Urvolk der Sterne (STAR-DUST 22): Im Bannfluch der Naniten
Von Simon Jens F.
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Über dieses E-Book
Simon Jens F.
Jens F. Simon war schon immer ein Träumer, der sich mehr in seiner eigenen Fantasiewelt bewegte, als in der Realität. Nach dem Grundwehrdienst begann er Jura zu studieren. Als seine Eltern unverhofft starben, brach er das Studium ab und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben. Nach dem Scheidern seiner ersten Beziehung traf er dann doch seine Traumfrau und gründete eine Familie. Heute schreibt er die fantastischen Geschichten, die ihn ein Leben lang begleitet haben.
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Buchvorschau
Urvolk der Sterne (STAR-DUST 22) - Simon Jens F.
Die Letzte ihrer Art
Das Alte Geschlecht von Krsutner war und ist das Urvolk aller organischen Naniten in der Galaxie. ANUN’HA, die Urmutter und späterer Heimatplanet einer Rasse, die einst über viele Planetensysteme geherrscht hatte, war schon lange tot.
Ihre Kinder und Kindeskinder lebten aber. Sie waren verstreut über die ganze Galaxie.
Das Urvolk war jedoch untergegangen.
Mit der Vernichtung der letzten Bastion des Sternen-Zikkurats ging eine Ära zu Ende.
In den Äonen der Ewigkeit seit ihrer Entstehung und ihrem Untergang war viel geschehen, das im Nachhinein nicht mehr nachzuverfolgen war.
Zu groß war der Zeitverfall. Zu gewaltig waren die räumlichen, - und zeitlichen Entfernungen.
Zu nichtmenschlich und fantastisch waren die Entwicklungen einer völlig fremdartigen Umwelt, um für den menschlichen Verstand eine einigermaßen verständliche Analyse der Geschehnisse zu erstellen.
Irgendwann in der fernen Zukunft, die heute bereits Vergangenheit war, kam es zu einer Spaltung des Intellekts und es entstand eine Abart von organischen Naniten, die ihre Heimatwelt verließ.
Sie wurden zu den Ur-Xxiin und zu den Weltraumnaniten, die von Sigurd später zum Teil in das Erdsystem umgesiedelt wurde.
Diese Ur-Xxiin waren später wiederum die Entstehungsbasis für das organische Raumschiff Paurusheya oder die Stationen MAITRI und TRISHARANA im Erdsystem.
Alethea, einstiger Avatar des Nanitenschiffs Paurusheya, war das letzte, noch lebende Individuum, das ein direkter Nachfahre des Alte Geschlechts von Krsutner ist.
Sie weiß wenig über ihre Herkunft. Selbst als ihr Bewusstsein noch mit dem Schiff Paurusheya vereint gewesen war, hatte sie keine Erinnerung an die Vergangenheit.
Als sie unter dem Vulkan Teide-Pico Viejo auf der Insel Teneriffa im Erdsystem aus langer und tiefer Bewusstlosigkeit wieder zu sich kam, waren alle Erinnerungen an ein früheres Leben gelöscht worden.
Es war lediglich Sigurd Westalls paranormalen Kraft zu verdanken gewesen, dass sie überhaupt aus ihrem langen Schlaf aufgeweckt worden war.
Aletheas Gedanken schweiften zurück zu der Anfangszeit ihrer Begegnung.
Es war Disco-Nacht im Hotel Sombrairo am oberen Ende der Calle la Ladera. Bunde Lichtkaskaden erstrahlten in die Dämmerung hinein.
Zunächst noch leise Musik war zu hören. Kleine Lichter gingen an. Laternen und Stablampen, die mit einem Spieß in die Erde gesteckt wurden, beleuchteten einen Weg hinüber zu der mit Zeltplanen überdachten Veranstaltung.
Die ersten Stimmen von lachenden und fröhlichen Menschen schallten herüber.
„Me paso la vida soplando, hörte man rufen und „Viva El Trio Zapatista!
Dort stand er, wie verloren und schaute mit ernster Miene auf die drei Sänger mit den schwarzen Hüten, die sich wie Pinguine bewegten, während sie Gitarre spielten und sangen, Sigurd.
Sie hatte ihn schon aus fünf Metern Entfernung erkannt.
Selbst aus einer Entfernung von zwanzig Kilometern, vom Rand des Pico del Teide, hatte sie seine paranormale Ausstrahlung gespürt.
