Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Vom Athleten zum Poeten: Olympischer Zehnkampf in Versen: Gedichte - Autobiografische Erzählungen - Gedanken ... gehört und empfunden
Vom Athleten zum Poeten: Olympischer Zehnkampf in Versen: Gedichte - Autobiografische Erzählungen - Gedanken ... gehört und empfunden
Vom Athleten zum Poeten: Olympischer Zehnkampf in Versen: Gedichte - Autobiografische Erzählungen - Gedanken ... gehört und empfunden
eBook250 Seiten2 Stunden

Vom Athleten zum Poeten: Olympischer Zehnkampf in Versen: Gedichte - Autobiografische Erzählungen - Gedanken ... gehört und empfunden

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Horst Beyer hat sich im Sport und als Pädagoge, auch auf internationaler Ebene, einen Namen gemacht. Er nahm an den Olympischen Spielen 1964 und 1972 teil, gewann bei den Europameisterschaften 1966 eine Bronzemedaille und war über ein Jahrzehnt hindurch Mitglied der Leichtathletik-Nationalmannschaft. Seine Erfolge wurden mit dem »Silbernen Lorbeerblatt« - der höchsten deutschen Sportauszeichnung, überreicht durch den Bundespräsidenten - belohnt, seine Leistungen und Haltung mit dem »Rudolf-Harbig-Preis« des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gewürdigt. Ein ereignisreiches Leben, Dankbarkeit und die Liebe zur Schrift und Muttersprache liegen dieser Lektüre zu Grunde.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum31. Aug. 2017
ISBN9783743902237
Vom Athleten zum Poeten: Olympischer Zehnkampf in Versen: Gedichte - Autobiografische Erzählungen - Gedanken ... gehört und empfunden

Ähnlich wie Vom Athleten zum Poeten

Ähnliche E-Books

Poesie für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Vom Athleten zum Poeten

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Vom Athleten zum Poeten - Horst Beyer

    EIN OLYMPISCHER ZEHNKAMPF

    in Versform erzählt

    Erster Tag

    100 Meter

    Weitsprung

    Kugelstoß

    Hochsprung

    400 Meter

    Zweiter Tag

    110 Meter Hürden

    Diskuswurf

    Stabhochsprung

    Speerwurf

    1500 Meter

    Verstehe dein Ringen um Exzellenz

    als ein

    > Gegeneinander im Miteinander <

    Ich las von der antiken Welt,

    Von wilden Schlachten, großen Spielen,

    Habe als Kind mir vorgestellt,

    Als edler Held Ruhm zu erzielen.

    Den Großen der Vergangenheit,

    Zu folgen ihrem noblen Stil,

    Wie mancher Junge meiner Zeit,

    Empfand ich bald als lohnend Ziel.

    Zehnkämpfer wollte ich dann werden,

    Vom Jüngling zum Athleten reifen,

    Wollt’ zu den Besten zähln auf Erden,

    Nach allerhöchstem Lorbeer greifen.

    Die Zeiten sind für mich vergangen,

    Mein Blick jedoch streift oft zurück,

    Ein großes Spiel neu einzufangen,

    Athletentum als Lebensglück.

    So gibt in reifen Mannesjahren,

    Mein Innerstes hier einmal frei,

    Was ich in Kämpfen hab erfahren,

    Auch, welches Fühlen war dabei

    DER ERSTE WETTKAMPFTAG

    Dem Fiber gleich ist mein Empfinden,

    als man uns an den Start geführt,

    muss die Erregung überwinden,

    obwohl es in mir mächtig rührt.

    Erste Disziplin

    Der 100 Meter Lauf

    Die Sprintkraft bringt die Schnelligkeit,

    Der ersten Prüfung ihren Sinn,

    Bei höchstem Einsatz Lockerheit

    Erziel’ ich Punkte zu Beginn.

    Der Start ist ganz besonders wichtig,

    Ihn nicht verschlafen, zuck nicht zu früh,

    Schnell reagieren, so ist’s richtig.

