Wir Bonsfelder Kinder: Erlebnisse aus der Nachkriegszeit
Von Rose Goldmann
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Über dieses E-Book
Mit unserer modernen Sicht auf die Dinge sehen wir die augenscheinliche Knappheit, merken aber auch, dass diese von den Kinder in den Geschichten nicht so wahrgenommen wird. Es waren die kleinen Dinge, die die großen Freuden brachten. Es ist vielleicht dieser Blick zurück, der uns heute eine Idee von Genügsamkeit und einfachen Freuden in unserer konsumorientierten Welt vermittelt.
Rose Goldmann
Rose Goldmann ist in einer kleinen Stadt im Bergischen Land aufgewachsen. Als 1989 die Alzheimer Erkrankung ihrer Mutter anfing, hat sie ihren Beruf aufgegeben und sich zusammen mit ihrer Familie um die Betreuung ihrer Mutter gekümmert. In dieser Zeit hat sie begonnen Geschichten zu schreiben. Für den Bürgerverein ihrer Stadt Langenberg hat sie regelmäßig humorvolle Reiseberichte verfasst. Nach ihren ersten Büchern "Chronik des Bürgervereins Langenberg" und "Sie ist doch meine Mutter" ist nun mit "Wir Bonsfelder Kinder" ihr drittes Buch mit Geschichten aus ihrer Kindheit erschienen.
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Buchvorschau
Wir Bonsfelder Kinder - Rose Goldmann
1 Vorwort
Viele schöne Geschichten über die Zeit von 1942 bis 1960, als wir alle noch Kinder waren, sind mir eingefallen, aber auch Gegebenheiten, zugetragen von Harald, Heinz und Dietmar, konnten meine Niederschrift ergänzen, dazu alte Bilder aus dem Album von Brigitte, und aus meinem Familienalbum. Über die dichterische Freiheit, die ich mir genommen habe, ist auch einiges hinzugefügt worden. Aber jede Geschichte hat einen wahren Kern und ist nicht veränderbar.
Die letzte Geschichte „Die Bonsfelder Schlittenfahrt" stammt aus der Feder von Christel Münchow, sie zeigt den Zusammenhalt von Jung und Alt.
Wenige unserer Jahrgänge sind verzogen, zum Beispiel Annemarie und Annegret wohnen heute in Nord-Deutschland. Bernd zog nach Mainz und Eckhard später ins Münsterland. Dietmar hat in Langenberg und in Brandenburg eine Wohnung. Alle anderen wohnen in Langenberg oder in der näheren Umgebung.
Auch sind einige von uns gegangen, sie leben in meinem Buch in wahren Geschichten weiter.
Bei einem Kaffee oder einem leckeren Eis, was wir im Sommer oft in der Langenberger Altstadt genießen, ist Heinz auf die Idee gekommen und sagte: „Was hatten wir früher eine schöne Zeit, kein Computer kein Handy, aber wir waren immer gut drauf und zufrieden. Das sind doch schöne Erinnerungen, sie sollten nicht in Vergessenheit geraten. Rose, du musst sie aufschreiben."
Erst war ich nicht begeistert, doch als ich darüber nachdachte, gefiel mir die Idee auch.
So wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen!
Eure Rose Goldmann
2 Wir Bonsfelder Kinder
„Mama, Mama! ruft Sven, „Wo ist mein Handy?
„Ja, wo hast Du es denn hingelegt?"
„Ich glaube, ich habe es auf den Wohnzimmerschrank gelegt, aber da liegt es nicht mehr."
„Warte mal, sagt Marlene, Svens Mutter „ich rufe Dich von meinem Handy an.
„Sven, es geht keiner ran. Du musst einmal im Garten suchen."
„Ach Mama, sagt Sven, „ich wollte mich doch mit meinen Freunden verabreden, und jetzt finde ich mein Handy nicht, im Garten liegt es auch nicht
.
„Hast Du Dein Handy gestern mit zu Deinen Großeltern genommen?"
„Ja, Mama das kann sein. Ich rufe gleich einmal auf dem Festnetz bei Oma und Opa an."
„Opa, ich bin es Sven, liegt mein Handy bei Euch?"
„Hallo Sven! Ja, gerade hat es hier irgendwo geklingelt, dann liegt hier wohl Dein Handy."
„Opa kannst Du es mir schnell vorbeibringen?"
„Wieso bist Du so eilig? Seit wann vermisst Du es denn?"
„Opa, ich brauche es jetzt. Ich möchte mich mit meinen Freunden, Leon und Linda, zum Spielen verabreden."
„Ja, dann geh doch aus dem Haus und spiele mit ihnen."
„Opa wie sollen wir uns denn treffen, wenn keiner von dem anderen weiß?"
„Das verstehe ich nicht. Als ich Kind war ging man aus dem Haus und traf sich auf der Straße zum Spielen ohne Handy und alles andere kam von selbst."
„Opa, das waren ganz andere Zeiten".
Andere Zeiten
3 Meine erste Freundin
Meine erste Freundin ist Ulla K., wir sind gleichaltrig und beide sind wir im Besitz eines wunderbaren Puppenwagens. Natürlich gehörten auch Puppen mit den passenden Puppenkleidern dazu.
Meine Mutter ist eine gute Schneiderin und hat mir schöne Puppenkleider genäht. Ulla hat eine große Schwester, die auch gut nähen kann und so besitzt sie auch schöne Puppenkleider.
Unser Ziel ist heute der Schrebergarten von Familie K., er liegt auf der Oststraße und wir schieben stolz wie die erwachsenen Mütter, unsere Kinder vor uns her. Hier spielen wir den ganzen Nachmittag. Eine Nachbarin von gegenüber bringt uns ein Puppenkleid, gewaschen und gebügelt. Es ist ein Fund aus dem vergangenen Jahr, wir haben es vergessen. Danke Frau Goeres!
Brigitte und Reiner
Ulla sagte zu mir: „Rosemarie, meine Schwester möchte morgen