvorschau
Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen - Victor Hugo
Victor Hugo, Théophile Gautier, François Villon
Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen
Gedichte
EAN 8596547074434
DigiCat, 2022
Contact: DigiCat@okpublishing.info
Inhaltsverzeichnis
Inhalts-Übersicht
Vorbemerkung.
François Villon
Aus dem großen Testament
Clément Marot
Lied
An den König, als ich bestohlen wurde
Pierre Corneille
Stanzen
Pierre-Jean de Béranger
Meine Berufung
Die Dachkammer
Der alte Korporal
Des Volkes Erinnerungen
Gérard de Nerval
Herren und Knechte
Phantasie
Laß mich!
Goldene Verse
Alfred de Musset
An Juana
An Julie
An Pepa
Lilla
Ballade an den Mond
Dezembernacht
An Frau M.
Lebewohl!
Victor Hugo
Der Abend des Sämanns
Abend auf dem Meere
Aus den Orientalen
Der Kaisermantel
Die Ordnung ist wieder hergestellt
Lied
Lied
Ein Spiel
Des Kaisers Zeitvertreib
Die Sühne
Théophile Gautier
Pastell
Trost
Die Alten von der alten Garde
Charles Baudelaire
Mißgeschick
Das Ideal
Der Vampyr
Die Katze
Ganz und gar
Nachmittagslied
Das Gespenst
Die Eulen
Trauriges Madrigal
Der Mahner
Lösegeld
Der Mensch und das Meer
Klage eines Icarus
Heauton timoroumenos
Abel und Kain
Nachschrift für ein verbotenes Buch
Paul Verlaine
An Eugen Carrière
Nevermore
Drei Jahre später
Sentimentaler Spaziergang
Herbstlied
Schäferstunde
Mondschein
Auf dem Spaziergang
Ein Aufzug
Der Faun
Halblaut
Sentimentales Zwiegespräch
Frau und Katze
Serenade
Çavitri
Guter Sang
Vergessene Weisen
Bilder aus Belgien
Aquarell von Spleen
Weisheit
Prolog
Pierrot
Die Kunst des Dichters
Schlaff
Liebe
Allegorie
Hirngespinste
Der Schamlose
Hände
Närrischer Rat
Lieder für sie
An König Ludwig II. von Bayern
Meine Büste
José-Maria de Hérédia
Vergessen
Pan
Der Ziegenhirt
Weihe
Des Toten Bitte
Der Sklave
An der Trebia
Nach der Schlacht bei Cannae
Villula
Tranquillus
Lupercus
Die Dogaressa
Der alte Goldschmied
Die Conquistadoren
Jungbrunnen
Auf eine tote Stadt
Antike Medaille
Bretagne
Maris stella
An Ernesto Rossi
Jacques Normand
Nach dem Essen
Taubenschießen
Aufrichtig
Um den Ruhm
Jean Richepin
Unsere Vergnügungen
Unsere Rache
Mein Glas ist leer
Moderne Studie nach der Antike
Auf Wache
Die Küste
Trockne Kiesel
Jean-Arthur Rimbaud
Mein Zigeunerleben
Lebenstiefe
Faunskopf
Aufregung
Der Schläfer im Tal
Der Schrank
Jules Jouy
Lied der Bergarbeiter
Der bleiche Mann
Emile Verhaeren
Vlämische Kunst
Artevelde
Die Bauern
Kato
Des Mönches Tod
Betrachtung
Die Bäume
Die Tränke
Der Schrei
Die Nacht
Die Straßen
Das Idol
Unkraut
Gebet
Das Schwert
Ein Abend
Albert Giraud
Catharina von Medici
An eine vierzigjährige Frau
Henri de Régnier
Unsichtbare Gegenwart
Vor der Prägung
Wechselstrophen
Ein Traum von Stunden und von Jahren
Ein Traum von Morgenrot und Schatten
Der Raufbold
Chrysilla
Fernand Gregh
Prüfung
Abend in der Großstadt
Musik in der Ferne
Zweifel
Dämmerstunde
Betrachtung
Inhalts-Übersicht
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung.
