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HOW WILL IT BE ME - Wie werde ICH es sein
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HOW WILL IT BE ME - Wie werde ICH es sein
eBook368 Seiten3 Stunden

HOW WILL IT BE ME - Wie werde ICH es sein

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Über dieses E-Book

Wenn du jemanden liebst, der unerreichbar scheint...

Marla A. Wenner, genannt Josh, betrachtet die Welt eher aus wissenschaftlicher Sicht: Weshalb drehen Teenager wie ihre Schwester beim Anblick ihres Stars durch, was ist Liebe für die Natur und warum weinen wir?
Auf alles hat Josh eine fundierte Antwort bis auf diese Kleinigkeit wie sie selbst damit umgehen soll als sie sich gegen ihren Willen in einen aufstrebenden Schauspieler...
Aber nein, so ist es nicht.
Das Buch ist viel mehr.
Gedichte auf Deutsch und Englisch, teils ungewöhnlich angelegte Dialogszenen, sowie ein wenig Wohnzimmerphilosophie zum Mitträumen.
Herausfordernd auch für fortgeschrittene Leser.
(Übersetzung im Handel erhältlich)

If you love somebody who seems out of reach...

Marla A. Wenner, named Josh, looks at the world from a more scientific point of view:
Why are teenagers like her sister going crazy when they see their star, what is love for nature and why are we crying?
Josh is able to give a well-founded answer to all of that apart from how to deal with the little incident when she herself falls in love against her will with an upcoming actor...
But no, it's not like that.
This book is much more.
Poems in German and English, partly unusually set dialogue scenes as well as a bit living room philosophy to join dreaming.
Challenging even for advanced readers.
(Translation commercially available.)
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum6. Okt. 2016
ISBN9783734553455
HOW WILL IT BE ME - Wie werde ICH es sein
Autor

Jenna Enna Ginstergold

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    Buchvorschau

    HOW WILL IT BE ME - Wie werde ICH es sein - Jenna Enna Ginstergold

    Phase 1

    Ph.1 - S.01 Leading sentence

    (D: S.18)

    You could easily fall in love

    with a perfect figure presented in a ‚media - most to sell make up - world’, and although your feelings are pure, it is not, you cannot help to recognise one day that the real one has to be deeper, that you have to take the risk discovering facets, crackles, asperities and therefore even more of a unique beauty, for those who can appreciate, that comes with the slightly imperfect but truthful one.

    Ph.1 - S.02 Verborg‘ne Prophezeiung

    (E: P.217)

    Ein Raum, ein Raum und Menschen drin.

    Mittendurch flogen zwei Kinder, in ihren weißen Pullis und den blaugrauen Latzhosen an den Kleidern der Gäste raschelnd, weit unter jener wächsern melancholischen Junkermelodie, die den kleinwüchsigen braunvollbärtigen Mann neben dem Clavicembalo nun zum vierten Mal seine kostbare Kappe lüften ließ, solche konnte man alldieweil noch auf verwunschenen Beerdigungen am Wochenende ertragen, hier war zur Vernissage geladen, ein Feiertag, zumindest, und doch von unpassender Tragweite inszeniert, denn es war ein Donnerstag.

    Am nächsten Morgen standen die Gastgeber - selbst hungrig und die Aufräumarbeiten an Bedienstete delegierend - im Gespräch mit den wohlversorgten über Nacht Gebliebenen, darunter ein aufstrebender, auf luxuriöses Interieur spezialisierter Hotelarchitekt samt Frau, deren sonderbar schlichte asiatische Schönheit eine sehr bemühte Rothaarige mit skandalösem Wissen zu vergelten suchte.

    Die Rothaarige (Norwegisch mit Akzent): --- „Ist er Ihnen tatsächlich nicht aufgefallen? Mit einer Kappe, dort hinten!"

    Ein vorsichtiges Kopfschütteln.

    --- „Oh, man kennt ihn! Mmmh, selbst Hugo Chávez soll ihn um Rat gefragt haben..."

