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Der lange Weg zu Majas Vertrauen
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eBook250 Seiten3 Stunden

Der lange Weg zu Majas Vertrauen

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Über dieses E-Book

Wir schreiben das Jahr 2165 und die Menschheit hat vor ca. 50 Jahren eine große Naturkatastrophe nur knapp überlebt. Die Erde hat sich irgendwann gewehrt, die Natur war kurz vor dem Kollaps. Erderwärmung, Fluten, Pandemien, Stürme, Tsunamis und viele weitere schreckliche Naturkatastrophen summierten sich zu einer großen Katastrophe.
Nur wenigen tausend Menschen gelang es zu überleben. Diese Menschen leben heute in Harmonie mit der Natur. Viele der überlebenden Menschen sind heute Wissenschaftler, denn sie haben aus der großen Katastrophe viel gelernt und hörten auch nicht auf, immer mehr dazu zu lernen. Heutzutage gibt es keine Umweltverschmutzung mehr, der größte Teil der Erde ist nunmehr von Tieren bewohnt.
So hat einer der Wissenschaftler in den vergangenen Jahren einen Computer-Chip erfunden, den man sich einsetzen lassen kann und der es ermöglicht, mit Tieren telepathisch zu kommunizieren.
Durch eine wissenschaftliche Zeitreise kommt der 16-jährige Paul mit seinen Eltern in das heutige Recklinghausen, trifft dort u.a. auf die Hündin Maja und das Abenteuer beginnt.

Ein Buch für Hundefreunde und Science-Fiction-Fans.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum14. Dez. 2020
ISBN9783965180406
Der lange Weg zu Majas Vertrauen

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    Buchvorschau

    Der lange Weg zu Majas Vertrauen - Diane Wiegandt

    Kapitel 1

    Die Reise

    Paul Korinth ist 16 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern Diana und Roland in New Atlantis.

    New Atlantis ist eine der vier größeren Städte, die es in Nord-Amerika gibt. Diese heißen New Berlin, New Amerika, New Moskau und New Atlantis.

    Pauls Eltern sind Wissenschaftler, seine Mutter Diana ist Archäologin und sein Vater Roland Biologe.

    Das sind für die Gemeinschaft sehr wichtige Berufe und beide sind auf Grund ihrer Berufe oft längere Zeit unterwegs.

    Deshalb lebt in ihrem Haus auch eine Haushälterin, namens Sophia, die sich dann um Paul kümmert und ihn versorgt. Trotzdem ist er oft einsam und wünscht sich schon seit Jahren einen Hund, der bei ihm bleibt und mit dem er spielen und toben kann und dem er seine Sorgen und Nöte erzählen kann, wenn seine Eltern mal wieder für Monate auf Expedition sind.

    Endlich vor ein paar Monaten haben seine Eltern zugestimmt. Wahrscheinlich hatten sie ein schlechtes Gewissen, da sie nicht so viel Zeit mit ihm verbrachten, wie sie es sich wünschen würden.

    Daraufhin hatte Paul sich beeilt, alle Bedingungen zu erfüllen, die Voraussetzung sind, um einen Hund zugeteilt zu bekommen, den er dann kennenlernen darf, bis dieser sich entscheiden würde, ob er mit Paul leben möchte.

    Vor ein paar Tagen endlich war ihm dann der Chip eingesetzt worden, den er zur Kommunikation mit seinem Hund benötigen würde.

    Es war eine kleine Operation, aber das war es ihm wert und er durfte auch schon am nächsten Tag wieder nach Hause. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass er noch lernen müsste den Chip richtig zu nutzen, denn es war nicht so einfach, plötzlich Stimmen in seinem Kopf zu hören, die nicht über das Gehör kamen.