    Im Rennen ganz gelöst dann bleiben,

    Den Körper leicht nach vorne neigen,

    Den Atem möglichst lang anhalten,

    Geschwindigkeit nun voll entfalten.

    Und weiter kraftvoll mit den Tritten,

    Nicht kürzer werden mit den Schritten,

    Die Arme geben kräftig Schwung,

    Endlich durchs Ziel mit einem Sprung.

    Olympischer Endkampf Tokio1964

    Zieleinlauf 100m, Bahn2: Horst Beyer

    Zweite Disziplin

    Der Weitsprung

    Jetzt gilt’s zu springen, möglichst weit,

    Rhythmischer Anlauf – Schnelligkeit,

    Im Lauf sich zur Exaktheit zwingen,

    Ich will genau vom Balken springen.

    Erster Versuch auf Sicherheit,

    Ist gültig, jedoch nicht sehr weit.

    Die Sieben sollt’ vorm Komma stehn,

    Hoff’ sie beim nächsten Sprung zu sehn.

    Ich treffe ganz genau den Balken,

    Nach sieben Metern lande ich,

    Nur kann ich die Balance nicht halten

    Und fall’ zurück: Das ärgert mich.

    Der letzte Versuch war sehr gut,

    Die zweite Übung ist vollbracht,

    Ein weiter Sprung mit allem Mut,

    Auch taktisch hab ich’s gut gemacht.

    Dritte Disziplin

    Das Kugelstoßen

    Ich übte viel fürs Kugelstoßen

    In Vorbereitung auf den Kampf.

    Vom Wuchs her zähl’ ich zu den Großen,

    Doch fehlte mir der rechte „Dampf".

    Den holte ich mir mit Gewichten,

    Zweimal pro Woche an die Eisen,

    Aus tiefer Beuge mich aufrichten,

    Auch mit den Hanteln Armekreisen.

    So steigerte ich meine Kraft,

    Davon wurd’ auch die Technik gut.

    Hab fünfzehn Meter schon geschafft.

    Für heute bin ich voller Mut.

    Der erste Versuch mit Bedacht

    Muss gültig sein, ich darf nicht fallen.

    Mein Krafteinsatz war viel zu schwach,

    Lieg noch zurück, fast hinter allen.

    Beim zweiten Stoß bemüh’ ich mich

    All das Erlernte einzubringen,

    Versagensängste regen sich,

    So kann kein guter Stoß gelingen.

    Zum letzten Durchgang in den Kreis,

    Im Kopf beginnt es sich zu drehn,

    Zugleich ist’s in mir kalt und heiß,

    Wer mal dabei war, kann’s verstehn.

    Trotz Nervenflatterns wird’s ein Stoß

    Von leidlich respektabler Weite,

    Die Spannung in mir war zu groß,

    Vorbei geschrammt an einer Pleite.

    Vierte Disziplin

    Der Hochsprung

    Die vierte Übung, das Hochspringen.

    Aus rundem Anlauf soll’s gelingen.

    Ich springe mit dem rechten Bein,

    Kräftig und schnell setz ich es ein.

    Die Körpergröße macht was gut,

    Dazu gesunder Wagemut,

    Einfach zu springen ist es nicht,

    Hab’ ja die Latte nicht in Sicht.

    Da hat „Dick Fosbury" * erkannt,

    Dass man die Latte ganz gewandt

    Rücklings zu überqueren hätte.

    Früher gewiss ein Flop, ich wette

    Denn damals zeigen alte Bilder

    war’s Landen eine Kunst für sich.

    Der Aufprall heute ist viel milder,

    Ein Fortschritt ist das sicherlich.

    Deutsche Meisterschaft – München 1972

    Zwei Meter sind hier übersprungen,

    Sehr oft ist das noch nicht passiert.

    Heut ist es mir zum Glück gelungen,

    Hab viele Punkte hier kassiert.