    Belanglos kratzten karmesinbelackte Nägel im Vorbeigehen über ausgefeilte Rauheit des Sandsteinbogenfries, langten spielerisch in den herabfallenden lichtgrauen Chiffon, während sich Kuppe um Kuppe der anderen an eben der Stelle, wo am Abend vorher noch die leicht verschwitzte Faust jenes Mannes erschöpft neben dem Cabernetglas ausgeruht haben musste, triumphierend tippelnd aufspreizte.

    --- „Er hat was über Sie gesagt..."

    Der dankbare Blick verärgerte, ahnte sie doch, dass es wohl ihr Mann war, der nun mit der allzu herzlich zugetanen Intendantengattin am Arm in Recht aufgeräumter Stimmung heranspazierte. Da die internationalen Gäste bereits abgereist waren, wurde die Unterhaltung auf Norwegisch geführt.

    Die Gattin: --- - „ND, Sie haben doch gewartet? - Wissen Sie, es geht um ihren Sohn..."

    Der Architekt: --- -- „Was meinen Sie?"

    --- - „Wir hatten gestern Abend einen Gast, der einer sehr ungewöhnlichen Berufung nachgeht - er ist ein Hellseher. Sie lachen, ja. Ja ich weiß, mein Mann auch, vorher. Es schwirrt eine kleine Geschichte, sie beginnt mit einem Mordkomplott gegen ihn:

    An dem entscheidenden Tag soll er drei Menschen zu einer Änderung geraten haben, einer von ihnen verursachte daraufhin einen Unfall, bei dem die Attentäter ums Leben kamen."

    --- -- „Unfug."

    Sie lächelte.

    --- - „Frag WJ beizeiten mal nach ihm, er hat diese kleine Anekdote auch nicht geglaubt, bis..."

    Die schöne Frau: --- --- „Was hat er über unseren Sohn gesagt?"

    --- - „Er hat nicht viel gesagt, gestern war er müde. Nur über vier Leute hier im Raum wollte er etwas loswerden, nicht wahr, ND? - Sie spricht seine Sprache und hat schon ein paar Mal für ihn übersetzt!"

    --- „ ‚Dreien kannst du es wiedersagen, oder nicht, wie es gefällt. Diesem einen darf man es nicht sagen.’ "

    Die kobaltgrüne Iris begab sich auf Wanderschaft, auf die Suche nach den intensiv uneitlen Resten der verklungenen Musik, horchte einen Augenblick in das Geflecht hinein, nach jenen szintillierenden Stakkatos, die ihre Erinnerungen in die richtige Abfolge tanzte.

    --- „ ‚Ihm muss man an den Weichen Vertrauen schenken. Obschon er im Gewohnten lernt auch Hässlichkeit zu erwarten, zu müssen, sowie in der Fremde, kann man doch unbesorgt bleiben, es ist nichts zu befürchten, denn - denn diesem einen....’ "

    Eine halbe Stunde später.

    --- --- „Versprich mir, es ihm nie zu sagen. Er würde sonst nicht glauben, dass er um seiner selbst Willen geliebt wird."

    --- -- „Es lässt sich nicht bestreiten, meinetwegen, er ist noch jung - aber jetzt schon einer der Besten seines Jahrgangs. Das habe ich schon vor einem Jahr gesagt, er hat das Potential...",

    hatte ihr Ehemann geantwortet,

    --- -- „Hellseher! Vielleicht hat er zufällig den Schuldirektor im Zug getroffen, was weiß ich."

    Da war ihr ein Stein vom Herzen gefallen.

    Der Halt am kalten Kamin ruckte mit dem Einbrechen eines glasklaren Tons, der unbeachtet beschleunigend den inneren Takt der erschrockenen Gäste überholte. Wieder umgewendet war ihr Mann fort.

    Dem einzelnen Geiger, ebenfalls ein Gast des Hauses und soeben hereingetreten, gelang eine hinreißende Phrasierung, sponn ihre melodischen Bögen diesen Morgen zu erfüllen.