Alethea war fast vollkommen in Gedanken versunken und hatte kein Blick für ihr Umfeld. Sie trottete brav hinter Mullokk und seinen Leuten her, während ihr Geist in der Vergangenheit weilte.
Als sich das Deckengewölbe plötzlich erweiterte, blieb Mullokk stehen. Sie reagierte zu spät und stieß gegen ihn.
Sie machte große Augen, als sie die mit Wandmalerei geschmückten Wände sah. Es handelte sich um ein Dekorationssystem aus geometrischen Figuren und Ranken.
Die Malerei begann an den Wänden und zog sich übergangslos in die Decke hinein, wobei sie sich dort langsam weiter ausbreitete.
Das indirekte Leuchten hatte sich verstärkt. Ihre ursprüngliche Annahme, dass es durch das Tageslicht ausgelöst wurde, war nicht mehr haltbar. Sie befanden sich jetzt viel zu tief im Planeteninneren.
Mullokk hatte nicht reagiert, als sie in ihn hineingelaufen war. Jetzt zeigte er auf eine bildhafte Darstellung, die sich über eine Wandfläche von drei Mal zwei Meter zog und anscheinend vollkommen von den anderen Malereien abwich. Sie wirkte auch inhaltlich abgeschlossen.
„Ich habe so etwas schon einmal gesehen. Es war auf einem sehr alten Planeten. In den Ruinen einer längst vergangenen Spezies waren ähnliche Zeichnungen vorhanden. Dort zierten sie Grabkammern."
Alethea blickte Mullokk erstaunt an. Sie konnte damit nichts anfangen. Er schaute sie wiederum wie fragend an.
Sie reagierte jedoch nicht, sondern ließ ihren Blick weiter über die Wände gleiten.
Am Ende des länglichen Raums waren überwölbte Mauernischen zu erkennen. Sie konnte von hier jedoch nicht erkennen, ob sie irgendwelche Artefakte beherbergten.
Trotzdem hatte sie unvermittelt den Eindruck, dass sie den Weg dort drüben fortsetzen sollten.
„Da geht es lang."
Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm in die angegebene Richtung und ging einfach los.
Eine Art von Melodie erklang leise vom Boden her, genau vor dort, wo ihre Füße den Bodenbelag berührten. Mullokk gab seinen Leuten ein Zeichen ihr zu folgen.
Er hatte Aletheas Gesichtsausdruck bemerkt, der sich spontan verändert hatte. Sie wirkte wie in Trance.
Der Boden war mit Ziegelplatten ausgelegt, die jetzt ebenfalls wie die Wände aus sich heraus stärker zu leuchten begannen.
Feine Staubpartikel flogen einzeln aber auch in wolkenartigen Formen durch die Luft.
Sie ging jetzt einen Gang entlang, der links und rechts von Mauernischen begleitet wurde. Es roch muffig.
Die Maul’aafen hinter ihr unterhielten sich jetzt nur noch leise.
Mullokk selbst hatte einen Handstrahler aus dem Gürtelhalfter gezogen und schien nervös zu werden. Er ließ Alethea nicht mehr aus den Augen und versuchte aber auch gleichzeitig, die nähere Umgebung zu analysieren.
Beides zusammen verursachte eine verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen.
Alethea wechselte unvermittelt zu einem seitlich versteckt gehaltenen Durchgang und kam in einen quadratischen Raum, in dessen Mitte drei Tischreihen mit Sitzgelegenheiten aus glattem Stein sichtbar wurden.
Sie ignorierte die klaren Hinweise auf die Anwesenheit von intelligenten Leben und durchquert mit schnellen Schritten den Raum.
Bevor Mullokk und seine Leute ihre auch für Maul’aafen schnelle Bewegungen folgen konnten, ertönte das Donnergeräusch einer schweren Explosion.
Der Boden begann sich zu heben.
Die massiven Marmor,- und Ziegelplatten wölbten sich auf und versperrten ihnen den Weg.
Als Alethea die Tische hinter sich gelassen hatte, kam genau dort mit einem Donnergetöse die Decke herunter und begrub den halben Raum mit Schutt und Asche.
Mullokk fluchte lautstark und rief: „Alethea bleib stehen. Wir kommen hier zunächst nicht weiter!"
Er stand direkt vor einem Graben, der sich gebildet hatte und der etwa fünf Meter lang war. Seine Tiefe konnte er nicht abschätzen.
Er verlegte ihnen den weiteren Weg, da er sich von einer Seitenwand zur anderen zog.
Merkwürdigerweise bildeten