    Fünfte Disziplin (und damit letzte des ersten Tages)

    Der 400 Meter Lauf

    Nun kommen wir zum langen Sprint,

    Sehr angespannt hier alle sind.

    Ein Unwohlsein erreicht mich früh,

    Beim schnürn der Spikes schon weiche Knie.

    Der Startschuss löst die Angst in mir,

    Fühl’ mich bald locker und marschier’,

    Sag mir, die ersten Meter: „Voll",

    Dann auf der Gegenbahn - da roll!

    Eingangs der zweiten Kurve dann

    Befehl ich mir: „Jetzt greifst du an!"

    Man weiß, die Kurve ist sehr weit,

    Am End’ von ihr bin ich schon „Breit".

    Spüre, es wird auch dieses Mal

    Zum Ziel hin eine wahre Qual.

    Wir laufen nicht auf Sieg allein,

    Immer am Limit muss es sein.

    TOKIO 1964

    Der Härtetest des ersten Tages:

    „Die Stadionrunde ist’s, ich sag es!"

    Fünfzig Sekunden dauert’s rund,

    Danach fühlt’ ich mich nie gesund.

    Die Eigenart im Zehnkampflager ist,

    dass Fähigkeiten sind verteilt,

    beim Einen sind die Würfe mager,

    doch in den Läufen er enteilt.

    Der And’re ist ein „Neunmalkämpfer",

    sich wacker hält auch bis dahin,

    zur zehnten Übung dann der Dämpfer,

    am Ende kaum ein Punktgewinn.

    Gesucht werden die selt’nen Könner,

    der Mann, dem alles gut gelingt.

    Beim Werfen stark ist, schnell als Renner,

    ausdauernd läuft und kraftvoll springt.

    DER ZWEITE WETTKAMPFTAG

    Ins Stadionrund sind wir geführt,

    die Nervenspannung jeder spürt.

    Respekt macht dieser Hürdenwald.

    Der erste Startschuss folgt nun bald.

    Sechste Disziplin

    Der 110 Meter Hürdenlauf

    Ich kenn’ die Wettkampfprozedur

    Und konzentriere mich ganz stur.

    Vor mir der ganze Hürdenwall,

    Bin in den Blöcken – Schuss und Knall.

    Der Wettkampfwille treibt mich mächtig,

    Die erste Hürde krieg’ ich prächtig,

    Die zweite, dritte, vierte – gut,

    Erstmals verspür’ ich Siegesmut.

    Leicht schlage ich die fünfte an,

    Verlass’ zum Glück nicht meine Bahn,

    Die sechste nehm’ ich mit Bravour,

    Touchier die siebte wenig nur.

    Dann - in die achte hau’ ich rein,

    Zu flach zog ich mein Nachziehbein,

    Komm’ so ein wenig aus dem Tritt,

    Die neunte nehm’ ich auch noch mit.

    Die zehnte wieder ganz geschwind,

    Ein wenig half der Rückenwind,

    Stürze mich in das Ziel hinein,

    Ein Schmerz durchzieht das Nachziehbein.

    Am Ende doch Zufriedenheit,

    Erreichte eine gute Zeit.

    Bis hierher lief die Sache toll,

    Befind’ mich im geplanten Soll.

    Stuttgart : Deutsche Meisterschaften 1970

    K. Bendlin

    H. Beyer

    B. Knut

    W. Linkmann

    Siebente Disziplin

    Das Diskuswerfen

    Zehn Hürden liegen hinter mir,

    Die größte aber find’ ich hier,

    Trainieren kann man noch so viel,

    Der Diskuswurf bleibt diffizil.

    Fast liegen meine Nerven blank,

    Mir ist’s, als wär’ ich plötzlich krank,

    Auf einmal ist der Ring so klein,

    Das Wurffeld könnt’ auch weiter sein.

    Gerade bin ich konzentriert,

    Wird eine Hymne intoniert.