    Und sie lauschte, nun so beruhigt wie sicher, dass seine Überzeugung die Taubheit des Unverständnisses bewies.

    Denn es sprach der zur Jahreszeit unpassende strohgeflochtene Sommerhut, welchen der Kleine nicht hatte auf dem Hof der Tante zurücklassen wollen, der an diesem Vormittag gestohlen doch keine Worte an sich haften ließ, und einzig der Mutter, die gestern auf der Reise notdürftig die angerissene Aufschlagsnaht mit dem einzig verfügbaren Dunkelrot zu versorgen wusste, heimlich versicherte welchen der beiden um die Ecke stürmenden Sprösslinge der Finger hinter dem mit schimmernden Spangen umklipsten Arm in seiner wegwerferischen, spöttischen Bedeutungsschwere gezeichnet hatte.

    Und da kam er auch schon, ein Knirps von munteren vier Jahren mit den ungewöhnlichen leicht katzenhaft sehr hellgrünen Augen, still und ungebremst wie so oft in ihre Arme fliegend.

    Sie knuddelte das warme, unruhige Bündel während er ihr im Flüsterton alles erzählte und tatsächlich bemerkt er es, wird zu einer Erinnerung als er sich lösen will um wieder fortzulaufen, aber sie ihn zurück hält, er zurück schaut um zu sehen warum und Tränen in ihren Augen findet.

    Ein bisschen Angst bekommt er, als sie ihn küsst, dann absetzt. Er ist nicht mehr sicher, dass er jetzt fortlaufen will, aber da lächelt sie schon wieder, er hört einen Freund rufen und stürzt nach draußen, während die langen Vorhänge transparent an der Fensterflügeltür sich leicht im hereindrängenden Wind des Gartens kräuseln oder durch sein Ungestüm.

    Nie kann sie diesen Tag vergessen, auch nicht über 25 Jahre später als sie schon zu zweifeln beginnt ob sie wahr werden werden, diese leicht dahingesagten und doch eine Wegesspur begründenden Worte:

    --- ‚... diesem einen ist bestimmt... - bestimmt ist ihm berühmt zu sein..........’ "

    Ph.1 - S.03 First contact

    (D: S.18)

    Josh: -- „Wenner."

    Karawayka: - „Hi. - This is, well, Sebastian Karawayka speaking."

    -- „ - - - - - "

    - „Ahm, hello?"

    Josh’s thoughts: -- - ‚Damn.’

    -- „Yes."

    - „I finally got the message that you gave my wallet to that lost property office. Bad day it was. Could have worked out to a lot of trouble, I was really thrilled when I recognised that it wasn’t in that pocket - started to search the whole theatre and - well, thank you for handing it back. That promptly. - Ehr, I’ve read your letter! - "

    -- - ‚Is it my turn?’

    -- „Ah, - well - "

    - „Yes?"

    -- - ‚Holy hell’.

    -- „Never mind."

    - „Your nephew o.k. then? Still dreaming of scary London police departments?"

    -- „Haven’t seen him recently, to be honest."

    -- - ‚Yeah, that might interest him, are you nuts???!’

    - „I see. - - "

    -- - ‚What is he waiting for?’

    - „Am I disturbing you?"

    -- - ‚Nooooooo. Well, distracting..’

    -- „No. Well, distracting."

    -- - ‚He laughs.

    He laughs at me at my mobile phone.

    Sebastian Karawayka laughs at me at my - ’

    - „It’s a little bit unusual for me, too."

    -- - ‚Dear me.’

    - „Ehr -"

    -- - ‚Now or never.’

    -- „It’s nice of you to call back, personally I mean. It wasn’t necessary, I mean, ahm, it - we didn’t make any big effort or anything, just - it’s what people do finding lost stuff, taking it to the lost property office."

    - „There are people - and people."

    -- „Well yes."