    Außerdem musste er auch lernen, die verschiedenen Stimmen zu unterscheiden und gegebenenfalls auch Stimmen auszublenden, die nicht wichtig oder von Interesse für ihn waren. Wenn das alles funktionierte, dann könnte es losgehen mit den ersten Besuchen bei „seinem" Hund. Paul ist schon furchtbar aufgeregt.

    Es sollte endlich wahr werden! Er wird einen Hund haben!

    Doch seit kurzer Zeit ging etwas Seltsames zwischen seinen Eltern vor. Paul machte sich große Sorgen.

    Immer wenn er einen Raum betrat verstummten sie und redeten nicht weiter. Seine Mutter tat dann immer so, als würde sie ganz angestrengt aufräumen oder so etwas. Einmal meinte er gesehen zu haben, dass seine Mutter geweint hatte.

    Was, wenn sie sich trennen oder scheiden lassen wollten? Bei seinem Schulkollegen Mike war das ganz schön schief gegangen.

    Der hatte miterleben müssen, wie seine Eltern sich furchtbar stritten. Sie schrien sich an und verletzten sich mit Worten sehr.

    Mikes Mutter weinte oft und er konnte seinen Vater kaum noch sehen und lebte jetzt mit der Mutter. Paul mag sich das für seine Familie nicht vorstellen.

    Im Moment sind Ferien und Pauls Eltern haben ihn gebeten, sich den heutigen Abend für sie frei zu halten und mit Ihnen gemütlich zu Abend zu essen.

    Seine Gedanken kreisen den ganzen Tag darum, was sie ihm wohl sagen wollen? Vielleicht geht es ja auch um den Hund? Wenn sie sich trennen wollten, dann könnte es gut sein, dass er keinen Hund mehr haben durfte. Aber ohne ihn! Sie haben es versprochen! Immer wenn sie mal wieder unterwegs waren, hatte er große Sehnsucht gehabt und gedacht, dass es doch schön wäre einen Hund zu haben, der immer bei ihm bliebe und nur für ihn da wäre. Soweit käme es noch!

    Er will seinen Hund.

    Am Abend, als Paul zum Abendessen nach unten ging, werden seine Sorgen noch größer. Seine Mutter hatte sich jede nur erdenkliche Mühe gegeben.

    Sie hatte sein Lieblingsessen gekocht, gefüllte rote Algenblätter mit Reis und grünen Meeresbohnen. Die Füllung bei diesem Gericht bestand aus Fleisch mit verschiedenen teilweise sehr seltenen Gemüsesorten. Dieses Gericht gab es sonst höchstens zu seinem Geburtstag oder anderen Feiertagen. Ihm wurde schlagartig klar, dass es um etwas sehr Wichtiges gehen musste.

    Sein Herz wurde schwer und er musste ein paar Tränen unterdrücken. Das Essen ließ er ziemlich stumm über sich ergehen.

    Seine Mutter versuchte hin und wieder eine belanglose Unterhaltung anzufangen, aber weder er noch sein Vater reagierten darauf, so dass seine Mutter es aufgab.

    Schweigend aßen sie das köstliche Essen. Zum Dessert gab es seine Lieblingseissorte, aber Paul konnte sie nicht genießen.

    Nach dem Essen räumte Paul mit seiner Mutter zusammen den Tisch ab und sein Vater goss für sich und seine Frau ein Glas Wein ein. Sie setzten sich wieder gemeinsam an den Tisch und schauten ihren Sohn ernst an.

    „Paul, wir möchten gerne mit dir reden, sagte er, „es gibt da etwas, das wir nicht länger hinausschieben können.

    Paul saß angespannt bis in den letzten Muskel am Tisch und wartete auf die Erklärung für all die seltsamen Vorgänge der letzten Wochen. „Es hilft nichts, wir müssen es jetzt hinter uns bringen…"

    Pauls Vater sah seine Frau an und fragte: „Willst du es ihm erklären? Ich glaube du findest die richtigen Worte."

    So ernst hatte er seine Eltern noch nie gesehen.

