CARA: deutsch, italienisch, türkisch, arabisch
Von Anonymos
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Buchvorschau
CARA - Anonymos
MILENA RAMPOLDI, Istanbul, 2017
CARA spiegelt sich im islamischen Weltbild in Form von drei Hauptachsen wieder, die in der koranischen Auffassung des Lebens und der Welt als Schöpfung Allahs fest verankert sind: im Ideal der Einheit (tawhid), in der Zweiheit (dem Ideal der islamischen Geschlechterbeziehung, die sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt wiederfindet) und der Vielheit der Kulturen, Ethnien, Weltanschauungen und Religionen wie von Allah gewollt.
Die Einheit ist die Grundlage des monotheistischen Glaubens an den Einen Gott, an den Völlig Anderen, den Allbarmherzigen, den Allerbarmer (ar-rahman, ar-rahim). Dies führt im Islam zur Unmöglichkeit der Verschmelzung des Gläubigen mit Gott und der Schöpfung mit Gott und zur Ablehnung der mystischen Vereinigung wie im Falle des Sufimeisters al-Hallaj, der ana al-haqq (Ich bin die Wahrheit) ausrief, und jeglicher pantheistischer Anschauung.
Über die Ablehnung der Verschmelzung des Menschen mit Gott und Seiner Weisheit heißt es u.a. in Koran 49:16 provokatorisch: „Sag: Wollt ihr Allah über eure Religion belehren, wo Allah weiß, was in den Himmeln und was auf der Erde ist? Und Allah weiß über alles Bescheid."
Die Zweiheit ist im Islam sehr stark in der Schöpfungsgeschichte verankert, aus der sich dann die Komplementarität von Mann und Frau ableitet, wird aber aus dem Göttlichen und auch Innergemeinschaftlichen ausgeschlossen, wenn es beispielsweise im Koran heißt, dass Frieden gestiftet werden soll, wenn sich zwei Gruppierungen innerhalb der Gemeinde streiten.
Ablehnung der Zweiheit im Göttlichen bedeutet im Islam die Ablehnung jeglicher Beigesellung (Schirk) und jeglicher Anschauung eines persönlichen Gottes, der Mensch wird. Allah ist für die Muslime ein unergründlicher, ent-pantheisierter, ent-persönlichter Allmächtiger Gott. Die Zweisamkeit gehört in diese Welt, in die muslimische Ehe, von der es im Koran 30:21 heißt: „Allah hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt" und in die Natur, die auch aus der geschlechtlichen Zweiheit besteht.
In diesem Sinne erhalten die Gedichte von CARA in der islamischen Weltanschauung einen sehr starken anthropologischen Stellenwert. Sie spiegeln die eheliche Liebe und die positive Spannung zwischen den Geschlechtern in der Ehe, die Sehnsucht, die Hingabe, die Suche, die Unvollkommenheit des Irdischen und auch die fragmentarische Komplementarität der Geschlechter wieder.
CARA ist aber im islamischen Weltbild auch ein Lobgesang an die Diversität im Sinne des Koranverses 5:48, in dem die Diversität mit der ethischen und soteriologischen Dimension des Islam verbunden wird:
„Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern. Zu Allah werdet ihr allesamt zurückkehren; und dann wird Er euch das kundtun, worüber ihr uneins waret."
Die Einheit zwischen allen Kulturen, Menschen und Religionen bleibt im Islam auf das Transzendente und Soteriologische bezogen, da es nur eine Bewegung der Offenbarung von Oben nach Unten und nicht umgekehrt von Unten nach Oben im Sinne der Auferstehung Christi gibt.
Und diese Anschauung der Diversität und Vielseitigkeit der Kulturen und Religionen ist auch der Kerngedanke der islamischen Religionsfreiheit nach Koran 2:256 („Es gibt keinen Zwang in der Religion") und des Glaubens als Unterwerfung (Islam) und nicht als Bindung (religio). In diesem Sinne schrieb Johann Wolfgang von Goethe mehr als treffend:
„Wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir alle".
MILENA RAMPOLDI, Istanbul, 2017
CARA, nella visione del mondo islamica, si rispecchia in tre assi principali, fortemente ancorate nella concezione coranica della vita e del mondo quale creazione di Allah: nell’ideale dell’unità (tawhid), nella dualità (l’ideale della relazione islamica tra i sessi che si ritrova anche nel mondo vegetale ed animale) e nella moltitudine delle culture, etnie, visioni del mondo e religioni come voluta da Allah.
L’unità costituisce la base della fede monoteista in un Dio Unico, completamente Altro, Clemente, Misericordioso (ar-rahman, ar-rahim). Questo concetto nell’Islam conduce all’impossibilità della fusione del fedele e della creazione con Allah e al rifiuto dell’unione mistica come nel caso del maestro sufi al-Hallaj che pronunciava ana al-haqq (Io sono la verità) e di qualsiasi tipo di visione panteista.
Sul rifiuto dell’unione dell’essere umano con Allah e la Sua saggezza ad esempio in Corano 49:16 Allah pone la seguente domanda provocatoria: Di':
Sareste forse voi ad istruire Allah sulla vostra religione, mentre Allah conosce ciò che è nei cieli e sulla terra?. Allah conosce tutte le cose.
La dualità nella concezione islamica è profondamente ancorata nella storia della creazione, dalla quale si deduce anche la complementarietà tra uomo e donna, ma viene esclusa dalla dimensione sia divina che comunitaria. Infatti nel Corano si dice che si deve fare la pace quando due gruppi all’interno della comunità si trovano in conflitto tra loro.
Il rifiuto della dualità nel divino nell’Islam significa il rifiuto di ogni associazione (shirk) e di ogni concezione di un Dio personale che si fa uomo. Allah per i musulmani rappresenta il Dio Imperscrutabile, De-Panteizzato, De-Personalizzato e Onnipotente. La dualità invece fa parte di questo mondo, del matrimonio islamico in cui in Corano 30:21 Allah dice: Allah ha stabilito tra voi amore e clemenza
e del mondo della natura che si basa