    - „Say what you want, I’m lucky you found it, imagine, lots of people, especially fans, would have - oh, don’t you think me saying something against fans - I find it hard getting used to it, that’s all - ahm -"

    -- „ ?? "

    -- - ‚Speak on, I like listen to your voice...’

    - „Hello?"

    -- „Yeah."

    - „Well, - do you want me to hang up?"

    -- - ‚No!’

    -- „ - - - "

    - „Oh.. kay... then. Thanks again. Really. Bye."

    -- „Bye, Mr. K.."

    -- - ‚ARE YOU ---’

    Klick.

    -- - ‚Damnhelloutofitinoneday.’

    Ph.1 - S.04 Joshs Elternhaus

    (E: P.221)

    2 Jahre früher.

    Josh streift befremdet durch den riesigen Elektrofachhandel. Überall vorwiegend schwarze manchmal graue eckige Gegenstände, viele davon blinkend. Neue Wunder im Paradies wo es niemals Hunger gibt, wo man vergessen hat was Angst heißt, wo Wunden nur in nach Hygieneplan geschrubbten Krankenhäusern oder kritikerlöblich detaillierten Unterhaltungssendungen zu sehen sind. Angst, Angst heißt...

    1.Teenager, Joshs Schwester: ---

    „Aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh!!!!!!! "

    2.Teenager: --- - - - - "

    --- „Aaaaaaaaaahhhhhhh!!!!! JIIIHHHJJJJ-J-J!!!!"

    --- - „D-das....!!!!"

    --- „AAAAAAHHHHHHRRR!!!!!!!!"

    --- - „Das... das war !!!!!"

    --- „Jaaaaa- haha!!! Ah-haha!! JAAAAAAAHHH!"

    Josh verdreht genervt die Augen und räumt das Tablet wieder an seinen Platz in der Austellungsauslage, während sich die aneinanderklammernde Ringelshirt, zerschlissene Jeans und Neonarmbändchen tragende Generation hüpfend, die Hände hohl zitternd vor den Mund gepresst vor der gesamten Spätsamstagsnachmittagskundschaft blamiert.

    --- „Hast du ihn gesehen?"

    --- - „Ja!!"

    --- „Hast du IHN gesehen???!!!"

    --- - „JAA!!!!"

    --- „Hast du ihn GESEHEN??????!!!!!!!"

    --- - „Aaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhrrrr!!!!!!"

    --- „Ich sterbe. Oh mein Gott, ich sterbe. - So ein ZUFALL!!!"

    --- - „W-w-w-w-mmmm!!!!"

    --- „Ey, ausgerechnet HIER!!!!!"

    --- - ( tränenersticktes Nicken)

    --- „Ist ja schon gut... Ey, ICH - FASS - ES - NICHT!!!!!!"

    Das nächste Tablet hat eine Quickmemo-Zusatzfunktion. Auf der Suche nach der Garantiespanne hockt sich Josh vor das Regal, zieht den Originalkarton hervor, examiniert versunken das Kleingedruckte.

    --- „HIER bist du!!!!"

    Josh: -- „Du sollst mich nicht immer so von hinten erschrecken!"

    --- „Gehn wir jetzt?"

    -- „Gleich."

    --- „Mally?"

    -- „ - - - "

    --- „Können wir noch Pommes holen?"

    -- „ - - - "

    --- „Mmmm-al-ly!! Bitte!!!"

    -- „Guck mal, der hier. Gesteigerte Bildschirmauflösung, 2,1 GHz Prozessor, 8facher Digital-Zoom, na?"

    --- „Du bist schlimmer als Papa!"

    -- „Kaum. Er hätte gesagt: ‚Soundsoviel % seltene Erden, Kohlenstoffverbundmaterial... ’ "

    --- „Ich - will - POMMES!!!!"

    -- „Ja, ich auch."

    --- „Ehrlich????"

    -- „Geht schon mal zum Ausgang, o.k.? Ich komme gleich."

    --- „Ehrlich jetzt????"