    Seine Mutter fing an: „Du weißt ja, dass man mich schon öfter für längere Zeit fortgeschickt hat, da meine Arbeit dies erforderte. Man hat mir jetzt wieder einen Auftrag angeboten, der mich für längere Zeit fortbringen wird. Dieses Mal ist es jedoch so, dass man deinen Vater gebeten hat mich zu begleiten, da er dort die Möglichkeit hat wertvolle DNA für die Gemeinschaft zu finden und mitzubringen."

    Sein Vater ergänzte jetzt: „Wir haben entschieden, diesen Auftrag nur anzunehmen, wenn du dich dazu entscheiden könntest, uns zu begleiten."

    Paul konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Ein Strahlen ging über sein Gesicht! Schon oft hatte er seine Eltern gebeten, sie einmal begleiten zu dürfen. Diana und Roland schauten ihn immer noch mit ernsten Mienen an.

    „Freu dich nicht zu früh, sondern lass mich erst einmal zu Ende reden., sagte seine Mutter. „Es ist nicht ganz so einfach, wie du dir das vorstellst. Wir werden etwa ein Jahr wegbleiben, vielleicht sogar etwas länger. Du wirst in dieser Zeit keine Möglichkeit haben, mit der Familie oder mit deinen Freunden Kontakt aufzunehmen. Dein Vater und ich hätten Verständnis, wenn du sagen würdest, dass du lieber hier bei Sophia und deinen Großeltern bleiben möchtest.

    Tränen glitzerten wieder in Dianas Augen.

    „Wir haben uns entschlossen, dich selbst entscheiden zu lassen, was du möchtest. Überlege es dir gut und nimm dir ein bisschen Zeit für deine Entscheidung. Bedenke dabei auch, dass jederzeit bei solch einem Abenteuer auch ein Unfall geschehen kann und einer von uns Dreien oder auch alle Drei nicht mehr zurückkommen könnten."

    Diana nahm ihn in den Arm und drückte einen Kuss in sein Haar. Normalerweise hätte er protestiert, aber heute war es ihm überhaupt nicht peinlich.

    „Es tut mir leid, dass wir dich so kurzfristig damit überfallen. In drei Tagen müssen wir meinen Vorgesetzten unsere Entscheidung bekannt geben, denn in zwei Wochen würde die Reise schon losgehen und bis dahin gibt es noch jede Menge vorzubereiten."

    Paul wusste in diesem Moment, dass er sich schon längst entschieden hatte. Schon oft hatte er sich gewünscht, seine Eltern begleiten zu dürfen.

    Sie hatten gesagt, dass sie ein Jahr oder länger wegbleiben würden und er konnte sich nicht vorstellen seine Eltern so lange nicht zu sehen. Trotzdem wollte er sich noch Zeit lassen, bis er ihnen seine Entscheidung mitteilen würde. Sie hatten ihn nicht grundlos gebeten noch einmal darüber nachzudenken. Aber seine Entscheidung stand schon fest.

    „Mum, ich gehe auf mein Zimmer."

    Diana nickte ihm lächelnd zu. „Okay, mach das."

    Paul konnte vor lauter Aufregung in dieser Nacht kaum schlafen. Er verbrachte Stunden damit, sich auszumalen, wohin es ging und wie er seine Eltern bei der Arbeit unterstützen würde. Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlummer. Am nächsten Morgen war er relativ früh wach und ging nach unten in die Küche.

    Seine Mutter war dabei das Frühstück fertig zu machen und sah in lächelnd an.

    „Du siehst noch müde aus. Konntest du nicht schlafen?"

    „Nicht wirklich, mir ging so vieles im Kopf herum. Was wird mit meinem Hund? Muss ich meine Bewerbung zurücknehmen, wenn ich euch begleiten will?", fragend sah er Diana Mutter an.

