Entlang des Herzens leben: Für eine Poetik der Stille
Von Heinz Rataj
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Über dieses E-Book
Das geistige Dasein nicht abzuweisen, sondern zu pflegen, es bergen und behüten.
Stille bedeutet:
Das Leben unmittelbar zu erfahren, es vervollkommnen, seine geistige Wirklichkeit bezeugen.
Stille bedeutet:
Die Existenz als Prozess des Werdens zu verstehen. Das abstrakt - denkende Sein, in das konkrete Menschsein zu wandeln.
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Buchvorschau
Entlang des Herzens leben - Heinz Rataj
1
ENTLANG WELCHEN WEGES
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Einleitung
I.
Erst – wenn das Wünschen sich ganz in einen ernsten Willen verwandelt hat, der mit seiner ganzen Kraft und Intensität nach dem geistigen Licht verlangt, ist der Herzraum bereitet, in sich die subtilste «Pforte» zu öffnen, um die Liebesquelle zum Fließen zu bringen.
Durch diese «innerste Pforte» muss sich der Einzelne zwängen, so er in das Reich der Ewigkeit eintreten möchte.
Diese Öffnung des Menschen zum wesentlichen Grund seiner Wirklichkeit muss wieder- und rückerobert werden, um der Verführung durch säkularistische Therapie, transhumanistische Bestrebungen, gnostische Selbstvergottung und der Korruption des so notwendenden, genuinen Strebens nach Transzendenz, Einhalt zu gebieten.
Um diese Öffnung zu gewährleisten, bedarf es der stillen Einkehr im Herzen, um der lärmenden und selbstgenügsamen Unruhe, der betäubenden Unordnung, der stumpfsinnig-verwirrten Weltlage, ein unzeitgemäßes Zeichen jenseits der Polarisierung von unterschiedlichsten Denkpositionen und Lagerfixierungen zu setzen.
Als Jenseits der polarisierten Denk- und Lebenspositionen – möchte ich die Position des staunenden Blickes, der Frömmigkeit des Denkens – und der Reinheit des Herzens, verstehen. Eine Position des gläubigen «Mahnschreis» eines spirituell-geistigen Bewusstseins, welches vor Despotismus, Selbstzerstörung und Selbstverleugnung schützt, um dadurch den abstrakten Freiheitsbemühungen des Menschen eine konkrete Freiheit des liebenden Herzens als unüberwindliche Forderung entgegen-zustellen.
Entlang des Herzens zu leben bedeutet, nicht mehr an Fortschritt¹, sondern an Wandlung zu glauben.
Nicht mehr an den Menschen, sondern an Gott zu glauben.
Sich nicht mehr an einem Zweck zu orientieren, sondern an einer Werteordnung, der man Geltung verschafft.
Nicht mehr dem Kult der Technik nachzustreben mit seinem Bedürfnis nach transhumanistischer Selbsterlösung.
Sondern seinem inwendigen, lebendigen Gott zweifelsfrei zu folgen und seinem Ruf in aller Ehrfurcht, Hingabe und tiefstem Vertrauen zu dienen.
Lässt sich der Einzelne durch diese solitäre Herzoffenheit auf den Pfad seiner wahrhaftigen Lebensbahn bringen, so ist für die Freiheit seines Geistes Unschätzbares getan.
II.
«Das Leben ist schneller und intensiver geworden. Unsere Welt ist erschüttert und durchdrungen von Wellen der Ruhelosigkeit und Furcht.»
(A. Rosenberg)
Stille ist Mysterium.
Stille ist das reinste Element der Seele.
Stille ist Rückkehr zum Ursprung.
Anders gesagt, ist die Rückkehr in den geistigen Ursprung nur durch Stille erfahrbar, erlangbar und erreichbar.
Stille ist eine Präsenzerfahrung.
Diese ist immer gegenwärtig, immer anwesend. Da die meisten Menschen aber nicht «anwesend» im Sinne von Präsenz sind, wird der wesenhafte Impuls der Stille nicht vergegenwärtigt:
Ist nicht!
Da es weltliche Kraftwirkungen gibt, die Verwirrung und Verstrickung schaffen, ist der gewöhnliche Mensch nicht in der Lage, die Präsenz des einfachen Da-Seins in eine lebendige, d.h. anwesende Gegebenheit, zu verwandeln.