    Nun ist es mit den Nerven aus,

    Der erste Wurf rutscht völlig raus.

    Der zweite Versuch steht jetzt an,

    Ein weiter Anschwung, dreh’ mich dann,

    Hab’ schnell gedreht und ziehe kräftig,

    Fühle im Schwung, es war zu heftig.

    Die Scheibe flattert - segelt nicht,

    Gewünschte Weite nicht in Sicht.

    Wenn alles wirkt entspannt und leicht,

    Man einen guten Wurf erreicht.

    Betrete letztmals nun den Ring,

    Ich streichle das verflixte Ding,

    Geh’ locker in die Drehung rein,

    Bemüh’ mich ganz gelöst zu sein,

    Befind’ mich nun zum Wurf bereit,

    Zieh’ ab, der Diskus segelt weit,

    Geh’ hinten raus, es ist vollbracht,

    Habe es doch noch gut gemacht.

    ARMENIEN / UDSSR, 1965

    Achte Disziplin

    Der Stabhochsprung

    Hier scheiden sich die Zehnkampfgeister,

    Verabschiedete so mancher Meister

    Sich früh - ich muss ganz ruhig bleiben,

    Entgehe so dem Nerventreiben.

    Dennoch wird jeder kalkulieren,

    Was ist noch drin, was zu verlieren?

    Was mich betrifft, bin hier kein As,

    Am Stab bisher nur Mittelmaß.

    Darum fange ich niedrig an,

    Drei Meter achtzig, laufe dann

    Zum Kasten, steche ein die Stange,

    Streife die Latte, sie wackelt lange.

    Den Stab im vollen Lauf zu tragen,

    Den Aufschwung dann gekonnt zu wagen,

    Beim Einstich ihn extrem zu biegen,

    Um frei und hoch hinaus zu fliegen,

    Bedarf viel Mut, Kraft und Geschick,

    Bricht mir der Stab, weh dem Genick.

    Die erste Höh’ ist übersprungen,

    Die Besten sind noch nicht zu sehen,

    Der nächste Sprung ist auch gelungen,

    So kann es hoch nach oben gehen.

    Tatsächlich, es entwickelt sich

    Mein Sprunggefühl ganz wesentlich,

    Heut’ schwinge ich mich hoch in Höhn,

    Wo man zuvor mich nie gesehn.

    Wollt’ mit den Besten ich vergleichen,

    Kann meine Leistung noch nicht reichen.

    Dennoch, ich ging hier gut zu Werke,

    Zum Schluss hin kommt ja meine Stärke.

    Deutsche Meisterschaften 1964

    Olympiaausscheidung in Karlsruhe

    Neunte Disziplin

    Das Speerwerfen

    Zwei Meter sechzig misst der Speer,

    Hat achthundert Gramm Gewicht,

    Ihn werfen liebt der eine sehr,

    Der andre Athlet eher nicht.

    Gehören tu’ ich zu den andern,

    Spür’ es zu oft im Ellenbogen,

    Schmerzen bis in die Schulter wandern,

    Habe am Speer oft falsch gezogen.

    Tokio/Japan, Olympische Spiele1964

    Die Schmerzen muss ich überwinden,

    Halt mich beim Einwerfen zurück,

    Rhythmusgefühl beim Anlauf finden,

    Erhoffe auch ein wenig Glück.

    Der erste Wurf ist nicht gelungen,

    Hab’ wieder diesen Schmerz verspürt,

    Den Arm zu seitlich wohl geschwungen,

    Den Speer dabei nicht gut geführt.

    Noch einmal auf die Zähne beißen,

    Noch einmal Schmerzen überwinden,

    Muss mich erneut zusammenreißen,

    Den richt’gen Zug beim Abwurf finden.

    Zum Glück half mir ein Gegenwind

    Bei einem Wurf, es war der zweite,

    Die achtundfünfzig Meter sind

    Mir die erhoffte gute

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1