    „Das tut mir wirklich leid, Paul. Es geht nicht anders. Du musst die Bewerbung nicht zurücknehmen, aber du musst sie verschieben, bis wir wieder zurück sind. Es wäre nicht fair, einen Hund warten zu lassen. Immerhin würde die Reise ganz schön lange dauern."

    „Das verstehe ich. Trotzdem habe ich mich entschieden. Ich werde euch begleiten! Bitte sag jetzt nichts, du wirst mich nicht davon abbringen!"

    „Aber das will ich doch gar nicht, Paul. Im Gegenteil, ich freue mich so. Du hättest mir wirklich sehr gefehlt."

    In diesem Moment kam sein Vater zur Tür herein.

    „Habe ich richtig gehört, du wirst uns begleiten? Er strahlte Paul an. „Was bin ich froh das zu hören. Deine Mutter und ich hatten schon Sorge, dass du hier bleiben würdest.

    „Könnt ihr mir denn sagen, wohin es geht?", erwartungsvoll schaute er seine Mutter an.

    Deren Gesicht verdunkelte sich schlagartig und sie schüttelte den Kopf: „Es tut mir leid Paul, das ist geheim und wir können nicht riskieren, dass du dich bei irgendjemandem verplapperst."

    „Mum, bitte!", doch seine Mutter ließ sich nicht erweichen. Sie schwieg beharrlich.

    Die zwei Wochen bis zur Abreise vergingen furchtbar schnell. Sie verabschiedeten sich von dem Rest der Familie, wie den Großeltern, Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen, sowie Neffen und Nichten.

    Es wurden jede Menge Sachen eingepackt und dann wieder ausgepackt.

    Seine Eltern hatten ihm mitgeteilt, dass er nur eine Tasche voll persönlicher Gegenstände mitnehmen durfte, da der Transport teuer und aufwendig wäre.

    So oft er auch versuchte, etwas über das Ziel der Reise heraus zu bekommen, gelang es ihm jedoch nicht. Seine Eltern waren verschwiegen. Wie im Flug flogen die Tage an Paul vorbei und plötzlich war der Tag der Abreise gekommen.

    Früh am Morgen wurden sie von einem Chauffeur mit einer Elektro-Limousine abgeholt. Nachdem die Menschheit sich fast selbst ausgelöscht hatte, gab es nur noch umweltfreundliche Technik. Es ist im Interesse aller, die Wissenschaft in diesem Bereich besonders weit voranzutreiben.

    Entgegen Pauls Erwartungen ging es jedoch nicht Richtung Flughafen, sondern der Chauffeur fuhr direkt zu dem Forschungsinstitut, in dem Diana arbeitete. Verwundert sah er seine Mutter an: „Müssen wir noch etwas mitnehmen?, fragte er, „Ich dachte, wir fliegen direkt los.

    „Nein, sagte seine Mutter und tauschte wieder einen dieser seltsamen Blicke mit seinem Vater. „Wir bleiben noch vier Tage hier im Institut, bis wir endgültig abreisen. Wir müssen noch einige Informationen über unser Reiseziel erhalten und auch noch einige Verhaltensmaßregeln lernen.

    „Oh, wir treffen dort auf weitere Forscher?"

    Er wunderte sich ein bisschen. Soweit er wusste, gab es außerhalb der Zone, in der sie lebten, keinerlei weitere Menschensiedlungen. Nur ein paar vereinzelte Forschungsstationen, die alle mit Kollegen von Mum oder Dad besetzt waren. Wofür dann Verhaltensmaßregeln?

    „Habe Geduld Paul, nicht mehr lange und du wirst verstehen."

    Seine Mutter wirkte trotz der beruhigenden Worte aufgeregt. Der Wagen hielt vor dem großen Portal des Institutes und sie gingen hinein. Sie gingen durch die große Empfangshalle zu den Aufzügen.