Aus diesen einsehbaren Gründen ist Präsenzkraft als Stille, oder stillende Präsenz als Gegenwärtigkeit, sehr selten.
Es bedarf der Schulung des Herzraumes, da sich hier der Ausgangsort der Präsenzkraft befindet – und weiters auch der Ausgangspunkt aller Verstrickungen und Verwirrungen vorzufinden ist. Um also in die wesentliche Stille zu gelangen, bedarf es der Entwirrung und Entstrickung aller weltlichen Vorprägungen und Bedingungen. Dies ist die vornehmlichste Aufgabe eines Menschen, der aus dem geeinten Herzen heraus leben möchte.
Wir können also nicht einfach den stillen Raum unserer «Herzspitze»² betreten, ohne darauf vorbereitet zu sein.
Unvorbereitete Seelen die diese «Schwelle» überwinden wollen, spüren die Folgewirkungen meist als inflationäre Bilderflut, oder als ungeformten Gefühlsandrang.
DAS HERZ LEBT IM DIENEN
DAS HERZ LEBT IM HEILWERDEN
DAS HERZ LEBT IM ANBETEN
Das Ego, d.h. die illusionäre Ichvorstellung, ist beständig auf der Flucht vor der stillenden Präsenzkraft.
Daher wird die Vergessenheit von Stille jegliche intime Selbstbeziehung verunmöglichen, und dadurch werden die inneren Stimmen als «Lärmrauschen», welcher Angstlärm ist, auftauchen und aus dem Inneren oft bedrohlich anbranden.
So wird die profunde Stille als ruhende Zeit, als Ewigkeitsdauer, meist verunmöglicht.
Jeder Mensch hat so gesehen die weitreichendste Verantwortung dafür zu tragen, seine Wahrnehmungsfähigkeit so zu schulen, dass er den Fallstricken und Ängsten eine gewisse «vertikale Tiefung» zur Verfügung stellen kann.
Fehlt die Tiefe, so fehlt auch die nötige Klarheit, um mögliche Projektionen in einen kohärent – geformten «Liebesstrahl» zu verwandeln.
Es muss bedacht werden, dass profunde Stille alles nicht Wahrhaftige in der Seele aufdeckt.
Darum ist Vorsicht angeraten und folgende Präsenzpraxis empfohlen.
«FORMGEBUNG DER STILLE»:
RUHE DES KÖRPERS
RUHE DES LEIBES
RUHE DER SEELE
BERÜHRT DURCH STILLE:
NICHTS ALS SEIN!
NICHTS ALS DASEIN!
NICHTS ALS DA!
NICHTS ALS JA!
BERÜHRT DURCH STILLE:
JA – ZU ALLEM SEIENDEN
JA – ZUM LEBEN AN SICH
JA – ZUR EMPFANGENDEN ANWESENHEIT
ANWESENHEIT
↓
STILLE
↓
PRÄSENZKRAFT
Präsenzkraft, als anwesende Stille, transzendiert die Schmerzen und Verletzungen der Vergangenheit.
Weiters fördert die heilige Präsenzstille die Tragfähigkeit jeglicher Beziehung.
Ohne die «Helligkeit der Präsenz» in der Beziehung – keine wahre Intimität!
Intimität führt uns gesichert in eine neue Lebensführung und Lebensform. Indem wir durch unsere Präsenz die Stille in all unser Tätigsein einfließen lassen. In all unsere Schmerzen, Gebrechen, Konflikte, falsche Beschaulichkeiten und Widersprüchlichkeiten.
STILLE HÖHLT DIE GEGENSÄTZE AUS.
STILLE ÜBERWINDET:
ZWEIFEL, TRÄGHEIT, AMBIVALENZ UND BERECHNENDEN VERSTAND.
Präsenz ist Gnade der Einfachheit und Maßgabe der Gegenwärtigkeit.
Stillende Präsenz kann nicht gelehrt werden, da sie jenseits von Information ist. Sie kann aber sehr wohl praktiziert werden, da sie als Seinszustand dem Herzen inhärent ist.
Die wirkliche Stille wird uns durch die Herzpraxis geschenkt, wenn wir lernen, durch alles mit unserem Herzen hin-durch-zufühlen und dadurch, durch alle inneren Widerstände «hindurchzugehen», indem wir unsere Herzstimme zu folgenden Beweggründen umformen:
FÜHRE MICH