    -- „Ja-ha."

    --- „Du bist die Beste!!!!"

    -- „Bis gleich."

    Rasch zieht sie einen weiteren Kandidaten hervor, vergleicht ihn Zeile um Zeile mit dem ersten, stellt ihn zurück um mit einem dritten zu liebäugeln. Seufzend beschließt sie sich doch erst mal in Ruhe zu Hause Zeit zu nehmen und ein paar Warentester- sowie Usermeinungsrankings im Netz zu checken. Unempfindlich für stirngewelltniedliche halbpupertäre Schwiegersohnschleimsänger schreitet sie an den multiplen Plasmaoberflächen vorbei zu den Kassen, bezahlt die DVD und wird dahinter ausnahmsweise nicht von gelangweilt genervten sondern vor- wie nachfreudegesättigt grinsenden Unruheattentätern erwartet.

    Eine zierliche, leicht zottellanghaardunkle Frau, im Arm frisch geschnittene Weidenzweige, schiebt den schlichten Bambusröhrchenvorhang mit einem leisen Klirren zur Seite, ein feines Lächeln erscheint auf dem ansonsten ruhigen Gesicht mit den großen grauen Augen.

    Joshs Mutter: --- -- „Marla! So schön, dich zu sehen!"

    Eine auf Joshs Seite eher ungelenke Umarmung folgt.

    --- -- „War der Zug pünktlich? Oder mussten die beiden Wildfänge lange warten?"

    -- „Ach was. Wir waren danach noch kurz im Medien-Elektro-Center."

    Sie schaut sich um.

    -- „Ist Papa da?"

    --- -- „Ja, oben. Willst du was essen?"

    -- „Nein, danke. Kann ich dir was helfen?"

    Als wenige Minuten später ihr Vater, ein etwas untersetzter schlichthemdentragender Brillenangewiesener die Treppe hinab kommt, findet er sie mit seinem scheinbar immer prüfenden Blick inmitten des übergrünten Wohnzimmers sorgfältig ein Löwenmäulchen gießend.

    Joshs Vater: --- --- „Ah, die Weitgereiste. Was macht das Studium? Hast du ‚Bioinformatik’ bestanden?"

    Josh stellt die Kanne ab bevor sie antwortet.

    -- „Ja. Alles gut."

    --- --- „Wie hoch war die Durchfallquote?"

    -- „So um die 30%."

    --- --- „Und deine Freundin Loria? Hat sie bestanden?"

    -- „Nein, aber sie kann die Klausur in 2 Wochen wiederholen."

    --- --- „Hmja. Ist nicht so leicht mit den Kindern."

    -- „Wir sind zum Lernen verabredet. Schafft sie schon."

    --- --- „Und - dein Freund?"

    -- „Auch alles gut. Am Wochenende fahren wir mit den Leuten vom Verein zur Jenzigspitze."

    --- --- „Schöne Gegend da. Mit Wallanlagen aus der Bronzezeit."

    Das Kracksen eines drehenden Haustürschlüssels vom Flur, sich im raschen Flüsterton unterhaltend quirlen Teenager in den Raum.

    Joshs Schwester: --- „Oh, hallo Papa! Guck mal: - "

    Einer der Jutebeutel aus dem auftragsgeräuberten elterlichen Kofferraum schlingt sich flink mit um das andere Handgelenk, entklemmt das flachrechteckige moderne Überlebenstool ruckweise aus der zu engen Jeanstasche, hebt es unter seine Nase und startet den Clip.

    --- „Hier. Der kann doch was. So tanzen wie der... das kann nicht jeder!"

    --- --- „Ich jedenfalls nicht."

    --- „Nee, glaub ich auch nicht. Wir sind dann hinten!"