Inhaltsverzeichnis
In dieser Sammlung ist der Grundsatz genauer Nachbildung von Versmaß und Reimverschlingung streng durchgeführt. Wer Übersetzungen eine Mitgift aus eigenem geben kann, mag sich freier bewegen; der bescheidene Dolmetsch soll die Gebärde des Kunstwerks ehren und deshalb den Vorteil verwandter Formen selbst auf die Gefahr einer gelinden Beengung ausnutzen. Es ist keineswegs richtig, daß Übersetzungen durchaus den Eindruck von Originalen machen müssen, der Geruch der Muttererde darf sich nicht verflüchtigen. Unsere Bühne kann den Trochaeus des spanischen Dramas, den Alexandriner des französischen getrost preisgeben, ihre Mittel leisten tausendfältigen Ersatz und ermöglichen Treue der Stimmung; die redlichste Übertragung eines Gedichtes hat dagegen immer noch genug Verluste zu beklagen. Gewiß wird alle Lyrik durch dieselben Stimmungen ausgelöst, doch die Seelen der Völker und Zeiten sind so verschieden, wie die der Sprachen.
Der Leitsatz rechtfertigt die Verwendung des oft verketzerten Alexandriners. Was ihn uns unbehaglich macht, ist zumeist die starre Cäsur, die ihn im Deutschen — viel schärfer als im Französischen — wie mit einem Beilschlage zerhackt; sie ist frei behandelt, wie dies ja auch die jüngeren Franzosen belieben.
Dem vers libre ist peinliche Gerechtigkeit widerfahren; Meister wie Régnier und Verhaeren können dies beanspruchen, sie sind gegen den Verdacht gespreizter Unfähigkeit geschützt, die sich nur zu oft solcher Tracht bedient.
Es bedarf keiner Erwähnung, daß das Büchlein weder bestimmte Zeitabschnitte noch Schulen erschöpfen will; nicht einmal dem Reichtum der vertretenen Dichter wird es auch nur annähernd gerecht.
Lugano, im Herbst 1907
Joseph Jaffé
François Villon
Inhaltsverzeichnis
geb. 1431
Aus dem großen Testament
Inhaltsverzeichnis
Mich reut, daß ich in jungen Tagen
Gescheut hab jede ernste Pflicht,
Das Alter naht, wer kann es sagen,
Wie bald dies wilde Herz schon bricht.
Zu Fuß enteilt die Zeit ja nicht,
Sie sitzt zu Rosse! ach, mein Glück
War immer leicht nur von Gewicht,
Mir ärmsten blieb auch nichts zurück.
Die Jahre sind dahin gegangen,
Nichts ernstes habe ich erstrebt,
Mit Schrecken seh ich und mit Bangen,
Ich bin nicht reif, bin nur verlebt.
Eh’ noch mein Sein ins Nichts entschwebt,
Hat mich der letzte Freund vergessen,
Kein Herz, das um mich zagt und bebt ...!
Ich habe nie ein Glück besessen.
Nie hab ich schweres Geld gezahlt
Für Leckerbissen und für Wein,
Bei Frauen nie damit geprahlt,
Davon ist mein Gewissen rein.
Wer dies nicht glaubt, der läßt es sein,
Mag seinen Glauben er genießen!
Wirft einer deshalb einen Stein,
Wird er von sich auf andere schließen.
Geliebt hab ich natürlich auch
Und liebte gerne noch viel mehr,
Doch volles Herz und leerer Bauch,
Die helfen dabei nicht zu sehr.
Wer Sorgen hat, trägt alles schwer,
Der weiß nicht viel von Feiertagen,
Mein Magen war ja meistens leer,
Musik macht nur ein voller Magen.
Hätt ich bekämpft die wilde Sucht
Und was gelernt in jungen Jahren,
Mich fromm befleißigt guter Zucht,
Ich würde heute besser fahren.
Doch böse Buben, wie wir waren,
Die schwänzen, wenn’s zur Schule geht!
Jetzt kann ich mir die Worte sparen,
Die Reue kommt ja stets zu spät.
Geschrieben steht — nur habe ich
Gedeutet es nach meinem Sinn —
„Mein Sohn, freu’ in der Jugend dich!"
Ja, davon hatte ich Gewinn.
Nun ist die Jugend längst dahin!
Was weiter folgt, schien mir nicht wichtig,
„Die Jugend", heißt es dann darin,
„Und ihre Freuden, die sind nichtig."
„Die Tage sind mir voller Hast
Enteilt", kann ich mit Hiob sagen,
„Schnell wie am Webstuhl ohne Rast
Das Schifflein gleitet". Darf ich klagen?
Wer Hoffen nicht mehr kennt noch Zagen,
Erschrickt nicht, wenn das Ende droht,
Mich wird kein Mißgeschick mehr schlagen,
Denn alles schwindet mit dem Tod.
Wo sind sie hin,