    Pauls Mutter steuerte auf den letzten Aufzug zu, der nur mit einem Schlüssel zu bedienen war. Sie zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete den Aufzug. Paul wunderte sich schon gar nicht mehr darüber, dass sie mit dem Aufzug in das 6. Untergeschoss fuhren.

    Unten ausgestiegen folgten sie Diana durch mehrere Gänge und Türen, bis sie endlich einen Raum erreichten, in dem eine Frau an einem Schreibtisch saß und sie freundlich anlächelte.

    „Guten Morgen Familie Korinth! Ich begrüße Sie herzlich. Sie überreichte jedem von ihnen einen laminierten Ausweis und bat sie: „Solange Sie hier im Institut sind, tragen sie die Ausweise bitte gut sichtbar an ihrer Kleidung. Ich wünsche ihnen alles Gute.

    Durch eine andere Tür als sie hereingekommen waren, ging es weiter. Paul hatte längst aufgehört die Gänge und Türen zu zählen durch die sie gingen.

    Irgendwann erreichten sie hinter einer weiteren Tür ein kleines Appartement. Seine Eltern setzten sich an den dort vorhandenen Tisch und forderten ihn auf, ebenfalls Platz zu nehmen. „Wir wissen, dass du viele Fragen hast und es ist jetzt die Zeit gekommen sie zu beantworten. Zuvor möchten wir ein letztes Mal von dir wissen, ob es dir wirklich ernst ist uns begleiten zu wollen? Denn danach gibt es kein Zurück mehr."

    Ernst schaute sein Vater ihn an. Paul schaute seine Eltern nacheinander an und las in ihren lieben Gesichtern die Sorge.

    „Ja, ich bin mir ganz sicher!"

    Die Spannung viel von ihnen ab und sie konnten endlich lächeln. „Also, sagte Diana „wie du wahrscheinlich schon vermutet hast, handelt es sich nicht um eine normale Forschungsreise. Ich muss ein bisschen ausholen mit meiner Erklärung, damit du es verstehst.

    Sie lehnte sich bequem zurück und fing an zu erzählen.

    „Ich habe dir ja schon oft erzählt, dass dein Vater mich oft auf meinen Forschungsreisen begleitet, weil es für unsere Gesellschaft wichtig ist, möglichst viel der bei der großen Katastrophe verloren gegangenen DNA zu finden und zu sichern. Manchmal finden wir an den Artefakten, die ich sichern kann, wichtige DNA von ausgestorbenen Pflanzen und Tieren. Leider sind wir auf solche Funde angewiesen, da der Gen-Pool, den wir retten konnten, leider sehr klein ist. Das betrifft im Besonderen natürlich auch uns. Wir sind leider zu wenige, um ein gesundes Überleben der Menschheit auf Dauer zu gewährleisten."

    Sie schaute Paul fragend an. „Kannst du mir bis hierhin folgen?"

    Paul nickte stumm.

    „Unsere führenden Wissenschaftler haben lange geforscht und jetzt endlich eine Möglichkeit gefunden, die Probleme der Menschheit zu lösen. Dein Vater, du und ich, wir werden nach Europa reisen."

    Über Pauls Kopf erschienen in diesem Moment bestimmt hundert Fragezeichen.

    Europa?

    Dort war seine Mutter schon einige Male gewesen, was sollte daran jetzt anders sein? Fragend schaute er sie an.

    „Europa?"

    „Ja, Europa!, betonte seine Mutter „Und zwar ins Europa anno 2010!

    Jetzt war es raus.

    Paul verstand erst nicht. „Europa anno 2010? Aber wir schreiben doch 2165."

    Dann machte es plötzlich „Klick in seinem Kopf und er sah seinen Vater ungläubig an. „Wir reisen in die Vergangenheit? Ehrlich? Wie soll das gehen?

    „Unsere Wissenschaftler haben eine Zeitmaschine gebaut und erfolgreich getestet. Jetzt ist es an der Zeit die Lösung unserer Probleme in Angriff zu nehmen, sonst läuft uns die Zeit davon."