    Dorthin drängeln sie, als die Nichtsichtbarkeit plötzlicher Gedanken und deren Umsetzung zu einkaufsquetschender Karambolage führt, Entrüstungs- sowie Entschuldigungsquieken, windet sich um die gestoppte Barriere herum zurück, planend verschwindet die Hand tief in der Papiertüte in ihrem Arm, klaubt Stück für Stück und verteilt an jeden im Raum gewissenhaft eins, welches eher verwundert entgegengenommen, bevor sie ihre ursprüngliche Richtung wieselnd wieder aufnimmt.

    Josh, das blankgemaserte Obst mit einer kleinen Drehung in spiralfurnierter Schränkchenschale loswerdend, kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

    -- „Klügere Taktik. Sag nie was Negatives zu einem wahren Fan."

    --- --- „Was ist falsch daran sich für etwas zu begeistern? Sich in dem Entwicklungsabschnitt auf die Suche nach einem potentiell späteren Paarungspossibile zu begeben entspricht durchaus dem durchschnittlichen Habitus."

    -- „Dieses Possibile ist aber keines. Sie hat ihn noch nie wirklich gesehen. Wenn sie ihn sieht, dann vielleicht beim Konzert, auf ihrer Seite tausende die genauso bekloppt sind... ich meine... genauso... begeistert sind... - "

    --- --- „Evolutionstechnisch gesehen nichts Ungewöhnliches... Das wiederholte Sehen und Erleben eines favorisierten Individuums war zigtausende von Jahren ein natürlicher Mechanismus zur Vertiefung sozialemotionaler Bindungen.

    Mit der Möglichkeit der Abbildung begann der Mensch das Konterfei Nahestehender mit sich zu tragen um auch bei Abwesenheit des realen Lebewesen nur durch den bloßen Anblick dieses Faksimiles eine ähnliche Endorphinausschüttung... du weißt noch, Marla, körpereigene Belohnungstransmittersubstanzen... und damit ein angenehmes Gefühl zu erreichen.

    In dieser modernen Zeit ist es so leicht geworden wie niemals zuvor in der Entwicklungsgeschichte, diese körpereigenen ‚Drogen’ wenn man so will, freizusetzen. MEDIEN, heißt das Zauberwort."

    -- „SEHEN...

    Früher konnten Gesichter nur gemalt eingefangen werden. Dann kamen die Fotos.

    ERLEBEN...

    Die Erfindung der Kamera ermöglichte zum ersten Mal die Aufnahme und beliebig häufiges Abspielen bewegter Bilder und Laute, im Laufe der Zeit immer naturgetreuer."

    --- --- „Deine Schwester ist ein nicht unübliches Opfer der hochtechnisierten heutigen Welt: Noch niemals zuvor war es möglich dem Gehirn so realitätsnah vorzugaukeln ein Freund existiere, der in Wirklichkeit nur eine Illusion ist. Bilder und Videos ihres ‚Stars’ sind jederzeit, jeden Tag und in zahllosen Varianten verfügbar.

    Unser Verstand mag das unterscheiden können, das Unterbewusstsein nicht und so produziert es in Gemeinschaft mit dem Körper positive, hoffnungsvolle, freundschaftliche Gefühle denen man gerade als junger Mensch oft übersteigert ausgeliefert ist..."

    -- „Wieso sagst du plötzlich ‚Freund’ statt ‚Star’?"

    Die durch Kleinmeersegeltauknoten gekräftigten Finger, zwischen deren Gelenken ausgiebigst fahle Krummhärchen sprießen, werden sich des Haltens bewusst, addierend ablegend, stützt den ersten ein wenig zur Seite, beendet sein konzentrisches Dasein, befreite streifen nun gedankenverloren an mattpolierten Röhren der Flechtkorbmöbel des sich anschließenden Wintergartens entlang.

    --- --- „ - - "

    Josh lässt sich auf die gemütlichen hellblau abgesteppten Polster dazu fallen, krallt sich ein Kissen, zieht die Beine zur Banklänge passend zusammen und wartet geduldig.

    --- --- „Definition, Fan:

    Jemand, der sich einen Freund in der Ferne aussucht...