    Es leuchtete Paul völlig ein, dass seine Eltern ausgewählt worden waren an diesem Experiment teilzunehmen. Wenn alles gut ging, konnte seine Mutter ihr Wissen über die Vergangenheit nutzen. Als Archäologin mit Spezialgebiet Anfang 21. Jahrhundert wusste sie mehr als jeder andere über diese Zeit.

    Sein Vater als Biologe wusste natürlich genau, wie man DNA-Proben entnahm und so konservierte, dass sie von Nutzen waren. Aber was zur Hölle war seine Aufgabe bei der Unternehmung. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er nur den Sohn spielen sollte.

    Bevor er fragen konnte, erklärte seine Mutter: „Wir werden dort auf viele Menschen treffen und da dachten wir, es wäre sinnvoller als Familie aufzutreten. Außerdem verfügst Du über den Kommunikationschip und könntest uns bei der Beschaffung von DNA-Proben von Tieren helfen. Wir bleiben jetzt noch vier Tage hier im Institut, um so viel wie möglich über diese Zeit zu lernen. Dann geht es los."

    „Die Zeitkapsel befindet sich noch 5 Etagen unter uns, hier im Institut. erklärte sein Vater ihm. „Du wirst heute oder morgen noch Gelegenheit erhalten, sie zu betrachten.

    Paul konnte kaum fassen, was er da hörte. Er würde mit seinen Eltern in die Vergangenheit reisen, in die Zeit vor der großen Katastrophe.

    In der Schule hatten sie schon einiges über diese Zeit gehört, aber er würde es erleben. Er würde es sehen und anfassen können. Wow!

    Seine Begeisterung ließ sich kaum zügeln. Vier Tage sollte er noch warten? Sein jugendliches Temperament schlug über ihm zusammen.

    „Mum, wie lange dauert die Reise? Wie lange genau bleiben wir an einem Ort? In welchem Land werden wir ankommen?" seine Fragen überschlugen sich fast.

    „Paul beruhige dich, ich werde alle deine Fragen beantworten, aber du musst dich beruhigen."

    Ein wenig Erleichterung ließ sich auf dem Gesicht seiner Eltern ablesen. Sie hatten befürchtet, dass er anders reagieren könnte.

    Die Tage bis zur Abreise vergingen wie im Flug. Paul durfte die Zeitmaschine ansehen und versuchte so viele Informationen wie möglich zu speichern.

    Vor allem hörte er immer wieder einen Satz: „Du darfst niemals und unter keinen Umständen jemandem sagen, wo ihr wirklich herkommt und du darfst auf keinen Fall die Zeitlinie verändern!"

    Was um Himmels Willen sollte das nur bedeuten? Die Zeitlinie nicht verändern? Er beschloss seine Eltern zu fragen.

    „Dad, kannst du mir etwas erklären? Was bedeutet es die Zeitlinie nicht zu verändern?"

    „Das ist nicht so einfach, Paul!" sagte sein Vater. „Ich versuche es dir zu erklären, aber ich weiß nicht ob es mir wirklich gelingt. Du musst dir vorstellen, dass alles was geschieht, jedes noch so kleine Ereignis, Konsequenzen im Verlaufe der Zeit hat. Sieh dir diesen Kaffee an. Den habe ich vor etwa 10 Minuten gekocht. Hätte ich ihn nicht gekocht, könnte ich ihn jetzt nicht trinken, sondern würde vielleicht etwas anderes trinken, was mit nicht bekommt, oder was einer von euch hätte trinken wollen.

    Hätte ich ihn nicht gekocht, hätte ich vielleicht etwas anderes gemacht, das Auswirkungen auf die Zeit jetzt hätte. Zum Beispiel wäre ich zu deiner Mutter gegangen, dann hättest du mich jetzt nicht fragen können. Und so weiter. Verstehst

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