    Jemand, der Eigenschaften bei jemand anderem findet mit denen er sich identifizieren kann, die er schätzt oder sogar bewundert, manchmal in schwächerer Form teilt...

    Jemand, den er mit seinem eigenen Namen in Verbindung bringen möchte weil es etwas über seine Persönlichkeit und Interessen aussagt, als Teil der Selbstdarstellung...

    Jemand, der Erlebnisse, besonders Erfolge, dieser anderen Person mitfühlt, oft potenziert, sie wie bei realen Freunden zu einem Teil seiner Gedankenwelt macht obwohl die soziale Bindung nur als Einbahnstraße und damit als Illusion besteht."

    -- „O.k.?"

    --- --- „Definition, Freund:

    ...das kürze ich ab...

    Überschneidungen zu ‚Fan’: Gemeinsame Interessen, teilhaben wollen am Leben des anderen...

    Unterschiede: Keine wechselseitige Kommunikation, Treffen, ergo körperliche Nähe. Kein Aufbau gemeinsamer Erinnerungen, kein ‚sich verlassen können’ auf den jeweils anderen, kein erwarten können realer ‚Hilfe’.

    Hm, recht komplexes Thema, zu ungenau umrissen..."

    --- -- „He, ihr beiden! Am Grübeln? Seid ihr so nett und schaut gleich mal in den Keller? Wenn morgen Tante Corra mit Familie kommt, können wir hier noch ein paar Stühle mehr gebrauchen."

    -- „Na klar."

    --- --„Wie war die Klausur?"

    -- „Bestanden."

    --- --- „Die Quote lag bei 70 zu 30!"

    --- -- „Na, dann!"

    Sie zwinkert Josh zu und gibt ihrem Mann einen schnellen Kuss auf die Schulter bevor sie eine auf der Couchpolsterrolle herumliegende Fleecejacke einsammelt und automatisch im Vorbeigehen auf einen der Flurhaken aufräumt.

    Ihre Tochter, hier 25 Jahre alt, scheint heut’ Abend etwas müde, etwas reiseflau zu sein.

    Ph.1 - S.05 Good morning, Karawayka

    (D: S.20)

    At the same time in another country.

    Sebastian Karawayka is 29 years old, but few people know him by that name, for Sebastian Morten Toogerson who has absolved a solid drama school education could not work in his profession all the time.

    His pseudonym he chose closely to the surname of his mother’s family that had Asian roots, when he moved from Norway to England years ago. His height he got from his father’s side like the Nordic colour of eyes, but in shape and intense they seem sprang up into life from a manga sometimes.

    They look slightly tired at the moment, when he enters the kitchen in his dressing gown with at that time a bit too long boyish cut dyed dark brown hair, untidy in the early morning.

    He opens the fridge as well as a drawer nearby, taking out breakfast stuff automatically, placing it in a special arrangement next to the cooker. That always slightly bronze hand removes a pan from a hook above, fetches a wire whisk, a bunch of parsley out of a water glass on the window sill, where a washy cloudy day lays outside, eggs loosely out of the package, butter, bacon, pepper, salt, toast, onion, beaker, chopping board, knife.

    Now he’s peeking into the fridge once more that illuminates his pointed nose with a little knuckle on it, his sharp small outlines of the chin. Left handed he adds the milk box to the collection, not noticing that it pushes softly the package of butter that starts to move one of the eggs, rolling slowly to the edge.

    He shuts the fridge, checks with a glance if everything he needs is there, when he’s noticing the moving item. Instead of what most people would do now, to jump forward, he let himself fall down in a half right-turn to a sitting position with the back at the kitchen cupboard, waits till the egg rolls over the brink and catches it save in his bowl-shaped hands.

    He groans tired, closes his eyes and rests his head against the cover for a moment, breathing in and out deeply, twice.

    Then he becomes vivid again, throwing the egg up into the air while he is raising with a second little turning, it lands reliable in his hand to find its end as planned at the edge of the plastic beaker.

    Humming a melody he goes on with the formulation, in

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